28. Oktober 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn es in einer Gemeinschaft mehrere Menschen gibt, die das Ziel erreichen können, Dvekut [Anhaftung] mit dem Schöpfer zu erlangen, bringen sie dem Schöpfer mehr Zufriedenheit, als wenn nur einer allein die Annäherung an den Schöpfer erlangt. Und weil der Mensch möchte, der Schöpfer möge den anderen helfen, nimmt er sich selbst zurück, da die anderen dem Schöpfer mehr Zufriedenheit bereiten können, als es von seiner Arbeit allein wäre. Er bittet daher den Schöpfer für die gesamte Gemeinschaft, Er möge der Gemeinschaft insgesamt helfen, das Gefühl der Zufriedenheit zu bekommen, dem Schöpfer geben und Ihm Genuss bereiten zu können. Und da alles einer Erweckung von unten bedarf, gibt er die Erweckung von unten. Die Erweckung von oben jedoch werden die anderen erhalten, also diejenigen, von denen der Schöpfer weiß, dass sie dem Schöpfer einen größeren Nutzen bringen werden.

RABASH, 1986/15, „Ein Gebet von Vielen“

 

 

1 Antwort
  1. Günther Paehlke
    Günther Paehlke sagte:

    Manche ‚Nachtgedanken‘ aus dem Werk von Rabash bzw. aus seiner Weisheit sind mir sehr nahe, so dass ich mich wie von selbst hineinnehmen lasse in das Meer spiritueller Energie – und es trägt mich.
    Heute blockieren meine Gedanken, da ich Muster entdecke und Fragen aufkommen, die in Richtung Religion weisen. Ein Schöpfer, ob als Person vorgestellt oder als schenkende Kraft,
    erinnert an Religion. Die Kraft, die ich anbete bzw. um Kraft bitte, ob für mich oder für die Gemeinschaft, erinnert an Religion. Ein Schöpfer, dem die einen näher stehen als die anderen, weil sie ihm größeren Nutzen bringen, erinnert an das Schema ‚Viele sind berufen, wenige sind auserwählt‘ und erinnert somit an Religion.
    Andererseits stellt Rabash eine Methode vor, eine Methode, die den Einzelnen mit der Gemeinschaft und alle mit dem Schöpfer verbindet- die Methode, die mit Abraham verbunden ist. Abraham steht für eine Kraft. Kräfte sind selbst unsichtbar und wirken doch. Die Schwerkraft ist unsichtbar, zeigt aber Wirkung. Die Liebe als Kraft ist unsichtbar, berührt aber Herzen. Wind selbst ist unsichtbar, nur an seiner Wirkung erkennbar. Das sind Beispiele aus unserem Leben für Wahrheiten ohne eine konkrete Religion. Dass es geistige Kräfte gibt, die selbst verborgen sind, aber auf uns einwirken und uns beeinflussen, positiv oder negativ, das ist eine Tatsache.
    Dass ‚die Vielen‘ etwas bewegen und mehr bewegen als ein Einzelner, ist auch eine Erfahrungstatsache.
    Mich auf eine Kraft einlassen und mit einer Methode daran zu arbeiten, dass mein Egoismus, der ‚bis in die kleinste Faser‘ ( wie Rav Dr. Laitman das beschreibt) mich bestimmt, sich verwandelt in Altruismus, um mich und uns gemeinsam zu befähigen, von Herzen zu teilen und zu geben – und nicht genug, dass ich mich mit der größten Kraft verbinde und ‚Anhaftung‘ erlange, dass ich ihr ähnlich werde, um zu sein und wirken wie der Schöpfer – das widerspricht jeder christlichen Theologie.
    Und doch reizt mich der Gedanke: e i n e Seele ist durch das Verlangen zerbrochen, in Tausenden von Einzelteilen leben sie in Individuen weiter, gefallen auf diese Erde – und Aufgabe ist es, gemeinsam mit anderen die Teile zu verbinden. Das ist wirklich keine Religion, auch keine Psychologie. Es ist eine „Lehre vom Empfangen“, vom Sinn des Lebens, „Empfangen, um zu geben“. Sie hört sich einfach an, diese Lehre vom Empfangen, die Kabbala, sie hat eine enorme Strahlkraft, die Kabbalisten wie HaSulam, Rabash und Dr.Laitman vermitteln. Sie hat ein Friedensziel, den Feind in sich selbst zu überwinden, um Menschen zu verbinden. In der Religion bleiben die Glaubenden oft wie Kinder, die aus der Haltung leben: „Der Papa wirds schon richten, das gehört zu seinen Pflichten“. In diesem Kinderglauben lässt es sich für Erwachsene gut leben. In der Kabbala werde ich als Erwachsener ernst genommen:
    wenn ich erkenne, dass es so nicht weitergehen kann, dann habe ich die Möglichkeit, eine Methode kennenzulernen, um etwas zu verändern, in mir, in meinem Herzen – und gemeinsam mit anderen entsteht so eine große Bewegung – das begeistert mich! Und diese Methode bringt a l l e n einen Nutzen und Zu-f r i e d e n-he i t. Und sie geht a l l e an: Beim F r i e d e n geht es um a l l e.

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