12. Februar 2024, Gute-Nacht-Text

Ein Gebet von vielen erhebt sich zum Schöpfer, und der Schöpfer wird mit diesem Gebet geschmückt, da es auf verschiedene Weise aufsteigt: Einer bittet um Chassadim (Freundlichkeit, Güte), ein anderer um Gwurot (Tapferkeit) und ein dritter um Rachamim (Barmherzigkeit). Und es besteht aus mehreren Seiten: der rechten, der linken und der mittleren. Denn Güte kommt von der rechten Seite, Tapferkeit von der linken Seite und Barmherzigkeit von der mittleren Seite. Und da es mehrere Wege und Seiten umfasst, wird es zu einem Kranz auf dem Haupt des Gerechten, der den Welten Leben gibt, d.h. Jessod, der für Nukwa und von ihr aus für die gesamte Gemeinschaft die Erlösung bringt. 

Aber das Gebet eines Einzelnen umfasst nicht alle Seiten, es kann nur auf eine Weise sein: er bittet entweder um Freundlichkeit oder um Tapferkeit oder um Barmherzigkeit. Deshalb ist das Gebet eines Einzelnen nicht so korrigiert, dass es angenommen wird wie das Gebet der Vielen, da es sich nicht in alle drei Linien einschließt wie das Gebet der Vielen.

Sohar für alle, VaYishlach [Und Jakob sandte], Artikel „Das Gebet der Gerechten“, Punkt 45

11. Februar 2024, Gute-Nacht-Text

Alle Gebete der Welt, die Gebete von vielen, sind tatsächlich Gebete. Aber das Gebet eines Einzelnen tritt nur dann vor den Heiligen König, wenn es mit großem Nachdruck gesprochen wird. Das ist so, weil der Schöpfer, bevor das Gebet eintritt, um an seinem Platz ausgezeichnet zu werden, es anschaut, und die Sünden und Verdienste des […]

10. Februar 2024, Gute-Nacht-Text

Wer nicht weiß, wie er seinem Herrn ein Lobgebet bereiten kann, für den ist es besser, nicht geboren zu werden. Das Gebet muss oben vollständig sein, ausgehend aus dem Gedanken und aus dem Wunsch des Herzens, aus der Stimme und aus dem Wort des Mundes, um oben eine Vollkommenheit, eine Verbindung und eine Vereinigung zu schaffen. So wie es oben ist und die Vollkommenheit von oben nach unten kommt, sollte es auch von unten nach oben sein, um die Verbindung auf richtige Art und Weise herzustellen.

 

Sohar für alle, Pekudei [Konten], „Der Palast des Allerheiligsten“, Punkt 832

9. Februar 2024, Gute-Nacht-Text

„Wenn der Mensch sein Herz zum Schöpfer hinwendet, wird sein Geist und seine Seele [Ruach und Neshama] in Ihm aufgenommen“, denn das Verlangen und die Gedanken ziehen an und führen zur Handlung mit allem, was nötig ist. Aus diesem Grund sind im Gebet ein Wunsch und ein Ziel erforderlich. In ähnlicher Weise bewirken der Gedanke und die Besinnung in der Arbeit des Schöpfers die Handlung und Anziehung alles Notwendigen.

Sohar für alle, VaYetze [Und Jakob ging hinaus], „Sein Gedanke war an Rachel“, Punkt 189

8. Februar 2024, Gute-Nacht-Text

Wir sollten unsere Aufmerksamkeit auf den Glauben an den Schöpfer ausrichten, denn alle Seine Worte sind Worte der Wahrheit und des großen Glaubens. Und wenn Er etwas ausspricht, verwirklicht es sich ganz und gar. Und selbst wenn der Mensch sagt, dass etwas nach Jahren oder langer Zeit realisiert werden würde, und es tatsächlich dazu kommt, ist es doch so, dass sich die vom Schöpfer gesprochen Worte erfüllen, gemäß Seiner Lenkung aller Welten, die voll von Seiner Herrlichkeit sind. Die Worte des Menschen sind klein und alle seine Worte sind launenhaft, und er selbst ist so vergänglich wie ein flüchtiger Schatten. Aber in Reue, Gebet, guten Taten und mit vielen Tränen wird er erfüllt von Heiligkeit, weil der Allmächtige, der über die ganze Welt herrscht, sie mit Seinem Licht erleuchtet und Er Seine Heilichkeit dem Menschen entsprechend anpasst, um seine Wünsche zu erfüllen.

Sohar für alle, Balak, Artikel „Sihon und Og“, Punkt 7

7. Februar 2024, Gute-Nacht-Text

Aus den Worten “in der Vielzahl der Menschen liegt die Herrlichkeit des Königs“ folgt, dass je größer die Anzahl der Menschen in einer Gemeinschaft ist, desto wirksamer ist ihre Kraft. Mit anderen Worten, eine Gemeinschaft erzeugt eine stärkere Atmosphäre der Größe und Wichtigkeit des Schöpfers.

Dann empfindet jeder von ihnen in seinem Körper, dass er alles, was er für die Heiligkeit tun möchte, um Ihr zu geben, als großes Glück wahrnimmt. Denn er wurde ausgewählt, unter jenen Menschen zu sein, die damit belohnt wurden, dem König zu dienen. In diesem Augenblick erfüllt ihn jede Kleinigkeit mit Genuss und Vergnügen, da er nun etwas hat, womit er dem König dienen kann.

RABASH, Artikel 17 (1986) “Die Agenda der Versammlung 2”

6. Februar 2024, Gute-Nacht-Text

„Der Mensch sollte immer seinen Schöpfer preisen und dann beten“. Derjenige jedoch, dessen Herz Sorgen hat und der sein Gebet sprechen möchte, oder wenn er in Not ist und seinen Herrn nicht preisen kann, was sollte er tun?

Selbst wenn er sein Herz und sein Verlangen nicht ausrichten kann, warum sollte er die Routine, seinen Herrn zu loben, verlassen? Er wird entsprechend seiner Routine seinen Herrn loben, selbst wenn es ihm nicht gelingt, sein Gebet auszurichten, und dann wird er beten.

Sohar für alle, VaYechi [Jakob lebte], Artikel „Dan wird sein Volk richten“, Punkte 713-714

5. Februar 2024, Gute-Nacht-Text

Das Wort „Versammlung“ ist ein höherer Zusammenschluss von Herz und Seele als das Wort „Gruppierung“. Denn  „Gruppierung“ kann sich auch nur auf den Körper beziehen, wenn die Meinungen nicht geeint sind. Aber eine “Versammlung” bedeutet einen Zusammenschluss von Menschen in einem Herzen. Es ist eine Versammlung von außen nach innen, wo sie sich am meisten einig sind.

Rabbiner Shmuel Bornstein, Shem MiShmuel

4. Februar 2024, Gute-Nacht-Text

Wenn wir von einer „heiligen Versammlung“ sprechen, meinen wir eine Anzahl von Individuen, die sich miteinander zu einer Einheit verbunden haben. Danach werden ein Anführer und andere auserkoren, und dieses wird Minian (Zehner) oder „Versammlung“ genannt. Wenn mindestens zehn Menschen versammelt sind, ist es möglich, Kedusha (einen bestimmten Teil eines jüdischen Gebets) während des Gebets zu rezitieren.

Im Heiligen Sohar heißt es darüber: „Wo sich zehn Menschen versammeln, ist die Göttlichkeit präsent.“ Das bedeutet, dass es dort, wo sich zehn Menschen versammeln, Platz für die Offenbarung der Göttlichen Gegenwart (Shechina) gibt.

RABASH, Artikel 5 (1984) Was gibt uns das Gesetz „Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst“?

3. Februar 2024, Gute-Nacht-Text

Unsere Weisen sagten: „In jedem Zehner weilt die Shechina“. Es ist bekannt, dass Malchut als „Zehnte“ bezeichnet wird. Es ist auch bekannt, dass das empfangende KliSefira Malchut“ genannt wird, welche die zehnte Sefira ist, die den oberen Überfluss erhält. Sie wird „Wille zu empfangen“ genannt, und alle Geschöpfe gehen nur von ihr allein aus. Aus diesem Grund ist eine Gemeinschaft nicht weniger als zehn, da alle körperlichen Zweige von den oberen Wurzeln ausgehen. Deshalb gilt nach der Regel „Es gibt kein Licht, das nicht zehn Sefirot hat“, dass eine Gemeinschaft nicht als wichtig betrachtet wird, wenn sie nicht aus zehn Menschen besteht, den höheren Stufen entsprechend.

RABASH, Artikel 28 (1986) “Eine Versammlung besteht aus nicht weniger als zehn”

2. Februar 2024, Gute-Nacht-Text

Mehrere Menschen müssen sich mit ihrem kleinen Wunsch, aus der Macht des Egoismus auszutreten, zusammentun. Allein haben sie nicht die nötige Kraft und Wichtigkeit für das Geben, um unabhängig und ohne Hilfe von außen zu sein. Wenn sich nun jeder Einzelne vor dem anderen annulliert – da jeder zumindest eine potentielle Liebe zum Schöpfer besitzt, obwohl er sie nicht umsetzen kann – werden sie erst dann, wenn sie in einer Gruppe zusammenkommen und sich vor ihr annullieren, zu einem Körper.

Wenn es beispielsweise in dieser Gruppe zehn Mitglieder gibt, dann wird dieser Körper eine zehnmal größere Kraft haben als jedes einzelne Mitglied, doch unter der Bedingung: Wenn sie sich versammeln, sollte jeder von ihnen denken, dass er gekommen ist, um seine Selbstliebe zu annullieren. Das bedeutet, dass er nicht danach trachten wird, seinen Wunsch zu empfangen zu sättigen, sondern er wird jetzt so viel wie möglich an die Nächstenliebe denken. Dies ist der einzige Weg, um ein neues Verlangen und das Bedürfnis nach einer neuen Eigenschaft zu erlangen, genannt „der Wille zu geben“.

Letztendlich gelangt er dann von der „Liebe zu Freunden“ zur „Liebe zum Schöpfer“, das bedeutet, dass der Mensch dem Schöpfer Zufriedenheit schenken will.

RABASH, Artikel 6 (1984) “Liebe zu Freunden 2”

1. Februar, Gute-Nacht-Text

Die Hauptsache ist, dass niemand von sich denken sollte, dass er als rechtschaffener oder wichtiger Mensch in der heiligen Gemeinschaft gilt. Er sollte lediglich darauf achten, durch seine Handlungen keinen Schaden für die Gemeinschaft zu verursachen. Selbst wenn es scheint, dass er bedeutend sei, so muss er doch seine Handlungen hinterfragen und darüber nachdenken, wofür er geschätzt wird, und sich selbst völlig annullieren. 

Es ist bekannt, dass es in jedem Zehner Shechina [Göttlichkeit] gibt, und das ist eine vollständige Stufe. In einer vollständigen Stufe gibt es einen Kopf, Hände, Beine und Fersen. Daraus folgt, dass, wenn sich jeder in der Gruppe als nichts betrachtet, er sich im Vergleich zur Gruppe als eine Ferse betrachtet, während die anderen der Kopf, der Körper und die höheren Organe sind. Wenn jeder in dieser Weise über sich selbst denkt, dann öffnen sich ihm die Pforten des Überflusses und aller Üppigkeit in der Welt. Und am wichtigsten ist, dass sie von demjenigen herangezogen werden, der sich am meisten als „nichts“ und als „eine Ferse“ betrachtet.

Maor VaShemesh (Licht und Sonne), Ekev

31. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Wir müssen uns daran erinnern, dass die Gruppe auf Basis der Nächstenliebe gegründet wurde, damit jedes Mitglied der Gruppe von ihr Liebe zum Nächsten und Hass, an sich selbst zu denken, bekommt. Das Vorbild seines Freundes, den eigenen Egoismus zu annullieren, wird dazu führen, dass sich alle mit den Absichten ihrer Freunde verbinden.

Wenn die Gruppe zum Beispiel aus zehn Mitgliedern besteht, dann wird jeder eine zehnmal so starke Kraft für die Annullierung des Egoismus, den Hass gegen die Eigenliebe und die Liebe zum Nächsten haben.

RABASH, Artikel 2 (19849 “Bezüglich der Liebe zu Freunden”

30. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Der Mensch muss die Liebe zu den Freunden, die in seinem Herzen ist, offen zeigen, denn die Äußerung dieses Gefühls kann die Herzen der Freunde erwecken, sodass auch sie spüren, dass jeder Einzelne daran beteiligt ist, die Freunde zu lieben. Und der Vorteil dabei ist, dass er dadurch eine größere Kraft erhält, seine Freunde fester und stärker zu lieben, weil die Kraft der Liebe jedes Einzelnen in seinem Freund enthalten ist.

Es zeigt sich, dass, wenn ein Mensch alleine ein bestimmtes Maß an Kraft für die Freundesliebe besitzt, und die Gruppe aus zehn Mitgliedern besteht, er in sich zehn Kräfte integriert, die verstehen, dass die Notwendigkeit besteht, sich um die Liebe zu den Freunden zu kümmern.

RABASH, Artikel 2 (1984) “Bezüglich der Liebe zu Freunden”

29. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Israel wird weder aus Bedrängnis, Sklaverei, Erschütterung, Wahnsinn, Not, oder Mangel an Nahrung erlöst werden, sondern durch zehn Männer, die beieinander sitzen, während jeder von ihnen mit seinem Freund liest und lernt, und ihre Stimme wird gehört.

Tanah von Bei Elihau Zuta, Kap. 14

28. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Es sollten zehn zugleich im Haus der Versammlung sein. Die Mitglieder sollten nicht nach und nach kommen, um sofort die Vollständigkeit zu gewährleisten. Denn alle zehn sind wie die Organe eines Körpers, in dem die Shechina [die Versammlung aller Seelen] gegenwärtig ist. Der Schöpfer hat ja den Menschen und alle seine Organe auf einmal erschaffen.

Sohar für Alle, Nasso. „Warum bin ich gekommen und es gibt keinen Menschen“, P. 106

27. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Wir müssen verstehen, wie ein Mensch seinem Freund helfen kann. Gilt das nur dort, wo es Reiche und Arme, Weise und Dumme, Starke und Schwache gibt? Aber wenn es nur Reiche, Starke und Kluge gibt, wie kann man sich dann gegenseitig helfen?

Wir sehen, dass es eine Sache gibt, die allen bekannt ist – die Stimmung. So wie die Weisen sagten: „Die Sorge im Herzen eines Menschen soll man anderen erzählen.“ Denn um die Stimmung zu heben, sind weder Reichtum noch Klugheit hilfreich.

Nur ein Mensch kann einem anderen helfen, der mutlos ist. Es steht geschrieben: „Kein Mensch kann sich selbst aus dem Gefängnis befreien.“ Nur sein Freund kann ihn aufmuntern.

Das heißt, sein Freund bringt ihn in einen Zustand der Munterkeit. Dann spürt der Mensch wieder Kraft, Vertrauen ins Leben und Glück und er beginnt von neuem, als wäre das Ziel nun nahe.

Folglich muss also jeder in der Gruppe aufmerksam sein und darüber nachdenken, wie er die Stimmung seines Freundes heben kann, denn gerade, was die Stimmungslage betrifft, kann jeder in seinem Freund einen Mangel finden, den er füllen kann.

RABASH, Artikel 4 (1984) “Der Mensch helfe seinem Freund”

26. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Das Wesentliche bei einer Versammlung von Freunden ist, dass alle eine Einheit bilden, weil sie um das gleiche bitten, nämlich den Schöpfer zu offenbaren. In jedem Zehner befindet sich die Shechina. Wenn es mehr als zehn sind, dann kann es auch mehr Offenbarung der Shechina geben. Es möge sich jeder mit den Freunden verbinden, um Worte über die Arbeit des Schöpfers zu hören und darüber, wie man den Schöpfer offenbaren kann. Jeder sollte sich vor seinem Freund annullieren, und sein Freund sollte das Gleiche ihm gegenüber tun. Wenn die Versammlung mit dieser Absicht stattfindet, dann ist es, wie geschrieben steht: „Mehr als das Kalb saugen will, will die Kuh es säugen“. Der Schöpfer nähert sich ihnen und ist mit ihnen in jedem Fall.

Maor VaShemesh, VaYechi

25. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Die Weisen sagten: „Und deine Anbetung, das Gebet, ist Arbeit im Herzen.“ Wir verstehen, warum sie das Gebet als „Arbeit im Herzen“ bezeichnen. Das liegt daran, dass der Mensch sich bemühen muss, die Eigenliebe aufzuheben, und dass er die Arbeit zur Erlangung von Gefäßen des Gebens auf sich nehmen sollte. Daraus folgt, dass er selbst an dem Verlangen, Gefäße des Gebens zu haben, arbeiten muss; dann wird er das Gebet erheben wollen, dass er die Kraft des Gebens erlangen möge.

RABASH, Artikel 10 (1986) “Das Gebet betreffend”

 

24. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Der Mensch versteht, dass das primäre Ziel sein sollte, der Dwekut [Anhaftung] an den Schöpfer würdig zu werden. Da die Vernunft dies ablehnt, muss er gegen die Vernunft vorgehen, und das ist eine sehr harte Arbeit.

Da er den Schöpfer darum bittet, ihm etwas zu geben, gegen das alle seine Organe Einwände haben, folgt daraus, dass jedes einzelne Gebet, das er an den Schöpfer richtet, seine besondere Arbeit hat. Deshalb wird ein Gebet „Arbeit im Herzen“ genannt.

RABASH, Artikel 25 (1987) “Was bedeutet Ernsthaftigkeit in der Arbeit?”