23. August 2025, Gute-Nacht-Text

Das Böse besitzt überhaupt keine eigene Existenz. Die Existenz des Bösen hängt vielmehr von der Liebe zum Bösen oder dem Hass auf das Böse ab. Dies bedeutet, wenn der Mensch das Böse liebt, dann ist er in der Herrschaft des Bösen gefangen, und wenn er das Böse hasst, dann entkommt man seinem Einflussbereich, und das eigene Böse hat keinerlei Macht über den Menschen.

Daraus folgt, dass die hauptsächliche Arbeit nicht am Bösen selbst ist, sondern am Ausmaß der Liebe oder am Ausmaß des Hasses. Daher zieht eine Übertretung eine andere Übertretung nach sich.

Und wir müssen fragen: „Warum verdient er eine solche Strafe?“ Denn, wenn der Mensch in seiner Arbeit nachlässt und stürzt, muss man ihm doch helfen, sich nach diesem Fall wieder zu erheben. Hier jedoch sehen wir, dass ihm noch Hindernisse hinzufügt werden, auf dass er noch tiefer falle als bei seinem ersten Fall.

Damit jedoch der Mensch Hass für das Böse empfindet, wird ihm noch mehr Böses gegeben, damit er fühlen möge, wie sehr ihn die Übertretung von der Arbeit des Schöpfers entfernt. Obwohl er die erste Übertretung bereut hat, hat er noch nicht das Ausmaß der Reue erreicht, das den Hass auf das Böse bewirken würde. Daher zieht eine Übertretung eine [weitere] Übertretung nach sich. Und jedes Mal bereut er. Und sicherlich bringt ihm jede Reue Hass auf das Böse ein, bis das Maß des Hasses auf das Böse voll ist und er sich vom Bösen trennt, denn Hass bringt Trennung.

Und daraus folgt: Wenn der Mensch Hass in einem Maße entdeckt, welches Trennung herbeiführt, benötigt er die Korrektur der „Übertretung-zieht-Übertretung-nach-sich“ nicht mehr. Und auf jeden Fall gewinnt er Zeit. Und in der von ihm gewonnenen Zeit tritt er in die Liebe zum Schöpfer ein.

Baal HaSulam, Shamati 52 “Eine Übertretung löscht eine Mizwa nicht aus”

 

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