1. August 2023, Gute-Nacht-Text

Das Wesentliche bei einer Versammlung von Freunden ist, dass alle eine Einheit bilden, weil sie um das gleiche bitten, nämlich den Schöpfer zu offenbaren. In jedem Zehner befindet sich die Shechina. Wenn es mehr als zehn sind, dann kann es auch mehr Offenbarung der Shechina geben. Es möge sich jeder mit den Freunden verbinden, um Worte über die Arbeit des Schöpfers zu hören und darüber, wie man den Schöpfer offenbaren kann. Jeder sollte sich vor seinem Freund annullieren, und sein Freund sollte das Gleiche ihm gegenüber tun. Wenn die Versammlung mit dieser Absicht stattfindet, dann ist es, wie geschrieben steht: „Mehr als das Kalb saugen will, will die Kuh es säugen“. Der Schöpfer nähert sich ihnen und ist mit ihnen in jedem Fall. Und große Barmherzigkeit und Wohlwollen wirkt in der Versammlung Israels und wird für jeden offenbar.

Maor VaShemesh, VaYechi

31. Juli 2023, Gute-Nacht-Text

Unsere Weisen erklärten (Berachot 47 b), dass man nicht diejenigen gering schätzen sollte, die unter den ersten zehn im Haus der Versammlung sind, denn auch wenn ihnen hundert folgen, erhält jeder eine Belohnung wie alle, die ihnen allen gleich ist, buchstäblich einhundert. Da die zehn sich ineinander einschließen, sind sie zehn mal zehn, also hundert, und jeder von ihnen ist in den hundert enthalten. Selbst wenn also hundert kommen, wird man einen Lohn von hundert haben. Dies ist auch der Grund, warum Israel füreinander bürgen, denn in jedem ist ein Teil seines Freundes, und wenn einer sündigt, schadet er sich selbst und schadet dem Teil seines Freundes, der in ihm ist. Daraus folgt, dass sein Freund für diesen Teil für ihn bürgt. Daher sind sie miteinander verbunden. Und deshalb ist es für einen Menschen wünschenswert, ein guter Teil eines Freundes zu sein und ihm Gutes zu wünschen. Und dieser wird ihm mehr zugetan sein als gegenüber sich selbst, denn tatsächlich ist er es selbst. Aus diesem Grund wurde uns geboten: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“

RAMAK, „Verhalten der Gerechten“

30. Juli 2023, Gute-Nacht-Text

Es sollten zehn zugleich im Haus der Versammlung sein. Die Mitglieder sollten nicht nach und nach kommen, um sofort die Vollständigkeit zu gewährleisten. Denn alle zehn sind wie die Organe eines Körpers, in dem die Shechina gegenwärtig ist. Der Schöpfer hat ja den Menschen und alle seine Organe auf einmal erschaffen.

Sohar für alle, Nasso. „Warum bin ich gekommen und es gibt keinen Menschen“, P. 106

29. Juli 2023, Gute-Nacht-Text

Unsere Weisen sagten: „In jedem Zehner weilt die Shechina“.

Es ist bekannt, dass Malchut als „Zehnte“ bezeichnet wird. Es ist auch bekannt, dass das empfangende Kli „Sefira Malchut“ genannt wird, welche die zehnte Sefira ist, die den oberen Überfluss erhält. Sie wird als „Verlangen zu empfangen“ bezeichnet, und alle Geschöpfe stammen nur von ihr ab. Aus diesem Grund ist eine Gemeinschaft nicht weniger als zehn, da alle körperlichen Zweige von den oberen Wurzeln ausgehen. Daher gilt gemäß der Regel „Es gibt kein Licht, das nicht zehn Sefirot hat“, dass im materiellen etwas nicht als wichtig angesehen werden kann, es sei denn, es gibt eine aus zehn Menschen bestehende Gemeinschaft, dem Vorbild der höheren Stufen entsprechend.

RABASH. Artikel 28 (1986) „Eine Versammlung besteht aus nicht weniger als zehn“

28. Juli 2023, Gute-Nacht-Text

Wenn wir von einer „heiligen Versammlung“ sprechen, meinen wir eine Anzahl von Individuen, die sich zu einer Einheit versammelt haben. Danach werden ein Anführer und andere auserkoren, und dieses wird Minian (Zehner) oder „Gruppe“ genannt. Wenn mindestens zehn Menschen versammelt sind, ist es möglich, während des Gebets Kedusha (einen bestimmten Teil eines jüdischen Gebets) vorzutragen. 

Im Heiligen Sohar heißt es darüber: „Wo sich zehn Menschen versammeln, ist die Shechina [Göttlichkeit] gegenwärtig.“ Das bedeutet, dass dort, wo sich zehn Menschen versammeln, es bereits einen Ort für die Offenbarung der Göttlichen Anwesenheit (Shechina) gibt.

RABASH. Artikel 5 (1984) Was gibt uns das Gesetz „Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst“?

27. Juli 2023, Gute-Nacht-Text

Wer tatsächlich dem Schöpfer dienen will, muss sich mit allen Geschöpfen, mit allen Seelen vereinen, sich in sie einfügen, und sie sich in ihm. Er sollte für sich selbst nur das übrig lassen, was er braucht, um sich mit der Shechina [Göttlichkeit] zu verbinden. Dafür braucht man die Annäherung vieler Menschen, denn je mehr Menschen für den Schöpfer arbeiten, desto mehr wird ihnen das Licht der Shechina offenbart. Und dazu ist es notwendig, sich mit allen Menschen und mit allen Geschöpfen zu vereinen und alles zu ihrer Wurzel zu erheben, zur Korrektur der Shechina.

Degel Machaneh Ephraim, BeShalach [Als Jakob sandte]

 

26. Juli 2023, Gute-Nacht-Text

Die Wurzel aller Seelen Oben wird als Tausender angesehen, und dort sind alle Seelen eins. Wenn sie jedoch nach unten herangezogen werden, ist es unmöglich, sie zu erreichen, es sei denn, dass Tausender unterteilt werden zu Hundertern […]. Und jede einzelne Seele wird an ihren Platz, zu dem Körper, der ihr entspricht, herangezogen. Dann besteht die ganze Arbeit des Menschen darin, das Licht von Oben anzuziehen, aus der Eigenschaft der Tausender hin zu den Hundertern […] und das alles geschieht, um Seine Wahrheit zu offenbaren.

Likutei Halachot, [Verschiedene Regeln], Hoshen Mishpat [„Regeln des Bürgen“]

25. Juli 2023, Gute-Nacht-Text

Das Anzeichen für die vollständige Korrektur des Körpers ist [ein Zustand], wenn man fühlt, dass die eigene Seele in der ganzen Gemeinschaft Israels existiert, in jedem von ihnen. Und deshalb fühlt man sich nicht mehr als Individuum, da man von den anderen abhängig ist. Zu diesem Zeitpunkt ist er vollkommen, ohne Makel, und die Seele scheint auf ihn wahrhaftig in ihrer ganzen Kraft, so wie sie in Adam haRishon erschien. 

Baal HaSulam. „600.000 Seelen“

24. Juli 2023, Gute-Nacht-Text

Der Körper mit seinen Organen stellt eine Einheit dar. Und der Körper als Ganzes tauscht Gedanken und Empfindungen mit jedem einzelnen Organ aus. Wenn zum Beispiel der Organismus denkt, dass eines seiner Organe ihm dienen und Genuss bringen soll, erfährt dieses Organ sofort von diesem Gedanken und bereitet dem Körper jenen Genuss, an welchen er denkt. So auch, wenn irgendein Organ denkt und fühlt, dass es eingeschränkt ist, wo es sich befindet, erfährt der Körper unmittelbar von dessen Gedanken und Empfindung und nimmt daraufhin eine angenehmere Haltung ein.

Wird jedoch ein Organ vom Körper abgetrennt, werden sie zu zwei einzelnen Einheiten; der Körper als Ganzes kennt die Bedürfnisse des abgetrennten Organs nicht mehr, und das Organ kennt die Gedanken des Körpers nicht mehr, um ihm zu dienen und zu nützlich zu sein. Wenn aber ein Arzt käme und das Organ wieder mit dem Körper verbände, würde das Organ wieder die Gedanken und Bedürfnisse des Körpers als Ganzes kennen, und der Körper als Ganzes würde wieder die Bedürfnisse des Organs kennen.

Baal HaSulam. „Artikel zum Abschluss des Buches Sohar“

23. Juli 2023, Gute-Nacht-Text

Es heißt, dass es 600 000 Seelen gibt, und jede Seele teilt sich in mehrere Funken. Wir müssen nun verstehen, wie es für das Spirituelle möglich ist, sich zu teilen, da anfänglich nur eine Seele, die Seele von Adam haRishon, erschaffen wurde.

Meiner Meinung nach gibt es tatsächlich nur eine Seele (Neshama) in der Welt, wie es geschrieben steht: „Und blies den Odem (Neshama) des Lebens in seine Nasenlöcher.“ Die gleiche Seele existiert in allen Kindern Israels, in jedem einzelnen vollständig, wie in Adam haRishon, da das Spirituelle unteilbar ist und nicht geteilt werden kann, was eher ein Zeichen von physischen Dingen ist.

Die Aussage, dass es 600 000 Seelen und Seelenfunken gibt, erweckt den Anschein, als wäre sie durch die Kraft des Körpers eines jeden Menschen geteilt worden. Mit anderen Worten: der Körper trennt zuerst und verhindert vollständig das Strahlen der Seele. Jedoch wird durch die Kraft von Tora und Mizwot der Körper gereinigt, und im Ausmaß seiner Reinigung leuchtet die gemeinsame Seele auf ihn.

Baal HaSulam. „600.000 Seelen“

22. Juli 2023, Gute-Nacht-Text

Man muss wissen, dass alle Seelen von der Seele von Adam haRishon abstammen. Nach der Sünde am Baum der Erkenntnis zerbrach die Seele von Adam in 600 000 Seelen. Dies bedeutet, dass das eine Licht, welches Adam haRishon im Garten Eden hatte und das der Heilige Sohar „Sihara Ilaa“ nennt, sich in viele Teile zerstreut hat.

RABASH. Artikel 10 (1984) „Welche Stufe muss der Mensch erreichen, um nicht wiedergeboren zu werden“

21. Juli 2023, Gute-Nacht-Text

„Wer für seinen Freund betet, dem wird zuerst geantwortet“. Dies scheint eine Täuschung zu sein. Wir sollten „zuerst geantwortet“ verstehen, wie in „bevor sie rufen, werde ich antworten“. Es bedeutet, dass man, um für seinen Freund bitten zu können, zunächst die Hilfe von oben benötigt. Andernfalls ist der Körper nicht einverstanden.

RABASH. Artikel 454 „Der, der für seinen Freund betet“

20. Juli 2023, Gute-Nacht-Text

Wer für seinen Freund betet, wird zuerst erhört. Das bedeutet, dass derjenige, der für seinen Freund betet, zu einem Kanal des Gebens wird, der seinen Freund beschenkt. Und da der Überfluss durch ihn fließt, wird er zuerst erhört. So können wir den Vers „Wer segnet, wird gesegnet“ verstehen, denn wer segnet, wird zu einem Kanal für das Geben und ist deshalb gesegnet.

Rav Menachem Mendel von Kosov, Liebe zum Frieden

19. Juli 2023, Gute-Nacht-Text

Wenn jemand die Kraft hat, um für die Gemeinschaft zu bitten, wird das für ihn zu einer wirklichen Prüfung, ob er einem solchen Gebet zustimmt. Aber was kann er denn tun, wenn er weiß, dass das, was er sagt, nur leere Worte sind, wenn er sieht, dass der Körper einem solchen Gebet nicht zustimmt? Die Selbsthingabe sollte wirklich rein sein, ohne einer Beimischung von der empfangenden Seite. Hierfür gibt es nur den bekannten Rat, nämlich den Schöpfer zu bitten, über dem Verstand glauben zu können, dass der Schöpfer ihm und der Gemeinschaft helfen wird.

RABASH, Artikel 15 (1986) „Ein Gebet von Vielen“

 

18. Juli 2023, Gute-Nacht-Text

Wenn es in der Gemeinschaft einige wenige Menschen gibt, die das Ziel der Anhaftung an den Schöpfer erreichen können, damit bereiten sie dem Schöpfer größeren Genuss, als wenn nur einer allein es erlangt hätte. Der Mensch verzichtet dann selbst und wünscht sich stattdessen, dass der Schöpfer ihnen hilft, weil dies dem Schöpfer einen größeren Genuss bereitet, als seine eigene Arbeit. Deshalb betet er für die Gemeinschaft, damit der Schöpfer allen helfen möge. Und auch, dass der Schöpfer ihm das Gefühl der Zufriedenheit geben möge, dem Schöpfer etwas geben zu können, um ihm Genuss zu bereiten. Und weil es ein Erwachen von unten geben muss, bringt er selbst das Erwachen von unten ein. Doch das Erwachen von oben erhalten andere, d.h. diejenigen, von denen der Schöpfer weiß, dass durch sie ein größerer Nutzen für den Schöpfer entstehen wird.

RABASH, Artikel 15 (1986) „Ein Gebet von Vielen“ 

17. Juli 2023, Gute-Nacht-Text

Der Rat ist, für die gesamte Gemeinschaft zu bitten, und zwar um das, was ihm fehlt. Dann kann nicht gesagt werden, dass er sich von der Gemeinschaft trennt und meint, dass ihm mehr zusteht als alle haben. Es heißt: “Ich wohne in meinem Volk“, das bedeutet, dass er einen Zustand erreichen will, dass er sich nicht um das eigene Wohl sorgen muss, sondern dem Schöpfer Freude bereiten möchte. Daher macht es keinen Unterschied, ob der Schöpfer sich an ihm erfreut, oder ob die Freude von den anderen ausgeht.

Er bittet also den Schöpfer, ihm ein Verständnis zu geben, welches “um des Schöpfers willen“ bezeichnet wird, nämlich dass er sich sicher ist, sich nicht selbst zu betrügen, dass er dem Schöpfer geben will. Denn es könnte sein, dass er an den eigenen Vorteil denkt, Freude und Genuss empfinden zu wollen. Daher betet er für die Gemeinschaft.

RABASH, Artikel 15 (1986) „Ein Gebet von Vielen“

16. Juli 2023, Gute-Nacht-Text

Es ist eine große Regel, dass der Mensch selbst „Geschöpf“ genannt wird, womit nur er allein gemeint ist. Und der Rest außer ihm ist die heilige Shechina. Daraus folgt, dass, wenn er für seine Mitmenschen betet, es als Gebet für die heilige Shechina gilt, die im Exil ist und alle Errettungen braucht. Dies ist die Bedeutung der Ewigkeit, und genau auf diese Weise kann das Licht der Barmherzigkeit offenbart werden.

Rabash, Artikel 217, „Lauf mein Geliebter“

15. Juli 2023, Gute-Nacht-Text

In welchem Zustand auch immer ein Mensch sein Gebet erhebt, er sollte stets in die anderen eingeschlossen sein und in die ganze Gemeinschaft einbezogen sein. So heißt es von der Shunammitin, dass Elisha zu ihr sagte: „Hast du etwas, dass bei dem König für dich gesprochen wird?“ Und sie sagte: „Ich wohne inmitten meines Volkes“. Mit anderen Worten: „Ich möchte Oben nicht hervorragen, sondern mich mit dem Haupt in die Menge einschließen und keine Ausnahme machen“. Der Mensch sollte sich ebenso in die Gemeinschaft einfügen und darf sich nicht als einzigartig ansehen.

„Sohar für alle“, VaYetze [Und Jakob ging hinaus], 284-285

14. Juli 2023, Gute-Nacht-Text

Wenn eine Gesellschaft mit bestimmten Menschen gebildet wird und diese sich versammeln, muss es jemanden gegeben haben, der speziell diese Gemeinschaft zu gründen wünschte. Daher sortierte er diese Menschen aus, um zu sehen, ob sie für einander geeignet wären. Anders gesagt hatte jeder von ihnen einen Funken der Liebe zu Freunden, doch dieser Funke konnte das Licht der Liebe, das in jedem scheinen sollte, nicht entzünden, worauf sie sich zur Verbindung entschlossen, damit die Funken zu einer großen Flamme würden.

Daher soll er sich auch jetzt überwinden, wenn er sie bespitzelt, und sagen: „Da sie alle darin zustimmten, den Weg der Nächstenliebe zu beschreiten, als die Gemeinschaft gegründet wurde, ist es auch jetzt noch so.“ Und wenn jeder seinen Freund positiv beurteilt, werden sich alle Funken erneut entzünden und wieder werden sie zu einer großen Flamme.“

RABASH. Artikel 9 (1984) „Man sollte immer die Balken seines Hauses verkaufen“

13. Juli 2023, Gute-Nacht-Text

Wenn ein Mensch sich selbst vor dem anderen annulliert, ist das nicht nur eine äußere, sondern auch eine innere Annullierung. Äußerlich ist das, was von außen ersichtlich ist, das heißt, es ist offenkundig und jedem klar, dass er sich selbst für eine Null hält, über den Freund jedoch denkt, dass er auf einer bedeutenderen Stufe ist als er. Und das zeigen die Handlungen, die er für den Freund vollbringt. Und es gibt noch das Konzept des Innerlichen, genannt Geheimnis, das sind der Gedanke und das Wissen, sie sind auch vor einem Freund zu annullieren. Wie es heißt: „Meine Seele wird wie Staub sein vor ihnen allen.“

Rabash, Artikel Nr. 821, „Wir werden tun und wir werden hören – 2“