14.August 2022, Gute-Nacht-Text

Mit der Spiritualität ist es bekanntlich wie mit einem Stempel und dessen Abdruck. Jede untere Stufe ist ein Abdruck der höheren Stufe. Es liegt in der Sache selbst, dass deshalb Stempel und Abdruck Gegensätze sind. Der Abdruck ist dem Stempel immer entgegengesetzt.

BAAL HASULAM, Shamati 91

13. August 2022, Gute-Nacht-Text

Wann ist der Schöpfer von der Schöpfung zufrieden? Wenn Israel vereint ist und es keinen Neid, Hass oder Konkurrenzkampf unter ihnen gibt. Dann wenn jeder nur an das Wohl seines Freundes denkt, freut sich der Schöpfer an seiner Schöpfung. Darüber wurde gesagt: „Der Herr hat Freude an seinen Taten.“ Auf diese Weise kann man den Vers „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst; ich bin der Herr“ erklären. Das heißt, wenn du deinen Nächsten liebst wie dich selbst, werde ich, der Herr, in dir sein, und ich werde euch beide lieben.

Rabbi Israel Meir HaCohen, HaChafetz Chaim, Zachor LeMiriam, Kapitel 11

12. August 2023, Gute-Nacht-Text

Dank der Reibung der steinernen Herzen der Menschen entsteht Wärme, und diese Wärme entzündet die Funken der Liebe. Aus dieser Liebe entsteht eine Decke, welche die Menschen umhüllt, sodass eine einzige Liebe alle umgibt. Und es ist bekannt, dass durch Dvekut(Anhaftung), diese umhüllende Decke der Liebe, zwei Dinge zu einem Ganzen vereint werden.
Beginnt der Mensch, die Liebe seines Freundes zu spüren, erwachen sofort Freude und Vergnügen in ihm, denn es gilt die Regel, dass etwas Neues den Menschen anzieht. Die Liebe seines Freundes zu ihm ist für ihn etwas Neues, denn er dachte immer, dass er der Einzige ist, der sich um sein Wohlergehen kümmert. In dem Moment aber, in dem er entdeckt, dass sein Freund sich um ihn sorgt, löst das in ihm eine unermessliche Freude aus, und er vergisst, sich um sich selbst kümmern.

RABASH, Brief 40

11. August 2022, Gute-Nacht-Text

In der Arbeit des Schöpfers: Wenn es erwünscht ist, dass er seine Arbeit fortsetzt, dürfen wir keinen Fehler in seiner Arbeit erwähnen, denn alles, was in der Spiritualität getan wird, wird aus Sicht der Gesamtheit als vollkommen angesehen. Vielmehr wird ihm gesagt: „Alles, was du tust, ist vollkommen, denn Pfennig für Pfennig fügt sich zu einer großen Menge zusammen, und in der Spiritualität geht nie eine Handlung verloren. Vielmehr werden zum Zeitpunkt der Endkorrektur alle Handlungen korrigiert werden.“ 

Rabash, 1987/2, „Die Bedeutung des Erkennens des Bösen“

10. August 2022, Gute-Nacht-Text

Indem das Herz das Bedürfnis empfängt, die Liebe zwischen ihm und dem Schöpfer zu enthüllen, stellt der Schöpfer seine Shechina [göttliche Gegenwart] über ihn in die Eigenschaft der „Erwähnung“, wie es heißt: „An jedem Ort, an dem Ich erlaube, meinen Namen zu erwähnen, werde ich zu dir kommen und dich segnen.“

Und wenn sich die Erwähnungen vervielfachen, wachsen auch das Verlangen und die Sehnsucht, wie in „Und der Geist zieht den Geist herbei und trägt den Geist heran“ und immer so weiter. Schließlich vervielfachen sich die Erwähnungen; und auch das Verlangen, das in den guten Taten Ausdruck findet, wächst immer mehr, denn „Alle Pfennige fügen sich zu einer großen Menge zusammen.“ Das ist die Bedeutung von „Siehe, dies ist Seine Auszeichnung mit Ihm und Sein Lohn vor Ihm.“

Baal HaSulam, Brief 2

 

09. August 2022, Gute-Nacht-Text

Diesen Mangel, den man zu verspüren beginnt, wenn man nicht in der Lage ist, um der Höheren Kraft Willen zu arbeiten, wird Kli (Gefäß) genannt. Es ist ein Verlangen nach jemandem, der einem hilft, den Wunsch zu haben, für die Höhere Kraft zu arbeiten. Diese Hilfe, die man von oben erhält, ist die “Hilfe vom Schöpfer“, genannt “das Licht“.

Diese beiden Dinge erscheinen nicht gleichzeitig, sondern nacheinander. Denn es heißt: „Der böse Trieb des Menschen überwältigt ihn jeden Tag“. Was bedeutet, dass das Licht das Kli nicht an einem Tag vollendet, sondern “Münze für Münze fügt sich zu einer großen  Menge zusammen“. So wird das Kli erst dann das ganze Licht in Vollkommenheit aufzunehmen können, wenn es das volle Ausmaß des Verlangens erreicht hat.

RABASH. 1989/17, Warum es verboten ist, einen Freund mit Frieden zu grüßen, bevor man den Schöpfer gesegnet hat

08. August 2022, Gute-Nacht-Text

Nur durch die Überwindung, durch die Anstrengung, wird man belohnt. Jede Anstrengung, die ein Mensch aufbringt, fügt sich zu einer großen Menge zusammen. Das heißt, selbst wenn sich ein Mensch einmal überwinden konnte, kommt wieder ein fremder Gedanke und sagt, dass er aus Erfahrung weiß, dass er den Wunsch nach Arbeit bald nicht mehr haben wird. Und er fragt nach, was er also davon hat, wenn er ihn jetzt ein wenig überwindet. Dann muss der Mensch antworten, dass viele einzelne Münzen sich zu einer großen Summe auf dem allgemeinen Konto, der Wurzel seiner Seele und jener der Allgemeinheit zusammenfügen werden.

RABASH, Brief 14

07. August 2022, Gute-Nacht-Text

Als der Dichter sagte “Jerusalem, das gebaut ist, wie eine Stadt, die zusammengefügt wurde“(Psalm 122:3), deutete er damit an, dass das Ende der Korrektur “Jerusalem, das gebaut ist“ genannt wird. Das bedeutet, dass nicht die Erlösten es bauen, sondern diese stehen in Ehrfurcht vor der Tatsache, da Jerusalem bereits gebaut ist, und es nie einen Makel gegeben hat. Denn jeder Ortswechsel, jeder Wechsel der Handlung und jeder Namenswechsel, welche selbst nur Auswirkungen der Zeit im Exil sind, haben all diese Gegensätze zusammengefügt. Es ist bereits eine vollkommene Einheit, wie das Ganze, welches sich offenbart, wenn alle seine Teile und Einzelheiten in ihm vereint sind.

BAAL HASULAM, aus einem Manuskript

06. August 2022, Gute-Nacht-Text

Der Hauptfehler, den die Schüler von Rabbi Akivas begingen war, dass es zwischen ihnen keine barmherzige Liebe gab, was jedoch die große Regel der Tora ist. Dies hätten sie aber von ihrem Lehrer lernen sollen, um die Tora offenbaren zu können. Deshalb sagte Rabbi Shimon Bar Jochai:  „Bei uns kommt es auf die Liebe an“. Das Wichtigste ist deshalb, dass zwischen Freunde große Liebe herrscht.

Auch von ARI ist überliefert, dass er seine Schüler einige Male ermahnte, dass unter ihnen große Liebe herrschen sollte. Er sagte auch einmal, dass er bereit wäre, nach Jerusalem zu kommen, um mit ihnen zusammen die Erlösung zu erlangen. Dies kam aber durch den Streit, der zwischen den Freunden durch ihre Frauen entstand (wie in den “Lobpreisungen“ des ARI beschrieben), nicht zu Stande. Denn die Erfüllung der großen Regel der Tora erfolgt durch Liebe und Barmherzigkeit, durch welche die Menschen mit dem Empfang der Tora und Fülle belohnt werden.

Likutei Halachot, Blut-Gesetze, Gesetz Nr. 1

05. August 2022, Gute-Nacht-Text

Hat sich jemand bereits an die Arbeit gewöhnt, will die Wahrheit sehen, um in ihr zu gehen und besteht sein ganzes Verlangen nur darin, seine Handlungen zu korrigieren, dann wird ihm, je nach seinem Verlangen nach der Wahrheit, vom Himmel entsprechend dem Ausmaß dieses Verlangens, seine wahre Entfernung von der Arbeit für Lishma (um der Tora willen), gezeigt.

Das zwingt den Menschen zur Demut, denn nun sieht er das Böse in sich mehr, als andere Menschen. Die Welt sieht, da sie unter der Herrschaft des Bösen steht und noch gar nicht mit der Arbeit für Namen des Himmels begonnen hat, die Wahrheit nicht. Aber jener Mensch sieht, dass er nicht in der Lage ist, irgendwas im Namen des Himmels zu tun, und fühlt sich von der Höheren Kraft getrennt. Er fühlt sich wie tot, da er von der Quelle des Lebens getrennt ist. Weil er den Geschmack des Todes verspürt, fühlt er sich in vollkommener Niedrigkeit (Demut), denn in Niedrigkeit zu sein ist schlimmer als der Tod. Dann schreit er auf: “Der Tod ist mir lieber als so ein Leben!”, denn tot schadet er zumindest der Tora und den Mizwot (Geboten)nicht, weil er dann die heiligen Dinge nicht zum eigenen Wohl nutzen kann.

RABASH, Brief 9

04. August 2022, Gute-Nacht-Text

In dem Moment, in dem der Mensch erkennt, dass er von der Heiligkeit getrennt ist, wenn er nicht den Wunsch zu geben bekommt, und ihm keine Hoffnung bleibt, jemals Spiritualität zu erlangen, wird dies als „anhaften an“ den Schöpfer bezeichnet. Aber solange er in Selbstliebe versunken ist, hat er keine Chance, in die Heiligkeit einzutreten; wenn er aber in den Klipot (Schalen) bleibt, und ihn das schmerzt und er sagt: „Wenn das so ist, möchte ich lieber sterben als leben“, wird dies als ein echtes Verlangen bezeichnet. 

In diesem Moment gelangt der Mensch zum Gebet, der Schöpfer möge ihm die Gefäße des Gebens gewähren, und das wird ein „echtes Verlangen“ genannt, und nur dies können wir dem Niedrigsten zuschreiben, nämlich den Mangel, dass ihm die Gefäße des Gebens fehlen.

Dies wird Kli (Gefäß) genannt, was ein Verlangen bedeutet. Und die Erfüllung dafür, nämlich der Wunsch zu schenken, gehört dem Schöpfer.

Rabash, 1987/22 „Was ist das Geschenk, das ein Mensch vom Schöpfer verlangt?”

03. August 2022, Gute-Nacht-Text

Es steht geschrieben: „Öffnet mir einen Spalt so groß wie ein Nadelöhr, und ich werde für euch Höhere Tore öffnen.“ Das Nadelöhr ist nicht für Eingänge oder Ausgänge bestimmt, sondern um einen Nähfaden für die Arbeit einzusetzen. Denn man sollte nach der Erkenntnis des Schöpfers streben, um zu arbeiten, und der Schöpfer öffnet den Eingang, der so ist, wie ein Tor zum Palastsaal. Wie es geschrieben steht: „Und die Erde wird sich mit der Ehre des Schöpfers füllen.“

Baal HaSulam, Brief 17

02. August 2022, Gute-Nacht-Text

Jene Menschen, in denen kein Makel ist, brauchen mehr Kraft, um im Palast des Königs zu stehen. Das bedeutet, sie “klopfen um klopfen“, beten und warten unermüdlich, bis die Höheren Kraft ihnen das vollständige Verlangen “standhaft zu bleiben“ gibt. Denn dieses Handwerk muss der Mensch erlernen, bevor er den “Palast des Königs“ betreten kann.

Damit ist gemeint, dass der Mensch Kraft und Stärke aufbringen muss, um wie eine eiserne Säule zu stehen, während die Höhere Kraft in ihm den Wunsch “ und gebt keine Ruhe“ entstehen lässt. Obwohl die Höhere Kraft still und gleichgültig zu sein scheint, darf man nicht daran denken, deswegen auch still zu werden. Die Höhere Kraft beabsichtigt durch Ihr Schweigen dem Menschen die Kraft zu geben, dass er schlussendlich im “Palast des Königs“ stehen kann, wo er keinen Makel mehr haben wird. Deshalb: “gebt keine Ruhe“.

BAAL HASULAM, Brief 34

01. August 2022, Gute-Nacht-Text

Wer wirklich wünscht, die Arbeit für die Höhere Kraft zu tun, um Ihr wahrlich anzuhaften und den “Palast des Königs“ zu betreten, muss wissen, dass er nicht sofort die Möglichkeit erhält, einzutreten. Er wird geprüft, ob es in ihm noch einen anderen Wunsch, außer dem Verlangen nach Dwekut (Anhaftung) an die Höhere Kraft, gibt. Nur wenn in ihm kein anderen Wunsch ist, dann lässt man ihn eintreten.

Doch wie kann ein Mensch geprüft werden, ob er nur das eine Verlangen in sich trägt? Um ihn vom Weg abzubringen, werden ihm Hindernisse in Form von abwegigen Gedanken und fremde Boten geschickt, so dass er wieder wie alle anderen Menschen “den Weg der ganzen Erde gehen“ möchte. Überwindet der Mensch jedoch alle vor ihm auftauchenden Hindernisse, durchbricht er alle Barrieren, und halten ihn die kleine Dinge nicht davor ab auf dem Weg zu bleiben, dann schickt ihm die Höhere Kraft mächtige Klipot (Schalen/unreine Kräfte) und Merkawot (Streitwagen), die ihn von der Anhaftung an Ihr abhalten sollen. Dies bedeutet “mit starker Hand weist ihn der Schöpfer zurück“.

BAAL HASULAM, Shamati 70, Mit starker Hand und überströmendem Grimm

31. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Im Monat Av, in dem die “Zerstörung des Tempels“ beklagt wird, muss der Mensch auf der “linken Linie“ arbeiten. Er muss prüfen, inwieweit er sich auf dem Weg der Kedusha (Heiligkeit) befindet und seine Handlungen auf den Zweck des Geben ausgerichtet sind. So erkennt er, wie weit er tatsächlich vom Geben entfernt ist.
Während er darüber nachdenkt, entfernt er sich von der Kedusha, da er so in die Liebe zu sich selbst versunken ist, dass die gesamte Grundlage des Studiums der Tora und der Gebote nur dazu dient, sein eigenes Verlangen zu Empfangen auf jede erdenkliche Weise zu erfüllen.
Doch so erhält er, durch die Analyse seiner eigenen Niedrigkeit, die Möglichkeit, den Schmerz über die “Zerstörung des Tempels“, der in jedem Menschen steckt, wahrzunehmen. Dann bewahrheitet sich “Alle, die um Jerusalem trauern, werden mit der Offenbarung des Trostes von Jerusalem belohnt“.

RABASH, 1986/19, Über die Freude

30. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Aus dem Fasten und dem Kummer wird Freude, weil aus der Not selbst kommt die Erlösung. Denn aus Angst kommt Liebe, so wie es geschrieben steht: „eine Zeit der Drangsal ist es für Jakob; aber er wird aus ihr errettet werden!“(Jeremia 30:7) Das heißt, in der schlimmsten Zeit wird die Rettung schnell kommen und die Vereinigung herbeiführen. Das ist die Bedeutung dessen, was gesagt wird: „Am Tag des 9. Av wird der Messias geboren“. Denn nur an dem Tag, an dem der Tempel zerstört wird, und die Kinder Israels auf dem niedrigsten Stufe sind, besteht die Möglichkeit, dass der Messias hervorgebracht wird, und dies wird bald in unseren Tagen sein.

Tiferet Shlomo über Feiertage, Andeutungen zu Purim

29. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Die Weisen sagten, dass “der Hass auf Menschen, den Menschen aus der Welt vertreibt“ (Avot Kapitel 4). Es scheint so, als ob der Mensch den Schöpfer dafür hasst, dass er ihn erschaffen hat. Auch steht geschrieben, dass es “im Zweiten Tempel Gerechte und große Weise gab, und trotzdem wurde der zweite Tempel wegen unbegründeten Hasses zerstört, und das Ende [der Korrektur] wurde nur wegen dieses unbegründeten Hasses hinausgezögert und verborgen.“ (Yoma 9b)

Bei allen anderen Übertretungen, die der Mensch begeht, ist dieser unbegründete Hass ständig in seinem Herzen. So wird das Gebot “Du sollst nicht hassen“ in jedem Augenblick übertreten und das Gebot “Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ dadurch außer Kraft gesetzt. Allerdings wird über eben dieses Gebot gesagt, dass es die große Regel der Tora ist und alles von ihr abhängt.

Rav Chaim Vital, Shaarey Kedusha, Teil 2, Tor 4

28. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

„Wer ein Gebet erhört“. Es stellt sich die Frage: Warum wird das Gebet in der Einzahl geschrieben, wenn der Schöpfer die Gebete hört, wie es geschrieben steht: „Denn Du hörst das Gebet eines jeden Mundes Deines Volkes Israel mit Barmherzigkeit“?

Wir sollten interpretieren, dass wir nur ein Gebet zu beten haben – die Shechina [Gegenwart Gottes] aus dem Staub zu erheben, und dadurch werden alle Errettungen kommen.

Rabash, Ausgewählte Schriften, Artikel 36, „Wer ein Gebet erhört“

27. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte wegen der Zerstörung des Tempels beten, wenn die Kedusha [Heiligkeit] zerstört und in Niedrigkeit ist, und niemand auf diese Niedrigkeit achtet, dass die Kedusha am Boden liegt und aus ihrer Niedrigkeit erhoben werden muss.

Mit anderen Worten, jeder erkennt seinen eigenen Nutzen und weiß, dass dies etwas sehr Wichtiges ist und dass es angemessen ist, dafür zu arbeiten. Aber zu geben, das lohnt sich nicht. Das bedeutet, dass die Kedusha am Boden liegt, ungenutzt und unerwünscht, “wie ein Stein, für den es keinen gibt, der ihn umdrehen könnte”.

Der Mensch darf jedoch den Schöpfer nicht darum bitten, ihn näher zu sich zu bringen, denn das ist eine Anmaßung des Menschen, denn worin ist er wichtiger als andere? Wenn er jedoch für die Gemeinschaft betet, die Malchut ist, genannt „Versammlung Israels“, die Summe der Seelen, dass die Shechina [die Gegenwart Gottes] im Staub liegt, betet er darum, dass sie erhöht wird, das heißt darum, dass der Schöpfer ihre Finsternis erleuchtet. Wie von selbst wird sich dann auch ganz Israel in der Stufe erheben, einschließlich des flehenden Menschen, denn er ist auch im Ganzen enthalten.

Rabash, Artikel 106, „Die Zerstörung der Kedusha“ [Heiligkeit]

26. Juli 2022, Gute-Nacht-Text

Das Gebet wird der “Weg der Tora“ genannt. Es ist daher für den Körper wirkungsvoller und angenehmer als das Leiden. Es gilt als eine Mizwa, wegen des Leidens zu beten, da dies sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft als Ganzes einen bedeutenden Vorteil bringt.

Das Gegenteil [das unterlassen des Gebetes] führt dazu, dass sich beim Menschen eine Schwere einstellt und er die Arbeit für die Höhere Kraft unterbricht. Weil er seine Arbeit nicht fortsetzen kann, fühlt er sich schlecht. Es scheint ihm, als sei er nicht würdig, das “Joch des himmlischen Königreichs“ “wie ein Ochse  und wie ein Esel die Last“ auf sich zu nehmen. Dieser Zustand wird als “nicht wünschenswert“ bezeichnet.

Wenn jedoch die ganze Absicht des Menschen darin besteht, die Eigenschaft des Glaubens, Malchut, anzuziehen – was “das Erheben der Shechina aus dem Staub“ bedeutet –  […] und sein Ziel nur darin liegt, den Namen, also die Größe der Höheren Kraft in der Welt zu preisen, damit die heilige Shechina nicht armselig und bedürftige sein möge, erhört die Höhere Kraft “das Gebet eines jeden Mundes“.  Sogar das Gebet jenes Menschen, der sich im “nicht wünschenswerten“ Zustand befindet und spürt, dass er noch weit von der Arbeit um der Höhere Kraft willen entfernt ist, wird erhört.

BAAL HASULAM, Shamati 113, Das Gebet der Achtzehn (Segebsprüche)