17.August 2021, Gute-Nacht-Text

Geben bedeutet „Annullierung der Wirklichkeit“, da in diesem Zustand der Mensch nur noch dem Schöpfer geben und nichts mehr empfangen will. Dann wird der Mensch ein „vollkommener Gerechter“ genannt. Das heißt, der Mensch hat kein Verlangen mehr, für sich selbst zu empfangen, sondern alle seine Anstrengungen sind nur darauf ausgerichtet, dass er sich vor dem Schöpfer aufheben kann. Dies wird „Zeit von Katnut (Kleinheit)“ genannt. In diesem Zustand leuchtet in diesen Gefäßen des Gebens Or Chassadim (Licht der Güte), genannt Nefesh Ruach [1] .

Die Zeit von Gadlut (Größe) ist jene, in welcher der Mensch die Gefäße des Empfangens, die Kelim (Gefäße) von Bina (Verständnis) und SoN (Seir Anpin und Nukwa) erhält, welche er nun um zu geben benutzen kann. Diese Gefäße sind während Katnut unterhalb von Parssa [2]. Das heißt, sie haben sich aufgrund des Willen zu empfangen (Malchut, Königreich), der sie beherrschte, von der Stufe Gadlut entfernt. Mit anderen Worten, die Kelim von Bina und SoN befanden sich unter der Herrschaft des Willen um für sich selbst zu empfangen, so dass es unmöglich war, sie zum Empfangen um zu geben zu benutzen. Folglich fielen sie von der Stufe Gadlut hinab.
Wenn der Mensch seine Anstrengungen wieder darauf ausrichtet, sich vor dem Schöpfer zu annullieren, kehrt er zur Stufe von Gadlut zurück, denn nur dann kann er sich mit dem Empfangen um zu geben beschäftigen. Zu dieser Zeit kann er die Kelim von Bina und SoN, die Gefäße des Empfangens, wieder benutzten um zu geben, da er nun auf diese Stufe zurückgekehrt ist.

RABASH, Brief 65

 

[1] Or Chassadin, Licht, welches sich in das Kli (Gefäß) von SA (Seir Anpin) einkleidet und dadurch zu Bina aufsteigen und von ihr Licht heranziehen kann und dann wieder hinabsteigt, um es Malchut zu geben.

[2] Trenngrenze zwischen den Welten Azilut und Brija, die den Parzuf in Gefäße des Gebens und Gefäße des Empfangens teilt.

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