15. September 2022, Gute-Nacht-Text

Wenn ein Mensch stehlen will, bittet er den Verstand, ihm Mittel und Wege zu zeigen, es auszuführen. Will er jedoch gute Taten vollbringen, so gibt ihm auch der Verstand Ratschläge, wie er sie ausführen soll. Daraus folgt, dass der Verstand dem Herzen, welches den Willen zu empfangen hat, genauso dient wie die Hände und Beine und der Rest der Helfer, die man hat. Aus diesem Grund gibt es keinen anderen Weg, als das Herz zu läutern, weshalb wir beten: „Läutere unsere Herzen, damit sie Dir in Wahrheit dienen.“ Der Verstand kann nicht bestimmen, ob der Mensch auf einem guten Weg ist oder das Gegenteil davon. Vielmehr heißt es, wie schon bei der Übergabe der Tora: „Wir werden tun und wir werden hören.“

Das heißt, zuerst tun wir etwas ohne Gedanken, und dann werden wir der Eigenschaft des Hörens würdig, so dass wir fähig werden zu hören, dass das, was wir tun, etwas Gutes für uns ist. Wenn wir jedoch zuerst verstehen wollen, dass es sich für uns lohnt, dem Schöpfer zu geben, und wir es daraufhin „tun“, werden wir dies niemals erreichen.

Rabash, Artikel Nr. 942, „Über den Verstand, der das Herz kontrolliert“

 

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