08. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Und das ist die Bedeutung von: „Denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von all dem, was vom Mund des Schöpfers ausgeht.“ Das bedeutet, dass die Lebenskraft der Heiligkeit, die es im Menschen gibt, nicht unbedingt davon kommt, dass er näher kommt, das heißt dass er hinein gelangt, oder mit anderen Worten von den Eingängen in die Heiligkeit, sondern auch von den Ausgängen, also wenn er sich entfernt. Denn deswegen kleidet sich Sitra Achra in den Körper des Menschen und behauptet mit berechtigter Forderung: „er ist ganz mein“. Und weil der Mensch diese Zustände überwindet, erlangt er einen permanenten Glauben.

Mit anderen Worten, ein Mensch sollte alles mit dem Schöpfer verbinden, d.h. dass auch die Ausgänge von Ihm ausgehen. Und sobald er würdig wird, kann er sehen, dass alles, sowohl die Ausgänge, als auch die Eingänge, von Schöpfer herrühren.

Baal HaSulam, Shamati 121, „Sie ist wie ein Handelsschiff“

 

07. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Es ist bekannt, dass es keine Realität gibt, ohne dass jemand existiert, der diese Realität wahrnimmt. Sagt jemand also Nefesh de Azilut, bedeutet das, dass er in einem gewissen Maß des Verständnisses der Höchsten Stufe erfahren hat, und dieses Maß kann er dann mit dem Namen Nefesh (Licht von nächst höheren Parzuf) bezeichnen.

Olam (Welt) bedeutet die Gesamtheit dieses Verständnisses. Und da alle Seelen die gleiche Form haben, offenbart sich für jeden, der diese Stufe erlangt, der Name Nefesh. Das heißt, nicht nur ein bestimmter Mensch begreift den Namen dieser Form, sondern jeder, der die gleiche Stufe, gemäss seiner Vorbereitung der Kedusha (Heiligkeit) und seiner Reinigung erlangt. Er empfindet die Fülle in derselben Form, genannt Nefesh.

BAAL HASULAM, Shamati 74, Welt, Jahr und Seele

06. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Den Unterschied zwischen der Korrektur des inneren Teils und der Korrektur des äußeren Teils kann man daran erkennen, dass wenn der Mensch eine bestimmte Mizwa ausführt, nicht alle seine Organe (Verlangen) damit einverstanden sind. Dies gleicht dem Zustand eines Menschen, der fastet. Dann ist nur sein Inneres damit einverstanden, seine Äußerlichkeit aber, empfindet ein unangenehmes Gefühl vom Fasten. Denn der Körper befindet sich immer im Widerstand gegen die Seele.
Somit besteht der Unterschied zwischen Israel und den „Völkern der Welt“ nur in Bezug auf die Seele, denn in ihrem Körper sind sie gleich. Auch der Körper Israels kümmert sich nur um sich selbst.

BAAL HASULAM, Shamati 69, Zuerst wird die Korrektur der Welt sein

05. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Man muss das Konzept eines Gebetes, welches ein Mensch zur Höheren Kraft, welche das Licht Or Ejn Sof darstellt betet, verstehen. Das Gebet ist das Bindeglied zwischen der Höheren Kraft und den Geschöpfen, und wird „Sein Wille, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun“ genannt. Es gibt viele Namen für die Absicht des Gebetes. Der Grund dafür ist, dass sich daraus eine Fülle aus den Korrekturen dieser Namen ergibt. Denn, gerade durch die Korrekturen welche diese Namen enthalten, wird die Fülle von den Empfängern angenommen.

BAAL HASULAM, Shamati 73, Nach dem Zimzum

04.Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Bevor der Mensch nicht erkennt, dass er sich unter der Macht seiner Klipot (Schalen, unreine Kräfte) befindet, und er nicht darunter leidet und befürchtet, für immer darin zu verbleiben, sieht er keine Notwendigkeit, dass die Höhere Kraft ihm aus den Gefäßen des Empfangens heraus hilft. Dass er den darin liegenden Mangel und das Leid nicht fühlt, ist das einzige, was der Anhaftung an die Höhere Kraft im Wege steht. Denn der Mensch sieht den Wert seiner Arbeit im Wissen und Empfangen, und den Glauben erachtet er als unwichtig.

BAAL HASULAM, Shamati 86, Und sie bauten armselige Städte

03. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Tatsächlich gibt es nur eine Seele in der Welt. So steht es geschrieben: „und blies den Odem des Lebens in seine Nasenlöcher“ (Genesis 2:7) . Diese Seele existiert in allen Kindern Israels, vollkommen, wie in Adam haRishon (der erste Mensch), da das Spirituelle unteilbar ist. Teilbarkeit ist nur materiellen Dingen eigen.

Dennoch wird gesagt, dass es 600.000 Seelen gibt. Es scheint, als ob die eine Seele durch die Kraft der Körper der Menschen, in Seelenfunken geteilt wird. Mit anderen Worten, der Körper des Menschen zerteilt die Seele und verhindert so vollkommen das Leuchten der vollständigen Seele auf ihn. Erst durch die Kraft der Tora und Mizwot wird der Körper gereinigt und im Ausmaß dieser Reinigung strahlt dann die gemeinsame Seele auf ihn.

BAAL HASULAM, 600.000 Seelen

02. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Manches Mal erlangt der Mensch durch sein Gebet das Wohlwollen der Höheren Kraft. Es ist die außergewöhnliche Kraft des Gebetes, die wie eine Anstrengung funktionieren kann. (Wir erleben das in unserer materiellen Welt. Es gibt den einen, der sich seinen Lebensunterhalt durch Anstrengung erarbeitet; und es gibt den anderen, der seinen Lebensunterhalt durch sein Gebet erzielt. Er bittet [die Höhere Kraft] um seinen Lebensunterhalt und bekommt seine Versorgung durch sein Gebet.

Baal HaSulam, Shamati 232, „Die Vervollständigung der Anstrengung“

01. Dezember 2021, Gute-Nacht-Text

Und der Prophet warnt: „Rufet Ihn an, während Er nahe ist.“ Er kommt und sagt: „Wisset, wenn ihr nach dem Schöpfer ruft, so rührt dies daher, dass Er nahe ist.“ Das heißt, jetzt habt ihr die Gelegenheit, und wenn ihr aufmerksam seid, werdet ihr spüren, dass euch der Schöpfer nahe ist; und dies ist ein Zeichen für die Nähe des Schöpfers.

Der Beweis dafür ist der folgende: Man muss wissen, dass der Mensch von Natur aus nicht für eine Anhaftung (Dwekut) an den Schöpfer geeignet ist, da dies gegen seine Natur ist. Denn vonseiten der Schöpfung hat der Mensch nur das Verlangen zu empfangen, während anhaften nur zu geben bedeutet. Doch wenn der Schöpfer den Menschen ruft, schafft er in ihm eine zweite Natur, und er will seine eigene Natur aufgeben und an den Schöpfer anhaften. 

Baal HaSulam, Shamati 241: „Ruft ihn an, wenn er nahe ist“

 

30. November 2021, Gute-Nacht-Text

Der Mensch kann seine Gedanken nicht korrigieren. Er kann nur sein Herz darauf ausrichten, dass es zur Höheren Kraft streben möge. Dann werden all seine Gedanken seinem Herzen folgen und nur darauf ausgerichtet sein, der Höheren Kraft Zufriedenheit zu bereiten.

Hat er also sein Herz korrigiert, so dass nun auch seine Absicht zur Kedusha (Heiligkeit) ausgerichtet ist, dann wird das Herz zu einem Kli (Gefäß), welches vom Or Eljon (Höchstes Licht) erfüllt wird. Und sobald das Or Elion sein Herz erfüllt, erhält es Kraft und der Mensch kann weitere Anstrengungen unternehmen um voranzukommen.

BAAL HASULAM, Shamati 68, Die Verbindung des Menschen mit den Sefirot

 

29. November, Gute-Nacht-Text

Während eines Abstiegs in der spirituellen Arbeit sagt zuerst die Höhere Kraft “kehre zurück“. Dies bewirkt für den Menschen einen Aufstieg in seiner Arbeit. In diesem Zustand beginnt der Mensch “bring uns zurück!“ von der Höheren Kraft zu fordern. Während eines Abstiegs fordert dies der Mensch nicht, sondern im Gegenteil, er flieht vor der Arbeit.

Daher muss der Mensch wissen, dass zu der Zeit, wenn er “bring uns zurück“ fordert, dies durch das Erwecken von Oben kommt, denn die Höhere Kraft hat zuvor gesagt “komm zurück“, wodurch man diesen Aufstieg erfahren hat und nun “bring uns zurück“ fordern kann.

BAAL HASULAM, Shamati 99, Er sagte nicht: „Ein Bösewicht oder ein Gerechter.“

28. November 2021, Gute-Nacht-Text

Zu der Zeit, wenn zwei Menschen einander Gutes tun und zwischen ihnen Liebe herrscht, besteht grundsätzlich keine Notwendigkeit einen Bund einzugehen. Gleichzeitig weiß man aber, dass gerade dann, wenn Liebe besteht, der ideale Zeitpunkt ist, einen Bund zu schließen. Baal HaSulam sagt, dass dieser Bund, den man dann eingeht, für spätere Zustände bestimmt ist.

Das bedeutet, dass die Abmachung jetzt getroffen wird, sodass sie später, wenn es dazu kommt, dass jeder von ihnen denkt, der Freund sei nicht reinen Herzens gegenüber dem anderen, sie dafür einen Bund haben. Dann sind sie verpflichtet, sich an den von ihnen eingegangenen Bund zu erinnern, um die einst zwischen ihnen herrschende Liebe auch in diesem Zustand fortzusetzen.

RABASH, Shamati 76, Jede deiner Opfergaben sollst du mit Salz darbringen

27. November 2021, Gute-Nacht-Text

Was ist überhaupt ein Wunder? Es ist bekannt, dass etwas Natürliches nicht als Wunder angesehen wird, aber das, was über die Natur hinausgeht, wird als Wunder betrachtet. “Natürlich“ ist etwas, das der Mensch selbst tun kann. Das wird als natürlich bezeichnet. Was der Mensch aber nicht tun kann, steht deshalb über der Natur.

RABASH, Brief 68

26. November 2021, Gute-Nacht-Text

Das Wichtigste ist, mit Dwekut (Anhaftung) an die Höhere Kraft belohnt zu werden. Dies wird „ein Gefäß des Gebens“ genannt und bedeutet Gleichwertigkeit der Form mit der Höheren Kraft. Das ist der Grund, warum dem Menschen das Heilmittel Tora und die Mitzwot gegeben wird. Durch sie ist er in der Lage, die Selbstliebe zu verlassen und die Liebe zu anderen zu erreichen.

RABASH, 1987/10, Was ist die Substanz der Verleumdung und gegen wen ist sie gerichtet?

25. November 2021, Gute-Nacht-Text

Und wenn der Mensch alle Schwierigkeiten überwindet, alle Barrieren durchbricht, die ihn hindern, und ihn kleine Dinge nicht zurückweisen können, dann schickt ihm der Schöpfer mächtige Klipot und Merkawot (Streitwagen), auf dass sie den Menschen davon ablenken, einzig dem Schöpfer und nichts anderem anzuhaften. Das heißt „mit starker Hand“ weist ihn der Schöpfer zurück.

Denn wenn der Schöpfer Seine starke Hand nicht zeigt, wird es schwer sein, ihn abzuweisen, weil er ein großes Verlangen nach der Anhaftung an den Schöpfer hat und nicht an andere Dinge. 

Baal HaSulam, Shamati 70. Mit starker Hand und überströmendem Grimm

24. November 2021, Gute-Nacht-Text

Dem Menschen wird geraten, dass er sagen sollte, er sei jetzt nicht fähig, mit seinem Körper zu sprechen und zu diskutieren. Vielmehr sollte er sagen: „Nun bin ich tot und erwarte die Auferstehung der Toten.“ 

Und er beginnt mit der Arbeit über dem Verstand, was bedeutet, dass er seinem Körper sagt: „Alles, worauf du bestehst, stimmt, und ich habe keine vernunftgemäße Antwort für dich. Ich hoffe jedoch, dass ich aufs neue anfange zu arbeiten, indem ich die Tora und die Mizwot  [Gebote] auf mich nehme, und zu einem Bekehrten werde. Und unsere Weisen sagten: “Ein Bekehrter ist gleich einem Neugeborenen”, so erhoffe ich die Rettung vom Schöpfer. Und Er hilft mir bestimmt weiter, dann werde ich wieder auf dem Pfad der Heiligkeit vorankommen. Und sobald ich die Kraft der Heiligkeit habe, werde ich dir antworten können. Aber zunächst muss ich im Glauben über dem Verstand vorangehen, denn mir fehlt noch immer das Wissen der Heiligkeit.

Baal HaSulam, Shamati 72. Zuversicht ist die Einkleidung durch das Licht

23. November 2021, Gute-Nacht-Text

Bevor der Mensch nicht soweit ist, nicht mehr vom Platz vor dem Gemach des Königs weichen zu wollen und tobt, weil er eintreten möchte, kann nicht gesagt werden, dass er “von Grimm überströmt“ wird. Erst wenn er sich trotz aller Zurückweisungen nicht vom Platz rührt, das heißt, wenn sich ihm die “starke Hand“ der Höheren Kraft und der “überströmende Grimm“ offenbart haben, dann erfüllt sich, was geschrieben steht: „Ich werde über euch herrschen.“ Nun offenbart sich dem Menschen dank seines starken Verlangens und seiner großer Anstrengung das himmlische Königreich, indem er gewürdigt wird, in das Gemach des Königs einzutreten.

BAAL HASULAM, Shamati 70, Mit starker Hand und überströmendem Grimm

22. November 2021, Gute-Nacht-Text

Der Ratschlag für die Arbeit lautet: sei bescheiden. Es steht geschrieben „das Herz offenbart nicht dem Mund.“ So erfährt Sitra Achra (andere, schlechte Seite) nichts von der spirituellen Arbeit des Menschen. Damit ist gemeint, dass sie nichts von seinen Anstrengungen weiß, da sie nur Kenntnis davon hat, was sich ihr durch Worte und Handlungen zeigt. Nur an dem, was sich ihr zeigt, kann sie sich festklammern [und so dem Menschen die Seele des Lebens wieder nehmen].

BAAL HASULAM, Shamati 67, Weiche vom Bösen

21. November 2021, Gute-Nacht-Text

Geht der Mensch auf dem Weg, welcher ihn von lo liShma (nicht für den Namen der Tora) zu liShma (für den Namen der Tora) führt, dann geht er auf dem Weg der Wahrheit. Und, er muss hoffen, dass er letztendlich liShma erlangt und mit dem Empfang der Tora belohnt wird.

BAAL HASULAM, Shamati 66. Die Gabe der Tora

20. November 2021, Gute-Nacht-Text

Hat der Mensch einmal Ehre empfangen, entsteht in ihm ein Bedürfnis nach ihr und so ist er bereits in der Herrschaft von Sitra Achra. Dann ist es schwer, sich wieder vom Gefühl der Ehre zu trennen.

Durch dieses Verlangen wird der Mensch zur eigenständigen Existenz, er wird von der Höheren Kraft abgetrennt. Nun hat er es schwer, sich vor Ihr zu annullieren. Doch um Dwekut (Verschmelzung) mit Ihr erlangen, muss er sein eigenes “Ich“ vollständig annullieren. Deswegen [heißt es] „sehr, sehr“. Das erste “sehr“ bedeutet, dass es verboten ist, Ehre für sich selbst zu empfangen. Mit dem zweiten “sehr“ ist gemeint, dass es jedoch auch dann verboten ist, Ehre zu empfangen, wenn die Absicht nicht für einen selbst ist.

BAAL HASULAM, Shamati 59, Der Stab und die Schlange

 

19. November 2021, Gute-Nacht-Text

„Die ganze Welt wurde nur erschaffen, um mir zu dienen.“ Laut Interpretation von Baal HaSulam bedeutet dies, dass ein Mensch glauben muss, dass alle Mängel, welche er in anderen sieht, seine eigenen Mängel sind und er sie deshalb korrigieren muss. Das bedeutet, die ganze Welt dient dem Menschen alleine dafür, ihm seine Mängel zu zeigen, sodass er nicht selbst nach ihnen suchen muss. Dadurch, dass die anderen Menschen ihm seine Mängel offenbaren, erweisen sie ihm also einen großen Gefallen.

RABASH, Artikel 124, „Um mir zu dienen“