12. September 2025, Gute-Nacht-Text
Wenn der Mensch zum Beispiel Gäste hat und er sich schämt, nichtsnutzig herumzusitzen, so nimmt er ein Buch und studiert Tora. Für wen lernt er also Tora? Es ist nicht für die Mizwa (Gebot) des Schöpfers, also nicht, um in den Augen des Schöpfers Gefallen zu finden, sondern für die Gäste, die in sein Haus kamen, um in den Augen dieser Menschen Gefallen zu finden. Also, wie kann der Mensch dann eine Belohnung vom Schöpfer ersuchen für diese Tora, mit welcher er sich um der Gäste willen befasste? Daraus folgt, dass der Schöpfer ihm nichts schuldig ist, sondern er stattdessen seine Gäste verpflichten muss, ihn zu belohnen, etwa ihn zu ehren, weil er die Tora studiert. Aber er kann den Schöpfer auf keine Weise dazu verpflichten.
Wenn der Mensch sich einer Selbstprüfung unterzieht und sagt: „Endlich befasse ich mich mit der Tora“, und er verwirft die Ursache, also die Gäste, und sagt, dass er nun nur für den Schöpfer handelt, so sollte er sofort sagen, dass alles von Oben gelenkt wird. Das heißt, dass der Schöpfer ihn würdigen wollte, die Tora zu studieren, und ihm einen wahren Grund gab, er jedoch die Wahrheit nicht erkennen kann. Deshalb gibt ihm der Schöpfer einen falschen Grund, um ihn zum Tora-Studium zu bewegen.
Daraus folgt, dass der Schöpfer der Handelnde ist und nicht der Mensch. Dann sollte man den Schöpfer preisen, dass Er einen sogar in dem Zustand der Niedrigkeit, in dem man sich befindet, nicht verlässt und einem die Kraft gibt, also Motivation, sich mit den Worten der Tora zu beschäftigen.
Baal HaSulam, Shamati 64. Von lo liShma kommt man zu liShma




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