Die hauptsächliche Arbeit des Menschen

Die hauptsächliche Arbeit des Menschen muss darin bestehen, den Geschmack daran, dem Schöpfer Genuss zu bereiten, zu erreichen und zu verspüren. Denn alles, was der Mensch zu seinem eigenen Nutzen tut, entfernt ihn aufgrund der Unterschiedlichkeit der Form vom Schöpfer. Wenn er aber eine Handlung zum Nutzen des Schöpfers ausführt – und sei es auch nur die kleinste Tat – wird dies auf jeden Fall „Mizwa“ (Gebot) genannt.

Baal HaSulam, Shamati 12: Die hauptsächliche Arbeit des Menschen

Spiritueller Funke: Die Lehre der Kabbala und deren Wesen

…denn „es gibt keinen Grashalm auf der Erde, über welchem kein Engel vom Himmel stehen würde, der ihn schlagen und ihm befehlen würde: Wachse!“. Das heißt: Die Welten treten aus und werden voneinander abgedruckt, gleich einem Stempel mit dessen Abdruck, und alles, was es in einer von ihnen gibt, existiert auch in der anderen, und so bis hin zur materiellen Welt, die deren letzter Zweig ist, aber allerdings die Höhere Welt in Form eines Abdrucks des Stempels enthält.

Baal HaSulam: „Die Lehre der Kabbala und deren Wesen“

Einleitung zur „Einführung in die Weisheit der Kabbala” (Baal HaSulam)

…Danach, anhand der Seele, die sich in ihn kleidete, beschäftigt er sich mit Tora und Mizwot. Stufenweise und langsam, von unten aufwärts, erlangt er durch alle Einsichten, die von Oben nach unten herabsteigen, welche lediglich Stufen und Maße in der Form des Verlangens zu geben sind, die gleiche Form des Gebens wie sein Erschaffer.
Jede Höhere Stufe bedeutet, dass sie weiter entfernt vom Willen zu empfangen ist und näher daran, nur zum Geben zu sein. Am Ende wird er dessen würdig, ganz und gar im Geben zu sein und nichts für sich selbst zu empfangen. Zu diesem Zeitpunkt ist er mit wahrer Dwekut an Ihn vervollkommnet, da dies der einzige Grund war, warum der Mensch erschaffen wurde. Somit wurden alle Welten und alles in ihnen einzig für den Menschen erschaffen.

aus dem Lehrbuch der Kabbala Seite 514, Punkt 9

Zitat Rabash

Man sollte das eigene Wesen hinterfragen und studieren und den Zweck, warum man in diese Welt geboren wurde.

Rav Baruch Ashlag, Brief Nr. 18

Über die Gleichheit der Form

Doch aus dem oben Geklärten wird offensichtlich, dass, wie eine Axt in der materiellen Welt eine Sache spaltet und sie entzweit, so teilt in der spirituellen Welt der „Unterschied der Form“ in zwei. So wird zum Beispiel, wenn zwei Menschen einander lieben, gesagt, dass sie zu einem Körper verschmelzen. Und wenn sie einander hassen, so heißt es, dass sie einander fern sind wie Ost und West. Die Rede ist dabei nicht von räumlicher Nähe oder Ferne. Die Rede ist von der Angleichung der Form, wenn jene, die das lieben, was der andere liebt, und hassen, was der andere hasst, als einander liebend und miteinander verschmelzende Menschen gelten.

Und wenn es zwischen ihnen irgendeinen Unterschied der Form gibt, das heißt wenn der eine etwas liebt, obwohl der andere es hasst, so entfernen sie sich im Maß des Unterschieds der Form voneinander und hassen einander. Und wenn sie beispielsweise in gegensätzlicher Form zueinander sind, das heißt, das alles, was der eine hasst, vom anderen geliebt wird, dann sind sie einander fern wie Ost und West, so wie zwei entgegengesetzte Pole.

– Baal HaSulam, Einführung in das Buch Sohar, Punkt 8

Wir sitzen alle in einem Boot

Daher beschrieb der Tana (Rabbi Shimon Bar Yochai) diese Arwut mit dem Beispiel, als sich zwei Personen in einem Boot befanden. Und als der eine von ihnen plötzlich begann, ein Loch in das Boot zu bohren, fragte der Freund: „Wieso bohrst Du ein Loch?“, und der andere antwortete: „Was geht Dich das an, ich bohre unter mir, nicht unter Dir“, worauf der erste Mann antwortete: „Du Idiot, wir werden beide ertrinken!“ (WaJikra Rabba, Kapitel 4)

Daraus lernen wir, dass solange diese Widersacher in Eigenliebe schwelgen, diese durch ihr Handeln eine eiserne Wand aufbauen, welche diejenigen, die die Tora befolgen möchten, daran hindern, selbst damit zu beginnen, die Tora und die Mizwot, im Maße von „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst” restlos zu befolgen. Denn dies ist die Leiter, um mit Ihm Dwekut (Verschmelzung) zu erreichen. Wie treffend war also die Bemerkung: „Du Idiot, wir beide werden gemeinsam ertrinken“!

– Baal HaSulam, Die Bürgschaft (Arwut)

Zitat Baal HaSulam

So, wie man sich selbst nicht ohne bestimmtes Wissen, das die körperlichen Zusammenhänge der Welt betrifft, erhalten kann, genauso wenig kann die eigene Seele in der nächsten Welt existieren, ohne den Grad an Wissen zu erlangen, der sich mit der Ordnung der spirituellen Systeme und Welten befasst.

Rav Yehuda Ashlag (Baal HaSulam)

Zwei Stufen vor Lishma

Es ist bekannt, dass kein Licht ohne Kli existiert. Man kann dem Menschen nichts mit Gewalt geben, es gibt keinen Zwang in der Spiritualität. Wenn der Mensch daher bedauert und leidet und es ihn schmerzt, dass er der egoistischen Liebe nicht entkommen kann, schreit er zum Schöpfer, damit Er ihm hilft und ihm das gibt, worum er betet. Wenn der Schöpfer ihm die Fähigkeit gibt, seine Macht vor der Macht des Schöpfers zu annullieren, damit es in der Welt nur eine Macht gibt, die Macht des Einzigen, also des Schöpfers – darin verbirgt sich die gesamte Befreiung; das bedeutet, dass er ein Kli hat und die Hilfe des Schöpfers braucht.

– Rabash, Was bedeutet Zwei Stufen vor Lishma (für Ihren Namen)

Abstrakte Bezeichnungen

Es ist ein großer Fehler, zu denken, die Sprache der Kabbala benütze abstrakte Bezeichnungen, ganz im Gegenteil berührt sie nichts außer dem Konkreten. Und tatsächlich existieren in der Welt reale Dinge, die wir zwar nicht erkennen können, wie zum Beispiel Magnetismus, Elektrizität usw. Und nichtsdestotrotz wird nur ein Narr behaupten, diese Bezeichnungen seien abstrakt. Denn wir sind gut mit ihren Auswirkungen vertraut, und was interessiert es uns, dass es uns unbekannt ist, was ihr Wesen darstellt, denn schließlich geben wir dem als eine Erscheinung eine Bezeichnung, entsprechend den Handlungen, die es bewirkt, und es ist eine konkrete Bezeichnung. Und sogar ein Kleinkind, welches gerade zu sprechen beginnt, kann es beim Namen nennen, sobald es ihre Wirkungen wahrgenommen hat. Und das ist unser Gesetz: „Alles was nicht erkannt wurde, können wir nicht beim Namen nennen“.

– Baal HaSulam,  Die Lehre der Kabbala und deren Wesen

Einführung TES, 155

Dementsprechend können wir uns fragen: Warum haben die Kabbalisten jeden Menschen verpflichtet, die Wissenschaft der Kabbala zu studieren? Tatsächlich verbirgt sich darin eine große Sache, die es wert ist, veröffentlicht zu werden. Denn für diejenigen, die sich mit der Wissenschaft der Kabbala beschäftigen, existiert darin eine unschätzbar wunderbare Kostbarkeit; und auch wenn sie noch nicht verstehen, was sie lernen – aber dank einem starken Willen und dem Streben, das studierte Material zu verstehen – erwecken sie auf sich Lichter, die ihre Seelen umgeben.

– Baal HaSulam, Einführung zu Talmud Esser HaSefirot, Punkt 155