Rabash, Artikel 33

Was ist „Die Erde war in Ehrfurcht und stand still“ in der Arbeit?

Unsere Weisen schrieben im Talmud-Traktat Shabbat (S. 88a): „Rabbi Chiskia sagte: ‚Warum steht geschrieben: ‚Vom Himmel ertönte Dein Urteil, die Erde war in Ehrfurcht und stand still‘? Wenn sie in Ehrfurcht war, warum war sie dann still? Wenn sie still stand, warum war sie in Ehrfurcht? Tatsächlich – zuerst war sie in Ehrfurcht und am Ende stand sie still. Und warum war sie in Ehrfurcht? Wie Rish Lakisch sagte: „Warum steht geschrieben: ‘Und es wurde Abend und es wurde Morgen, der sechste Tag? Warum das zusätzliche Hej [im Hebräischen]? Es zeigt, dass der Schöpfer den Schöpfungsakt an eine Bedingung geknüpft und ihnen gesagt hat: Falls Israel die Tora empfängt, werdet ihr bestehen bleiben. Wenn Israel die Tora annimmt, werdet ihr bestehen bleiben; wenn nicht, werde ich euch in Tohu va Bohu [hebräisch: Ödnis und Leere; Chaos] zurückversetzen.’”

Wir sollten verstehen, warum der Schöpfer den Schöpfungsakt an eine Bedingung geknüpft hat, nämlich dass es darauf ankommt: Falls Israel die Tora annimmt, sehr gut. Falls nicht, wird Er sie in Tohu va Bohu zurückversetzen.

Zunächst sollten wir verstehen, was der Schöpfungsakt ist. Wir können sehen, dass wir den gesamten Schöpfungsakt mit dem Namen „Erde“ bezeichnen, wie geschrieben steht: „Die Erde war in Ehrfurcht und stand still.“ Deshalb sollten wir verstehen, was sich hinter dem Wort „Erde“ verbirgt. Im Vers steht: „Im Anfang erschuf Gott den Himmel und die Erde.“ Warum wird der Schöpfungsakt also einzig allein mit dem Namen „Erde“ bezeichnet, wie es geschrieben steht: „Die Erde war in Ehrfurcht und stand still“?

Wir sollten das so auslegen, dass „der Akt der Schöpfung“ sich auf den Beginn des Schöpfungsgedankens bezieht. Das bedeutet, dass der Anfang des Schöpfungsgedankens der Welt so ist, wie geschrieben steht: „Der Zweck der Schöpfung war aus dem Wunsch, seinen Geschöpfen Gutes zu tun.” Das ist die Bedeutung des ‚Schöpfungsakts’. Mit anderen Worten: Das ist das Ziel der Handlung, dass die Geschöpfe Gutes und Genuss empfangen sollen.

Damit der Genuss, den sie empfangen, jedoch vollkommen ist, das heißt, dass sie sich beim Empfangen der Genüsse nicht schämen, gab es eine Korrektur, die Zimzum [Einschränkung] genannt wird, bei der das Licht dort nicht leuchtet, wo das Verlangen besteht, um seiner selbst willen zu empfangen. Das heißt, dass das Licht des Genusses erst dorthin gelangt, wenn die Geschöpfe sich selbst in der Absicht korrigiert haben zu geben.

Daraus folgt, solange es keine Absicht zu geben gibt, werden sie auch keine Fülle erlangen. Natürlich wird der gesamte Schöpfungsakt, d. h. das Schöpfungsziel, Gutes zu tun, von niemandem erlangt, und natürlich wird der gesamte Schöpfungszweck dabei aufgehoben. Daraus wird verständlich, wenn es niemanden gibt, der die Absicht hat, etwas zu geben, wird das „die Rückversetzung des Schöpfungsakts in Chaos und Leere” genannt.

Wir sollten jedoch die Verbindung zu Israel darin verstehen: Falls Israel die Tora empfängt, wird der Schöpfungsakt fortbestehen, und falls sie die Tora nicht empfangen, wird sie annulliert. Nach dem oben Gesagten, dass der Schöpfer ihnen Gutes und Genuss schenken möchte, und sie auch ihren Willen zu Empfangen korrigieren müssen, damit sie arbeiten können, um zu geben – worin besteht dann die Verbindung zu der Korrektur in der Arbeit um zu geben, dass sie deshalb die Tora empfangen müssen?

Die Antwort ist, wie unsere Weisen sagten: „Der Schöpfer sagte: ‚Ich habe den Bösen Trieb erschaffen; Ich habe die Tora als Gewürz erschaffen.’ Durch das Licht in der Tora korrigiert sie ihn, und er wird die Absicht zu geben erreichen.” Daraus folgt, dass es ohne Tora Zimzum, das heißt Verhüllung auf die Schöpfung gibt, die „Existenz aus Abwesenheit“ genannt wird – nämlich die Gefäße des Empfangens – und das Licht des Schöpfers kann nicht in die Gefäße des Empfangens fließen.

Daraus folgt, dass die Schöpfungsarbeit, bei der es darum geht, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, aufgehoben wird, wenn es keine Kelim [Gefäße] gibt, die den Zweck der Schöpfung erfüllen, nämlich Freude und Vergnügen zu empfangen, aufgrund der Korrektur des Zimzum. Diese Korrektur erfolgt durch die Einhaltung der Tora, und dann erscheint anstelle des Zimzum erneut die Fülle.

Wenn ein Mensch jedoch bereits die Korrektur seiner Kelim erreicht hat, er also bereits Kelim hat, die „Empfangen, um zu geben“ heißen, wozu braucht er dann noch die Tora? Schließlich hat er bereits alle Ratschläge angenommen, wie er alles um des Schöpfers willen tun soll.

Die Antwort ist, wie bekannt ist, dass der Heilige Sohar die 613 Mizwot [Gebote/gute Taten] mit dem Namen „613 Ratschläge“ [Eitin] sowie mit dem Namen „613 Einlagen“ [Pekudin] bezeichnet („Einführung in das Buch Sohar„, „Allgemeine Erklärung für alle vierzehn Gebote und wie sie sich auf die sieben Tage des Geschöpfes aufteilen“, Punkt 1). Dies sind Ratschläge, um die Schöpfungskorrektur zu erreichen, die darin besteht, das Verlangen zu geben, zu erlangen, durch das wir die Gleichheit der Form erlangen und so der Zimzum und die Verhüllung beseitigt werden. Dies ist die Korrektur, von der unsere Weisen sagten: „Ich habe den “Bösen Trieb” erschaffen; Ich habe die Tora als Gewürz erschaffen.“

Nachdem er das Gewürz erhalten hat, werden die 613 Gebote „613 Einlagen“ genannt, denn in jeder Mizwa [Einzahl von Geboten] gibt es ein besonderes Licht, das in den Geboten enthalten ist und darauf wartet, dass der Mensch das passende Kli [Gefäß] dafür hat. Dann wird dem Menschen das gegeben, was er bis dahin nicht erlangen konnte, weil es durch Zimzum und Verhüllung zurück gehalten wurde.

Daraus folgt, dass das Schöpfungsziel die 613 Einlagen sind, die dort deponiert wurden, bis die Geschöpfe die Schöpfung korrigieren, und erst dann werden sie das Schöpfungsziel erreichen. Und der Weg, um die Schöpfungskorrektur zu erreichen – dass jedes Geschöpf Kelim hat, die geben können –, kommt durch die 613 Mizwot, welche Ratschläge sind.

Was sind die Ratschläge? Es steht geschrieben: „Das Licht der Tora korrigiert ihn.“ Wir sollten wissen, dass durch jede der 613 Mizwot, die „Ratschläge“ genannt werden, ein Rat gegeben wird, wenn der Mensch etwas bestimmtes zu bekommen wünscht, aber nicht weiß, wie. Dieser Mensch sucht nach Ratschlägen, wie er das erreichen kann.

Deshalb fragt der Körper einen Menschen, wenn er Tora und Mizwot einhält: „Warum hältst du Tora und Mizwot ein?“ Dann antwortet der Mensch: „Ich glaube an Belohnung und Bestrafung. Deshalb halte ich Tora und Mizwot ein, um Belohnung zu empfangen und nicht bestraft zu werden.“ Wir können Belohnung und Bestrafung jedoch nicht als Ratschlag bezeichnen, denn ein Ratschlag ist ein Mittel, wie man etwas erlangen kann. Daraus folgt, dass Ratschläge eine Sache sind und das, was man durch die Ratschläge empfängt, eine andere Sache ist.

Wenn man also die Tora und die Mizwot einhält, um Belohnung zu empfangen, kann man nicht sagen, dass es sich um Ratschläge handelt, durch die ein Mensch eine Belohnung empfängt. Vielmehr wird die Arbeit als „Anstrengung“ und die Belohnung als „Gegenleistung“ bezeichnet. Es ist nicht so, dass wir sagen, dass die Arbeit der Ratschlag für die Belohnung ist. Vielmehr ist es wie ein Tausch, bei dem der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber die Arbeit gibt und der Arbeitgeber ihn dafür bezahlt.

Was ist also die Bedeutung der 613 Ratschläge? Wir sollten die Ratschläge so interpretieren: Sobald der Mensch Dwekut [Anhaftung] an den Schöpfer erlangen möchte, was bedeutet, dass er alle seine Handlungen darauf ausrichtet, seinem Schöpfer Zufriedenheit zu geben und nicht um seines eigenen willens zu arbeiten. Da der Mensch mit einer Natur geboren wird, in der er es nicht verstehen kann, etwas anderes zu tun als für sich selbst, und der Mensch aus der Herrschaft der Natur entkommen möchte, aber sieht, dass er nichts tun kann, was nicht für seinen persönlichen Nutzen ist, sucht der Mensch nach Rat, wie er dieses Verlangen [zu geben] erreichen kann.

Da der Körper behauptet, dass es üblich ist, dass derjenige, der etwas für einen anderen tut, eine Belohnung empfängt, wird hier, wenn der Mensch beginnt, um des Schöpfers willen und nicht für sein eigenes Wohl zu arbeiten, der Widerstand des Körpers gegen die Arbeit jedes Mal stärker, weil der Mensch durch Tora und Gebote den eigenen Nutzen annullieren möchte, was bedeutet, dass er nicht für den Nutzen seines Körpers arbeiten wird. Wie kann der Körper ihm Energie geben, um an seiner eigenen Annullierung zu arbeiten?

Dies ähnelt einem Menschen, der einem anderen Menschen hilft, ihn umzubringen. Ist es normal, dass ein Mensch dem Mörder hilft, ihn zu töten? Vielmehr widersetzt er sich ihm mit aller Kraft, so gut er kann.

Deshalb, sobald ein Mensch kommt und zum Körper sagt: „Ich möchte dich töten“, wehrt sich der Körper natürlich. Das gleicht dem, wie unsere Weisen den Vers auslegten, den König David sagte: „Und mein Herz ist leer in mir, denn er hat den bösen Trieb durch Fasten getötet.“

So wehrt sich der Körper sicherlich mit aller Kraft, wenn der Mensch einzig und alleine arbeiten möchte, um zu geben. Zu diesem Zeitpunkt sucht der Mensch Rat, wie er der Herrschaft des Bösen Triebes entkommen kann, der „Wille, für sich selbst zu empfangen“ genannt wird. Daraus folgt, dass nur in diesem Zustand, wenn er arbeiten möchte, um zu geben, Ratschläge gefragt sind. Dazu wurde gesagt, dass die 613 Mizwot 613 Ratschläge sind, also Ratschläge, wie man der Herrschaft des Bösen entkommt.

Wenn ein Mensch also Tora lernt, muss er die Absicht haben, dass die Tora und die Mizwot, die er befolgt, ihm helfen, der Herrschaft des Bösen zu entkommen, und dass er die Kraft dafür hat, alles mit der Absicht zu geben, zu tun. Sobald er dann die Tora lernt, möchte er, dass das Licht in der Tora ihn korrigiert, und dann braucht er, was der Schöpfer gesagt hat: „Ich habe den Bösen Trieb erschaffen; Ich habe die Tora als Gewürz erschaffen.“ Daraus folgt, dass die Tora und die Mizwot, mit denen er sich befasst, für ihn in diesem Zustand nur als Ratschläge gelten.

Jetzt können wir verstehen, warum er, nachdem er mit Gefäßen des Gebens durch die Ratschläge der Tora und Mizwot belohnt wurde, die Frage aufkommt, was er als Nächstes beim Einhalten von Tora und Mizwot tun sollte? Er ist nicht mehr auf die Tora und die Mizwot als Ratschläge angewiesen. Es ist bekannt, dass die Ratschläge ausschließlich dazu führen, dass er das Ziel erreicht, das er erreichen möchte, und dass er das, was er erreichen möchte, nicht erreichen konnte, bis er die Ratschläge gefunden hat. Und es stellt sich die Frage, was er will, d.h. welches Ziel er erreichen muss.

Darauf gibt es eine einfache Antwort: Das Ziel ist, dass ein Mensch Rat sucht, wie er das Gewünschte erreichen kann. Was ist das Ziel, das er erreichen will? Wir sollten sagen, dass der Mensch, da er nicht um seiner selbst willen arbeitet, sondern bereits damit belohnt wurde, aus der Herrschaft der Eigenliebe herauszukommen, nun das Ziel des Schöpfers erreichen möchte, dessen Wunsch es ist, seinen Geschöpfen Gutes zu tun, damit die Geschöpfe Gutes und Genuss empfangen.

Daraus folgt, dass er durch die 613 Ratschläge das Ziel des Schöpfers erreicht hat, also das Verlangen des Schöpfers, dass die Geschöpfe Gutes und Genuss empfangen. Der Heilige Sohar sagt uns dazu, dass die Freude und der Genuss wie 613 Einlagen sind, dass also in jeder Mizwa ein besonderes Licht als Einlage deponiert ist, das auf die Zeit wartet, in der es die Einlage, die in der Mizwa steckt, frei geben kann, wie gesagt wurde, dass in jeder Mizwa ein besonderes Licht enthalten ist, das auf Zweig und Wurzel in der Mizwa hindeutet.

Daraus folgt, dass ein Mensch, nachdem er die 613 Ratschläge erreicht hat, die 613 Einlagen befolgt. Aus diesem Grund besteht dann eine neue Ordnung, in der die Tora „die Namen des Schöpfers“ genannt wird. Diese Unterscheidung heißt: „Die Tora, Israel und der Schöpfer sind eins.“

Daraus folgt, dass wir viele Unterscheidungen in der Tora und den Mizwot erkennen können, aber allgemein lassen sie sich in drei Unterscheidungen einteilen:

1.) Lo liShma [nicht um Ihretwillen],

2.) liShma [um Ihretwillen], wenn alle seine Handlungen darauf abzielen zu geben. Dann sind die 613 Mizwot für ihn wie 613 Ratschläge.

3.) Wenn man mit dem Erreichen des Schöpfungsziels belohnt wird, denn Sein Verlangen ist, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Dann sind die 613 Gebote für ihn wie 613 Einlagen.

Die 613 Ratschläge zeigen, wie man liShma erreicht, und die 613 Einlagen werden „Offenbarung der Geheimnisse der Tora“ genannt.

In lo liShma gibt es ebenso mehrere Unterscheidungen zu treffen:

1.) Jemand, der lernt, um anzugeben. Darüber wurde gesagt: „Seine Tora wird für ihn zu einem Todestrank.“

2.) Jemand, der lernt, um „Rabbi“ [Großer/Lehrer] genannt zu werden. Er tut dies nur um der Menschen willen und nicht um seines Schöpfers willen.

3.) Um in dieser Welt belohnt zu werden.

4.) Um Belohnung in der nächsten Welt zu erhalten.

Die letzten beiden Dinge macht er um des Schöpfers willen und möchte, dass der Schöpfer ihm dafür entlohnt. Bei den ersten beiden Unterscheidungen hingegen besteht seine Belohnung darin, dass er von Menschen wie ihm, empfangen möchte. Das heißt, wer lernt, um anzugeben, hat seinen Genuss von dem, was er von seinem Freund empfängt. Ebenso verlangt derjenige, der lernt, um  Rabbiner genannt zu werden, die Belohnung von den Menschen und nicht vom Schöpfer.

Jetzt können wir erklären, was wir gefragt haben:

1.) Warum wird der Schöpfungsakt ausdrücklich „Erde“ genannt? Schließlich steht geschrieben: „Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.“ Die Antwort besteht darin, dass „Erde“ Malchut genannt wird, und unsere Weisen sagten: „Warum wurde sie ‚Erde‘ genannt? Weil sie den Willen ihres Schöpfers ausüben wollte.“

Im Allgemeinen sprechen wir einzig und alleine von zwei Unterscheidungen: Licht und Kli. Die Fülle sowie alle Lichter werden „Himmel“ genannt, und alles, was die Fülle und Lichter empfängt, heißt „Erde„. Deshalb steht auch geschrieben: „Die Erde war in Ehrfurcht und stand still.“ Wenn wir in der Arbeit von „Die Erde war in Ehrfurcht und stand still“ sprechen, sollten wir interpretieren, dass Erez [Erde] die Bedeutung von Razon [Verlangen] hat. Das heißt, das Verlangen im Herzen des Menschen ist furchtsam. Worin besteht die Ehrfurcht? Da das Kli, dass die Fülle empfängt, „Erde“ genannt wird, und das Schöpfungsziel, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, sich im Herzen des Menschen offenbaren muss, da das Herz des Menschen „Wille zum Empfangen“ heißt, und es einen Zimzum und eine Verhüllung auf dem Willen zum Empfangen gab, gelangt das Höhere Licht nicht bis dorthin.

Wie kann also das Schöpfungsziel, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, zu den Geschöpfen kommen, solange die gesamte Schöpfung das Verlangen ist, für sich selbst zu empfangen? Das geschieht durch die Tora, wie gesagt wurde: „Ich habe den Bösen Trieb erschaffen; Ich habe die Tora als Gewürz erschaffen“ – wenn man sich also mit Tora und Mizwot befasst und mit der Absicht, dadurch mit Gefäßen des Gebens belohnt zu werden.

Doch darin steckt Ehrfurcht, denn das Verlangen zu geben, ist gegen die Natur. Deshalb hat der Mensch hier Furcht, weil er Angst hat, nicht in der Lage zu sein, alles zu tun, um zu geben, und folglich würde der Schöpfungsakt, welcher das Schöpfungsziel darstellt und den niederen Geschöpfen offenbart werden muss, zunichte gemacht werden.

Das heißt, es gibt hier zwei Angelegenheiten:

1.) Er wird womöglich nicht in der Lage sein, das Lernen der Tora auf das Verlangen zu geben auszurichten, denn der Körper wird alles tun, was er kann, damit er sich darauf nicht ausrichten kann, dass Tora und Mizwot, die er befolgt, darauf abzielen, ihm das Gewürz zu geben. Vielmehr wird er andere Gedanken haben: Warum sollte er sich mit Tora und Mizwot befassen? Das alles entsteht einzig deshalb, weil der Körper sich dagegen wehrt.

2.) Ehrfurcht, dass der ganze Schöpfungsakt – nämlich die Absicht des Schöpfers, seinen Geschöpfen Gutes zu tun – aufgehoben wird und es niemanden geben wird, der das Gute empfängt. Das Schöpfungsziel würde also niemals erfüllt werden. Deshalb „war die Erde in Ehrfurcht“, womit das allgemeine Verlangen gemeint ist, genannt Erez [Erde], und auch das Verlangen eines jeden einzelnen Menschen wird „Erde“ genannt, da das Herz des Menschen Razon [Verlangen] heißt.

Was ist also die Bedingung, die der Schöpfer an den Schöpfungsakt geknüpft hat? Falls Israel die Tora empfängt, bleibt ihr bestehen. Das heißt, einzig durch das Einhalten von Tora, die das Gewürz ist, das die Gleichheit der Form hervorbringt, kann das Gute und der Genuss, was der Schöpfungsakt ist, bestehen bleiben, was bedeutet, dass sie den niederen Geschöpfen offenbart werden kann.

Warum fürchtete sich dabei einzig die Erde und nicht der Himmel? Das liegt daran, dass die Ehrfurcht nur die Empfänger betrifft, die womöglich nichts empfangen können. Was aber das Licht betrifft, genannt „Himmel“, hat der Schöpfer keine Ehrfurcht. Er weiß ganz sicher, dass das, was Er möchte, auch ausgeführt wird. Alle Ehrfurcht gilt also nur den Empfängern, die „Erde“ genannt werden.

Wir sollten das so auslegen, dass die Empfänger dank der Ehrfurcht – die darin besteht, dass sie nicht in der Lage sein könnten, mit dem Verlangen zu geben belohnt zu werden – dank dieser Ehrfurcht werden sie mit dem Verlangen zu geben durch die Tora belohnt. Deshalb war die Erde still.

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