21. August 2025, Gute-Nacht-Text
Manchmal sagt der Mensch: „Ich fühle jetzt, dass es mir an nichts fehlt und ich jetzt keine Sorgen habe und mein Verstand klar und ruhig ist, und daher kann ich nun meinen Verstand und meinen Willen auf die Arbeit des Schöpfers konzentrieren.“
Dann könnte er sagen, dass seine ganze Arbeit für den Schöpfer durch seine eigenen Kräfte und Bemühungen bedingt ist und sich für ihn also zufällig die Möglichkeit ergeben hat, sich der Befriedigung spiritueller Bedürfnisse zu widmen. Und dann muss er glauben, dass dies eine Antwort auf ein Gebet ist: Darauf, wofür er zuvor gebetet hat, hat man ihm nun eine Antwort gewährt.
Und manchmal, wenn der Mensch irgendein Buch liest und der Schöpfer seine Augen öffnet und er ein gewisses Erwachen verspürt, so hält er das auch gewöhnlich für einen Zufall. Doch alles ist der Lenkung unterworfen.
Und obwohl der Mensch weiß, dass die ganze Tora Namen des Schöpfers darstellt, wie kann er jedoch sagen, dass er durch das von ihm gelesene Buch nun eine gewisse höhere Empfindung erhalten hat? Er muss jedoch wissen, dass, obwohl er dieses Buch mehrfach studiert hat und weiß, dass die ganze Tora aus den Namen des Schöpfers besteht, er dennoch keinerlei Leuchten und Empfindung erhält, sondern alles trocken ist, und sein Wissen bringt ihm nicht den geringsten Nutzen. Daher soll der Mensch, wenn er irgendein Buch studiert und dabei auf den Schöpfer hofft, sein Studium auf die Stütze des Glaubens gründen, dass er an die Vorsehung glaubt und wünscht, dass der Schöpfer ihm seine Augen öffnet. Dann erlangt er das Bedürfnis nach dem Schöpfer, und dann hat er einen Kontakt zum Schöpfer, und dank dessen kann der Mensch der Anhaftung an Ihn würdig werden.
Baal HaSulam, Shamati 50 “Zwei Zustände”




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