19.September 2021, Gute-Nacht-Text
„Lasst mich euch daran erinnern, wie wichtig in dieser Zeit, die Liebe zu Freunden ist, denn von ihr hängt unsere Existenzberechtigung ab. An ihr wird unser zukünftiger Erfolg gemessen. Wendet euch daher von allen scheinbar wichtigen Verpflichtungen ab und richtet eure Herzen darauf aus, Gedanken zu denken und geeignete Taktiken zu entwickeln, um eure Herzen wahrhaftig miteinander zu verbinden. So, dass die Worte „Liebe deinen Freund wie dich selbst“, buchstäblich in euch wahr werden. Worte reichen hier nicht aus. Nur durch Gedanken der Liebe die alle Verbrechen überdenken werden, werdet ihr gereinigt werden. Prüft euch darin und fangt an, euch wirklich in Liebe zu verbinden, und dann werdet ihr sehen, „der Gaumen wird schmecken“. Dann werdet ihr alle nicht mehr durch “ich“ und“du“ getrennt sein.”
Baal HaSulam, Brief Nr. 47
„Freunde“: was Baal HaSulam schreibt, berührt mich. Ich bin in meinem Leben vielen sympathischen Menschen begegnet, privat und beruflich, ich habe sie gesehen als „gute Bekannte“. Ich war und bin gern mit ihnen zusammen. Aber Freunde? Wenn ich durch Berufs- und Wohnungswechsel umgezogen bin- und das war nicht nur ein Mal-dann sind die wenigen Freundschaften durch die Distanz eingeschlafen. Ein sehr guter Freund ist leider gestorben.
Baal HaSulam sagt nicht, wie wichtig in dieser Zeit ein Freund ist; wichtig ist die „Liebe zu den Freunden“, die Herzen auf die Gedanken richten, Methoden finden, um sich mit ihnen wahrhaft zu verbinden. An den Fehlern arbeiten – der Kabbalist nennt es hart „Verbrechen“ – in sich selbst aufräumen, sich reinigen, an sich arbeiten („Arbeit im Herzen?), damit die Liebe fließen kann, um sich zu verbinden.
Bei diesen Gedanken spüre ich, dass ich mich gelöst habe von der Frage „Wer ist mein Freund, dem ich gut deutsch das DU anbiete“ – die Reise in das Land der Freundschaft beginnt bei mir, mich zu prüfen, mich in Liebe zu verbinden, und, das nährt meine Hoffnung, dass „mein Gaumen schmecken“ wird, wie köstlich das Leben ist, wie lebendig die Begegnungen, wie wahrhaftig – und ich denke nicht über das Leben nach, sondern e r l e b e die Basis meiner Existenz, meine Berechtigung, mein Sinn zu leben. Das ist fast wie ein Traum angesichts der Erfahrungen, die wir in unserem Leben machen. Aber wie heißt es in einem alten Lied: „ihr werdet sein wie die Träumenden“( Psalm 126 ). Welch ein guter Gedanke vor dem Einschlafen!