26. August 2025, Gute-Nacht-Text
Wenn der Mensch sich vollkommen fühlt und nach der rechten Linie seine Niedrigkeit einschätzt und sagt, dass der Schöpfer ihm trotzdem einen gewissen Halt in der Kedusha gegeben hat, wird dieses verglichen mit der Kedusha, die ein Mensch erlangen sollte, „Laie“ genannt.
Wenn er aber gemäß seiner Niedrigkeit sagt: „Ich danke und preise den Schöpfer dafür“, dann kann darüber gesagt werden, was geschrieben steht: „Ich bin der Ewige, der mit ihnen in ihrer Tuma’a wohnt.“ Wenn er sich darüber freut, kann er belohnt werden mit: „Die Shechina [Göttliche Gegenwart] ist nur aus Freude anwesend.“
Durch diese Niedrigkeit – denn der Schöpfer hat ihm einen gewissen Halt in der Kedusha gegeben – kann er die Sprossen der Heiligkeit erklimmen, wenn er die Freude darin wahrnimmt und sie zu schätzen weiß. Dann kann der Mensch sagen: „Erhebt die Armen aus dem Staub“, „Er wird die Mittellosen aus der Asche erheben“. Das heißt, der Mensch spürt seine Niedrigkeit – dass er mager, also arm ist, wie unsere Weisen sagten: „Abaye sagte: ‚In unserer Überlieferung gibt es keinen Armen außer im Wissen.’“ Das heißt, es ist ein überlieferter Brauch von unseren Vorfahren, dass es „keinen Armen gibt, außer im Wissen“.
Deshalb sagt er, dass er arm ist, d.h. arm, weil er kein Wissen in der Kedusha hat – er wird „arm und mager“ genannt. Wenn er dann, obwohl er arm ist, nach der Heiligkeit greift, sagt er: „Erhebt den Armen aus dem Staub.“ Das heißt, er sagt ein Gebet, denn obwohl er arm ist, hat der Schöpfer ihn dennoch erweckt. „Er erhebt den Mittellosen aus der Asche.“ Er spürt zwar, dass er mittellos ist, aber der Schöpfer hat ihn trotzdem aufgerichtet, und dafür lobt er den Schöpfer. Wenn die Kedusha greifbar wird, können wir den Schöpfer bereits loben und ihm danken.
RABASH, 1989/24 Was bedeutet „Du sollst den Segen eines Laien nicht gering schätzen“ in der Arbeit?