10. Oktober 2021, Gute-Nacht-Text

Man sollte sich daran erinnern, dass eine kabbalistische Gruppe auf Basis der Nächstenliebe gegründet wurde, so dass jedes Mitglied von ihr die Liebe zum Nächsten und den Hass auf das An-sich-selbst-denken, erhält. Durch das Vorbild jedes Freundes, den eigenen Egoismus zu annullieren, werden sich alle in ihren Absichten verbinden.

Besteht eine Gruppe zum Beispiel aus zehn Mitgliedern, dann wird jeder eine zehnmal so starke Kraft für die Annullierung seines Egoismus, also den Hass gegen die Liebe zu sich selbst und auch eine zehnmal so große Kraft für die Liebe zum Nächsten erhalten.

RABASH, 1984/2, Bezüglich der Liebe zu Freunden

1 Antwort
  1. Günther Paehlke
    Günther Paehlke sagte:

    Die Kabbala ist keine Religion, so habe ich es heute gelernt, weder eine jüdische, noch eine christliche, auch keine islamische. Die Kabbala, die mit ihrem Wort „Empfangen“ bedeutet, sieht sich als eine jahrtausend alte Wissenschaft, die aus der Weisheit Adams die Strukturen ableitet, die die Welt, alle Dinge, alles Leben, die Natur, den Menschen, die Seelen der Menschen durchwirken.
    Interessant ist, dass alles in der Welt aus einem Verlangen besteht und in seinem Verlangen auf Genuss aus ist. Interessant, weil hier für mich etwas aus der Philosopie anklingt: Alles strebt auf ein Ziel hin – ein Telos, sagt Aristoteles.
    Dass wir Menschen von einem egoistischen Verlangen gesteuert und geprägt sind und unsere Seele immer aus ist auf mehr – da reicht es, wenn wir nur unsere Augen auf unser eigenes Leben richten.
    Und dass wir unsere Welt heute als Krise erleben und viele Menschen aufwachen und sagen, so kann es nicht weitergehen – Da reicht es, wenn wir nur unsere Ohren öffen.
    Und dass der Kabbalist Rabash als Sinn und Ziel für unser aller Leben die Nächstenliebe nennt, dass wir also an uns arbeiten, dem Nächsten etwas weiterzugeben, was wir empfangen haben, das motiviert. Es steht nicht im Raum als religiöses Dogma oder als Nebel allgemeiner Mitmenschlichkeit, sondern ist ein klarer Arbeitsauftrag – eben an sich zu arbeiten. Und was Rabash schreibt, zeigt ihn als Kenner der Menschen und als Pädagogen: nicht allein geschieht diese Seelenarbeit, einsam in der Kammer oder in einem Studierstüblein – es geschieht in der Gruppe, mit anderen: „dann wird jeder eine zehnmal so große Kraft für die Nächstenliebe erhalten“. Damit lebt jeder mit einem klaren und gemeinsamen Ziel vor Augen. Das motiviert noch mehr!!

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