3. Februar 2024, Gute-Nacht-Text

Unsere Weisen sagten: „In jedem Zehner weilt die Shechina“. Es ist bekannt, dass Malchut als „Zehnte“ bezeichnet wird. Es ist auch bekannt, dass das empfangende KliSefira Malchut“ genannt wird, welche die zehnte Sefira ist, die den oberen Überfluss erhält. Sie wird „Wille zu empfangen“ genannt, und alle Geschöpfe gehen nur von ihr allein aus. Aus diesem Grund ist eine Gemeinschaft nicht weniger als zehn, da alle körperlichen Zweige von den oberen Wurzeln ausgehen. Deshalb gilt nach der Regel „Es gibt kein Licht, das nicht zehn Sefirot hat“, dass eine Gemeinschaft nicht als wichtig betrachtet wird, wenn sie nicht aus zehn Menschen besteht, den höheren Stufen entsprechend.

RABASH, Artikel 28 (1986) “Eine Versammlung besteht aus nicht weniger als zehn”

2. Februar 2024, Gute-Nacht-Text

Mehrere Menschen müssen sich mit ihrem kleinen Wunsch, aus der Macht des Egoismus auszutreten, zusammentun. Allein haben sie nicht die nötige Kraft und Wichtigkeit für das Geben, um unabhängig und ohne Hilfe von außen zu sein. Wenn sich nun jeder Einzelne vor dem anderen annulliert – da jeder zumindest eine potentielle Liebe zum Schöpfer besitzt, obwohl er sie nicht umsetzen kann – werden sie erst dann, wenn sie in einer Gruppe zusammenkommen und sich vor ihr annullieren, zu einem Körper.

Wenn es beispielsweise in dieser Gruppe zehn Mitglieder gibt, dann wird dieser Körper eine zehnmal größere Kraft haben als jedes einzelne Mitglied, doch unter der Bedingung: Wenn sie sich versammeln, sollte jeder von ihnen denken, dass er gekommen ist, um seine Selbstliebe zu annullieren. Das bedeutet, dass er nicht danach trachten wird, seinen Wunsch zu empfangen zu sättigen, sondern er wird jetzt so viel wie möglich an die Nächstenliebe denken. Dies ist der einzige Weg, um ein neues Verlangen und das Bedürfnis nach einer neuen Eigenschaft zu erlangen, genannt „der Wille zu geben“.

Letztendlich gelangt er dann von der „Liebe zu Freunden“ zur „Liebe zum Schöpfer“, das bedeutet, dass der Mensch dem Schöpfer Zufriedenheit schenken will.

RABASH, Artikel 6 (1984) “Liebe zu Freunden 2”

1. Februar, Gute-Nacht-Text

Die Hauptsache ist, dass niemand von sich denken sollte, dass er als rechtschaffener oder wichtiger Mensch in der heiligen Gemeinschaft gilt. Er sollte lediglich darauf achten, durch seine Handlungen keinen Schaden für die Gemeinschaft zu verursachen. Selbst wenn es scheint, dass er bedeutend sei, so muss er doch seine Handlungen hinterfragen und darüber nachdenken, wofür er geschätzt wird, und sich selbst völlig annullieren. 

Es ist bekannt, dass es in jedem Zehner Shechina [Göttlichkeit] gibt, und das ist eine vollständige Stufe. In einer vollständigen Stufe gibt es einen Kopf, Hände, Beine und Fersen. Daraus folgt, dass, wenn sich jeder in der Gruppe als nichts betrachtet, er sich im Vergleich zur Gruppe als eine Ferse betrachtet, während die anderen der Kopf, der Körper und die höheren Organe sind. Wenn jeder in dieser Weise über sich selbst denkt, dann öffnen sich ihm die Pforten des Überflusses und aller Üppigkeit in der Welt. Und am wichtigsten ist, dass sie von demjenigen herangezogen werden, der sich am meisten als „nichts“ und als „eine Ferse“ betrachtet.

Maor VaShemesh (Licht und Sonne), Ekev

31. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Wir müssen uns daran erinnern, dass die Gruppe auf Basis der Nächstenliebe gegründet wurde, damit jedes Mitglied der Gruppe von ihr Liebe zum Nächsten und Hass, an sich selbst zu denken, bekommt. Das Vorbild seines Freundes, den eigenen Egoismus zu annullieren, wird dazu führen, dass sich alle mit den Absichten ihrer Freunde verbinden.

Wenn die Gruppe zum Beispiel aus zehn Mitgliedern besteht, dann wird jeder eine zehnmal so starke Kraft für die Annullierung des Egoismus, den Hass gegen die Eigenliebe und die Liebe zum Nächsten haben.

RABASH, Artikel 2 (19849 “Bezüglich der Liebe zu Freunden”

30. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Der Mensch muss die Liebe zu den Freunden, die in seinem Herzen ist, offen zeigen, denn die Äußerung dieses Gefühls kann die Herzen der Freunde erwecken, sodass auch sie spüren, dass jeder Einzelne daran beteiligt ist, die Freunde zu lieben. Und der Vorteil dabei ist, dass er dadurch eine größere Kraft erhält, seine Freunde fester und stärker zu lieben, weil die Kraft der Liebe jedes Einzelnen in seinem Freund enthalten ist.

Es zeigt sich, dass, wenn ein Mensch alleine ein bestimmtes Maß an Kraft für die Freundesliebe besitzt, und die Gruppe aus zehn Mitgliedern besteht, er in sich zehn Kräfte integriert, die verstehen, dass die Notwendigkeit besteht, sich um die Liebe zu den Freunden zu kümmern.

RABASH, Artikel 2 (1984) “Bezüglich der Liebe zu Freunden”

29. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Israel wird weder aus Bedrängnis, Sklaverei, Erschütterung, Wahnsinn, Not, oder Mangel an Nahrung erlöst werden, sondern durch zehn Männer, die beieinander sitzen, während jeder von ihnen mit seinem Freund liest und lernt, und ihre Stimme wird gehört.

Tanah von Bei Elihau Zuta, Kap. 14

28. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Es sollten zehn zugleich im Haus der Versammlung sein. Die Mitglieder sollten nicht nach und nach kommen, um sofort die Vollständigkeit zu gewährleisten. Denn alle zehn sind wie die Organe eines Körpers, in dem die Shechina [die Versammlung aller Seelen] gegenwärtig ist. Der Schöpfer hat ja den Menschen und alle seine Organe auf einmal erschaffen.

Sohar für Alle, Nasso. „Warum bin ich gekommen und es gibt keinen Menschen“, P. 106

27. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Wir müssen verstehen, wie ein Mensch seinem Freund helfen kann. Gilt das nur dort, wo es Reiche und Arme, Weise und Dumme, Starke und Schwache gibt? Aber wenn es nur Reiche, Starke und Kluge gibt, wie kann man sich dann gegenseitig helfen?

Wir sehen, dass es eine Sache gibt, die allen bekannt ist – die Stimmung. So wie die Weisen sagten: „Die Sorge im Herzen eines Menschen soll man anderen erzählen.“ Denn um die Stimmung zu heben, sind weder Reichtum noch Klugheit hilfreich.

Nur ein Mensch kann einem anderen helfen, der mutlos ist. Es steht geschrieben: „Kein Mensch kann sich selbst aus dem Gefängnis befreien.“ Nur sein Freund kann ihn aufmuntern.

Das heißt, sein Freund bringt ihn in einen Zustand der Munterkeit. Dann spürt der Mensch wieder Kraft, Vertrauen ins Leben und Glück und er beginnt von neuem, als wäre das Ziel nun nahe.

Folglich muss also jeder in der Gruppe aufmerksam sein und darüber nachdenken, wie er die Stimmung seines Freundes heben kann, denn gerade, was die Stimmungslage betrifft, kann jeder in seinem Freund einen Mangel finden, den er füllen kann.

RABASH, Artikel 4 (1984) “Der Mensch helfe seinem Freund”

26. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Das Wesentliche bei einer Versammlung von Freunden ist, dass alle eine Einheit bilden, weil sie um das gleiche bitten, nämlich den Schöpfer zu offenbaren. In jedem Zehner befindet sich die Shechina. Wenn es mehr als zehn sind, dann kann es auch mehr Offenbarung der Shechina geben. Es möge sich jeder mit den Freunden verbinden, um Worte über die Arbeit des Schöpfers zu hören und darüber, wie man den Schöpfer offenbaren kann. Jeder sollte sich vor seinem Freund annullieren, und sein Freund sollte das Gleiche ihm gegenüber tun. Wenn die Versammlung mit dieser Absicht stattfindet, dann ist es, wie geschrieben steht: „Mehr als das Kalb saugen will, will die Kuh es säugen“. Der Schöpfer nähert sich ihnen und ist mit ihnen in jedem Fall.

Maor VaShemesh, VaYechi

25. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Die Weisen sagten: „Und deine Anbetung, das Gebet, ist Arbeit im Herzen.“ Wir verstehen, warum sie das Gebet als „Arbeit im Herzen“ bezeichnen. Das liegt daran, dass der Mensch sich bemühen muss, die Eigenliebe aufzuheben, und dass er die Arbeit zur Erlangung von Gefäßen des Gebens auf sich nehmen sollte. Daraus folgt, dass er selbst an dem Verlangen, Gefäße des Gebens zu haben, arbeiten muss; dann wird er das Gebet erheben wollen, dass er die Kraft des Gebens erlangen möge.

RABASH, Artikel 10 (1986) “Das Gebet betreffend”

 

24. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Der Mensch versteht, dass das primäre Ziel sein sollte, der Dwekut [Anhaftung] an den Schöpfer würdig zu werden. Da die Vernunft dies ablehnt, muss er gegen die Vernunft vorgehen, und das ist eine sehr harte Arbeit.

Da er den Schöpfer darum bittet, ihm etwas zu geben, gegen das alle seine Organe Einwände haben, folgt daraus, dass jedes einzelne Gebet, das er an den Schöpfer richtet, seine besondere Arbeit hat. Deshalb wird ein Gebet „Arbeit im Herzen“ genannt.

RABASH, Artikel 25 (1987) “Was bedeutet Ernsthaftigkeit in der Arbeit?”

23. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Gebet bedeutet Arbeit bzw. „verloren“ im Herzen. Je verlorener der Mensch ist, desto stärker ist sein Gebet. Denn natürlich gleicht einer, dem es an Überflüssigem und an Luxus fehlt, nicht einem zum Tode Verurteilten, wenn nur noch bleibt, das Urteil zu vollstrecken. Und er ist bereits in Eisenketten gelegt und steht nun da und fleht um sein Leben. Und gewiss wird er „weder ruhen noch schlafen“ und sich für keinen Augenblick davon ablenken lassen, um sein Leben zu beten.

Baal HaSulam, Shamati 209 “Drei Bedingungen beim Gebet”

22. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Wie sieht die Absicht aus? Man sollte sein Herz von allen Gedanken befreien und sich so sehen, als stünde man vor der Shechina [Gegenwart Gottes]. Deshalb sollte man sich vor dem Gebet ein wenig sammeln, um sein Herz einzustimmen, und dann beten. Die ersten Chassidim [Anhänger der Chassidut-Bewegung] verweilten normalerweise in der Absicht eine Stunde vor dem Gebet, eine Stunde nach dem Gebet, und sie setzten das Gebet für eine weitere Stunde fort.

RAMBAM, Mishneh Tora [Die Wiederholung der Tora]

21. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Die Frage ist: Warum will der Mensch doch manchmal den Wunsch, für sich selbst zu empfangen, annullieren? Das bedeutet, dass der Mensch oft sieht, dass der ganze Körper Widerstand leistet, wenn er den Schöpfer bittet, ihm Gefäße der Selbsthingabe zu geben, und dass sein Gebet nur ein Lippenbekenntnis ist, d.h. es nur leere Worte sind. Er sieht dennoch, dass es Zeiten gibt, in denen er von ganzem Herzen beten kann. Die Antwort ist, dass dies bereits die Antwort auf das Gebet ist, was bedeutet, dass der Schöpfer ihm die Kraft gegeben hat, darum von ganzem Herzen zu beten. Deshalb sollte der Mensch zuversichtlich sein, dass der Schöpfer ihn annähert.

RABASH, Artikel 9 (1990) Was bedeutet „eine Leiter ist auf die Erde gestellt, und ihre Spitze reicht bis zum Himmel“? 

20. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Für das Beten aus dem Grund des Herzens gibt es zwei Bedingungen: 1)  Die Arbeit des Menschen muss gegen die Natur sein. Das heißt, er will alles nur um zu geben tun, und will die Eigenliebe verlassen. Zu diesem Zeitpunkt kann man sagen, dass er einen Mangel (Chissaron) hat. 2) Wenn er versucht, die Selbstliebe zu verlassen und Anstrengungen unternimmt, sich jedoch keinen Zentimeter von seinem Zustand entfernen kann, dann beginnt er die Hilfe des Schöpfers zu brauchen. Und dann ist sein Gebet wahrhaftig.

RABASH, Artikel 11 (1986) “Das wahre Gebet”

19. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Das Gebet muss vollkommen sein. Es muss aus der Tiefe des Herzens kommen. Der Mensch muss deshalb hundertprozentig sicher sein, dass ihm auf der Welt niemand außer dem Schöpfer helfen kann.

Doch woher weiß er, dass niemand außer dem Schöpfer selbst ihm helfen kann? Diese Erkenntnis erlangt er erst dann, wenn man alles Menschenmögliche getan hat, um zum Schöpfer zu gelangen und nichts davon geholfen hat. Deshalb muss der Mensch alle in der Welt denkbaren Handlungen unternehmen, um zu “um des Schöpfers Willen“ zu gelangen. Dann betet er aus der Tiefe seines Herzens und der Schöpfer erhört das Gebet.

Baal HaSulam, Shamati 5 “LiShma bedeutet Erwecken von Oben, und warum brauchen wir ein Erwachen von unten?”

 

18. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Der Mensch bittet den Schöpfer nicht um die Gefäße des Gebens, solange er nicht weiß, dass er sie nicht selbst erlangen kann. Daraus folgt, dass er nicht wirklich das Verlangen hat, dass der Schöpfer sein Gebet erhört.

Aus diesem Grund muss der Mensch selbst handeln, um die Gefäße des Gebens zu erhalten, und nach all der Arbeit, die er investiert hat, ohne das gewünschte zu erhalten, entsteht das wahre Gebet aus tiefstem Herzen. Dann kann er Hilfe von Oben empfangen, wie unsere Weisen sagten: „Wer kommt, um sich zu reinigen, dem wird geholfen.“

RABASH, Artikel 10 (1986) “Das Gebet betreffend”

17. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Es steht geschrieben: „Aus der Tiefe habe ich Dich angerufen, Herr“, was bedeutet, dass ich aus der Tiefe der Not nach Dir rief. Deshalb sollte der Mensch vor dem Gebet darüber nachdenken, wie groß sein Chissaron (Mangel) ist, damit der Schöpfer ihm helfen möge, zu einem größeren Chissaron zu gelangen.

Daraus folgt, dass der Mensch achtsam sein sollte, um seinen Chissaron zu spüren. Dies nennt man ein „Gebet aus tiefstem Herzen“ seitens des Empfängers. Es geht aber auch darum, dem Geber Aufmerksamkeit zu schenken. Das heißt, er soll mit großem Glauben darauf vertrauen, dass der Schöpfer ihm helfen wird.

Rabash, ausgewählte Notizen 600 “Aus der Tiefe habe ich Dich gerufen, Herr – 2”

16. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Ein Gebet wird als „Mangel“ bezeichnet, und der Mensch möchte, dass sein Mangel gefüllt wird. Und doch äußert sich kein Mangel in den Worten des Menschen, vielmehr werden alle Empfindungen des Menschen im Herzen gefühlt. Wenn der Mensch also im Herzen keinen Mangel empfindet, zählt das, was er mit dem Mund spricht, überhaupt nicht, so dass ihm das, worum er mündlich bat, wirklich fehlte.

Das ist so, weil die Fülle, um die er bittet, in einen Ort des Mangels eintreten sollte, nämlich in das Herz. Deshalb sagten unsere Weisen, dass ein Gebet aus der Tiefe des Herzens kommen sollte, damit das ganze Herz den Mangel verspürt, um den er bittet.

RABASH, Artikel 37 (1985) “Wer bezeugt für einen Menschen?”

15. Januar 2024, Gute-Nacht-Text

Wir müssen den Grund für die Schwere kennen, die der Mensch empfindet, wenn er sein „Selbst“ vor dem Schöpfer annullieren möchte und sich nicht mehr um seinen Eigennutz kümmern will. Er gelangt zu einem Zustand, als stünde die ganze Welt still, als sei er nun allein auf der Welt und ließe seine Familie und seine Freunde zugunsten der Annullierung vor dem Schöpfer zurück.

Dafür gibt es einen einfachen Grund, den „Mangel an Glauben“. Der Mensch erkennt nicht, vor wem und um wessen willen er sich annullieren soll, und nimmt die Existenz des Schöpfers nicht wahr. Das ist es, was bei ihm die Schwere verursacht.

Baal HaSulam, Shamati 4 “Was ist der Grund für die Schwere, die der Mensch in der Annullierung vor dem Schöpfer hat?”