30. Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Damit es ihm gelingt zu bleiben, wenn er dem Kampfplatz entkommen möchte, braucht der Mensch große Barmherzigkeit von Oben. Und er hat schon jeden weisen Rat befolgt, und auch den Rat „Ich erschuf den Bösen Trieb, ich erschuf die Tora als Gewürz“. Doch, obwohl er ihn mehrfach befolgt hat, konnte auch dieser ihm nicht helfen. Und er sagt auch, dass er den Rat „Wer kommt, um sich zu reinigen, dem wird geholfen“ mehrfach befolgt hat, aber alle diese Ratschläge seien scheinbar nicht für ihn geeignet. Daher weiß er nicht, was er tun soll. 

Es beginnt der schlimmste Zustand für einen Menschen, d.h. er möchte diesen Zuständen nur noch entkommen. Doch es gibt keinen Ausweg. Dann leidet er, weil er zwischen Verzweiflung und Zuversicht steht, und fragt: „Wohin soll ich mich wenden?“

Am Ende bleibt kein anderer Rat als das Gebet. Doch auch dieses Gebet ist ohne Zuversicht. Er betet dann, glauben zu können, dass der Schöpfer ein Gebet hört, und dass alles, was der Mensch in diesen Zuständen empfindet, ihm zugute kommt.

Rabash, 1990/34, Was ist „Ein Kelch des Segens muss voll sein“, in der spirituellen Arbeit 

 

 

29.Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Nur diese Menschen, welche sagen, dass sie der Arbeit für den Schöpfer entfliehen wollen, jedoch nirgendwo hingehen können, da nichts anderes sie befriedigt, nur sie verlassen den Weg nicht. Obwohl sie Höhen und Tiefen haben, geben sie nicht auf. Es steht geschrieben: „Und die Kinder Israels seufzten von der Arbeit für den Schöpfer und sie schrien. Und ihr Schrei stieg auf zu Gott.“ Mit anderen Worten, sie schrien aus Enttäuschung, weil sie in der Arbeit für den Schöpfer nicht vorankamen, also dem Schöpfer keine Zufriedenheit schenken konnten. Zu diesem Zeitpunkt wurden sie mit dem Auszug aus Ägypten belohnt. In der Arbeit wird dies als „Austreten aus der Herrschaft des Willens zum Empfangen und Eintritt in die Arbeit des Gebens“ bezeichnet.

Rabash, 1991/34, Was bedeutet es in der Arbeit, „sie essen ihre Früchte in dieser Welt und können das Fundament für die nächste Welt aufbewahren“?

28.Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn sich ein Mensch in einem Zustand der Niedrigkeit befindet, also keinen Geschmack an der Arbeit hat, dann soll dies nicht hinterfragt werden, da er dann durch seine Niedrigkeit die Möglichkeit hat, der Höheren Kraft näher zu kommen. Da er jetzt schon keinen Geschmack an der Arbeit empfindet, würde es nichts weiter nützen, wenn die Höhere Kraft ihm diesen verweigern würde.

Durch den Schlag, mit dem die Höhere Kraft dem Menschen den Geschmack an der Arbeit nimmt, heilt Sie ihn. Dann nämlich, hat der Mensch keine andere Möglichkeit, als durch den Glauben über dem Verstand der Höheren Kraft zu dienen. Somit kann er nur durch diesen Schlag geheilt werden. Ohne ihn würde er getrennt von der Höheren Kraft verbleiben.

RABASH, Ausgewählte Artikel Nr. 289 „Der Schöpfer ist nachsichtig mit den Gerechten“

27.Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Wir sollten darauf achten, auch in den schlimmsten Zuständen im Glauben zu bleiben, nicht vor der Arbeit zu fliehen, und immer darauf zu vertrauen, dass der Schöpfer einem Menschen hilft und ihm gibt, was und wieviel er braucht.

Deshalb ist jemand „in der Wahrheit“, wenn er erkennt, dass er Hilfe vom Schöpfer braucht, weil er weiter von Ihm entfernt ist, als alle anderen. Aufgrund dieser Erkenntnis, wird erhört ihn der Schöpfer. Denn es steht geschrieben: „Der Herr ist denen mit zerbrochenem Herzen nahe und rettet jene, die im Geist zerschlagenen sind.“

Der Mensch hat also keinen Grund zu sagen, dass er ungeeignet ist, sich dem Schöpfer zu nähern. Der einzige Grund, weshalb er nicht vorankommt ist, dass er untätig in seiner Arbeit ist. Er sollte sich darum immer wieder überwinden und nicht zulassen, dass Gedanken der Verzweiflung in seinen Geist eindringen. 

Rabash, 1989/19, Komm zum Pharao-1

26.Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Es ist unmöglich, sich selbst über seinen eigenen Kreis zu erheben. Folglich muss der Mensch dafür aus seiner Umgebung Kraft ziehen. Dazu gibt es keinen anderen Ratschlag, außer dem Weg der Tora zu folgen und sich anzustrengen.

Daher, wenn der Mensch für sich selbst eine gute Umgebung wählt, erspart er sich Zeit und Anstrengung, da er entsprechend seiner Umgebung geformt wird, ihr also folgt.

Baal HaSulam, Shamati 225, Sich selbst erheben

25.Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Der Mensch muss sich über die offenbarten Mängel freuen, und über jene, welche sich in Zukunft noch offenbaren werden. Und man soll jene Mängel, die noch nicht erschienen sind, bedauern und darüber klagen. Denn ein verborgener Mangel kann nicht korrigiert werden und deshalb ist ihr Auftauchen die Rettung durch den Himmel. 

Die Regel ist, dass man nicht geben kann, was man nicht hat. Daher gibt es, wenn die Mängel offenbart werden, keinen Zweifel, dass sie von Anfang an existierten und nur vor einem verborgen waren. Darum soll man froh sein, wenn sie aus ihren Löchern kommen, denn sobald man sein Auge darauf wirft, werden sie sich in einen Haufen von Knochen verwandeln.

Baal HaSulam, Brief 5

 

24.Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Die Freude ist der „Spiegel“ der guten Taten: Wenn die Taten [eines Menschen], Taten der Kedusha (Heiligkeit) sind, dann offenbart sich dadurch Freude. Doch man muss wissen, dass es auch den Aspekt der Klipa (Schale/Hülle) gibt. Und um zu wissen, ob es sich um die Kedusha handelt, findet eine Klärung im Verstand statt, denn in der Kedusha gibt es den Verstand, wohingegen es in Sitra Achra (der anderen, schlechten Seite) keinen Verstand gibt, denn: „Ein anderer Gott ist unfruchtbar und wird keine Frucht bringen.“ Wenn daher Freude zum Menschen kommt, muss er über die Worte der Tora nachdenken, damit sich ihm der Verstand der Tora enthülle.

Baal HaSulam, Shamati 58, Die Freude ist der „Spiegel“ guter Taten

23.Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn aber der Mensch alle Schwierigkeiten und Hindernisse überwindet, so kann er nicht einfach zurückweisen werden, sondern nur mit starker Hand. Wenn der Mensch auch die starke Hand des Schöpfers überwindet und sich auf keinen Fall vom Ort der Heiligkeit wegbewegen will und er wahrlich die Anhaftung an den Schöpfer will und er sieht, dass man ihn zurückweist, so sagt dieser Mensch, dass er „mit Grimm beherrscht“ wird, ansonsten würde man es ihm erlauben einzutreten. Weil er jedoch vom Schöpfer „mit Grimm beherrscht wird“,  lässt man ihn nicht in das Gemach des Königs eintreten, um an Ihn anzuhaften.

Bevor der Mensch nicht soweit ist, nicht mehr vom Platz vor dem Gemach des Königs weichen zu wollen und tobt, weil er  eintreten möchte, kann nicht gesagt werden, dass er “von Grimm überströmt“ wird. Erst wenn er sich trotz aller Zurückweisungen nicht vom Platz rührt, das heißt, wenn sich ihm die “starke Hand“ der Höheren Kraft und der “überströmende Grimm“ offenbart haben, dann erfüllt sich, was geschrieben steht: „Ich werde über euch herrschen.“ Nun offenbart sich dem Menschen dank seines starken Verlangens und seiner großer Anstrengung, das himmlische Königreich, indem er gewürdigt wird, in das Gemach des Königs einzutreten.

Baal HaSulam, Shamati 70, Mit starker Hand und überströmendem Grimm

22.Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Nur die Stärksten unter ihnen, deren Geduld groß genug war, besiegten die Wachen vor dem Tor und öffneten es. Und es wurde ihnen sogleich vergönnt, das Gesicht des Königs zu sehen, der jeden von ihnen, an seinen für ihn vorgesehenen Platz setzte.

Von diesem Moment an, wurden sie nicht mehr von den Wächtern abgelenkt, welche sie mehrere Tage oder sogar Jahre lang in die Irre geführt und ihnen das Leben “bitter” gemacht hatten, so dass sie nur vor dem Tor hin und her laufen konnten. Nun wurde ihnen die Ehre zuteil, vor dem Angesicht des Königs in seinem Palast zu arbeiten und Ihm dienen zu dürfen.

Baal HaSulam, „Einführung in das Studium der Zehn Sefirot“, Nr. 133

21.Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn sich ein Mensch überwindet und begründet, dass das, was für ihn an den Speisen bitter schmeckt, nur deshalb ist, weil er nicht die richtigen Kelim(Gefäße) hat, um die Fülle zu empfangen, – denn seine sind nur dazu da zu empfangen, und nicht um zu geben – und er bedauert, dass der Obere sich deshalb verhüllen musste, und er Ihn widerum darum verleumdet hatte, wird dies als das vom Unteren erhobene MAN angesehen. 

Dadurch erhebt der Obere den ACHaP(Osen-Chotem-Pe). „Erheben“ bedeutet, dass der Obere dem Unteren die Freude und das Vergnügen offenbart kann, welche im ACHaP des Oberen für seine Kelim verhüllt existieren, bis sie ihm durch den Oberen offenbart werden. Der Unteren sieht nun, dass der Obere die GE (Galgalta we Eynaim) von ihm anhebt, und erkennt dadurch den Verdienst des Oberen. Darauf folgt der Aufstieg des Unteren zusammen mit ACHaP des Oberen.

RABASH, Artikel 195, Die Qualität der Verbindung von Urteil mit Barmherzigkeit”

20.Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn ein Mensch glaubt, dass es „nichts gibt, außer Ihm“, wie es geschrieben steht, und alle, von dem abweichenden Gedanken vom Schöpfer gesandt werden, dass also nur Er wirkt, dann weiß dieser Mensch, was zu tun ist und wie die Antworten auf all diese schwierigen Fragen sind. Es scheint, als würde die Shechina (Göttliche Allgegenwart) Gesandte schicken, um herauszufinden, ob er schlecht über Sein himmlisches Königreich redet.[…]

Aber das alles geht vom Schöpfer aus. Und es ist bekannt, dass die Schläge, mit welchen der Körper den Menschen mit diesen Gedanken quält, nicht zu ihm kommen würden, wenn er nicht in die Arbeit für den Schöpfer vertieft wäre. [Sie werden als „Steine zum Abwägen“ bezeichnet.] Vielmehr kommen diese Gedanken erst dann in vollem Ausmaß zum Menschen und zermalmen seinen Verstand, wenn er in der Tora voranschreitet und mehr als gewöhnlich arbeitet.

Baal HaSulam, Shamati 15, Die Bedeutung „anderer Götter“ in der spirituellen Arbeit.

19.Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch auf dem Weg zum Schöpfer geht, erhält er viele Erweckungen von Oben. Das kann mitten im Gebet, oder wenn er die Tora studiert oder eine Mizwa ausführt sein. Diese Erweckung erfüllt sein Herz und dann spürt er den Geschmack und die Gnade der Heiligkeit.

Man sollte jedoch wissen, dass man diese Fülle nur bekommen hat, um daraus neue Kraft zu schöpfen und für die Arbeit gestärkt zu werden. Dadurch kann man sich im Kampf gegen den Bösen Trieb noch mehr anstrengen. Immer wenn einem eine solche Ruhepause gewährt wird, indem man die Fülle erhält – denn wenn ein Mensch Erweckung von Oben erhält, scheint es ihm, als wäre der Kampf vorbei – beginnt man, die Schönheit und Pracht der Heiligkeit zu fühlen, so dass der Verstand davon überzeugt wird und man deshalb nur noch für den Schöpfer arbeiten will.

Rabash, Brief 26

18.Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Durch den Schlag, mit dem die Höhere Kraft dem Menschen den Geschmack an der Arbeit nimmt, heilt Sie ihn. Dann nämlich, hat der Mensch keine andere Möglichkeit, als durch den Glauben über dem Verstand der Höheren Kraft zu dienen. Somit kann er nur durch diesen Schlag geheilt werden. Ohne ihn würde er getrennt von der Höheren Kraft verbleiben.

Nun wird ersichtlich, was die Weisen meinen, wenn sie sagen “dadurch, dass die Höhere Kraft ihn schlägt, heilt Sie ihn (Mechilta BeShalach)“. Mit anderen Worten, die Heilung liegt darin, dass die Höhere Kraft dem Menschen die Möglichkeit gibt, aus eigenem Willen im Glauben über dem Verstand zu arbeiten.

RABASH, Ausgewählte Artikel Nr. 289 Der Schöpfer ist nachsichtig mit den Gerechten“

17.Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Es gibt nur Leere dort, wo nichts existiert, wie geschrieben steht: „und hängte die Erde auf das Nichts.“ Somit entspricht das Maß der Füllung eines leeren Platzes dem, wie weit sich der Mensch durch Glauben über dem Verstand erhebt.

Das heißt, die Leere sollte mit Erhabenheit gefüllt werden, also mit Hilfe des Glaubens über dem Verstand. Und der Mensch sollte den Schöpfer darum bitten, ihm dazu diese Kraft zu geben. Und das bedeutet, dass all diese Leere nicht erschaffen wurde, damit sich der Mensch leer fühlt, sondern damit er sie mit der Erhabenheit des Schöpfers füllt. Was heißt, dass er alles mit dem Glauben über dem Verstand annimmt.

Und das ist die Bedeutung von: „Gott aber hat es so gemacht, dass man sich vor Ihm fürchte“. Mit anderen Worten: Wenn dem Menschen diese Gedanken der Leere kommen, dann hat er sie deswegen erhalten, damit er das Bedürfnis bekommt, Glauben über dem Verstand auf sich zu nehmen. Und dazu ist die Hilfe des Schöpfers vonnöten. Der Mensch muss den Schöpfer darum bitten, dass Er ihm die Kraft geben möge, Glauben über dem Verstand anzunehmen. Denn gerade dann benötigt der Mensch die Hilfe des Schöpfers.

Baal HaSulam, Shamati 13, “Ein Granatapfel”

 

 

16.Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Ein Mensch soll nicht sagen, dass die Tatsache, dass er in einem niedrigen Zustand ist, so ist, weil er schlechter geworden ist, sondern dass, weil er sich jetzt korrigieren will, um mit all seinen Handlungen dem Schöpfer zu dienen, ihm jetzt von oben sein wahrer Zustand gezeigt wird. All das, was seinen Körper ausmacht und bis jetzt verborgen und nicht offensichtlich war, all seine Verlangen hat ihm der Schöpfer nun offenbart […]

Dieser Mensch sagt, dass es barmherzig ist, dass der Schöpfer ihm das Böse in ihm offenbart hat. Denn nur so erkennt er die Wahrheit und ist in der Lage, den Schöpfer mit einem echten Gebet zu bitten. Einerseits erkennt er nun, wie weit er vom Schöpfer entfernt ist, andererseits sollte er sagen, dass der Schöpfer ihm nun nahe ist, da Er sich um ihn kümmert und ihm seine Böses zeigt. Daher sollte er sagen, dass Er barmherzig ist.

Das ist die Bedeutung der Worte: Ich will singen von der Barmherzigkeit des Herrn immerdar.“ Das heißt, auf der einen Seite ist er glücklich und singt darüber. Auf der anderen Seite sieht er, dass er Buße tun muss. Mit anderen Worten, er muss den Schöpfer bitten, ihn Ihm anzunähern und darum, in ihm den Wunsch entstehen zu lassen, dass er Geben möchte und das dies zu seiner zweiten Natur wird.

Rabash, 1991/1, Was ist „wir haben keinen anderen König als Dich“, in der spirituellen Arbeit?

15.Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Indem man den egoistischen Gedanken annimmt und sich nicht für ihn entschuldigt – denn alles, was die Vernunft sagt ist wahr – geht man auf dem Weg des Glaubens, welcher über der Vernunft steht.

Der “Funke” des Glaubens ist also an den “Docht“ des egoistischen Gedankens gebunden. Nur dadurch kann man eine Mizwa(Gebot) des Glaubens richtig befolgen. So werden aus egoistischen Gedanken Verdienste, denn ohne sie hat man keine Möglichkeit Verdienste durch den Glauben erreichen zu können.

Dies wird „sich im Leiden freuen“ genannt. Obwohl  man unter den egoistischen Gedanken leidet, die einem bedrängen und dazu bringen, den Schöpfer zu verleumden und schlecht über die spirituelle Arbeit zu sprechen, freut man sich darüber, denn nur zu diesem Zeitpunkt kann man im Glauben über dem Verstand etwas tun. Dies wird „die Freude an der Mizwa“ genannt.

Rabash, Ausgewählte Notizen 5, „Die Bedeutung der Sünden, welche zu Verdiensten werden.“

14.Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Wir müssen wissen, dass wenn während der Arbeit der Wille zu empfangen den Menschen mit seinen Forderungen bedrängt, weder Diskussionen noch rationale Begründungen helfen. Auch wenn die Begründungen gerechtfertigt scheinen, werden sie uns nicht beim Besiegen unseres Bösen Triebes helfen.

Stattdessen steht geschrieben: „Er machte seine Zähne stumpf“, was bedeutet, das man nur durch Handlungen und nicht aufgrund von Argumenten vorankommt. Das bedeutet, dass man gezwungenermaßen seine Anstrengungen steigern muss. Dies ist die Bedeutung dessen, was unserer Weisen sagten: „Er wird gezwungen, bis er sagt: ich will.“ Mit anderen Worten, die Gewohnheit wird durch Beharrlichkeit zur zweiten Natur.

Baal HaSulam, Shamati 19, Was bedeutet „der Schöpfer hasst die Körper“ in der spirituellen Arbeit?

13.Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn man die Arbeit beginnt, beginnt man mit dem Glauben, doch der Körper widersetzt sich dieser Arbeit. Dies ist ein anstrengender Zustand, in welchem man den Körper überwinden und sich alle möglichen Ratschläge zu Hilfe nehmen muss. Unsere Weisen sagten dazu: „Mit List sollst du den Kampf führen“, denn der Körper will den Nutzen für sich selbst nicht verlieren. Im gleichen Maße, wie man sich anstrengt, beginnt man zu fühlen, dass man nicht in der Lage ist, irgendetwas zu tun und man kommt an den Punkt, wo man der Ansicht ist, alles getan zu haben, was man tun konnte. Nach all den Anstrengungen erreicht man die Erkenntnis, dass nichts in der eigenen, sondern alles in der Hand des Schöpfer liegt. Nun folgt der nächste  Zustand, das Gebet. Dieses kommt dann aus tiefstem Herzen, denn nun ist dem Menschen völlig klar, dass ihm niemand helfen kann, außer dem Schöpfer.

Rabash, 1989/23, Was bedeutet es in der Arbeit, “wenn du das bittere Kraut schluckst, wirst du nicht aus dir hinauskommen”?

12.Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Baal HaSulam sagte, dass der Ort, an dem sich der Schöpfer offenbart Shechina (göttliche Allgegenwart) genannt wird und der Schöpfer, der sich darin offenbart ist Shochen (der darin Wohnende). Doch wann wird Er Shochen genannt? Nur dann, wenn es jemanden gibt, der Ihn offenbart. In diesem Moment sind Shochen und Shechina nicht mehr zwei Dinge, sondern werden eins. Shochen ist das Licht ohne Kli (Gefäss), und die Shechina ist der Ort, den das Licht füllen kann. Daraus folgt, dass alles, was es an dem Ort gibt, der Schöpfer ist und nichts anderes. Es gibt dort das Licht und das Kli, d.h. die Voraussetzung dafür ist, dass es ein Kli gibt, welches das Licht füllen kann.

Und daraus folgt, dass es so ist, wie wir lernen, nämlich dass der Ort, welchem der Schöpfer seinen Namen gibt, nur dort ist, wo wir unsere Kelim (Gefäße) des Empfangens korrigiert haben um damit dem Schöpfer [Zufriedenheit] zu geben. Dann erscheint an diesem Ort der Name des Schöpfers, weil dies „Gleichwertigkeit der Form“ bedeutet. 

Rabash, 1986/26, Der direkte und der weite Weg

11.Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Und derjenige, der die Liebe des Schöpfers –  gesegnet sei Er – nicht gewonnen hat, sieht, wie all seine gestrigen Anstrengungen, seine Seele zu reinigen, heute wie weggeweht sind. Und an jedem Tag und in jedem Augenblick muss man neu anfangen, als ob man in seinem Leben bis jetzt noch nichts getan hätte. Deswegen steht geschrieben: „Und die Söhne Israels seufzten zum Schöpfer wegen der schweren Arbeit…“, weil sie deutlich erkannt haben, dass von ihrer eigenen Arbeit nichts wachsen wird. So war ihr Gebet wahrhaftig und wurde erhört, denn nur auf so ein Gebet wartet der Schöpfer.

Baal HaSulam, Brief 57