16. Dezember 2022, Gute-Nacht-Text

Jegliche Kedusha [Heiligkeit], die der Mensch zu haben glaubt, kommt vom Schöpfer. Das bedeutet, dass es keine Kedusha in der Welt gibt, die man selbst erlangen kann. Vielmehr kommt alles vom Schöpfer. Deshalb steht geschrieben: „Es gibt keinen, der so heilig ist wie der Ewige“, und „Es gibt keinen Felsen wie unseren Gott.“

Es ist bekannt, dass Kelim [Gefäße] mit dem Namen Elokim [Gott] bezeichnet werden und Lichter mit dem Namen HaWaYaH. Es steht geschrieben: „Es gibt keinen Felsen“, was bedeutet, dass der Mensch sieht, dass er Gefäße des Gebens hat, das heißt, dass er etwas Neues hat, das „Fels“ genannt wird. Das bedeutet, dass an einem Ort, an dem er Gefäße des Empfangens hatte, Gefäße des Gebens in ihm gebildet worden sind. Auf keinen Fall sollte ein Mensch denken, dass er dem Schöpfer in irgendeiner Weise geholfen und dadurch Gefäße des Gebens erhalten hat. Denn alles kommt von Oben.

Baal HaSulam sagte, dass man vor der Arbeit sagen muss: „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?“ Nach der Arbeit sollte er an die persönliche Lenkung glauben, was bedeutet, dass der Schöpfer alles tut. 

Rabash, Artikel 845, „Keiner ist so heilig wie der Ewige“

15. Dezember 2022, Gute-Nacht-Text

„Ich bin der Erste und ich bin der Letzte“ das bedeutet: „den Kontakt mit dir habe Ich begonnen“. Der Mensch soll dadurch erweckt werden. Auch kann der Mensch die Arbeit nicht vollenden. Vielmehr ist es so, wie es geschrieben steht: „Der Herr wird es für mich vollenden.“

RABASH, Artikel Nr. 13 (1990) „Was bedeutet es, dass durch die Vereinigung des Schöpfers mit der Shechina alle Sünden gesühnt werden?“

14. Dezember 2022, Gute-Nacht-Text

Unsere Weisen sagten: „Jeden Tag sollen sie so neu in deinen Augen sein, als ob sie dir heute befohlen worden wären“, daraus folgt, dass jeder Tag ein neuer Anfang ist. Deshalb sollte der Mensch in Freude sein, wenn er in einer Linie [zu arbeiten] beginnt, dass ihm die Ehre zuteil wurde, die Tora des Schöpfers zu befolgen. 

Danach geht er zur Absicht über. Und das bedeutet, dass er prüfen sollte, wie groß sein Verlangen ist, alles um des Schöpfers willen zu tun. Zu diesem Zeitpunkt beginnt die eigentliche Arbeit, denn dann sieht er, dass kein einziger Körperteil etwas um des Schöpfers willen tun möchte. Dies wird bereits als „linke Linie“ bezeichnet, wie unsere Weisen sagten, „die Linke stößt ab“. Das heißt, er sieht, wie weit er vom Schöpfer entfernt ist. Und er muss glauben, dass der Schöpfer ihn weggestoßen hat, denn er wird sich dadurch bemühen, noch größere Anstrengungen zu unternehmen.

RABASH, Artikel Nr. 45 (1990) Was bedeutet „Die verhüllten Dinge gehören dem Ewigen, unserem Gott“ in der Arbeit

13. Dezember 2022, Gute-Nacht-Text

„Weise ist der, der das Werdende sieht“, denn er kann zu einem Abstieg kommen, um leere Kelim zu erwerben, damit der Schöpfer sie füllen kann. Andernfalls bliebe er in einem Zustand der Niedrigkeit, weil er nicht fühlt, dass es einen Mangel gibt. Und dann, wenn er den Zustand des Aufstiegs verliert, würde er beginnen, nach Wegen zu suchen, wie er wieder in die Spiritualität aufsteigen kann.

Daraus folgt, wer alt und somit „ein Weiser, der das Werdende sieht“ ist, beginnt zu suchen, wie er in der Spiritualität aufsteigen kann, noch bevor er den Zustand des Aufstiegs verliert. Er beginnt, alle Ratschläge zu befolgen, die ihn darin bestärken, dass es Wege des Aufstiegs auf den spirituellen Stufen gibt. Und das geschieht, indem er im Zustand, in dem er sich befindet, nach Mängeln sucht. Und dann ist es nicht mehr nötig, ihn in der Wichtigkeit fallen zu lassen, da er die Mängel nun selbst sehen wird. Denn er selbst sucht nach Mängeln, um leere Kelim zu haben, die der Schöpfer füllen kann.

RABASH, Artikel Nr. 27 (1989), „Was ist die Bedeutung des Leidens in der spirituellen Arbeit“

12. Dezember 2022, Gute-Nacht-Text

Der Abstieg, den der Mensch empfangen hat, ist zu seinem eigenen Wohl, was bedeutet, dass er eine besondere Behandlung erhielt, dadurch dass er aus seinem Zustand, in dem er dachte, dass er eine gewisse Ganzheit hat, herabgesetzt wurde. Dies zeigt sich darin, dass er zugestimmt hatte, sein ganzes Leben lang in dem jetzigen Zustand zu bleiben.

Aber jetzt, wo er sieht, dass er weit von der Spiritualität entfernt ist, beginnt er nachzudenken: „Was wird wirklich von mir verlangt? Was sollte ich tun? Was ist das Ziel, das ich erreichen sollte?“ Er sieht, dass er keine Kraft für die Arbeit hat, und sich in einem Zustand „zwischen Himmel und Erde“ befindet. Dann bleibt dem Menschen die einzige Stärkung, dass nur der Schöpfer ihm helfen kann, aber selbst ist er verloren.

Es wurde darüber gesagt (Jesaja, 4:31): „Doch diejenigen, die auf den Ewigen hoffen, werden neue Kraft gewinnen“, womit die Menschen gemeint sind, die auf den Schöpfer hoffen. Das bedeutet, dass diejenigen, die sehen, dass es sonst niemanden auf der Welt gibt, der ihnen helfen kann, immer wieder neue Kraft gewinnen. Daraus folgt, dass dieser Abstieg eigentlich ein Aufstieg ist, das heißt, dass dieser Abstieg, den sie spüren, ihnen erlaubt, in der Stufe aufzusteigen, denn „es gibt kein Licht ohne Kli.“

RABASH, Artikel Nr. 29 (1986), „liShma und lo liShma“

11. Dezember 2022, Gute-Nacht-Text

Daher muss eine Gemeinschaft aus einzelnen Individuen gegründet werden, die alle einhellig der Meinung sind, dass man zu diesem Ziel gelangen muss. Als Ergebnis dieser Vereinigung entsteht eine riesige Kraft, die jedem hilft, gegen sich selbst anzukämpfen, da die Kraft eines jeden mit den Kräften der anderen verschmilzt. Folglich erhält jeder ein riesiges Verlangen, um das Ziel zu erreichen.

Doch damit die Vereinigung aller untereinander möglich wird, muss jedes Mitglied der Gemeinschaft sein „Ich“ gegenüber den anderen annullieren. Das kann man nur tun, indem man nicht auf die Mängel des Freundes achtet, sondern nur dessen guten Eigenschaften Aufmerksamkeit schenkt. Wenn aber jemand der Gruppe sich selbst auch nur für ein wenig besser als die anderen hält, kann er sich nicht mehr mit ihnen vereinigen.

RABASH, 1984/1 Teil 2, Das Ziel der Gemeinschaft (2)

10. Dezember 2022, Gute-Nacht-Text

Derjenige, der sich bemüht, ständig eine bessere Umgebung zu wählen, ist des Lobes und der Belohnung würdig. Doch auch hier sind es nicht seine guten Gedanken oder Taten, die ihm ohne sein Zutun zuteil werden, sondern sein Bemühen, sich ein gutes Umfeld zu schaffen, das ihm diese guten Gedanken und Taten beschert. Es ist so, wie Rabbi Yehoshua Ben Perachya sagte: „Mache dir einen Rav und kauf dir einen Freund.“

BAAL HASULAM, Die Freiheit 

09. Dezember 2022, Gute-Nacht-Text

Wir haben uns hier versammelt, um eine Gemeinschaft zu gründen, in der jeder von uns danach strebt, dem Schöpfer zu geben. Um das zu erreichen, müssen wir aber zuerst beginnen, den Menschen zu geben, was als “Liebe zum Nächsten“ bezeichnet wird.

Die “Liebe zum Nächsten“ kann nur durch die Annullierung des eigenen Selbst bestehen. Somit muss jeder einerseits demütig und andererseits stolz darauf sein, dass der Schöpfer ihm die Möglichkeit gegeben hat, in einer Gruppe zu sein, in der alle nur ein Ziel haben: „Dass die Shechina (göttliche Gegenwart) unter uns weilen möge”.

 

RABASH, 1984/1, Teil 1, Das Ziel der Gemeinschaft – 1

08. Dezember 2022

Leben ist die Kraft der Bewegung. Und es ist bekannt, dass der Beginn des Lebens durch zwei völlig entgegengesetzte Handlungen vollzogen wird.

Denn der Sprechende, wenn er geboren wird, befindet sich noch im leblosen Zustand, bis er durch einen Hieb erweckt wird. Denn seine Kelim sind schon bereit, Leben und Bewegung zu empfangen. Während er noch im Mutterleib ist, und wenn er zur Welt kommt, wirkt die Luft der Umgebung auf seinen Körper kühlend, woran er nicht gewohnt ist, und dies bewirkt ein Zusammenziehen.

Und nach dem ersten Zusammenziehen muss er sich wieder auf sein früheres Maß ausdehnen. Diese beiden Vorgänge, das Zusammenziehen und das Ausdehnen, sind für ihn der erste Schritt, das Leben anzunehmen.

Baal HaSulam. Die Bedeutung von Empfängnis und Geburt

 

07. Dezember 2022, Gute-Nacht-Text

Ein Mensch sollte mit seinem Los zufrieden sein, d. h. welche Verbindung er auch immer mit Tora und Mizwot hat, er betrachtet es als ein großes Glück, weil er sieht, dass es Menschen gibt, die vom Schöpfer nicht einmal den Gedanken oder den Wunsch nach Anhaftung, wie er sie hat, bekommen haben. Dies wird als die „zurückhaltende Kraft“ bezeichnet, die ihn nicht von der Arbeit abfallen lässt.

Und dann später wird er geboren, eben aufgrund dieser Arbeit, in der er sich in Ibur [Empfängnis] hält. Das ist der Beginn der spirituellen Arbeit und bedeutet, zwei Linien, die rechte und die linke, zu haben. Dann ist er würdig, geboren zu werden und im Zustand von Yenika [Gestillt Werden, Ernährung] zu sein. So wird in der Spiritualität durch eine formende und eine zurückhaltende Kraft in der Arbeit ein vollständiges Neugeborenes entstehen.

RABASH, 1991/18, „Was bedeutet es, dass wir die rechte Hand über die linke Hand heben sollen in der spirituellen Arbeit?“

06. Dezember 2022, Gute-Nacht-Text

Es heißt: Verlässt der Gerechte den Ort [an dem er über dem Verstand arbeitet], hinterlässt dies bei ihm einen Eindruck. Das bedeutet, dass in jenem Moment, indem ein Gerechter denkt, er habe nun Geschmack an der Arbeit um zu geben und bräuchte darum nicht mehr über den Verstand zu gehen, er diesen Ort verlassen muss. Dieser Eindruck wird ihm in Zukunft helfen, sich das nächste Mal in dieser Situation davor zu hüten, mit der Arbeit um zu geben aufzuhören.

Baal HaSulam sagte dazu, dass wenn ein Mensch sich sicher fühlt und nicht mehr zwischen Himmel und Erde steht, er unweigerlich von dieser Stufe hinab fallen wird. Doch gerade dieser Abstieg hinterläßt in ihm einen Eindruck, sodass er sich beim nächsten Mal daran erinnert und den Glauben über dem Verstand nicht mehr als unwichtig ansieht, sondern immer die Vorsehung rechtfertigt.

RABASH, 1985/10, Jakob zog hinaus

05.Dezember 2022, Gute-Nacht-Text

Begibt sich ein Mensch auf den Weg der Wahrheit und beginnt mit der Arbeit für die Höhere Kraft, muss er die Anstrengung des Glaubens über dem Verstand auf sich nehmen, auch wenn in seinem Innern alle “Völker der Welt“ über ihn lachen. Er muss die Höhere Kraft, indem er an sie glaubt und ihr mit ganzem Herzen und ganzer Seele dienen will, vor diesen “Ungläubigen“ heiligen. Obschon diese ihm nicht zustimmen, entschließt er, die Höhere Kraft zu lieben. Selbst wenn er kein Gefühl der Liebe empfindet widerspricht er deren Ansicht, und läßt sich nicht von den “Organen seines Körpers“ beeindrucken.

Dieser Mensch tut, was er kann, auch wenn er dies nur unter Zwang in Form von Worten und Taten tun kann. Denn, obwohl er dabei nichts fühlt, trägt er trotzdem etwas zur „Erweckung von unten“ bei.

RABASH, 1990/6, Wann sollte man stolz auf seine Arbeit sein?

04. Dezember 2022, Gute-Nacht-Text

Das Fundament der spirituellen Arbeit beruht auf dem vollständigen Glauben, denn es ist nur durch den Glauben möglich, aus dem Exil hinauszukommen.

Obwohl das Wesen des Menschen durch seinen Verstand definiert wird, sollte er sich nicht nach ihm richten, sondern ihn nur dazu nutzen, den eignen, wahren Zustand zu erkennen. Dadurch erhält er die Möglichkeit, über den Verstand hinauszugehen. Dies ist aber ohne die Hilfe der Höheren Kraft nicht möglich. Denkt der Mensch, dass er nur mit seinen Verstand vorankommt, braucht er diese Hilfe nicht.
Die Hauptsache, welche vom Menschen verlangt wird ist, Vollkommenheit zu erreichen. Das bedeutet, mit der gesamten Neshama (Seele) belohnt zu werden. Dies geschieht gerade dadurch, dass der Mensch erkennt, dass er die Höhere Kraft braucht. Die Weisen sagen darüber: “Demjenigen, der kommt, um sich zu reinigen, wird geholfen.“ […]

Deshalb ist es eine großartige Sache, wenn ein Mensch die Hilfe der Höhere Kraft braucht, denn die Rettung besteht darin, dass er von oben Kräfte erhält. Indem er jedes Mal neue, höhere Kräfte erhält, wird er schlussendlich die gesamten NaRaNCHaY (Nefesh-Ruach-Neshama-Chaja-Yechida, Lichter der 10 Sefirot) erhalten, welche zur Wurzel seiner Seele gehören.

RABASH, 1990/11, Was bedeuteten die auf der linken Seite aufgestellten Chanukka-Kerzen in der spirituelle Arbeit?

02. Dezember 2022, Gute-Nacht-Text

Schlussendlich wird sich eine Gruppe von Menschen an einem bestimmten Ort unter einem bestimmten Lehrer versammeln, um verbunden zu sein. Mit übermenschlichem Mut stellen sie sich all denen entgegen, die sich gegen sie erheben. Es sind in der Tat tapfere Menschen mit einem starken Geist, und sie sind entschlossen, nicht einen Zentimeter zurückzuweichen. Sie sind erstklassige Kämpfer, die den Kampf gegen den bösen Trieb bis zum letzten Blutstropfen ausfechten, und ihr einziger Wunsch ist es, den Kampf zur Ehre Seines Namens zu gewinnen.

RABASH, Brief 8

01. Dezember 2022, Gute-Nacht-Text

Es steht geschrieben: „Wahrlich, denn Du bist der Gott, der sich verbirgt.“ Das bedeutet, dass der Schöpfer verborgen ist und uns das Gebot des Glaubens gegeben wurde, an den Schöpfer zu glauben, dass Er die Welt lenkt, und dass Er gut ist und Gutes tut.

Wenn der Mensch beginnt, die Schöpfung zu betrachten, ist er voller Zweifel, denn der Gute und Gutes Tuende offenbart sich nicht in der Welt. Dann muss er über dem Verstand an Seine Lenkung in der Weise des Guten und  Gutes Tuenden glauben. Obwohl ihm dies nicht offenbart wird, sollte er sagen: „Sie haben Augen und sehen nicht.“

RABASH, 1990/23, Was bedeutet es, „dass Moses es schwierig fand, den Neumond zu bestimmen“ in der spirituellen Arbeit?

30. November 2022, Gute-Nacht-Text

Wir sehen den Unterschied zwischen dem, wozu uns der Verstand und wozu uns nur der Glaube allein verpflichtet. Und was ist der Grund dafür, dass, wenn etwas auf dem Glauben basiert, wir uns ständig an den Glauben erinnern müssen, damit man nicht von seiner Stufe in den Zustand eines Sünders herabfällt? Diese Zustände können innerhalb eines Tages abwechseln, so dass der Mensch mehrmals am Tag von seiner Stufe herabfällt, da es nicht möglich ist, im Verlauf eines Tages keinerlei Unterbrechung im Glauben über dem Verstand zu haben. 

Man muss wissen, dass der Grund, warum wir den Glauben vergessen, darin besteht, dass der Glaube über dem Verstand allen Wünschen des Körpers widerspricht. Denn die Verlangen des Körpers sind naturgemäß in uns eingeprägt, was das Verlangen zu empfangen, sowohl im Verstand, als auch im Herzen, ist. Der Körper zieht uns folglich immer wieder in seine Natur hinein. Nur, wenn der Mensch am Glauben festhält, hat der Glauben Kraft, ihn aus den Begierden des Körpers herauszuziehen, um im Glaube über dem Verstand, also über dem Verstand des Körpers, zu arbeiten.

Baal HaSulam, Shamati 34. Der Vorteil des Landes

29. November 2022, Gute-Nacht-Text

Alle Argumente, die ein Mensch haben kann, basieren auf seinem Verstand, während über dem Verstand alles möglich wäre. Dafür aber, muss man den Glauben daran, dass die Höhere Kraft einem helfen kann, über die eigene Natur hinauszugehen, stärken.

Es ist tatsächlich unmöglich, etwas, das über der eigenen Natur ist, zu erreichen, bevor man nicht anerkennt, dass dies nicht durch die eigene Natur möglich ist. Erst wenn man an der eigenen Natur verzweifelt, kann man, um über ihr zu erhalten, um Hilfe von Oben bitten.

RABASH, Ausgewählte Artikel 924, Und Gott sprach zu Moses

28. November 2022, Gute-Nacht-Text

Es gibt eine Angelegenheit, welche über dem Verstand steht. Diese wird als “mit geschlossenen Augen gehen wollen“ angesehen. Das bedeutet, dass, obwohl der Verstand und die menschlichen Sinne nicht verstehen können, was die Weisen sagen, man trotzdem den Glauben an sie auf sich nehmen muss. So wie geschrieben steht: Und sie glaubten an den Herrn und an seinen Knecht Moses.“

Ohne den Glauben kann in der Spiritualität nichts erreicht werden.

RABASH, 1989/4, Was ist eine “Flut“ in der spirituellen Arbeit?

27. November 2022, Gute-Nacht-Text

Tatsächlich müssen wir wissen, dass jene Dinge, die scheinbar der Lenkung von “gut und Gutes tuend“ widersprechen, nur dazu dienen, den Menschen zu zwingen, das Höhere Licht anzuziehen und so diese Widersprüche überwinden zu können. Ansonsten schafft er dies nicht. Das ist mit “der Erhabenheit des Schöpfers“ gemeint, die der Mensch vergrößert, wenn sich ihm Widersprüche, welche Dinim(Urteile) genannt werden, zeigen.

Das bedeutet, dass diese Widersprüche nur dann, wenn man sie überwinden möchte, indem man “die Erhabenheit des Schöpfers” ausdehnt, aufgelöst werden können.

BAAL HASULAM,  Shamati 33, Die Lose von Jom Kippur und bei Haman

26. November 2022, Gute-Nacht-Text

„Preist den Herrn, unseren Gott, und verneigt euch vor seinem heiligen Berg, denn der Herr, unser Gott, ist heilig.“

“Preisen“ bedeutet, dass der Mensch die Erhabenheit und Größe der Höheren Kraft erreichen will und diese erreicht er nur durch Dwekut (Anhaftung) und Gleichheit der Form. Was aber ist “Gleichheit der Form“ und wie erreicht man diese?

„Verneigt euch vor Seinem heiligen Berg.“ “Verneigen“ steht für völlige Hingabe. Dies ist dann, wenn man seinen Verstand annulliert und sagt, dass es keine Rolle spielt, ob man versteht oder nicht, und sich somit der Höheren Kraft unterwirft.

Vor welcher Eigenschaft unterwirft man sich? Vor “Seinem heiligen Berg“. Har (Berg) bedeutet Hirhurim (Überlegung), also Gedanken. “Heilig sein“ bedeutet von der Materie getrennt. Das bedeutet, dass man sich vom Verlangen des Empfangens entfernen muss. Man annulliert den “Körper”, der anderer Meinung ist, und macht sich nur Gedanken um die Kedusha (Heiligkeit). Das ist die Bedeutung von “Verneige dich vor Seinem heiligen Berg“.

Warum muss sich der Mensch dem Gedanken an die Kedusha unterwerfen, das heißt, sich vom Empfangen um zu empfangen, zurückzuziehen? “Der Herr, unser Gott, ist heilig“, denn die Höhere Kraft gibt ausschließlich. Um deren Erhabenheit zu erlangen, muss der Mensch in der Form mit ihr übereinstimmen. So kann er die “Erhabenheit des Herrn, unseres Gottes“ erlangen.

RABASH, Artikel 128, Preist den Herrn unseren Gott