09. Oktober 2021, Gute-Nacht-Text
Du brauchst weiter nichts zu tun, als auf das Feld, welches der Herr gesegnet hat, hinauszugehen, und all die schlaffen Organe, die aus der einen ganzen Seele herabgefallen sind, zusammenzusammeln und sie zu einem einzigen Körper zu verbinden.
Baal HaSulam, Brief 4
Baal HaSulam fasst in e i n e m Satz zusammen, worum es ihm geht, bzw. worum es in seinem Verständnis der Kabbala geht:
Da ist der Herr, der Schöpfer, der das Feld, die Welt, seine Schöpfung gesegnet hat, also mit ihr verbunden ist.
Da ist ein Du angesprochen, ein Mensch, ein Geschöpf, das in sich das Verlangen spürt, dem Schöpfer ähnlich zu sein, um Gutes in der Welt zu tun, im Geiste des Schöpfers zu lieben.
Da ist das Feld, die Welt mit den einzelnen Seelen, die als Individuen möglichst viel besitzen wollen, haben und empfangen wollen, und am Ende doch „schlaff“ und ausgebrannt sind, müde und unzufrieden. Dazu muss ich meine Seele dazuzählen.
Und da ist der klare Auftrag: du sammle diese schlaffen Seelen zusammen und verbinde sie „zu einem einzigen Körper“.
Und was sich so einfach anhört („Du brauchst nichts weiter zu tun“…) ist doch Arbeit, schwere Arbeit an der eigenen Seele, denn es fängt bei mir, in mir an. Ohne das Licht des Schöpfers, kann ich kein Licht weitergeben, ohne seine Kraft, die er mir schenkt, kann ich keinen Mut und keine Hoffnung verbreiten, und ohne seine Liebe kann ich keine Liebe schenken.
Mit seiner Hilfe und mit anderen legen wir gemeinsam eine Lichtspur, damit Seelen heilen und verbunden werden.
Habe ich Baal HaSulam richtig verstanden?