Was ist die Aufgabe der Biene in der Natur?

Ich war Anfang April dieses Jahres in den Hochebenen der Türkei bei der Mandelblüte. Ein Genuss für das Auge und dazu der betörende Duft der Blüten. Ich war angenehm überrascht von dem Gesumme der vielen Bienen in den Bäumen. Da ich ja vor einigen Jahren noch zusammen mit meinem Mann geimkert habe, war es für mich eine große Freude, das Summen der Bienen wieder so bewusst zu hören.

Diese kleinen Tierchen arbeiten unermüdlich in einem System der perfekten Verbindung mit der Natur.

Sie bestäuben nicht nur unsere Obstbäume, Blumen und Pflanzen, damit die Vielfalt der Arten sich vermehren kann, und Früchte für uns Menschen reifen können. Die Biene holt sich die Pollen der Blüten als Futter für ihre Brut. Beim Sammeln von Blütenstaub bleibt an ihren Härchen Blütenstaub hängen und so bestäubt die Biene eine Blüte nach der anderen. Aus dem Nektar der verschiedenen Blüten macht die Biene dann den Blütenhonig.

Jetzt kommt eine spannende Phase für den Imker. Gibt es Waldhonig dieses Jahr? Wir streifen durch den Wald und schauen uns die Spitzen der neu ausgetriebenen Zweige an. Wenn Lachniden an den Zweigen zu sehen sind, dann ist das ein gutes Zeichen. Warum? Die Lachniden saugen aus den jungen Trieben Saft und erzeugen damit einen klebrigen Tropfen. Dann ist die Zeit der Biene gekommen, sie holt sich diesen klebrigen Tropfen und macht daraus Waldhonig.

Wieder ein Beispiel für ein genial ausgeklügeltes System der Natur!

Auch das Bienenvolk selbst lebt in einer ganz speziellen Struktur. Es gibt eine Königin – sie ist die größte Biene im Volk und lebt ca. 5 Jahre. Ihre Aufgabe ist es, nach dem Hochzeitsflug Eier zu legen. Dann gibt es die Dronen. Sie sind etwas größer und dicker als die Arbeitsbienen und haben keinen Stachel. Die Aufgabe der Dronen ist es, die Königin zu begatten. Nach ihrem „Hochzeitsflug“ wartet der Imker gespannt auf die Rückkehr der Königin, um zu sehen, ob sie begattet wurde. Nachdem die Dronen ihre Aufgabe in der Bienenwelt erfüllt haben, kommt es zu einer Dronenschlacht am Eingang des Stockes. Die Arbeitsbienen lassen die Dronen nicht mehr in den Stock. Die Arbeitsbiene selbst, welche hauptsächlich im Sommer (Sommerbiene) für die Aufzucht der Brut sorgt und Honig produziert, lebt nur ca. 30 Tage und arbeitet ihr Leben lang für ihr Volk.

Jeder von uns kennt die herrliche Süße des Honigs, der auch noch sehr viele Mineralien, Aminosäuren, Vitamine und andere Spurenelemente enthält. Ein herrliches und gesundes Produkt im Zusammenspiel in der Natur. Da der Imker seine Bienen liebt, gibt er ihnen für den Honig als Ersatz für ihren Wintervorrat dickflüssiges Zuckerwasser.

Damit die Königin den Winter überleben kann, versammeln sich die Winterbienen (Lebensdauer 6 Monate) im Stock zu einer Traube. Die Königin sitzt in der Mitte, damit sie es schön warm hat. Die äußeren Bienen tauschen ständig ihren Platz, einmal sind sie innen, um sich aufzuwärmen, dann wieder außen. Somit bleibt eine kleine Traube übrig für den Neustart im Frühling des nächsten Jahres.

Die Biene zeigt uns eine gute Verbindung im Volk – und ist wesentlich verantwortlich für eine Verbreitung der Natur. Man sagt „ohne Bienen könnten die Menschen nicht mehr überleben“.


Sehen Sie die Königin?

 

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