18. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Tatsächlich gibt es nur eine Seele in der Welt. So steht es geschrieben: „und blies den Odem des Lebens in seine Nasenlöcher“ (Genesis 2:7) . Diese Seele existiert in allen Kindern Israels, vollkommen, wie in Adam haRishon (der erste Mensch), da das Spirituelle unteilbar ist. Teilbarkeit ist nur materiellen Dingen eigen.

Dennoch wird gesagt, dass es 600.000 Seelen gibt. Es scheint, als ob die eine Seele durch die Kraft der Körper der Menschen in Seelenfunken geteilt wird. Mit anderen Worten, der Körper des Menschen zerteilt die Seele und verhindert so vollkommen das Leuchten der vollständigen Seele auf ihn. Erst durch die Kraft der Tora und Mizwot wird der Körper gereinigt und im Ausmaß dieser Reinigung strahlt dann die gemeinsame Seele auf ihn.

BAAL HASULAM, 600.000 Seelen

17. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Es ist bekannt, dass wegen des Zerbrechens [der Gefäße] die Nizozin (Funken) der Kedusha (Heiligkeit) in die Welten BYA (Brija, Yezira, Assija) fielen, dort jedoch nicht korrigiert werden können. Daher müssen sie zu Azilut erhoben werden.

BAAL HASULAM, Shamati 81, Die Erhebung von MaN 

16. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Die Korrektur wird durch das Zerbrechen des Gefäßes, in der Weise, das Zerbrechen selbst das Wesen der Korrektur ist, vorbereitet. Dies wurde teilweise so interpretiertet, dass es sich dabei um ein Verderben handelt, welches korrigiert werden muss. Diese Auslegung ist jedoch falsch, denn warum sollte Er etwas verderben um es dann anschliessend korrigieren zu müssen? Wenn Er es nicht verderben würde,  bräuchte Er es auch nicht zu korrigieren“. Es ist allerdings so, dass, wenn das Zerbrechen nicht stattgefunden hätte, die Korrektur und ihr großer Nutzen, welche die Höhere Kraft bereits beim Schöpfungsgedanken mit einbezogen hatte, nicht in diese Welt gekommen wären. Die gesamte Korrektur darin besteht, die Sache dass die Gefäße von Anfang an nie verdorben wurden, zu klären.

BAAL HASULAM, Or HaBahir, “Das Zerbrechen der Gefäße“

15.Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Diejenigen, welche die Arbeit der Annullierung vollbringen wollen, machen Auf- und Abstiege durch. Das interpretiert der Sohar mit: „Tag für Tag wird es zum Ausdruck gebracht, und in der Nacht offenbart sich das Wissen darüber.“(Psalm 19)
Daraus folgt, dass mit “alt“, bei jemandem, der arbeitet, um zu geben, nicht gemeint ist, dass ein Zustand lange gedauert hat. Vielmehr ist er “alt“, weil er viele Zustände des Tages und viele Zustände der Nacht erlebt hat. Deshalb heißt es: “Abraham war alt von vielen Tagen“. “Viele Tage“ können durch “und der Herr segnete Abraham mit allem“, erklärt werden. Was ist hier “mit allem“ gemeint? Da Abraham “viele Tage“ hatte, muss er auch “viele Nächte“  gehabt haben, denn ohne Nächte dazwischen, können es nicht viele Tage gewesen sein. “Der Herr segnete Abraham mit allem“ bedeutet, dass auch die Nächte durch Ihn gesegnet wurden. Das ist die Bedeutung von “und der Herr segnete Abraham mit allem“.

RABASH, 1991/8, Was bedeutet “und Abraham war alt von vielen Tagen“ in der spirituellen Arbeit?

14. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Es gibt kein anderes Licht als das, welches aus der Dunkelheit stammt. Denn wenn sich jene Seite unterwirft, steigt der Schöpfer auf und Seine Herrlichkeit ragt empor. So kann der Dienst für den Schöpfer nur aus der Dunkelheit hervorgehen, und Gutes kann nur aus dem Bösen entstehen. Wenn ein Mensch einen schlechten Weg betritt und ihn dann verlässt, dann kehrt der Schöpfer zurück in Seiner Herrlichkeit. Und deshalb gibt es Vollkommenheit, wenn Gut und Böse beieinander sind, um sich dann zum Guten zu wenden. Es gibt kein Gutes, das nicht aus dem Bösen hervorgeht; und in diesem Guten erhebt sich die Herrlichkeit des Schöpfers. Und eben dies ist der vollkommene Dienst.

Sohar für alle, Kapitel Tezawe (Du sollst befehlen), Artikel “In der Wüste, wo du gesehen hast”, P. 86

13. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Es ist von Vorteil, wenn ein Mensch die äußere Vernunft, welche berechtigte Argumente vorbringt, überwindet. Denn sein Glaube wächst jedes Mal auf eine höhere Stufe als die vor dem Erscheinen des bösen Triebes mit seiner Begründung, dass es sich nicht lohnt, die Selbstliebe aufzugeben. Denn wenn er in Kedusha bleiben will, hat er keine andere Wahl, als einen noch größeren Glauben heranzuziehen. Das heißt, dass er den Schöpfer jedes Mal mehr braucht, damit Er ihn von seinem Bösen befreit. Daraus folgt, dass er nicht beten sollte, dass die fremden Gedanken sterben mögen, sondern dass sie „Buße tun“.

Das geschieht vor allem dadurch, dass er Hilfe von Oben empfängt, und zwar in Form von Glauben über dem Verstand. Es stellt sich heraus, dass er den Schöpfer nicht darum bittet, dass die Gedanken sterben sollten, damit er sie nicht überwinden muss. Vielmehr gibt er sich im Glauben an den Schöpfer in einem Maße zufrieden, wie vorher, noch bevor der böse Trieb mit seinen berechtigten Argumenten erschien, die ohne die Hilfe des Schöpfers, ohne Seine Kraft, um über den Verstand gehen zu können, nicht überwunden werden könnten.

Rabash, 1987/12, Was ist ein „halber Schekel“ in der spirituellen Arbeit – 1

12.Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Nun sehen wir, dass es auf die Fragen eines Frevlers nur eine einzige Antwort gibt: Mache ihm die Zähne stumpf(Haggada von Pessach). Damit ist, wie die Weisen sagten, das “Scharfmachengemeint. (5. Buch Moses 6:7). Die Worte der Tora sollten scharf aus dem Munde des Menschen kommen, sodass “wenn dich Einer etwas fragt, du nicht stotterst, sondern ihm sofort antwortest (Kidushin 30a).
Und was soll man auf die Frage “Was“ antworten? Ebenfalls mit einem  “Was! Nämlich: Was fordert der Ewige von dir, als dass du Ihn fürchtest?(5. Buch Moses 10:12)

Dazu muss man wissen, dass das erste “Was vom Schöpfer, deinem Gott, gefragt wird und nicht vom Menschen selbst. Von Ihm kommt dieses “Was in die Gedanken des Menschen, denn es gibt keine andere Kraft in der Welt. So wie es geschrieben steht: Es gibt nichts außer Ihm.

Natürlich hat der Schöpfer keine Schöpfung erschaffen, die gegen Ihn ist, sondern Er schuf diesen Gedanken, um den Menschen in Ehrfurcht zu versetzen. Das Joch des himmlischen Königreichs über dem Verstand anzunehmen wird “Ehrfurcht“ genannt. Denn durch die Frage des Frevlers muss der Mensch jedes Mal aufs Neue das Joch des himmlischen Königreichs, genannt “Ehrfurchtauf sich nehmen.

RABASH, Artikel 31, Wie sehr liebe ich Deine Weisung

 

11.Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Doch jetzt, da er im Stadium des Abstieges ist, hat Sitra Achra (die andere Seite) die Kraft, um mit all ihren gerechtfertigten Ansprüchen zu ihm zu kommen.

Der Rat ist in diesem Fall ist, dass man jetzt nicht mit seinem Körper sprechen und diskutieren kann. Vielmehr sollte man sagen: „Nun bin ich tot und ich warte auf die Wiederbelebung der Toten.“ Dann muss man mit der Arbeit über dem Verstand beginnen; gemeint ist, dass man seinem  Körper sagen soll: „Alles, was du sagst, stimmt, und ich habe keine vernunftgemäße Antwort für dich. Ich hoffe jedoch, dass ich wieder neu anfangen werde zu arbeiten. Und nun nehme ich die Tora und die Mizwot auf mich, und jetzt werde ich zu einem Übergetretenen.

Und die Weisen sagten: ‚Ein Übergetretener gleicht einem Neugeborenen.‘ Nun warte ich auf die Rettung seitens des Schöpfers; Er wird mir sicherlich helfen, und ich werde wieder auf dem Weg der Heiligkeit wandeln. Und wenn ich die Kraft der Heiligkeit besitzen werde, dann werde ich auch Antworten für dich haben.

BAAL HASULAM, Shamati 72, Vertrauen ist die Kleidung für das Licht

 

10. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

“Wenn er [mit dem Glauben] belohnt wird, neigt der Mensch sich selbst und die ganze Welt zur Seite des Verdienstes“. Das bedeutet, “einer, der sich im Streit mit seiner bösen Neigung zurückhält“.

Dies besagt, dass wenn sich dieser Mensch im Kampf mit der bösen Neigung, welche nicht um zu geben arbeiten will, befindet, diese zu diesem Zeitpunkt kein Argument gegen ihn anbringen kann. Dies wird “die Erde hängt an nichts“ genannt. Was bedeutet, dass der Mensch keine Grundlage hat, “nichts“ [womit dagegen argumentiert werden könnte], und er so über seinen Verstand gehen kann.

RABASH, 1972/292, Einer, der sich im Streit zurückhält

09.Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Stellt der Körper Fragen und will alles mit dem Verstand verstehen, muss man ihm sagen, dass all seine Fragen einen nicht interessieren, da man über die Verstand gehen will. Das ist die Bedeutung des Verses, dass der Mensch “ihn ansah und ihn in einen Haufen Knochen verwandelte“. “Ihn in einen Haufen Knochen verwandeln“, bezieht sich auf die Fragen des Verstandes, denn wenn man über die Verstand hinausgeht, gibt es keine Fragen mehr, alles wird aufgehoben.

RABASH, 1990/1, Was bedeutet es “mögen wir in der Arbeit der Kopf und nicht der Schweif sein“?

07. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Nur durch Überwindung wird man würdig, Kraft zu erlangen. Und jegliche Kraft, die daraus gezogen werden kann, fügt sich zu einer großen Menge zusammen. Das heißt, selbst in dem Moment, wenn ein Mensch einmal überwindet, kommt ein fremder Gedanke, sodass er sagt: „Habe ich denn nicht schon genug Erfahrung, als dass ich dieses Verlangen zu arbeiten bald nicht mehr haben werde? Was gewinne ich, wenn ich jetzt ein wenig überwinden kann?“‚ Dann muss er antworten, dass sich viele Pfennige zu einem großen Betrag zusammenfügen, d.h. zum allgemeinen Konto, entweder zur Wurzel seiner Seele oder zum Ganzen.

Rabash, Brief 14

06. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Wenn er den fremden Gedanken bekommt, sagt er, dass er sich auf keinen Fall herausreden will, denn es ist richtig, was die Vernunft sagt, dennoch geht er auf dem Weg des Glaubens, der über den Verstand hinausgeht.

Daraus folgt, dass die Flamme des Glaubens an den Docht des fremden Gedankens gebunden ist. Deshalb kann er erst jetzt die Mizwa des Glaubens einhalten, wie es sich gehört. Daraus folgt, dass die Schwierigkeiten für ihn zu Vorzügen geworden sind, denn aus der Perspektive des Glaubens könnte er sonst keinerlei Verdienst annehmen.

Das nennt man „sich im Leiden freuen“. Obwohl er unter den fremden Gedanken leidet, die ihn plagen und ihn dazu bringen, zu verleumden, zu tratschen und schlecht über die spirituelle Arbeit zu sprechen, freut er sich dennoch darüber, denn nur jetzt, in einer solchen Zeit, kann er im Glauben über dem Verstand etwas tun. Das wird „die Freude an der Mizwa“ genannt.

Rabash, Artikel 5, „Die Bedeutung der Sünden, die zu Vorzügen werden“

05. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Alle Störungen und Hindernisse, die vor unseren Augen erscheinen, sind nur eine Form der Annäherung, denn der Schöpfer möchte uns näherbringen. Und erst alle diese Hindernisse lassen uns näherkommen, da wir ohne sie keine Möglichkeit hätten, uns Ihm anzunähern. Dies ist so, da es von Natur aus keinen größeren Abstand gibt, als [zwischen] uns, da wir aus reiner Materie gemacht sind und der Schöpfer ist Höher als Hoch. Und erst wenn man sich nähert, beginnt man, diesen Abstand zwischen uns zu spüren. Und jegliche Verhinderung, die der Mensch überwindet, bringt ihm den Weg näher.

Das kommt daher, weil sich der Mensch daran gewöhnt hat, sich auf dem Pfad der Überwindung zu bewegen.

04. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Jede Überwindung in der Arbeit wird als „Fortschritt in der Arbeit für den Schöpfer“ bezeichnet. Es ist sowie wenn sich einzelne Münzen zu einer großen Menge ansammeln. Das heißt, jede Überwindung, die ein Mensch unternimmt, summiert sich, bis das erforderliche Maß, um ein Kli (Gefäß) für das Empfangen der Fülle zu werden, erreicht ist.
Überwindung bedeutet, einen Teil des Gefäßes des Empfangens zu nehmen und diesen zu den Gefäßen des Gebens hinzuzufügen. Dies meint, dass man einen Massach (Schirm) auf die Awiut (Grobheit, Ausmaß des Verlangens zu empfangen) legen muss. Daraus folgt, dass wenn man kein Verlangen zum Empfangen hat, man auch nichts hat, worauf man eine Massach legen kann.

RABASH, 1985/22, Die gesamte Tora ist ein heiliger Name

03. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Der “Schöpfer“ ist die Eigenschaft der Dwekut (Anhaftung), und Anhaftung bedeutet Angleichung, also die Annullierung des Existierenden.

(Der Mensch muss sich immer vorstellen, wie es war, als er ein wenig Anhaftung hatte und wie er damals voller Lebenskraft und Genuss war. Er sollte fortwährend im Zustand der Anhaftung sein wollen, denn man kann sich nicht nur “halb“ im Spirituellen befinden. Wenn dies eine erfüllende Sache ist, dann muss man sich also, egal in welchem Zustand, immer gut fühlen. Und es ist richtig, dass man sich diese gute Zeit, die man hatte, vorstellen soll, denn dann fühlt der Körper nicht das Negative, sondern den positiven Zustand, den man schon erlebt hat. So soll der Mensch sich diese Zustände als Beispiel nehmen.)

BAAL HASULAM, Shamati 218, Die Tora und der Schöpfer sind eins

02.07.2022 Gute-Nacht-Text

Die Reinheit des Körpers verweist auf Reinheit des Verstandes. Die Reinheit des Verstandes wird als Eigenschaft der Wahrheit bezeichnet, in der keine Lüge enthalten ist.
Nicht alle Menschen sind darin gleich akribisch. Manche sind äußerst genau. Doch hinsichtlich der Reinheit des Körpers lohnt es sich nicht, sehr genau zu sein, obwohl der Schmutz, den wir so verabscheuen, als schädigend angesehen wird und wir den Körper vor Schaden schützen sollen. Bezüglich des Körpers lohnt es sich aber nicht, übergenau zu sein, da er zu guter letzt stirbt, selbst wenn wir auf alle möglichen Arten auf ihn Acht geben.

Das Gegenteil gilt in Bezug auf die Seele, denn sie ist ewig. Da ist es angebracht, mit allen möglichen Mitteln peinlich darauf zu achten, dass keinerlei Schmutz entsteht, da jeglicher Schmutz ihr schadet.

BAAL HASULAM, Shamati 155, Reinheit des Körpers 

 

01. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Überkommt einen Menschen Furcht, sollte er wissen, dass “es nichts außer Ihm gibt“, selbst wenn es ihm unwirklich erscheint. Überkommt ihn die Furcht, sollte er sagen, dass es kein Zufall ist, sondern dass der Schöpfer ihm von Oben eine Möglichkeit gibt damit er darüber nachdenken und daraus lernen soll, zu welchem Zweck ihm diese Ehrfurcht gesandt wird. Nämlich dafür, dass er sich überwindet und “es gibt nichts außer Ihm“ annehmen kann.

Weicht nach alledem die Furcht nicht von ihm, sollte er dies als Möglichkeit annehmen und sagen, dass seine Anstrengungen für den Schöpfer im gleichen Maße wie die Furcht sein muss. Das bedeutet, dass die Ehrfurcht vor dem Himmel – was ein Verdienst ist – der Furcht gleichen muss, die er fühlt. Das heißt, so wie der Körper durch diese weltliche Furcht beeindruckt wird, im selben Maße sollte auch seine Ehrfurcht vor dem Schöpfer sein.

BAAL HASULAM, Shamati 138, Über Furcht und Angst, die einen Menschen manchmal überkommen

30. Juni 2022, Gute-Nacht-Text

„In seiner Schatzkammer hat der Schöpfer nur den Schatz der Ehrfurcht vor dem Himmel“. Wir sollten jedoch erklären, was Ehrfurcht ist: Es ist das Kli, das dazu dient, allen Reichtum darin zu bewahren, und alle wichtigen Dinge sind darin untergebracht. Er [Baal HaSulam] sagte, dass Ehrfurcht so ist, wie es über Moses geschrieben steht: Unsere Weisen sagten: „Der Lohn für ‚Und Mose verbarg sein Angesicht, weil er sich fürchtete, hinzuschauen‘, wurde ihm mit ‚dem Bild des Ewigen, das er erblickte‘ vergolten.“

Die Ehrfurcht bezieht sich auf die Furcht des Menschen vor der großen Freude, die da ist, er jedoch nicht fähig ist, sie zu empfangen, um zu geben. Der Lohn dafür, dass er Ehrfurcht hatte, ist, dass er sich damit ein Kli geschaffen hat, in dem er die obere Fülle empfangen kann. Das ist die Arbeit des Menschen, und alles andere schreiben wir dem Schöpfer zu.

Doch mit der Ehrfurcht ist es nicht so, denn der Sinn der Ehrfurcht ist es, nicht zu empfangen. Und was der Schöpfer gibt, gibt er nur, damit wir empfangen, und das ist die Bedeutung von „Alles ist in den Händen des Himmels, außer der Ehrfurcht vor dem Himmel.“

Das ist das Kli, das wir brauchen. Sonst werden wir als Narren betrachtet, wie unsere Weisen sagten: „Wer ist ein Narr? Derjenige, der verliert, was ihm gegeben wurde.“ Das bedeutet, dass die Sitra Achra [die andere Seite] die obere Fülle von uns nehmen wird, wenn wir nicht die Absicht errichten, um zu geben, denn dann geht es in die Empfangsgefäße, die Sitra Achra und Tuma’a [Unreinheit] sind.

Baal HaSulam, Shamati 38. „Die Furcht vor dem Schöpfer ist sein Schatz“

29. Juni 2022, Gute-Nacht-Text

Unsere Weisen haben es uns erklärt: „Alles liegt in den Händen des Schöpfers, außer der Furcht vor dem Schöpfer“, denn Er kann alles geben, außer der Furcht. Schließlich, in allem, was der Schöpfer gibt, fügt Er Liebe hinzu, und nicht Furcht.

Und die Furcht wird durch die besondere Kraft der Segula der Tora und Mizwot erworben. Das heißt, wenn der Mensch sich mit Tora und Mizwot mit der Absicht beschäftigt, seinem Erschaffer Genuss zu bereiten, bringt diese Absicht, die auf den Handlungen der Mizwot basiert und das Studium der Tora begleitet, den Menschen dazu, dieses zu erreichen. Andernfalls könnte der Mensch stehenbleiben, obwohl er die Tora und Mizwot in jedem Detail einhält, dennoch würde er auf der Stufe von Domem de Kedusha (des Bewegungslosen der Heiligkeit) verbleiben.

Daraus folgt, dass sich der Mensch immerzu an den Grund erinnern muss, der ihn dazu verpflichtet, sich mit Tora und Mizwot zu beschäftigen. Unsere  Weisen haben dieses erklärt, denn: „möge eure Heiligkeit für Meinen Namen sein.“ Dies bedeutet, dass Ich eure Ursache sein sollte, das heißt, dass all eure Arbeit darin besteht, dass ihr Mir Genuss zu bereiten wünscht, somit mögen all eure Taten zum Zwecke des Gebens sein. 

Baal HaSulam, Shamati 38. „Die Furcht vor dem Schöpfer ist sein Schatz“ 

28. Juni 2022, Gute-Nacht-Text

Das wichtigste in Bezug auf die Ehrfurcht vor dem Himmel ist der Glaube an die Größe des Schöpfers. Dies ist der Grund, der ihn dazu verpflichtet, Tora und Mizwot (Gebote) nicht für seinen eigenen Nutzen zu befolgen. Es ist so, wie es geschrieben steht: „Und er wird sein Herz und sein Verlangen an den Ort setzen, der ‚Ehrfurcht‘ genannt wird. Dann wird er die Ehrfurcht vor dem Schöpfer bereitwillig ausführen, so wie es für das Gebot des Königs angemessen ist.“
Wird ein Mensch mit einem solchen Glauben belohnt, d.h. wenn er in seinem Herzen die Größe des Schöpfers spürt, erlöschen die Verlangen, Gedanken und Handlungen, seines Körper und seiner Organe vor dem König, wie eine Kerze vor einer Fackel.

RABASH, 1988/13, ”Was bedeutet, der Führer des Volkes, ist wie das ganze Volk?”