07. August 2022, Gute-Nacht-Text

Als der Dichter sagte “Jerusalem, das gebaut ist, wie eine Stadt, die zusammengefügt wurde“(Psalm 122:3), deutete er damit an, dass das Ende der Korrektur “Jerusalem, das gebaut ist“ genannt wird. Das bedeutet, dass nicht die Erlösten es bauen, sondern diese stehen in Ehrfurcht vor der Tatsache, da Jerusalem bereits gebaut ist, und es nie einen Makel gegeben hat. Denn jeder Ortswechsel, jeder Wechsel der Handlung und jeder Namenswechsel, welche selbst nur Auswirkungen der Zeit im Exil sind, haben all diese Gegensätze zusammengefügt. Es ist bereits eine vollkommene Einheit, wie das Ganze, welches sich offenbart, wenn alle seine Teile und Einzelheiten in ihm vereint sind.

BAAL HASULAM, aus einem Manuskript

06. August 2022, Gute-Nacht-Text

Der Hauptfehler, den die Schüler von Rabbi Akivas begingen war, dass es zwischen ihnen keine barmherzige Liebe gab, was jedoch die große Regel der Tora ist. Dies hätten sie aber von ihrem Lehrer lernen sollen, um die Tora offenbaren zu können. Deshalb sagte Rabbi Shimon Bar Jochai:  „Bei uns kommt es auf die Liebe an“. Das Wichtigste ist deshalb, dass zwischen Freunde große Liebe herrscht.

Auch von ARI ist überliefert, dass er seine Schüler einige Male ermahnte, dass unter ihnen große Liebe herrschen sollte. Er sagte auch einmal, dass er bereit wäre, nach Jerusalem zu kommen, um mit ihnen zusammen die Erlösung zu erlangen. Dies kam aber durch den Streit, der zwischen den Freunden durch ihre Frauen entstand (wie in den “Lobpreisungen“ des ARI beschrieben), nicht zu Stande. Denn die Erfüllung der großen Regel der Tora erfolgt durch Liebe und Barmherzigkeit, durch welche die Menschen mit dem Empfang der Tora und Fülle belohnt werden.

Likutei Halachot, Blut-Gesetze, Gesetz Nr. 1

05. August 2022, Gute-Nacht-Text

Hat sich jemand bereits an die Arbeit gewöhnt, will die Wahrheit sehen, um in ihr zu gehen und besteht sein ganzes Verlangen nur darin, seine Handlungen zu korrigieren, dann wird ihm, je nach seinem Verlangen nach der Wahrheit, vom Himmel entsprechend dem Ausmaß dieses Verlangens, seine wahre Entfernung von der Arbeit für Lishma (um der Tora willen), gezeigt.

Das zwingt den Menschen zur Demut, denn nun sieht er das Böse in sich mehr, als andere Menschen. Die Welt sieht, da sie unter der Herrschaft des Bösen steht und noch gar nicht mit der Arbeit für Namen des Himmels begonnen hat, die Wahrheit nicht. Aber jener Mensch sieht, dass er nicht in der Lage ist, irgendwas im Namen des Himmels zu tun, und fühlt sich von der Höheren Kraft getrennt. Er fühlt sich wie tot, da er von der Quelle des Lebens getrennt ist. Weil er den Geschmack des Todes verspürt, fühlt er sich in vollkommener Niedrigkeit (Demut), denn in Niedrigkeit zu sein ist schlimmer als der Tod. Dann schreit er auf: “Der Tod ist mir lieber als so ein Leben!”, denn tot schadet er zumindest der Tora und den Mizwot (Geboten)nicht, weil er dann die heiligen Dinge nicht zum eigenen Wohl nutzen kann.

RABASH, Brief 9

04. August 2022, Gute-Nacht-Text

In dem Moment, in dem der Mensch erkennt, dass er von der Heiligkeit getrennt ist, wenn er nicht den Wunsch zu geben bekommt, und ihm keine Hoffnung bleibt, jemals Spiritualität zu erlangen, wird dies als „anhaften an“ den Schöpfer bezeichnet. Aber solange er in Selbstliebe versunken ist, hat er keine Chance, in die Heiligkeit einzutreten; wenn er aber in den Klipot (Schalen) bleibt, und ihn das schmerzt und er sagt: „Wenn das so ist, möchte ich lieber sterben als leben“, wird dies als ein echtes Verlangen bezeichnet. 

In diesem Moment gelangt der Mensch zum Gebet, der Schöpfer möge ihm die Gefäße des Gebens gewähren, und das wird ein „echtes Verlangen“ genannt, und nur dies können wir dem Niedrigsten zuschreiben, nämlich den Mangel, dass ihm die Gefäße des Gebens fehlen.

Dies wird Kli (Gefäß) genannt, was ein Verlangen bedeutet. Und die Erfüllung dafür, nämlich der Wunsch zu schenken, gehört dem Schöpfer.

Rabash, 1987/22 „Was ist das Geschenk, das ein Mensch vom Schöpfer verlangt?”

03. August 2022, Gute-Nacht-Text

Es steht geschrieben: „Öffnet mir einen Spalt so groß wie ein Nadelöhr, und ich werde für euch Höhere Tore öffnen.“ Das Nadelöhr ist nicht für Eingänge oder Ausgänge bestimmt, sondern um einen Nähfaden für die Arbeit einzusetzen. Denn man sollte nach der Erkenntnis des Schöpfers streben, um zu arbeiten, und der Schöpfer öffnet den Eingang, der so ist, wie ein Tor zum Palastsaal. Wie es geschrieben steht: „Und die Erde wird sich mit der Ehre des Schöpfers füllen.“

Baal HaSulam, Brief 17

02. August 2022, Gute-Nacht-Text

Jene Menschen, in denen kein Makel ist, brauchen mehr Kraft, um im Palast des Königs zu stehen. Das bedeutet, sie “klopfen um klopfen“, beten und warten unermüdlich, bis die Höheren Kraft ihnen das vollständige Verlangen “standhaft zu bleiben“ gibt. Denn dieses Handwerk muss der Mensch erlernen, bevor er den “Palast des Königs“ betreten kann.

Damit ist gemeint, dass der Mensch Kraft und Stärke aufbringen muss, um wie eine eiserne Säule zu stehen, während die Höhere Kraft in ihm den Wunsch “ und gebt keine Ruhe“ entstehen lässt. Obwohl die Höhere Kraft still und gleichgültig zu sein scheint, darf man nicht daran denken, deswegen auch still zu werden. Die Höhere Kraft beabsichtigt durch Ihr Schweigen dem Menschen die Kraft zu geben, dass er schlussendlich im “Palast des Königs“ stehen kann, wo er keinen Makel mehr haben wird. Deshalb: “gebt keine Ruhe“.

BAAL HASULAM, Brief 34

01. August 2022, Gute-Nacht-Text

Wer wirklich wünscht, die Arbeit für die Höhere Kraft zu tun, um Ihr wahrlich anzuhaften und den “Palast des Königs“ zu betreten, muss wissen, dass er nicht sofort die Möglichkeit erhält, einzutreten. Er wird geprüft, ob es in ihm noch einen anderen Wunsch, außer dem Verlangen nach Dwekut (Anhaftung) an die Höhere Kraft, gibt. Nur wenn in ihm kein anderen Wunsch ist, dann lässt man ihn eintreten.

Doch wie kann ein Mensch geprüft werden, ob er nur das eine Verlangen in sich trägt? Um ihn vom Weg abzubringen, werden ihm Hindernisse in Form von abwegigen Gedanken und fremde Boten geschickt, so dass er wieder wie alle anderen Menschen “den Weg der ganzen Erde gehen“ möchte. Überwindet der Mensch jedoch alle vor ihm auftauchenden Hindernisse, durchbricht er alle Barrieren, und halten ihn die kleine Dinge nicht davor ab auf dem Weg zu bleiben, dann schickt ihm die Höhere Kraft mächtige Klipot (Schalen/unreine Kräfte) und Merkawot (Streitwagen), die ihn von der Anhaftung an Ihr abhalten sollen. Dies bedeutet “mit starker Hand weist ihn der Schöpfer zurück“.

BAAL HASULAM, Shamati 70, Mit starker Hand und überströmendem Grimm

31. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Im Monat Av, in dem die “Zerstörung des Tempels“ beklagt wird, muss der Mensch auf der “linken Linie“ arbeiten. Er muss prüfen, inwieweit er sich auf dem Weg der Kedusha (Heiligkeit) befindet und seine Handlungen auf den Zweck des Geben ausgerichtet sind. So erkennt er, wie weit er tatsächlich vom Geben entfernt ist.
Während er darüber nachdenkt, entfernt er sich von der Kedusha, da er so in die Liebe zu sich selbst versunken ist, dass die gesamte Grundlage des Studiums der Tora und der Gebote nur dazu dient, sein eigenes Verlangen zu Empfangen auf jede erdenkliche Weise zu erfüllen.
Doch so erhält er, durch die Analyse seiner eigenen Niedrigkeit, die Möglichkeit, den Schmerz über die “Zerstörung des Tempels“, der in jedem Menschen steckt, wahrzunehmen. Dann bewahrheitet sich “Alle, die um Jerusalem trauern, werden mit der Offenbarung des Trostes von Jerusalem belohnt“.

RABASH, 1986/19, Über die Freude

30. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Aus dem Fasten und dem Kummer wird Freude, weil aus der Not selbst kommt die Erlösung. Denn aus Angst kommt Liebe, so wie es geschrieben steht: „eine Zeit der Drangsal ist es für Jakob; aber er wird aus ihr errettet werden!“(Jeremia 30:7) Das heißt, in der schlimmsten Zeit wird die Rettung schnell kommen und die Vereinigung herbeiführen. Das ist die Bedeutung dessen, was gesagt wird: „Am Tag des 9. Av wird der Messias geboren“. Denn nur an dem Tag, an dem der Tempel zerstört wird, und die Kinder Israels auf dem niedrigsten Stufe sind, besteht die Möglichkeit, dass der Messias hervorgebracht wird, und dies wird bald in unseren Tagen sein.

Tiferet Shlomo über Feiertage, Andeutungen zu Purim

29. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Die Weisen sagten, dass “der Hass auf Menschen, den Menschen aus der Welt vertreibt“ (Avot Kapitel 4). Es scheint so, als ob der Mensch den Schöpfer dafür hasst, dass er ihn erschaffen hat. Auch steht geschrieben, dass es “im Zweiten Tempel Gerechte und große Weise gab, und trotzdem wurde der zweite Tempel wegen unbegründeten Hasses zerstört, und das Ende [der Korrektur] wurde nur wegen dieses unbegründeten Hasses hinausgezögert und verborgen.“ (Yoma 9b)

Bei allen anderen Übertretungen, die der Mensch begeht, ist dieser unbegründete Hass ständig in seinem Herzen. So wird das Gebot “Du sollst nicht hassen“ in jedem Augenblick übertreten und das Gebot “Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ dadurch außer Kraft gesetzt. Allerdings wird über eben dieses Gebot gesagt, dass es die große Regel der Tora ist und alles von ihr abhängt.

Rav Chaim Vital, Shaarey Kedusha, Teil 2, Tor 4

28. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

„Wer ein Gebet erhört“. Es stellt sich die Frage: Warum wird das Gebet in der Einzahl geschrieben, wenn der Schöpfer die Gebete hört, wie es geschrieben steht: „Denn Du hörst das Gebet eines jeden Mundes Deines Volkes Israel mit Barmherzigkeit“?

Wir sollten interpretieren, dass wir nur ein Gebet zu beten haben – die Shechina [Gegenwart Gottes] aus dem Staub zu erheben, und dadurch werden alle Errettungen kommen.

Rabash, Ausgewählte Schriften, Artikel 36, „Wer ein Gebet erhört“

27. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte wegen der Zerstörung des Tempels beten, wenn die Kedusha [Heiligkeit] zerstört und in Niedrigkeit ist, und niemand auf diese Niedrigkeit achtet, dass die Kedusha am Boden liegt und aus ihrer Niedrigkeit erhoben werden muss.

Mit anderen Worten, jeder erkennt seinen eigenen Nutzen und weiß, dass dies etwas sehr Wichtiges ist und dass es angemessen ist, dafür zu arbeiten. Aber zu geben, das lohnt sich nicht. Das bedeutet, dass die Kedusha am Boden liegt, ungenutzt und unerwünscht, “wie ein Stein, für den es keinen gibt, der ihn umdrehen könnte”.

Der Mensch darf jedoch den Schöpfer nicht darum bitten, ihn näher zu sich zu bringen, denn das ist eine Anmaßung des Menschen, denn worin ist er wichtiger als andere? Wenn er jedoch für die Gemeinschaft betet, die Malchut ist, genannt „Versammlung Israels“, die Summe der Seelen, dass die Shechina [die Gegenwart Gottes] im Staub liegt, betet er darum, dass sie erhöht wird, das heißt darum, dass der Schöpfer ihre Finsternis erleuchtet. Wie von selbst wird sich dann auch ganz Israel in der Stufe erheben, einschließlich des flehenden Menschen, denn er ist auch im Ganzen enthalten.

Rabash, Artikel 106, „Die Zerstörung der Kedusha“ [Heiligkeit]

26. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Das Gebet wird der “Weg der Tora“ genannt. Es ist daher für den Körper wirkungsvoller und angenehmer als das Leiden. Es gilt als eine Mizwa, wegen des Leidens zu beten, da dies sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft als Ganzes einen bedeutenden Vorteil bringt.

Das Gegenteil [das unterlassen des Gebetes] führt dazu, dass sich beim Menschen eine Schwere einstellt und er die Arbeit für die Höhere Kraft unterbricht. Weil er seine Arbeit nicht fortsetzen kann, fühlt er sich schlecht. Es scheint ihm, als sei er nicht würdig, das “Joch des himmlischen Königreichs“ “wie ein Ochse  und wie ein Esel die Last“ auf sich zu nehmen. Dieser Zustand wird als “nicht wünschenswert“ bezeichnet.

Wenn jedoch die ganze Absicht des Menschen darin besteht, die Eigenschaft des Glaubens, Malchut, anzuziehen – was “das Erheben der Shechina aus dem Staub“ bedeutet –  […] und sein Ziel nur darin liegt, den Namen, also die Größe der Höheren Kraft in der Welt zu preisen, damit die heilige Shechina nicht armselig und bedürftige sein möge, erhört die Höhere Kraft “das Gebet eines jeden Mundes“.  Sogar das Gebet jenes Menschen, der sich im “nicht wünschenswerten“ Zustand befindet und spürt, dass er noch weit von der Arbeit um der Höhere Kraft willen entfernt ist, wird erhört.

BAAL HASULAM, Shamati 113, Das Gebet der Achtzehn (Segebsprüche)

25. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Beschließt ein Mensch, dass er im Zustand des Staubes arbeiten will, dann heisst das, obwohl die Arbeit den Geschmack von Staub hat, es für ihn wichtiger ist, dass er damit etwas um der Höheren Kraft willen, anstatt für sich selbst tut. Es ist ihm egal, welchen Geschmack er empfindet und […] dass der Körper diese Arbeit missbilligt. Er rechtfertigt vor seinem Körper die Arbeit damit, dass diese Arbeit als “Erweckung der Shechina (göttliche Gegenwart) aus dem Staub“ angesehen wird.

Mit anderen Worten, obwohl diese Arbeit für den Körper des Menschen wie Staub schmeckt, ist sie für diesen Menschen heilig und er berechnet nicht, wie viel Geschmack er dabei empfindet. Er glaubt, dass seine Arbeit der Höheren Kraft Freude bereitet, weil es darin keine Vermischung mit seinem Willen zu empfangen gibt. Denn, da er durch diese Arbeit weder einen guten Geschmack noch einen angenehmen Geruch empfindet, sondern nur das Gefühl von Staub, empfängt er also nichts. Aus diesem Grund glaubt er, dass dies heilige Arbeit ist, und empfindet Freude darüber.

RABASH, 1991/24, Was bedeutet, “einen Sohn und eine Tochter gebären“ in der spirituellen Arbeit?

24. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Das die Shechina leidet bedeutet, dass die Höhere Kraft es bedauert, die Freude und das Vergnügen den Geschöpfen nicht offenbaren zu können, da sie keinen Ort geschaffen haben, der geeignet ist, dies zu empfangen. So geht die Freude und das Vergnügen, welches die Höhere Kraft ihnen gibt, zur Sitra Achra (anderen, schlechten Seite). Daraus folgt, dass die Höhere Kraft die Fülle nicht so vermitteln kann, wie sie es wünscht. Aus diesem Grund muss der Mensch das Leid der Shechina bedauern.

Doch weshalb erhebt die Höhere Kraft die “Shechina nicht aus dem Staub“, sondern die niederen Geschöpfe müssen stattdessen bitten, dass es ihnen möglich wird, ihre Handlungen nur in der Absicht zu tun, um die “Shechina aus dem Staub“ zu erheben?
Die Antwort ist, dass alles, was die Höhere Kraft den Geschöpfen gibt, Freude und Vergnügen ist, denn sie tut ihren Geschöpfen nur Gutes. Die “Shechina aus dem Staub zu erheben“ bedeutet, dass die Höhere Kraft Fülle geben kann, ohne dass diese zur Sitra Achra geht. Das ist aber nur dann möglich, wenn die niederen Geschöpfe nicht zu ihrem eigenen Nutzen empfangen wollen, sondern nur, um zu geben.

RABASH, 1988/5, Was bedeutet “Wenn Israel im Exil ist, ist die Shechina bei ihnen“ in der spirituellen Arbeit?

23.Juli 2022, Gute-Nacht-Text

“Wenn Israel im Exil ist, ist auch die Shechina (göttliche Gegenwart) mit ihnen.“ Das bedeutet, wenn sich ein Mensch in einem Abstieg befindet, steigt auch die Spiritualität mit ihm ab.

Aber, es gibt doch die Regel “eine Mizwa (Gebot) bewirkt eine Mizwa“, warum erhält der Mensch dann einen Abstieg? Dem Menschen wird der Abstieg von oben gegeben, damit er spürt, dass er sich im Exil befindet. Dann bittet er um Gnade, damit er aus dem Exil befreit wird. Das wird “Erlösung“ genannt. Daher kann es, bevor es kein Exil gibt, auch keine Erlösung geben.

Was ist mit “Exil“ gemeint? Dies bedeutet, dass der Mensch unter der Herrschaft seines Egos steht und nicht für die Höhere Kraft arbeiten kann. Allerdings ist der Mensch nur dann im “Exil“, wenn er sich aus der Kontrolle seines Egos befreien will und er darunter leidet, dass er nicht für die Höhere Kraft arbeiten kann.

RABASH, Artikel 72, Das Bedeutung des Exils

22. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Alle Unterscheidungen, beginnend mit Malchut – welche die Wurzel zur Erschaffung aller Welten ist – bis hin zu den Geschöpfen, werden Shechina (Göttliche Gegenwart) genannt. Das Ziel der Korrektur ist es, dass das Höhere Licht in Vollkommenheit in all diesen Unterscheidungen scheinen kann.

Das Licht, welches dann in diesen Kelim (Gefäßen) scheint, heißt Shochen (wohnen). Es wird deswegen Shochen genannt, weil es in den Kelim “wohnt“. Alle Kelim zusammen werden Shechina genannt, da das Licht inmitten der Shechina “wohnt“. Darum wird die Gesamtheit der Kelim als Shechina bezeichnet.

Jene Zeit, bevor das Licht in der Shechina in Vollkommenheit scheint, ist die “Zeit der Korrekturen“. Das bedeutet, dass der Mensch Korrekturen vollziehen muss, damit das Licht schlussendlich in Vollkommenheit in der Shechina scheinen kann. Diese Zeit wird deshalb als “Shechina im Exil“ bezeichnet. Mit anderen Worten: dann gibt es in den Höheren Welten noch keine Vollkommenheit.

BAAL HASULAM, Shamati 2, Shechina im Exil

21. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Es gibt kein Organ im Körper des Menschen, das nicht eine ihm entsprechende Schöpfung in der Welt hat. Denn so wie der Körper des Menschen sich in Organe aufteilt, welche alle hierarchisch übereinander stehen, und einen Körper bilden, so ergeben auch alle Geschöpfe der Welt, mit ihren vielen Organen, die übereinander stehen, einen Körper.

Und wenn sie alle korrigiert sind, werden sie tatsächlich zu einem einzigen Organismus. Und alles ist der Tora ähnlich, sowohl der Mensch, als auch die Welt, denn die gesamte Tora besteht aus Elementen und Teilen, die übereinander angeordnet sind. Und sobald sie alle korrigiert werden, ergeben sie einen geeinten Organismus. 

Sohar für Alle, Toldot [Generationen], „Dies sind die Generationen Isaaks“, Punkt 3

20. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Der Wille für sich zu empfangen, welcher in ihm [im Körper] ist, wurde lediglich dazu erschaffen, um ihn [den Willen für sich zu empfangen] auszulöschen und vom Antlitz der Erde zu vertilgen, indem man ihn in den Willen zu geben verwandelt. Und die Leiden, die wir empfinden, sind nur zu dem Zweck gegeben, um die Nichtigkeit und den Nachteil dieses Willens zu empfangen zu enthüllen. Und komm und sieh, wenn alle Menschen der Welt sich damit einverstanden erklären, ihren Wunsch, für sich selbst zu empfangen, abzuschaffen und auszurotten, und in allen nur der Wille sein wird, anderen zu geben, so würden alle Sorgen und Gefahren der Welt aufhören zu existieren. Und jeder würde eines gesunden und vollen Lebens sicher sein, weil jeder von uns die ganze große Welt haben würde, die sich um ihn und um seine Bedürfnisse kümmert.

Doch wenn in jedem nur der Wille ist, für sich selbst zu empfangen, resultieren eben daraus alle Sorgen und Leiden, Morde und Kriege, vor denen es für uns keine Rettung gibt, die auch unseren Körper durch unterschiedliche Krankheiten und Leiden schwächen. Daraus kannst du sehen, dass alle Leiden, die wir in unserer Welt finden, dazu da sind, um unsere Augen zu öffnen, um uns Anstoß zu geben, die Klipa [Hülle] des bösen Körpers loszuwerden und die vollkommene Form des Willens zu geben zu erlangen. Und wie gesagt wurde, ist der Weg der Leiden selbst in der Lage, uns zur erwünschten Form zu führen.

Baal HaSulam, Einführung in das Buch Sohar, Punkt 19

19. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Alles, was es in diesem Universum gibt, sowohl das Gute als auch das Schlechte, sogar das Schlimmste in dieser Welt, hat eine Daseinsberechtigung und darf nicht zerstört oder ausgemerzt werden. Es obliegt dem Menschen nur, dies zu korrigieren und zum Guten zurückzuführen. Denn jeder Blick auf das Werk der Schöpfung genügt, um einem die Größe und Vollkommenheit desjenigen, der es erschaffen hat und darin wirkt, vor Augen zu führen. Deshalb muss man verstehen und sehr vorsichtig sein, wenn man irgendeinen Element der Schöpfung verunglimpft und sagt, es sei überflüssig und unnötig, denn damit verleumdet man denjenigen, der es erschaffen hat.

BAAL HASULAM, Frieden in der Welt