27.September 2021, Gute-Nacht-Text

Die Weisen sagten: „Die Verlangen des Menschen überwältigen ihn jeden Tag, und ohne die Hilfe der Höheren Kraft könnte er sie nicht überwinden.“

Der Mensch ist verpflichtet, jedes Mal von Neuem den Kampf gegen seine Verlangen aufzunehmen und er darf sich unter keinen Umständen davon abwenden oder daran verzweifeln.

Gewiss, in diesem Kampf ist es unmöglich, klar zu erkennen, ob man siegreich ist, denn er dauert lange und das Gefühl des “Exils” wird immer intensiver. Dabei erlebt jeder Mensch diese Zustände auf seine persönliche Weise. Doch solange der Mensch das Kampfwerkzeug, welches ihm in den Händen liegt – das Gebet –  anwendet, wird er nicht am Kampf verzweifeln. Er wird an seinem Weg festhalten und schlussendlich gewinnen. Gerade dadurch, dass er sich mit dem Hilfeschrei des Gebets an die Höhere Kraft wendet, gewinnt er den Kampf, denn der Hilfeschrei ist bereits der Sieg.

Meshivat Nefesh, Punkt 40

1 Antwort
  1. Günther Paehlke
    Günther Paehlke sagte:

    Weisheit ist eine Weise weiser Menschen, das Leben in dieser Welt zu verstehen und sich entsprechend zu verhalten.
    Die Weisen der Kabbala sehen den Menschen gefangen in seinen verschiedenen Arten von Verlangen, dass sie auffordern den täglichen Kampf gegen das stete Verlangen zu führen als Arbeit im Herzen. Und dass der Kampf nur zu gewinnen sei im Hilfeschrei an die Höhere Macht, durch Gebet, um frei zu werden zu geben. Es ist der Kampf um e i n Verlangen, das einzige Verlangen zu geben: den Nächsten, die gebende Schöpfung, den gebenden Schöpfer zu lieben wie mich selbst, am Netz der Verbindungen mitzuweben.
    Abend für Abend begegne ich den Worten der Weisen. Sie stehen mir vor Augen, regen meinen Verstand an, berühren mich – ich will weiterkommen, einen Schritt weiter mich vorwagen, will mich mit meinem Verlangen auseinandersetzen. Dabei fällt mir auf, dass ich bei anderen Menschen die Probleme mit dem Verlangen bis hin zur Gier leichter ausmachen kann als bei mir selbst. Aber es geht ja um mich, mein Verlangen, mein Herz. So komme ich immer wieder an eine Grenze, eine Mauer, als habe ich die Tür noch nicht gefunden. Liegt es in meinen Händen, diese Tür zu öffnen, wie es der Weise sagt?

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