15. September 2021, Gute-Nacht-Text
Wenn der Mensch zum Schöpfer betet und sagt: „Du musst mir helfen, denn ich bin schlimmer als alle anderen, da ich spüre, dass der Wille zu empfangen mein Herz beherrscht, und nichts von der Heiligkeit [Kedusha] kann deshalb in mein Herz eintreten. Ich will keinen Überfluss, sondern nur in der Lage sein, etwas um des Schöpfers willen zu tun, und dazu bin ich völlig unfähig, und nur Du kannst mich retten.“
Und es sollte erklärt werden, was geschrieben steht (Psalm 34): „Der Herr ist nahe bei denen, die zerbrochenen Herzens sind“, das heißt, nahe zu den Menschen, die den Schöpfer um Hilfe bitten, damit ihr Herz nicht zerbrochen bleibt, sondern ganz wäre.
Das ist jedoch nur dann möglich, wenn der Mensch den Wunsch zu geben erlangt hat. Aus diesem Grund bittet er den Schöpfer, gib mir den Wunsch zu geben. Denn er sieht, dass es ihm an nichts in der Welt fehlt, nur dass er die Möglichkeit hätte, um des Schöpfers willen zu arbeiten. Somit bittet er nur um die Nähe zum Schöpfer. Und es gibt eine Regel: „Maß für Maß“. So bringt ihn der Schöpfer näher. Das ist die Bedeutung der Worte: „Der Herr ist nahe bei denen, die zerbrochenen Herzens sind“.
In den klaren Worten des Kabbalisten spüre heute Abend etwas Entlastendes, Empathisches:
„Maß für Maß“ – „so bringt ihn der Schöpfer näher“: keine Überforderung,nicht alles auf einmal,
ein Gesehen auf Geduld angelegt. Wie leicht bricht mein Herz, wenn ich zuviel will, zuviel von mir selbst, zuviel von Anderen; und dann schleichen sich ungute Gefühle ein, auch Enttäuschung, mitunter Resignation- „Maß für Maß“ – der Schöpfer kennt mein Herz, er weiß, was ich brauche, was mein Herz braucht.