02. Januar 2022, Gute-Nacht-Text

Schöpfer, wir bitten Dich, uns Kraft zu geben, sodass wir all unsere Handlungen Deinetwillen ausführen können. Denn wenn Du uns nicht hilfst, sind alle unsere Handlungen weiterhin nur für unseren eigenen Nutzen. Es heisst “wenn nicht“, was bedeutet, wenn Du uns nicht hilfst, werden alle unsere Handlungen nur für uns selbst sein, denn wir haben nicht die Kraft, unseren Willen zu empfangen zu überwinden. Deshalb hilf uns, damit wir in der Lage sind, für Dich zu arbeiten. Du musst uns helfen!

RABASH, 1991/5, Was bedeutet “die guten Taten der Gerechten sind ihre Nachkommen” in der spirituellen Arbeit?

01.Januar 2022, Gute-Nacht-Text

„Du muss immer Wache halten, den ganzen Tag und die ganze Nacht. Sowohl dann, wenn du einen Zustand des Tages als auch dann, wenn du einen Zustand der Nacht spürst. Du sollst zur Höheren Kraft sagen: ‘Dein ist der Tag, und Dein ist auch die Nacht.’ Denn auch die Nacht, die Dunkelheit, kommt von der Höheren Kraft zum Nutzen des Menschen. Es steht geschrieben: ‘Tag für Tag spricht zu dir, und Nacht für Nacht bringt die Erkenntnis‘ (Sulam-Kommentar, Teil 1, Punkt 103).

Deshalb muss du das Herz deiner Freunde erwecken, bis sich die Flammen entzünden. […] Die Weisen sagten dazu: ‘wenn du die Kerzen anzündest‘. Dadurch werdet ihr alle der Erweckung der Liebe der Höheren Kraft würdig.“

RABASH, Brief 24

31.Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Das Reden der Freunde über die Größe der Höheren Kraft weckt in einem Menschen das Verlangen und die Sehnsucht, sich vor Ihr zu annullieren. Er verspürt dadurch den Wunsch und das Verlangen, sich an die Höhere Kraft anzuhaften. 

Dabei sollte man sich daran erinnern, dass man in jenem Ausmaß, in dem man die Wichtigkeit und Größe der Höheren Kraft anerkennt, über seinen Verstand geht. Das bedeutet, dass der über die Größe der Höheren Kraft sprechende Freund, diese als größer, als irgendeine für den Menschen vorstellbare Größe dieser Kraft, ansieht. Das bedeutet, dass er über seinem Verstand glaubt, dass die Höhere Kraft die Welt mit einer wohlwollenden Führung lenkt. 

Glaubt nun dieser Mensch auch, dass die Höhere Kraft ihm nur das Beste wünscht, dann bringt ihn dies dazu, diese Kraft zu lieben. Und dann wird er mit “du sollst den Ewigen, deinen Gott, aus ganzem Herzen und mit deiner ganzen Seele lieben“ belohnt.

Dies kann der Mensch somit aber nur mit Hilfe seiner Freunden empfangen.

RABASH, 1988/30, Was wir in der Versammlung von Freunden suchen sollten

30. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Ein Mensch kann nicht von der Gruppe profitieren, wenn er nicht mit ihr verbunden ist, das heißt, wenn er seine Freunde nicht zu schätzen weiß. Und in dem Maße, in dem er sie wertschätzt, kann er insofern mühelos Einfluss von ihnen erlangen, indem er sich der Gruppe einfach anschließt.

Rabash, 1987/17, „Die Bedeutung des strikten Verbots, die Tora Götzenanbetern zu lehren“

29. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Der Beginn des Eintritts in die Arbeit für den Schöpfer wird Ibur (Fötuszustand) genannt. Dies ist dann, wenn sich der Mensch vollständig annulliert, also wie “im Schoß der Mutter befruchtet wird”. Es steht geschrieben: „Mein Sohn, höre die Lehre deines Vaters, und verlasse nicht die Unterweisung deiner Mutter.“ Dies stammt aus dem Vers: „denn wenn du die Mutter Bina nennst“, das heißt, der Mensch verlässt das “Gefäss der Selbstliebe” (Malchut), dessen Wesen „das Verlangen zu empfangen, um zu empfangen“ ist, und daraufhin tritt er in die “Gefäße des Gebens” (Bina) ein.

RABASH, 1986/31, “ Über Ibur  (Fötuszustand) und Yenika (Stillen, Fütterung)“

 

28. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Der Mensch muss sich bewusst sein, dass ihm das Gebot der Liebe zu Freunden gegeben wurde, um dadurch zu lernen, die Würde des Königs nicht zu verletzen. Will ein Mensch daher nur dem König Genuss bereiten, dann verletzt er damit dessen Würde, was “die Kedusha (Heiligkeit) an Aussenstehende geben“ genannt wird. Er darf daher die Wichtigkeit der Freundesliebe nicht geringschätzen, denn durch sie lernt er, aus seinem Egoismus auszutreten und sich auf den Weg der Nächstenliebe zu begeben. Sobald er seine spirituelle Arbeit mit der Freundesliebe abschließt, wird er der Liebe zum Schöpfer würdig.

RABASH, 1985/13, Komm zum Pharao -2 

27. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Das Wesentliche bei einer Versammlung von Freunden ist, dass alle dadurch, dass sie das gleiche Ziel haben – die Höhere Kraft zu offenbaren – eine Einheit bilden. In jedem Zehner befindet sich die Shechina (Göttliche Allgegenwart). Wenn es mehr als zehn Freunde sind, dann kann es auch mehr Offenbarung der Shechina geben. Deshalb sollen sich die Freunde versammeln, um Worte über die Größe der Höheren Kraft zu hören und darüber, wie man Sie offenbaren kann. Jeder soll sich vor seinem Freund annullieren, und sein Freund soll das Gleiche ihm gegenüber tun. Wenn die Versammlung mit dieser Absicht stattfindet, dann ist es, wie geschrieben steht: „Mehr als das Kalb saugen will, will die Kuh es säugen“. Die Höhere Kraft nähert sich ihnen und ist mit ihnen. Dadurch werden sie erlöst und es eröffnet sich ihnen der Segen und die ganze Fülle aus der Quelle der Barmherzigkeit.

Maor VaShemesh, VaYechi

26. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte bei all dem Physischen, das er empfängt, darauf achten, dass dies seinen Mangel nach dem Glauben nicht auslöscht. Dies kann er erreichen, indem er bedauert, dass es ihm durch diesen Genuss an den Funken und der Kraft der heiligen Gefäße, also am Verlangen nach der Kedusha (Heiligkeit), fehlen wird. Durch den Kummer darüber, kann er sich davor bewahren, die Gefäße der Kedusha zu verlieren.

BAAL HASULAM, Shamati 211, Der vor dem König steht

25.Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Fordert der Mensch nach der Offenbarung der Höheren Kraft, dann befindet er sich immer noch im Willen zu Empfangen. Und jemand, der die Eigenschaft des Empfangens hat, wird “mangelhaft“ und “verflucht“ genannt, und der Verfluchte wiederum, haftet nicht am Gesegneten. Einer jedoch, der empfängt um zu geben, wird als „gesegnet“ bezeichnet, da ihm nichts fehlt, weil er für sich selbst nichts benötigt.

Die Schwierigkeit besteht also darin, dass der Mensch in den gesegneten Zustand kommt. Die Gefäße des Empfangens, in die Gefäße des Gebens umzuwandeln, geht jedoch nur mithilfe der Tora und der Mizwot. Daher sollen die Menschen darum bitten: „Fordere deine Bittsteller.“

BAAL HASULAM, Shamati 240, Fordere Deine Bittsteller, wenn sie Dein Angesicht fordern

24.Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Der Wille zu empfangen drückt sich im Verstand und im Herzen aus. Indem der Mensch ihn korrigiert, so dass er arbeitet, um zu geben, kann er die Fülle von Oben erhalten.

[…] Das Herz wird „Verlangen und Sehnsucht nach Genuss“ genannt. Korrigiert ein Mensch seine Absicht so, dass er auf alle Vergnügen in der Welt verzichten kann, da er weiß, dass sie keinen Nutzen für die Ehre der Höheren Kraft bringen, wird er mit dem Empfangen der wahren Vergnügungen belohnt, da dieses nun nicht mehr für seinen eigenen Nutzen ist.

RABASH, Brief 237

23. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Denn die Hauptarbeit findet eben dort statt, wo es Widerstand gibt. Und [das] wird wird Alma [aramäisch: Welt] genannt, nach dem Wort He’elem [Verhüllung]. Dann, während der Verhüllung, gibt es Widerstand, gibt es Platz für die Arbeit. Dies ist die Bedeutung der Worte unserer Weisen: „Sechstausend Jahre existiert die Welt und eine ist zugrunde gegangen“. Mit anderen Worten, wenn die Verhüllung zerstört wird, gibt es keine Arbeit mehr. Doch der Schöpfer verleiht ihm Flügel, also Verhüllungen, damit er Arbeit habe. 

Baal HaSulam, Shamati 100, „Die schriftliche Tora und die mündliche Tora – 1“

22. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Und über die Zukunft steht geschrieben: „Und ich werde eine feurige Mauer umher sein und Ruhm und Herrlichkeit wird darin sein.“ Und „Feuer“ ist die Verhüllung, aber dennoch sind Ruhm und Herrlichkeit darin, das heißt, dann wird sich der Ruhm offenbaren, denn das Verlangen danach wird groß sein, obwohl es dort auch Verhüllung gibt. Im Vergleich zu heute besteht der Unterschied darin, dass es jetzt eine Verhüllung gibt, jedoch kein Verlangen. Dies wird als Verbannung oder Exil (Galut) definiert. Dort jedoch wird es zwar die Verhüllung geben, aber auch das Verlangen. Und nur das ist wichtig: das Verlangen. 

Baal HaSulam, Shamati 174 „Die Verhüllung“

16. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Dies ist die Bedeutung von „sich Ihm anhaften“. Aufgrund der Leiden, die er beim Empfangen von Genuss empfinden wird, hebt das Leiden den Genuss auf. Es ähnelt einem Menschen, der an einem Ekzem am Kopf leidet. Er muss sich den Kopf kratzen und es bereitet ihm Genuss. Jedoch weiß er gleichzeitig, dass dies sein Ekzem nur verschlimmern wird, sein Leiden sich ausdehnen kann, und er keine Heilung erlangt. Somit hat er im Moment des Genießens keine wirkliche Annehmlichkeit, obwohl er auch nicht davon ablassen kann, sein Kratzen zu genießen.

Auch sollte er sehen, dass obwohl er einen gewissen Genuss empfindet, er das zu diesem Genuss dazugehörige Leiden heranziehen sollte, zumal er jetzt leidet, weil er sich vom Schöpfer entfernt hat, und zwar in dem Maße, dass er nun spüren kann, dass der Genuss, verglichen mit dem Verlust, den dieser Genuss ihm danach bringen wird, nicht lohnt. Und dies ist die Arbeit des Herzens („Liba“). 

Baal HaSulam, Shamati, 231 „Die Reinheit der empfangenen Gefäße (Kelim de Kabbala)“

15. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Gola (Exil) hat die Buchstaben von Ge’ula (Erlösung) mit dem Unterschied von Alef. Das bedeutet, dass wir den Buchstaben Aluf (Meister) der Welt in die Gola hinein ausdehnen müssen, und dann fühlen wir sofort die Ge’ula (Erlösung). Das ist die Bedeutung von „Derjenige, der die Schädlichen bewachen konnte, muss die Geschädigten auf die ihm bestmögliche Art entschädigen.“ Und das ist die Bedeutung von „wo es unten das Gericht gibt, da gibt es Oben kein Gericht.“ 

Baal HaSulam, Shamati 127 „Der Unterschied zwischen dem Wesentlichen, der Essenz und dem zusätzlichen Überfluss“

14. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Der Mensch muss sich bewusst sein, dass ihm das Gebot der Liebe zu Freunden gegeben wurde, um dadurch zu lernen, die Würde des Königs nicht zu verletzen. Will daher ein Mensch nur dem König Genuss bereiten, dann verletzt er damit dessen Würde, was “die Kedusha (Heiligkeit) an Aussenstehende geben“ genannt wird. Er darf daher die Wichtigkeit der Freundesliebe nicht geringschätzen, denn durch sie lernt er, aus seinem Egoismus auszutreten und sich auf den Weg der Nächstenliebe zu begeben. Sobald er seine ganze spirituelle Arbeit mit der Freundesliebe abschließt, wird er der Liebe zum Schöpfer würdig.

RABASH, 1985/13, Komm zum Pharao -2 

13. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Das Hochgefühl, das in einem Menschen während der Ausübung der Gebote zwischen ihm und der Höheren Kraft entsteht, entspricht exakt jenem Gefühl, das in ihm, während der Ausübung der Gebote zwischen ihm und seinem Freund erwacht.

Der Mensch ist dazu verpflichtet, alle Gebote in LiShma (um der Tora Willen), ohne Hoffnung auf eine Belohnung für sich selbst, auszuführen. Erreicht er dies, verschmelzen die Liebe zur Höheren Kraft und die Liebe zum Freund zu einem wahrhaft Ganzen […].

Es ist auch so, dass er dadurch für die ganze Welt ein Aufsteigen auf der Leiter der Liebe zum Nächsten bewirkt. Denn jede Anstrengung, die ein Mensch unternimmt – unabhängig davon, ob es eine große oder kleine Tat ist – beeinflusst die Zukunft. Denn sie trägt zur Vergrößerung der Summe der Verdienste bei und wendet so die Waagschale der Verdienste zur Rechten hin.

BAAL HASULAM, Die Bürgschaft, Abschnitt 22

12.Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Wir müssen verstehen, dass sich die Weisen nur auf den praktischen Teil der Tora beziehen. Jener Teil, welcher die Welt und die Tora zum vorgesehenen Ziel bringt. Sprechen sie von einer Mizwa (Gebot), dann meinen sie immer ein Gebot, welches der Mensch erfüllen kann.
Hillel sagte dazu: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Nur dank der Ausführung dieses Gebotes wird der Mensch mit der Erreichung des wahren Ziels, mit Dwekut an die Höhere Kraft, belohnt. Dieses Gebot erfüllt also den Zweck, dem Menschen dabei zu helfen, dieses Ziel zu erreichen.

Deshalb stellt sich nun nicht mehr die Frage nach dem Gebot zwischen dem Menschen und der Höheren Kraft, da dieses den gleichen Zweck hat, nämlich den Körper, sein Ego zu reinigen, so dass er den Nächsten liebt, wie sich selbst. Unmittelbar dann, wenn dies der Mensch erreicht, erfährt er die Verschmelzung mit der Höheren Kraft.

BAAL HASULAM, Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu den Geschöpfen

11. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Spürt ein Mensch die Liebe der Höheren Kraft, versteht er, dass es sich lohnt, alles andere, was er für Liebe hielt, für die Liebe der Höheren Kraft aufzugeben. Später, wenn dieses Gefühl ihn verläßt und er die Liebe der Höheren Kraft nicht mehr spürt, wird er wieder zur anderen Liebe, welche er bereits für nichtig erklärt hat, zurückkehren wollen. Zu diesem Zeitpunkt muss der Mensch sich an den Bund erinnern, den er eingegangen ist, und sich gleich verhalten wie damals, als er die Liebe der Höheren Kraft spürte, obschon er nun keinerlei solche Gefühle mehr hat. Jetzt muss er Anstrengung unternehmen, um sich an diesen Bund zu halten, den er zuvor geschlossen hat. Das wird „dass du den Bund einhältst“ genannt.

RABASH, Artikel 471, Du stehst heute – 2

 

10. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Wahrhaftige Liebe ist, wenn ein Mensch der Höheren Kraft eine große, sehr starke Liebe entgegenbringt, so dass dadurch auch seine Seele mit der Höhere Kraft verbunden ist und immer in dieser Liebe verbleibt.

Ähnlich einem Mensch in dieser Welt, der “krank vor Liebe ist“. Durch die Liebe zu einem anderen Menschen ist sein Geist nicht frei und er denkt die ganze Zeit an den anderen. Ob er sitzt oder steht, isst oder trinkt –  er ist immer in diesem Zustand.

Die Liebe im Herzen derer, welche die Höhere Kraft lieben und darin verbleiben, soll darüber hinaus gehen. Diese Menschen sollen diese Liebe „von ganzem Herzen und mit ganzer Seele“ empfinden. Dies ist, was König Solomon mit den Worten „denn ich bin krank vor Liebe“ sagen wollte.

Rambam, Halachot Teshuvah, Kapitel 10, Die starke Hand

09. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte also das Gebot (Mizwa) tatsächlich ausführen und glauben, dass der Schöpfer daran Freude hat, wenn der untere Seine Gebote ausführt. Dabei gibt es keinen Unterschied zwischen einem großen und einem kleinen Gebot. Das heißt, dass der Schöpfer selbst an der kleinsten Handlung, die für ihn getan wird, Freude hat.

Dann gibt es ein Ergebnis, und dieses ist das Hauptziel, welches der Mensch sehen sollte. Das bedeutet, dass der Mensch Genuss und Zufriedenheit hätte, weil er seinem Schöpfer Freude bereitet. Und das sollte der Hauptschwerpunkt in der Arbeit des Menschen sein und wird als „dem Herrn mit Freude dienen“ bezeichnet. Dieses sollte seine Belohnung für die Arbeit sein, das bedeutet, Freude und Vergnügen daraus zu erlangen, dass er gewürdigt wurde, dem Schöpfer Freude zu bereiten.

Baal HaSulam, Shamati 108, “Wenn du mich für einen Tag verlässt, werde Ich dich für zwei verlassen”