6. September 2025, Gute-Nacht-Text
Es gibt nur zwei Stufen, entweder Kedusha (Heiligkeit) oder Sitra Achra (die andere Seite), und einen Zwischenzustand gibt es nicht. Sondern aus dem gleichen Stab wird eine Schlange, wenn man ihn auf die Erde wirft. Und um das zu verstehen, leiten wir mit den Worten der Weisen ein, dass „Er Seine Shechina auf die Bäume und Steine platziert hat“. „Bäume und Steine“ heißen Dinge, die von niedriger Wichtigkeit sind, und gerade dort weilt Seine Shechina, und das ist die Bedeutung der Frage: „Was hast du da in deiner Hand?“
Eine Hand bedeutet Erkenntnis, das Erlangen von „wenn eine Hand erlangt“. „Ein Stab“ bedeutet, dass all seine Erkenntnisse auf dem Aspekt von geringer Wichtigkeit aufgebaut sind, was Glauben über dem Verstand ist.
(Denn der Glaube gilt in den Augen des Menschen hinsichtlich der Wichtigkeit als etwas von geringer Wichtigkeit und als Nichtiges. Der Mensch schätzt alles, was mit dem Verstand erfasst wird. Wenn jedoch der Verstand des Menschen nicht in der Lage ist, etwas zu erkennen, oder das Erkannte zu seinem Verständnis im Widerspruch steht, dann muss der Mensch sagen, dass der Glaube für ihn von größerer Wichtigkeit als sein Wissen ist. Folglich vermindert er dadurch die Wichtigkeit seines Verstandes und sagt, dass das, was er in seinem Verstand versteht, dem Weg des Schöpfers widerspricht, was bedeutet, dass der Glaube für ihn wichtiger ist als sein Verstand.
Dies ist so, weil der Intellekt, der im Gegensatz zum Weg des Schöpfers steht, nichts wert ist. Vielmehr ist es so, wie geschrieben steht: „Augen haben sie, doch sie sehen nicht; Ohren haben sie, doch sie hören nicht.“ Das heißt, der Mensch annulliert alles, was er sieht und hört. Und das bedeutet, dass er mit dem Glauben über dem Verstand handelt. Doch in den Augen des Menschen sieht es wie Niedrigkeit und Kleinheit aus.
Beim Schöpfer dagegen wird der Glaube nicht als Niedrigkeit gewertet. Jenem Menschen, der keine andere Möglichkeit hat, weil er den Weg des Glaubens zu gehen verpflichtet ist, dem scheint der Glaube bedeutungslos. Der Schöpfer hätte aber Seine Shechina außer auf Bäume und Steine auch auf etwas anderes setzen können. Doch Er wählte eigens für den Menschen diesen Weg, genannt „Glauben“. Er muss diesen gewählt haben, weil er besser und erfolgreicher ist. Der Glaube wird also in Seinen Augen nicht als von niederer Wichtigkeit erachtet. Ganz im Gegenteil – dieser Weg hat viele Vorteile, nur in den Augen des Geschöpfes erscheint er als niedrig.)
Baal HaSulam, Shamati 59. Der Stab und die Schlange




Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns Deinen Kommentar!