26. August 2025, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch sich vollkommen fühlt und nach der rechten Linie seine Niedrigkeit einschätzt und sagt, dass der Schöpfer ihm trotzdem einen gewissen Halt in der Kedusha gegeben hat, wird dieses verglichen mit der Kedusha, die ein Mensch erlangen sollte, „Laie“ genannt.

Wenn er aber gemäß seiner Niedrigkeit sagt: „Ich danke und preise den Schöpfer dafür“, dann kann darüber gesagt werden, was geschrieben steht: „Ich bin der Ewige, der mit ihnen in ihrer Tuma’a wohnt.“ Wenn er sich darüber freut, kann er belohnt werden mit: „Die Shechina [Göttliche Gegenwart] ist nur aus Freude anwesend.“

Durch diese Niedrigkeit – denn der Schöpfer hat ihm einen gewissen Halt in der Kedusha gegeben – kann er die Sprossen der Heiligkeit erklimmen, wenn er die Freude darin wahrnimmt und sie zu schätzen weiß. Dann kann der Mensch sagen: „Erhebt die Armen aus dem Staub“, „Er wird die Mittellosen aus der Asche erheben“. Das heißt, der Mensch spürt seine Niedrigkeit – dass er mager, also arm ist, wie unsere Weisen sagten: „Abaye sagte: ‚In unserer Überlieferung gibt es keinen Armen außer im Wissen.’“ Das heißt, es ist ein überlieferter Brauch von unseren Vorfahren, dass es „keinen Armen gibt, außer im Wissen“.

Deshalb sagt er, dass er arm ist, d.h. arm, weil er kein Wissen in der Kedusha hat – er wird „arm und mager“ genannt. Wenn er dann, obwohl er arm ist, nach der Heiligkeit greift, sagt er: „Erhebt den Armen aus dem Staub.“ Das heißt, er sagt ein Gebet, denn obwohl er arm ist, hat der Schöpfer ihn dennoch erweckt. „Er erhebt den Mittellosen aus der Asche.“ Er spürt zwar, dass er mittellos ist, aber der Schöpfer hat ihn trotzdem aufgerichtet, und dafür lobt er den Schöpfer. Wenn die Kedusha greifbar wird, können wir den Schöpfer bereits loben und ihm danken.

RABASH, 1989/24 Was bedeutet „Du sollst den Segen eines Laien nicht gering schätzen“ in der Arbeit?

 

25. August 2025, Gute-Nacht-Text

Die Sache der Begrenzung ist, seinen Zustand, in dem man sich befindet, zu begrenzen und nicht Gadlut (Größe) zu wollen. Vielmehr möchte man im gegenwärtigen Zustand, in welchem man sich befindet, für immer verweilen. Und dies wird „immerwährende Dwekut“ (Anhaftung) genannt. Egal wieviel Gadlut man besitzt, selbst wenn man die kleinste Katnut (Kleinheit) hat, wenn sie auf ewig leuchtet, dann hat man „immerwährende Dwekut“ erlangt.

Wenn man jedoch nach mehr Gadlut strebt, wird dies „Überfluß/Luxus“ genannt. Und dies ist die Bedeutung von „jeder Kummer wird überflüssig sein“, was bedeutet, dass die Traurigkeit zum Menschen kommt, weil er nach Überflüssigem strebt. Und dies ist das Geheimnis von: Als Israel kam, um die Tora zu empfangen, brachte Moses die Menschen an den Fuß des Berges, so wie geschrieben steht: „Und sie standen am Fuße des Berges.“

(Berg – Har“ – bedeutet Gedanken – „Hirhurim“). Moses führte sie an das Ende des Gedankens, des Verständnisses und der Vernunft, der niedrigsten Stufe, die es gibt. Und [dies] nur dann, als sie mit einem solchen Zustand einverstanden waren, darin ohne jegliches Wanken oder jedwede Bewegung zu gehen – sogar in einem solchen Zustand zu verweilen, als wären sie in der größten Gadlut und darüber Freude zu zeigen – was das Geheimnis ist von „Dienet dem Schöpfer mit Freude.“ Das heißt, während der Zeit von Gadlut ist es unpassend zu sagen, dass Er ihnen Arbeit gibt, um in der Freude zu sein, denn während der Zeit von Gadlut kommt die Freude von selbst. Vielmehr wird ihnen zur Zeit der Katnut die Arbeit der Freude gegeben, und dann, zur Zeit der Katnut, sollen sie voll Freude sein, obwohl sie Katnut fühlen. Und dies ist eine große Arbeit.

Dies wird „wesentlicher Kern der Stufe“ genannt, was ein Aspekt von Katnut ist. Dieser Aspekt muss dauerhaft sein. Und Gadlut ist nur ein Zusatz. Und man sollte sich nach dem Wesentlichen sehnen, nicht nach den Zusätzen.

Baal HaSulam, Shamati 53 “Die Sache der Begrenzung”

 

24. August 2025, Gute-Nacht-Text

Es steht geschrieben: „Ihr, die den Schöpfer liebet, hasset das Böse.“ Sie hassen das Böse nur. Das Böse selbst jedoch bleibt an seinem Platz; und es ist nur notwendig, das Böse zu hassen.

Und dies geht hervor aus: „Doch Du hast ihn nur ein wenig niedriger als den Schöpfer gemacht“, und dies ist die Bedeutung dessen, was die Schlange gesagt hat: „Und ihr sollt wie der Schöpfer sein, Gutes und Böses kennend.“ Dies bedeutet, dass der Mensch sich bemüht und nach dem Beispiel des Schöpfers alle Wege der Höheren Lenkung verstehen will, und dies ist die Bedeutung von „die Begierde eines Menschen wird ihn erniedrigen“, was bedeutet, dass er alles im äußeren Verstand verstehen will, und wenn er es nicht versteht, fühlt er sich elend.

Die Wahrheit ist, dass, wenn der Mensch erwacht, um etwas zu wissen, dies ein Zeichen ist, dass er dieses etwas wissen muss. Und zu der Zeit, wo er seinen Verstand überwindet, was er verstehen will, und er [dann] alles im Glauben über dem Verstand annimmt, wird dies „die größte Niedrigkeit nach menschlichen Maßstäben“ genannt. Und in dem Maße, wie er das Verlangen hat, mehr zu wissen und dies im Glauben über dem Verstand annimmt, ist er in größerer Niedrigkeit.

Nun können wir verstehen, was sie über den Vers darlegten: „Und der Mensch Moses ist sehr sanftmütig, bescheiden und geduldig.“ Und die Bedeutung davon ist, dass er die Niedrigkeit in einem Maße aushielt, über dem es kein höheres [Maß] gibt.

Baal HaSulam, Shamati 52 “Eine Übertretung löscht eine Mizwa nicht aus”

 

23. August 2025, Gute-Nacht-Text

Das Böse besitzt überhaupt keine eigene Existenz. Die Existenz des Bösen hängt vielmehr von der Liebe zum Bösen oder dem Hass auf das Böse ab. Dies bedeutet, wenn der Mensch das Böse liebt, dann ist er in der Herrschaft des Bösen gefangen, und wenn er das Böse hasst, dann entkommt man seinem Einflussbereich, und das eigene Böse hat keinerlei Macht über den Menschen.

Daraus folgt, dass die hauptsächliche Arbeit nicht am Bösen selbst ist, sondern am Ausmaß der Liebe oder am Ausmaß des Hasses. Daher zieht eine Übertretung eine andere Übertretung nach sich.

Und wir müssen fragen: „Warum verdient er eine solche Strafe?“ Denn, wenn der Mensch in seiner Arbeit nachlässt und stürzt, muss man ihm doch helfen, sich nach diesem Fall wieder zu erheben. Hier jedoch sehen wir, dass ihm noch Hindernisse hinzufügt werden, auf dass er noch tiefer falle als bei seinem ersten Fall.

Damit jedoch der Mensch Hass für das Böse empfindet, wird ihm noch mehr Böses gegeben, damit er fühlen möge, wie sehr ihn die Übertretung von der Arbeit des Schöpfers entfernt. Obwohl er die erste Übertretung bereut hat, hat er noch nicht das Ausmaß der Reue erreicht, das den Hass auf das Böse bewirken würde. Daher zieht eine Übertretung eine [weitere] Übertretung nach sich. Und jedes Mal bereut er. Und sicherlich bringt ihm jede Reue Hass auf das Böse ein, bis das Maß des Hasses auf das Böse voll ist und er sich vom Bösen trennt, denn Hass bringt Trennung.

Und daraus folgt: Wenn der Mensch Hass in einem Maße entdeckt, welches Trennung herbeiführt, benötigt er die Korrektur der „Übertretung-zieht-Übertretung-nach-sich“ nicht mehr. Und auf jeden Fall gewinnt er Zeit. Und in der von ihm gewonnenen Zeit tritt er in die Liebe zum Schöpfer ein.

Baal HaSulam, Shamati 52 “Eine Übertretung löscht eine Mizwa nicht aus”

 

22. August 2025, Gute-Nacht-Text

Es existieren zwei entgegengesetzte Kräfte: eine Höhere Kraft und eine Niedere Kraft. Die Höhere Kraft ist mit den Worten beschrieben: „einen jeden, der mit meinem Namen genannt ist und den ich zu meiner Ehre geschaffen, den ich gebildet, ja gemacht habe“. Das bedeutet, dass die ganze Welt nur zum Ruhm des Schöpfers erschaffen wurde. Und die untere Kraft ist der Wille zu empfangen, der behauptet, dass alles für ihn erschaffen wurde: sowohl die materiellen Dinge als auch die spirituellen – alles zur Selbstliebe.

Der Wille zu empfangen behauptet, dass ihm sowohl diese Welt als auch die nächste Welt zustehen. Natürlich siegt der Schöpfer, doch das wird als der Weg der Leiden bezeichnet, und dieser Weg ist lang. Doch es gibt einen kurzen Weg, welcher als der Weg der Tora bezeichnet wird. Und die Ausrichtung eines jeden Menschen sollte die Verkürzung der Zeit sein.

Dieses heißt „Ich werde es beschleunigen“. Und sonst wird alles „zu seiner Zeit“ stattfinden, wie die Weisen sagten: „Würdig – ich werde es beschleunigen; nicht würdig – zu seiner Zeit: Ich werde über euch einen König setzen, der Haman gleicht, und er wird euch durch Zwang zur Quelle zurückführen.“

Die Tora beginnt mit BeReshit (am Anfang). „Am Anfang … war die Erde öd und wüst, … und es war finster.“ Und sie endet so: „… vor den Augen von ganz Israel.“

Am Anfang sehen wir, dass das Irdische „öd und wüst und finster“ ist, doch später, wenn sie sich zur Absicht zu geben korrigieren, werden sie dessen würdig: „… und der Schöpfer sprach: ‚Es werde Licht‘“, bis sich schließlich das Licht „vor den Augen von ganz Israel“ offenbart.

Baal HaSulam, Shamati 50 “Zwei Zustände”

 

21. August 2025, Gute-Nacht-Text

Manchmal sagt der Mensch: „Ich fühle jetzt, dass es mir an nichts fehlt und ich jetzt keine Sorgen habe und mein Verstand klar und ruhig ist, und daher kann ich nun meinen Verstand und meinen Willen auf die Arbeit des Schöpfers konzentrieren.“

Dann könnte er sagen, dass seine ganze Arbeit für den Schöpfer durch seine eigenen Kräfte und Bemühungen bedingt ist und sich für ihn also zufällig die Möglichkeit ergeben hat, sich der Befriedigung spiritueller Bedürfnisse zu widmen. Und dann muss er glauben, dass dies eine Antwort auf ein Gebet ist: Darauf, wofür er zuvor gebetet hat, hat man ihm nun eine Antwort gewährt.

Und manchmal, wenn der Mensch irgendein Buch liest und der Schöpfer seine Augen öffnet und er ein gewisses Erwachen verspürt, so hält er das auch gewöhnlich für einen Zufall. Doch alles ist der Lenkung unterworfen.

Und obwohl der Mensch weiß, dass die ganze Tora Namen des Schöpfers darstellt, wie kann er jedoch sagen, dass er durch das von ihm gelesene Buch nun eine gewisse höhere Empfindung erhalten hat? Er muss jedoch wissen, dass, obwohl er dieses Buch mehrfach studiert hat und weiß, dass die ganze Tora aus den Namen des Schöpfers besteht, er dennoch keinerlei Leuchten und Empfindung erhält, sondern alles trocken ist, und sein Wissen bringt ihm nicht den geringsten Nutzen. Daher soll der Mensch, wenn er irgendein Buch studiert und dabei auf den Schöpfer hofft, sein Studium auf die Stütze des Glaubens gründen, dass er an die Vorsehung glaubt und wünscht, dass der Schöpfer ihm seine Augen öffnet. Dann erlangt er das Bedürfnis nach dem Schöpfer, und dann hat er einen Kontakt zum Schöpfer, und dank dessen kann der Mensch der Anhaftung an Ihn würdig werden.

Baal HaSulam, Shamati 50 “Zwei Zustände”

 

20. August 2025, Gute-Nacht-Text

Wer um des Gebens Willen arbeiten kann, das heißt, wenn es in der Natur seines Körpers liegt, dass er sich einem Größeren unterordnen kann, und er die Kraft hat, dem Größeren zu dienen, dann verpflichtet ihn nur das Maß der Größe des Schöpfers zur Arbeit. In dem Maße, in dem er an die Größe des Schöpfers glaubt, in dem Maße hat er die Kraft zu arbeiten.

Und da es der Wille des Schöpfers ist, dass die Unteren damit belohnt werden, die Größe und Erhabenheit des Schöpfers zu sehen, muss der Untere aus diesem Grund nur arbeiten, um zu geben, das heißt nicht wegen der Gabe des Königs, die „bedingte Liebe“ genannt wird, sondern wegen des Königs selbst. Weil er an die Größe des Königs glaubt, hat er die Kraft, zu geben und dem König zu dienen.

Daraus folgt, dass seine ganze Arbeit darin besteht, Seine Größe und Erhabenheit zu beachten. Und in dem Maße, in dem er Seine Größe anerkennt, steigert er die Arbeit. Es liegt also ein großer Vorzug in der Arbeit, seinem Schöpfer Genuss zu bereiten.

RABASH, Notiz 326 “Die Arbeit des Menschen”

 

 

19. August 2025, Gute-Nacht-Text

„An dem Ort, wo du Seine Größe findest, findest du auch Seine Bescheidenheit.“ Das bedeutet, dass derjenige, der stets in wahrer Dwekut (Anhaftung) ist, sieht, dass der Schöpfer Sich Selbst erniedrigt, das heißt der Schöpfer ist an niederen Orten zu finden.

Der Mensch weiß nicht, was er tun soll, und daher steht geschrieben: „Wer ist wie der Schöpfer, unser Gott, der so hoch sitzt, der tief hinabschaut, im Himmel und auf Erden?“ Der Mensch sieht die Größe des Schöpfers, und dann „der hinabschaut“, das heißt, er erniedrigt den Himmel zur Erde. Dazu wird uns der Ratschlag gegeben zu denken, dass wir, wenn dieser Wunsch vom Schöpfer kommt, nichts haben, was größer wäre als das, wie es geschrieben steht: „Aus der Gosse erhebt Er den Armen.“

Zuerst muss der Mensch darauf achten, einen Chissaron (Mangel) zu haben. Wenn er keinen hat, so muss er dafür beten, warum er ihn nicht hat. Der Grund, warum der Mensch keinen Chissaron hat, ist wegen des geringen Bewusstseins.

Also muss der Mensch bei jeder Mizwa (Gebot, Gesetz) beten: Warum hat er kein Bewusstsein dafür, dass er die Mizwa nicht in ihrer Ganzheit erfüllt? Mit anderen Worten, der Wille zu empfangen verdeckt, sodass der Mensch nicht die Wahrheit sieht.

Denn würde der Mensch sehen, dass er sich in einem solch niederen Zustand befindet, würde er mit Sicherheit nicht in diesem Zustand sein wollen. Stattdessen soll der Mensch sich bei der Arbeit von Mal zu Mal mehr anstrengen, bis er zur Reue gelangt, wie es geschrieben steht: „Er bringt hinunter in das Grab, und Er erhebt.“

Das bedeutet, dass, wenn der Schöpfer will, dass ein Sünder reuig zurückkehrt, so macht Er das Totenreich für ihn so abfällig, sodass der Sünder selbst nicht mehr so sein möchte. Also muss der Mensch flehend beten, der Schöpfer möge ihm die Wahrheit zeigen, indem Er ihm das Licht der Tora hinzufügt.

Baal HaSulam, Shamati 47 “An dem Ort, wo du Seine Größe findest”

 

18. August 2025, Gute-Nacht-Text

Dementsprechend können wir uns fragen: Warum haben die Kabbalisten jeden Menschen verpflichtet, die Wissenschaft der Kabbala zu studieren? Tatsächlich verbirgt sich darin eine große Sache, die es wert ist, veröffentlicht zu werden, denn für diejenigen, die sich mit der Wissenschaft der Kabbala beschäftigen, existiert darin eine unschätzbar wunderbare Kostbarkeit; und auch wenn sie noch nicht verstehen, was sie lernen – aber dank einem starken Willen und dem Streben, das studierte Material zu verstehen –, erwecken sie auf sich Lichter, die ihre Seelen umgeben.

Das bedeutet, dass es jedem Menschen von Israel garantiert ist, am Ende alle wunderbaren Erkenntnisse zu erlangen, mit welchen der Schöpfer im Schöpfungsplan jedes Geschöpf zu beschenken beabsichtigte. Und derjenige, der dessen nicht in dieser Reinkarnation gewürdigt wurde, wird dessen in der zweiten gewürdigt usw., bis er endlich würdig wird, den Plan des Schöpfers zu vollenden. Und solange der Mensch nicht seiner Vollkommenheit würdig wurde, werden für ihn jene Lichter, die dazu vorherbestimmt sind, zu ihm zu kommen, als „umgebende Lichter“ definiert. Ihr Sinn besteht darin, für ihn bereit zu stehen, aber sie warten auf den Menschen, bis er sein Gefäß des Empfangens reinigt. Dann werden sich die Lichter in diese vorbereiteten Gefäße einkleiden.

Baal HaSulam, „Einführung zu Talmud Esser HaSefirot, Punkt 155“

 

17. August 2025, Gute-Nacht-Text

Die Herrschaft Israels über die Klipot (Schalen) und umgekehrt die Herrschaft der Klipot über Israel. Doch zuvor muss man verstehen, was „Israel“ ist und was die „Völker der Welt“ sind.

An vielen Stellen wird erklärt, dass „Israel“ Innerlichkeit bedeutet, genannt Kelim de Panim (Gefäße des Angesichtes, Vordere Kelim), mit deren Hilfe man arbeiten kann, um dem Schöpfer Zufriedenheit zu bereiten. „Völker der Welt“ dagegen wird die Äußerlichkeit genannt, die Hinteren Kelim (Kelim de Achoraim), deren Lebensunterhalt nur vom Empfangen kommt und nicht vom Geben.

Die Macht der Völker der Welt über Israel besteht darin, dass sie nicht mit der Absicht zu geben und mit den Kelim de Panim arbeiten können, sondern nur mit den Kelim de Achoraim. Sie verführen die Diener des Schöpfers dazu, die Lichter nach unten in die Kelim de Achoraim weiterzuleiten.

Und die Herrschaft Israels besteht darin, dass, wenn man jedem von ihnen die Kraft gibt, die Arbeit zu verrichten, um dem Schöpfer Freude zu bereiten, also nur in den Kelim de Panim, selbst wenn sie Chochma (Weisheit) verbreiten, dies dann nur in der Form eines „Weges, den man passiert“ geschieht, und nicht mehr als das.

Baal HaSulam, Shamati 46 “Die Herrschaft Israels über die Klipot”

 

16. August 2025, Gute-Nacht-Text

Tora bedeutet nicht zu arbeiten, weil es einen Mangel gibt, den es zu korrigieren gilt, sondern weil der Mensch seinem Schöpfer Zufriedenheit bringen möchte (und zwar durch Gebet, Lobpreis und Danksagung). Und wenn der Mensch sich in einer Weise beschäftigt, die ihm das Gefühl vermittelt, vollständig zu sein und keine Mängel in der Welt zu sehen, so wird das als Besinnung in der Tora bezeichnet. Wenn er sich jedoch mit etwas beschäftigt, während er einen Mangel empfindet, so gilt dies als ein Aspekt der Arbeit.

Baal HaSulam, Shamati 45 “Zwei Unterscheidungen in der Tora und in der Arbeit”

 

15. August 2025, Gute-Nacht-Text

„Tora“ bezeichnet den Zustand der Vollkommenheit, das heißt, man spricht nicht von der Arbeit des Menschen und davon, in welchem Zustand er sich befindet, sondern man spricht von der Tora an sich.

Baal HaSulam, Shamati 45 “Zwei Unterscheidungen in der Tora und in der Arbeit”

14. August 2025, Gute-Nacht-Text

Die Tora ist das Wesen des Lebens, wie es heißt: „Die Weisheit belebt ihren Besitzer“, und Weisheit und Leben sind ein und dasselbe. So wie sich die Weisheit im Verstand offenbart, so offenbart sich die Weisheit auch in der Empfindung, da das Licht des Lebens alle Organe erfüllt. (Und mir scheint, dass man deshalb stets darauf achten muss, eine Begeisterung in der Weisheit der Tora zu haben, da gerade in dieser Begeisterung der große Unterschied zwischen der äußeren Weisheit und der Weisheit der Tora erkennbar ist).

Baal HaSulam, Shamati 45 “Zwei Unterscheidungen in der Tora und in der Arbeit”

 

13. August 2025, Gute-Nacht-Text

Wenn man sich anstrengt, zu liShma zu gelangen, muss man den Wunsch auf sich nehmen, die Arbeit ausschließlich dem Geben zuliebe zu verrichten, also nur zu geben und nichts zu empfangen. Erst dann beginnt man zu spüren, dass der gesamte Körper sich mit aller Kraft dagegen wehrt.

Daraus gelangt man zur Erkenntnis, dass es nur einen Ratschlag geben kann, um zu liShma zu gelangen: seine Klagen an den Schöpfer zu richten, damit er einem helfen möge, den Körper dazu zu bringen, sich bedingungslos dem Schöpfer zu unterwerfen. Denn man sieht, dass man selbst nicht in der Lage ist, seinen Körper zu überzeugen, sich vollkommen zu annullieren.

Baal HaSulam, Shamati 5 “LiShma bedeutet Erwecken von Oben, und warum brauchen wir ein Erwachen von unten?”

 

12. August 2025, Gute-Nacht-Text

Die Kraft, liShma zu arbeiten, muss man vom Höheren empfangen, denn der Untere ist nicht in der Lage, die Arbeit zu beginnen, außer in der Form von lo liShma (nicht für Ihren Namen), genannt Verlangen zu empfangen, denn nur lo liShma gibt dem Unteren die erste in Bewegung setzende Kraft, denn [erst] wenn ein Mensch keinen ausreichenden Geschmack mehr an körperlichen Genüssen findet, beginnt er nach spirituellen Genüssen zu suchen.

Daraus folgt, dass die Wurzel der Arbeit des Unteren das Verlangen zu empfangen ist. Und das Gebet, genannt MaN, steigt auf. Dann korrigiert der Höhere dieses MaN und legt die Kraft des Massach darauf, die das Verlangen ist, die Fülle hinauszuzögern, bis der Untere von sich aus weiß, dass sein Ziel das Geben ist. Das heißt, der Höhere gibt dem Unteren am Verlangen zu geben einen guten Geschmack und Freude.

RABASH, Artikel 587 “Der Höhere klärt für das Bedürfnis des Unteren”

 

11. August 2025, Gute-Nacht-Text

Um das Leben in der Tora zu spüren, muss sich der Mensch vorbereiten, seinen Körper vorbereiten, damit er das Leben spüren kann, das in der Tora verborgen ist. Deshalb sagten unsere Weisen, dass man lo liShma beginnen muss, und durch das Licht der Tora, das er im Zustand von lo liShma erlangt, wird es ihn zu liShma bringen, da ihn das Licht darin korrigiert. Dann wird er in der Lage sein, liShma zu studieren, d.h. um der Tora willen, die „Tora des Lebens“ genannt wird, da er bereits das Leben in der Tora erlangt hat, weil das Licht der Tora in ihm eine solche Eigenschaft vorbereitet hat, damit er das Leben, das in der Tora ist, fühlen kann.

RABASH, Artikel 12 (1988) “Was sind Tora und Arbeit auf dem Weg des Schöpfers?”

 

10. August 2025, Gute-Nacht-Text

Um liShma vom Schöpfer zu erhalten, ist die Arbeit des Menschen nur in der Form des Chissaron  [Mangel] und eines Kli [Gefäß] nötig. Die Füllung kann der Mensch jedoch niemals von allein erlangen; vielmehr ist dies ein Geschenk des Schöpfers.

Das Gebet muss vollkommen sein. Es muss aus der Tiefe des Herzens kommen. Der Mensch muss deshalb hundertprozentig sicher sein, dass ihm auf der Welt niemand ausser dem Schöpfer helfen kann.

Doch woher weiß man, dass niemand außer dem Schöpfer selbst einem helfen kann? Diese Erkenntnis erlangt man erst, wenn man alles Menschenmögliche getan hat, um zum Schöpfer zu gelangen und nichts davon geholfen hat. Deshalb muss der Mensch alle in der Welt denkbaren Handlungen unternehmen, um zu “um des Schöpfers Willen“ zu gelangen. Dann betet er aus der Tiefe seines Herzens und der Schöpfer erhört das Gebet.

Baal HaSulam, Shamati 5 “LiShma bedeutet Erwecken von Oben, und warum brauchen wir ein Erwachen von unten?”

 

9. August 2025, Gute-Nacht-Text

Die Angelegenheit von liShma. Damit ein Mensch würdig wird, liShma [d.h. zu handeln ausschließlich in der Absicht zu geben, um des Schöpfers willen, ohne Eigennutz] zu erreichen, bedarf es einer Erweckung von Oben, denn dies ist ein Leuchten von Oben und lässt sich mit dem menschlichen Verstand nicht begreifen – nur wer es kostet, erkennt es. Darüber steht geschrieben: „Kostet und seht, wie gut der Ewige ist.“

Deshalb muss der Mensch, wenn er das Joch des Himmelreichs auf sich nimmt, dies in vollkommener Weise tun, das heißt, ganz in der Absicht zu Geben, ohne irgendetwas für sich selbst empfangen zu wollen. Und wenn der Mensch sieht, dass seine Glieder diesem Gedanken nicht zustimmen, hat er keinen anderen Rat als zu beten und sein Herz vor dem Ewigen auszuschütten, damit Er ihm hilft, dass sein Körper bereit ist, sich dem Schöpfer zu unterwerfen.

Baal HaSulam, Shamati 20 “Das Thema liShma”

 

8. August 2025, Gute-Nacht-Text

„Nicht jeder Mensch hat Anspruch auf zwei Segnungen.“ Eine Segnung heißt, dass er mit der Absicht des Gebens geben kann, was „gerecht“ genannt wird. Dies wird „Tora“ genannt. “Größe” bedeutet Gadlut [Großsein, Erwachsensein], wenn er ein Gerechter als Sohn eines Bösen ist, der mit der Absicht des Gebens empfängt, wenn alle seine Gefäße des Empfangens, die “böse“ genannt werden, nicht zu seinem eigenen Wohl sind, sondern um des Gebens willen.

RABASH, Notiz 426 “Das Gebet eines Gerechten als Sohn eines Gerechten, und eines Gerechten als Sohn eines Bösen”

 

 

7. August 2025, Gute-Nacht-Text

„Vollständig rechtschaffen“ wird als „rechte Linie“ bezeichnet, wenn man Tora liShma [um ihretwillen] lernt, genannt „Geben, um zu geben“. „Wer Buße tut“ bedeutet „empfangen, um zu geben“. Die Handlung wird Empfangen genannt, was bedeutet, dass man sich entfernt, aber durch die Absicht führt man die Handlung zu ihrer Wurzel zurück. Dies wird Reue genannt, wenn er zu seiner Wurzel zurückkehrt. Dies ist Teshuva [Reue], wenn [der Buchstabe] Hej zu [dem Buchstaben] Waw zurückkehrt.

RABASH, Notiz 668, „An einem Ort, an dem Reumütige stehen“