01. August 2022, Gute-Nacht-Text

Wer wirklich wünscht, die Arbeit für die Höhere Kraft zu tun, um Ihr wahrlich anzuhaften und den “Palast des Königs“ zu betreten, muss wissen, dass er nicht sofort die Möglichkeit erhält, einzutreten. Er wird geprüft, ob es in ihm noch einen anderen Wunsch, außer dem Verlangen nach Dwekut (Anhaftung) an die Höhere Kraft, gibt. Nur wenn in ihm kein anderen Wunsch ist, dann lässt man ihn eintreten.

Doch wie kann ein Mensch geprüft werden, ob er nur das eine Verlangen in sich trägt? Um ihn vom Weg abzubringen, werden ihm Hindernisse in Form von abwegigen Gedanken und fremde Boten geschickt, so dass er wieder wie alle anderen Menschen “den Weg der ganzen Erde gehen“ möchte. Überwindet der Mensch jedoch alle vor ihm auftauchenden Hindernisse, durchbricht er alle Barrieren, und halten ihn die kleine Dinge nicht davor ab auf dem Weg zu bleiben, dann schickt ihm die Höhere Kraft mächtige Klipot (Schalen/unreine Kräfte) und Merkawot (Streitwagen), die ihn von der Anhaftung an Ihr abhalten sollen. Dies bedeutet “mit starker Hand weist ihn der Schöpfer zurück“.

BAAL HASULAM, Shamati 70, Mit starker Hand und überströmendem Grimm

31. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Im Monat Av, in dem die “Zerstörung des Tempels“ beklagt wird, muss der Mensch auf der “linken Linie“ arbeiten. Er muss prüfen, inwieweit er sich auf dem Weg der Kedusha (Heiligkeit) befindet und seine Handlungen auf den Zweck des Geben ausgerichtet sind. So erkennt er, wie weit er tatsächlich vom Geben entfernt ist.
Während er darüber nachdenkt, entfernt er sich von der Kedusha, da er so in die Liebe zu sich selbst versunken ist, dass die gesamte Grundlage des Studiums der Tora und der Gebote nur dazu dient, sein eigenes Verlangen zu Empfangen auf jede erdenkliche Weise zu erfüllen.
Doch so erhält er, durch die Analyse seiner eigenen Niedrigkeit, die Möglichkeit, den Schmerz über die “Zerstörung des Tempels“, der in jedem Menschen steckt, wahrzunehmen. Dann bewahrheitet sich “Alle, die um Jerusalem trauern, werden mit der Offenbarung des Trostes von Jerusalem belohnt“.

RABASH, 1986/19, Über die Freude

30. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Aus dem Fasten und dem Kummer wird Freude, weil aus der Not selbst kommt die Erlösung. Denn aus Angst kommt Liebe, so wie es geschrieben steht: „eine Zeit der Drangsal ist es für Jakob; aber er wird aus ihr errettet werden!“(Jeremia 30:7) Das heißt, in der schlimmsten Zeit wird die Rettung schnell kommen und die Vereinigung herbeiführen. Das ist die Bedeutung dessen, was gesagt wird: „Am Tag des 9. Av wird der Messias geboren“. Denn nur an dem Tag, an dem der Tempel zerstört wird, und die Kinder Israels auf dem niedrigsten Stufe sind, besteht die Möglichkeit, dass der Messias hervorgebracht wird, und dies wird bald in unseren Tagen sein.

Tiferet Shlomo über Feiertage, Andeutungen zu Purim

29. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Die Weisen sagten, dass “der Hass auf Menschen, den Menschen aus der Welt vertreibt“ (Avot Kapitel 4). Es scheint so, als ob der Mensch den Schöpfer dafür hasst, dass er ihn erschaffen hat. Auch steht geschrieben, dass es “im Zweiten Tempel Gerechte und große Weise gab, und trotzdem wurde der zweite Tempel wegen unbegründeten Hasses zerstört, und das Ende [der Korrektur] wurde nur wegen dieses unbegründeten Hasses hinausgezögert und verborgen.“ (Yoma 9b)

Bei allen anderen Übertretungen, die der Mensch begeht, ist dieser unbegründete Hass ständig in seinem Herzen. So wird das Gebot “Du sollst nicht hassen“ in jedem Augenblick übertreten und das Gebot “Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ dadurch außer Kraft gesetzt. Allerdings wird über eben dieses Gebot gesagt, dass es die große Regel der Tora ist und alles von ihr abhängt.

Rav Chaim Vital, Shaarey Kedusha, Teil 2, Tor 4

28. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

„Wer ein Gebet erhört“. Es stellt sich die Frage: Warum wird das Gebet in der Einzahl geschrieben, wenn der Schöpfer die Gebete hört, wie es geschrieben steht: „Denn Du hörst das Gebet eines jeden Mundes Deines Volkes Israel mit Barmherzigkeit“?

Wir sollten interpretieren, dass wir nur ein Gebet zu beten haben – die Shechina [Gegenwart Gottes] aus dem Staub zu erheben, und dadurch werden alle Errettungen kommen.

Rabash, Ausgewählte Schriften, Artikel 36, „Wer ein Gebet erhört“

27. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte wegen der Zerstörung des Tempels beten, wenn die Kedusha [Heiligkeit] zerstört und in Niedrigkeit ist, und niemand auf diese Niedrigkeit achtet, dass die Kedusha am Boden liegt und aus ihrer Niedrigkeit erhoben werden muss.

Mit anderen Worten, jeder erkennt seinen eigenen Nutzen und weiß, dass dies etwas sehr Wichtiges ist und dass es angemessen ist, dafür zu arbeiten. Aber zu geben, das lohnt sich nicht. Das bedeutet, dass die Kedusha am Boden liegt, ungenutzt und unerwünscht, “wie ein Stein, für den es keinen gibt, der ihn umdrehen könnte”.

Der Mensch darf jedoch den Schöpfer nicht darum bitten, ihn näher zu sich zu bringen, denn das ist eine Anmaßung des Menschen, denn worin ist er wichtiger als andere? Wenn er jedoch für die Gemeinschaft betet, die Malchut ist, genannt „Versammlung Israels“, die Summe der Seelen, dass die Shechina [die Gegenwart Gottes] im Staub liegt, betet er darum, dass sie erhöht wird, das heißt darum, dass der Schöpfer ihre Finsternis erleuchtet. Wie von selbst wird sich dann auch ganz Israel in der Stufe erheben, einschließlich des flehenden Menschen, denn er ist auch im Ganzen enthalten.

Rabash, Artikel 106, „Die Zerstörung der Kedusha“ [Heiligkeit]

26. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Das Gebet wird der “Weg der Tora“ genannt. Es ist daher für den Körper wirkungsvoller und angenehmer als das Leiden. Es gilt als eine Mizwa, wegen des Leidens zu beten, da dies sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft als Ganzes einen bedeutenden Vorteil bringt.

Das Gegenteil [das unterlassen des Gebetes] führt dazu, dass sich beim Menschen eine Schwere einstellt und er die Arbeit für die Höhere Kraft unterbricht. Weil er seine Arbeit nicht fortsetzen kann, fühlt er sich schlecht. Es scheint ihm, als sei er nicht würdig, das “Joch des himmlischen Königreichs“ “wie ein Ochse  und wie ein Esel die Last“ auf sich zu nehmen. Dieser Zustand wird als “nicht wünschenswert“ bezeichnet.

Wenn jedoch die ganze Absicht des Menschen darin besteht, die Eigenschaft des Glaubens, Malchut, anzuziehen – was “das Erheben der Shechina aus dem Staub“ bedeutet –  […] und sein Ziel nur darin liegt, den Namen, also die Größe der Höheren Kraft in der Welt zu preisen, damit die heilige Shechina nicht armselig und bedürftige sein möge, erhört die Höhere Kraft “das Gebet eines jeden Mundes“.  Sogar das Gebet jenes Menschen, der sich im “nicht wünschenswerten“ Zustand befindet und spürt, dass er noch weit von der Arbeit um der Höhere Kraft willen entfernt ist, wird erhört.

BAAL HASULAM, Shamati 113, Das Gebet der Achtzehn (Segebsprüche)

25. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Beschließt ein Mensch, dass er im Zustand des Staubes arbeiten will, dann heisst das, obwohl die Arbeit den Geschmack von Staub hat, es für ihn wichtiger ist, dass er damit etwas um der Höheren Kraft willen, anstatt für sich selbst tut. Es ist ihm egal, welchen Geschmack er empfindet und […] dass der Körper diese Arbeit missbilligt. Er rechtfertigt vor seinem Körper die Arbeit damit, dass diese Arbeit als “Erweckung der Shechina (göttliche Gegenwart) aus dem Staub“ angesehen wird.

Mit anderen Worten, obwohl diese Arbeit für den Körper des Menschen wie Staub schmeckt, ist sie für diesen Menschen heilig und er berechnet nicht, wie viel Geschmack er dabei empfindet. Er glaubt, dass seine Arbeit der Höheren Kraft Freude bereitet, weil es darin keine Vermischung mit seinem Willen zu empfangen gibt. Denn, da er durch diese Arbeit weder einen guten Geschmack noch einen angenehmen Geruch empfindet, sondern nur das Gefühl von Staub, empfängt er also nichts. Aus diesem Grund glaubt er, dass dies heilige Arbeit ist, und empfindet Freude darüber.

RABASH, 1991/24, Was bedeutet, “einen Sohn und eine Tochter gebären“ in der spirituellen Arbeit?

24. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Das die Shechina leidet bedeutet, dass die Höhere Kraft es bedauert, die Freude und das Vergnügen den Geschöpfen nicht offenbaren zu können, da sie keinen Ort geschaffen haben, der geeignet ist, dies zu empfangen. So geht die Freude und das Vergnügen, welches die Höhere Kraft ihnen gibt, zur Sitra Achra (anderen, schlechten Seite). Daraus folgt, dass die Höhere Kraft die Fülle nicht so vermitteln kann, wie sie es wünscht. Aus diesem Grund muss der Mensch das Leid der Shechina bedauern.

Doch weshalb erhebt die Höhere Kraft die “Shechina nicht aus dem Staub“, sondern die niederen Geschöpfe müssen stattdessen bitten, dass es ihnen möglich wird, ihre Handlungen nur in der Absicht zu tun, um die “Shechina aus dem Staub“ zu erheben?
Die Antwort ist, dass alles, was die Höhere Kraft den Geschöpfen gibt, Freude und Vergnügen ist, denn sie tut ihren Geschöpfen nur Gutes. Die “Shechina aus dem Staub zu erheben“ bedeutet, dass die Höhere Kraft Fülle geben kann, ohne dass diese zur Sitra Achra geht. Das ist aber nur dann möglich, wenn die niederen Geschöpfe nicht zu ihrem eigenen Nutzen empfangen wollen, sondern nur, um zu geben.

RABASH, 1988/5, Was bedeutet “Wenn Israel im Exil ist, ist die Shechina bei ihnen“ in der spirituellen Arbeit?

23.Juli 2022, Gute-Nacht-Text

“Wenn Israel im Exil ist, ist auch die Shechina (göttliche Gegenwart) mit ihnen.“ Das bedeutet, wenn sich ein Mensch in einem Abstieg befindet, steigt auch die Spiritualität mit ihm ab.

Aber, es gibt doch die Regel “eine Mizwa (Gebot) bewirkt eine Mizwa“, warum erhält der Mensch dann einen Abstieg? Dem Menschen wird der Abstieg von oben gegeben, damit er spürt, dass er sich im Exil befindet. Dann bittet er um Gnade, damit er aus dem Exil befreit wird. Das wird “Erlösung“ genannt. Daher kann es, bevor es kein Exil gibt, auch keine Erlösung geben.

Was ist mit “Exil“ gemeint? Dies bedeutet, dass der Mensch unter der Herrschaft seines Egos steht und nicht für die Höhere Kraft arbeiten kann. Allerdings ist der Mensch nur dann im “Exil“, wenn er sich aus der Kontrolle seines Egos befreien will und er darunter leidet, dass er nicht für die Höhere Kraft arbeiten kann.

RABASH, Artikel 72, Das Bedeutung des Exils

22. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Alle Unterscheidungen, beginnend mit Malchut – welche die Wurzel zur Erschaffung aller Welten ist – bis hin zu den Geschöpfen, werden Shechina (Göttliche Gegenwart) genannt. Das Ziel der Korrektur ist es, dass das Höhere Licht in Vollkommenheit in all diesen Unterscheidungen scheinen kann.

Das Licht, welches dann in diesen Kelim (Gefäßen) scheint, heißt Shochen (wohnen). Es wird deswegen Shochen genannt, weil es in den Kelim “wohnt“. Alle Kelim zusammen werden Shechina genannt, da das Licht inmitten der Shechina “wohnt“. Darum wird die Gesamtheit der Kelim als Shechina bezeichnet.

Jene Zeit, bevor das Licht in der Shechina in Vollkommenheit scheint, ist die “Zeit der Korrekturen“. Das bedeutet, dass der Mensch Korrekturen vollziehen muss, damit das Licht schlussendlich in Vollkommenheit in der Shechina scheinen kann. Diese Zeit wird deshalb als “Shechina im Exil“ bezeichnet. Mit anderen Worten: dann gibt es in den Höheren Welten noch keine Vollkommenheit.

BAAL HASULAM, Shamati 2, Shechina im Exil

21. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Es gibt kein Organ im Körper des Menschen, das nicht eine ihm entsprechende Schöpfung in der Welt hat. Denn so wie der Körper des Menschen sich in Organe aufteilt, welche alle hierarchisch übereinander stehen, und einen Körper bilden, so ergeben auch alle Geschöpfe der Welt, mit ihren vielen Organen, die übereinander stehen, einen Körper.

Und wenn sie alle korrigiert sind, werden sie tatsächlich zu einem einzigen Organismus. Und alles ist der Tora ähnlich, sowohl der Mensch, als auch die Welt, denn die gesamte Tora besteht aus Elementen und Teilen, die übereinander angeordnet sind. Und sobald sie alle korrigiert werden, ergeben sie einen geeinten Organismus. 

Sohar für Alle, Toldot [Generationen], „Dies sind die Generationen Isaaks“, Punkt 3

20. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Der Wille für sich zu empfangen, welcher in ihm [im Körper] ist, wurde lediglich dazu erschaffen, um ihn [den Willen für sich zu empfangen] auszulöschen und vom Antlitz der Erde zu vertilgen, indem man ihn in den Willen zu geben verwandelt. Und die Leiden, die wir empfinden, sind nur zu dem Zweck gegeben, um die Nichtigkeit und den Nachteil dieses Willens zu empfangen zu enthüllen. Und komm und sieh, wenn alle Menschen der Welt sich damit einverstanden erklären, ihren Wunsch, für sich selbst zu empfangen, abzuschaffen und auszurotten, und in allen nur der Wille sein wird, anderen zu geben, so würden alle Sorgen und Gefahren der Welt aufhören zu existieren. Und jeder würde eines gesunden und vollen Lebens sicher sein, weil jeder von uns die ganze große Welt haben würde, die sich um ihn und um seine Bedürfnisse kümmert.

Doch wenn in jedem nur der Wille ist, für sich selbst zu empfangen, resultieren eben daraus alle Sorgen und Leiden, Morde und Kriege, vor denen es für uns keine Rettung gibt, die auch unseren Körper durch unterschiedliche Krankheiten und Leiden schwächen. Daraus kannst du sehen, dass alle Leiden, die wir in unserer Welt finden, dazu da sind, um unsere Augen zu öffnen, um uns Anstoß zu geben, die Klipa [Hülle] des bösen Körpers loszuwerden und die vollkommene Form des Willens zu geben zu erlangen. Und wie gesagt wurde, ist der Weg der Leiden selbst in der Lage, uns zur erwünschten Form zu führen.

Baal HaSulam, Einführung in das Buch Sohar, Punkt 19

19. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Alles, was es in diesem Universum gibt, sowohl das Gute als auch das Schlechte, sogar das Schlimmste in dieser Welt, hat eine Daseinsberechtigung und darf nicht zerstört oder ausgemerzt werden. Es obliegt dem Menschen nur, dies zu korrigieren und zum Guten zurückzuführen. Denn jeder Blick auf das Werk der Schöpfung genügt, um einem die Größe und Vollkommenheit desjenigen, der es erschaffen hat und darin wirkt, vor Augen zu führen. Deshalb muss man verstehen und sehr vorsichtig sein, wenn man irgendeinen Element der Schöpfung verunglimpft und sagt, es sei überflüssig und unnötig, denn damit verleumdet man denjenigen, der es erschaffen hat.

BAAL HASULAM, Frieden in der Welt 

18. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Tatsächlich gibt es nur eine Seele in der Welt. So steht es geschrieben: „und blies den Odem des Lebens in seine Nasenlöcher“ (Genesis 2:7) . Diese Seele existiert in allen Kindern Israels, vollkommen, wie in Adam haRishon (der erste Mensch), da das Spirituelle unteilbar ist. Teilbarkeit ist nur materiellen Dingen eigen.

Dennoch wird gesagt, dass es 600.000 Seelen gibt. Es scheint, als ob die eine Seele durch die Kraft der Körper der Menschen in Seelenfunken geteilt wird. Mit anderen Worten, der Körper des Menschen zerteilt die Seele und verhindert so vollkommen das Leuchten der vollständigen Seele auf ihn. Erst durch die Kraft der Tora und Mizwot wird der Körper gereinigt und im Ausmaß dieser Reinigung strahlt dann die gemeinsame Seele auf ihn.

BAAL HASULAM, 600.000 Seelen

17. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Es ist bekannt, dass wegen des Zerbrechens [der Gefäße] die Nizozin (Funken) der Kedusha (Heiligkeit) in die Welten BYA (Brija, Yezira, Assija) fielen, dort jedoch nicht korrigiert werden können. Daher müssen sie zu Azilut erhoben werden.

BAAL HASULAM, Shamati 81, Die Erhebung von MaN 

16. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Die Korrektur wird durch das Zerbrechen des Gefäßes, in der Weise, das Zerbrechen selbst das Wesen der Korrektur ist, vorbereitet. Dies wurde teilweise so interpretiertet, dass es sich dabei um ein Verderben handelt, welches korrigiert werden muss. Diese Auslegung ist jedoch falsch, denn warum sollte Er etwas verderben um es dann anschliessend korrigieren zu müssen? Wenn Er es nicht verderben würde,  bräuchte Er es auch nicht zu korrigieren“. Es ist allerdings so, dass, wenn das Zerbrechen nicht stattgefunden hätte, die Korrektur und ihr großer Nutzen, welche die Höhere Kraft bereits beim Schöpfungsgedanken mit einbezogen hatte, nicht in diese Welt gekommen wären. Die gesamte Korrektur darin besteht, die Sache dass die Gefäße von Anfang an nie verdorben wurden, zu klären.

BAAL HASULAM, Or HaBahir, “Das Zerbrechen der Gefäße“

15.Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Diejenigen, welche die Arbeit der Annullierung vollbringen wollen, machen Auf- und Abstiege durch. Das interpretiert der Sohar mit: „Tag für Tag wird es zum Ausdruck gebracht, und in der Nacht offenbart sich das Wissen darüber.“(Psalm 19)
Daraus folgt, dass mit “alt“, bei jemandem, der arbeitet, um zu geben, nicht gemeint ist, dass ein Zustand lange gedauert hat. Vielmehr ist er “alt“, weil er viele Zustände des Tages und viele Zustände der Nacht erlebt hat. Deshalb heißt es: “Abraham war alt von vielen Tagen“. “Viele Tage“ können durch “und der Herr segnete Abraham mit allem“, erklärt werden. Was ist hier “mit allem“ gemeint? Da Abraham “viele Tage“ hatte, muss er auch “viele Nächte“  gehabt haben, denn ohne Nächte dazwischen, können es nicht viele Tage gewesen sein. “Der Herr segnete Abraham mit allem“ bedeutet, dass auch die Nächte durch Ihn gesegnet wurden. Das ist die Bedeutung von “und der Herr segnete Abraham mit allem“.

RABASH, 1991/8, Was bedeutet “und Abraham war alt von vielen Tagen“ in der spirituellen Arbeit?

14. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Es gibt kein anderes Licht als das, welches aus der Dunkelheit stammt. Denn wenn sich jene Seite unterwirft, steigt der Schöpfer auf und Seine Herrlichkeit ragt empor. So kann der Dienst für den Schöpfer nur aus der Dunkelheit hervorgehen, und Gutes kann nur aus dem Bösen entstehen. Wenn ein Mensch einen schlechten Weg betritt und ihn dann verlässt, dann kehrt der Schöpfer zurück in Seiner Herrlichkeit. Und deshalb gibt es Vollkommenheit, wenn Gut und Böse beieinander sind, um sich dann zum Guten zu wenden. Es gibt kein Gutes, das nicht aus dem Bösen hervorgeht; und in diesem Guten erhebt sich die Herrlichkeit des Schöpfers. Und eben dies ist der vollkommene Dienst.

Sohar für alle, Kapitel Tezawe (Du sollst befehlen), Artikel “In der Wüste, wo du gesehen hast”, P. 86

13. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Es ist von Vorteil, wenn ein Mensch die äußere Vernunft, welche berechtigte Argumente vorbringt, überwindet. Denn sein Glaube wächst jedes Mal auf eine höhere Stufe als die vor dem Erscheinen des bösen Triebes mit seiner Begründung, dass es sich nicht lohnt, die Selbstliebe aufzugeben. Denn wenn er in Kedusha bleiben will, hat er keine andere Wahl, als einen noch größeren Glauben heranzuziehen. Das heißt, dass er den Schöpfer jedes Mal mehr braucht, damit Er ihn von seinem Bösen befreit. Daraus folgt, dass er nicht beten sollte, dass die fremden Gedanken sterben mögen, sondern dass sie „Buße tun“.

Das geschieht vor allem dadurch, dass er Hilfe von Oben empfängt, und zwar in Form von Glauben über dem Verstand. Es stellt sich heraus, dass er den Schöpfer nicht darum bittet, dass die Gedanken sterben sollten, damit er sie nicht überwinden muss. Vielmehr gibt er sich im Glauben an den Schöpfer in einem Maße zufrieden, wie vorher, noch bevor der böse Trieb mit seinen berechtigten Argumenten erschien, die ohne die Hilfe des Schöpfers, ohne Seine Kraft, um über den Verstand gehen zu können, nicht überwunden werden könnten.

Rabash, 1987/12, Was ist ein „halber Schekel“ in der spirituellen Arbeit – 1