Die Sache mit dem Gleichgewicht
Ein Dank an die vielen Menschen, die sich in den Tagen der Coronakrise ins Zeug legen, um durch tolle Ideen, Texte, Lieder und Weisheiten ein Bewusstsein des Miteinanders, der gegenseitigen Fürsorge und einer Lebensweise im Einklang mit der Natur zu schaffen!
Es ist großartig, was ihr auf die Beine stellt und welch wunderbare Botschaften ihr überbringt! Mit welcher Leidenschaft ihr die Welt zur Umkehr bewegen wollt und wie ihr eure kostbaren Energien in diese Aufgabe steckt.
Die meisten Projekte basieren auf gemeinschaftlichen Aktionen, die sich auf verschiedene Köpfe verteilen. Da gibt es die Kreativen, die Umsetzer, die Facebook-Poster, die Übersetzer, Korrekturleser etc. Die besten Projekte – das große Ganze – setzen sich aus den einzelnen Begabungen aller Mitarbeiter zusammen. Jede(r) ist dabei gleich wichtig.
Teamarbeit ist gefragt und dabei muss man Wertschätzung, Unterstützung, Zusammenarbeit im Kopf behalten – wenn man Altruismus als gesellschaftlichen Wert verbreiten will.
Das darf man nicht vergessen. In meinem Eifer, heilende Botschaften zu überbringen, ist mir genau das passiert, was nicht sein soll. In meinem Aktionismus habe ich auf einmal Druck auf andere ausgeübt, wollte, dass sie sich bei der gemeinsamen Arbeit mehr beeilen, um noch produktiver sein zu können. Ich hatte keine Geduld, auf ihre Belange einzugehen, ihnen Gehör zu schenken, da ich als selbstverständlich vorausgesetzt habe, dass alle so denken und arbeiten wie ich.
Der liebevolle Austausch wurde weniger, die Aufmerksamkeit dem einzelnem gegenüber verschwand und jeder verkroch sich verbissen und frustriert hinter seiner Aufgabe.
Mein Mann und ich tauschten nur noch flüchtige Informationen aus – keine Zeit, gleich der nächste Termin, schließlich muss die Welt gerettet werden!
Hmmm, denk ich mir… Und da unterstütze ich Artikel, die sich mit Entschleunigung beschäftigen, die sich Gedanken über eine Gesellschaft machen, die sich vom ich zum wir entwickeln sollte.
… Und selbst tappe ich genau in die Falle, die das Gegenteil bewirkt? Was ist los mit mir? Ist mein Egoismus unheilbar?
Ich habe so tolle Menschen neben mir, die mir ein wahres Vorbild für Verbindung und Verantwortung sind. Wie kann ich werden wie ihr? Wie schafft man es, im Gleichgewicht zu sein?
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