Notiz 13: Eine Hand auf dem Thron des Ewigen [1]
„Und er sprach: Weil eine Hand auf dem Thron des Ewigen erhoben ist, soll der Krieg des Ewigen wider Amalek währen, von Geschlecht zu Geschlecht.“ [2] Und Rashi erklärte dies so: „Der Schöpfer schwor, dass sein Name solange nicht ganz (vollständig, shalem) sein wird und sein Thron solange nicht ganz (vollständig, shalem) sein wird, solange der Name von Amalek nicht ausgelöscht ist“ [3], das heisst, der Name teilt sich in zwei Hälften.
Um das zu verstehen, müssen wir [der Erklärung] einen Vers voransetzen: „… denn in JaH, dem Ewigen (= J-H-W-H), ist ein Fels der (ewigen) Welten.“ [4] Das heißt, durch zwei Buchstaben „Jud“ und „Hej“ des vierbuchstabigen Namens Jud-Hej-Waw-Hej zeichnete er die Welten. In der Mishna [steht]: „Durch zehn Aussprüche ward die Welt erschaffen. Was lehrt uns das? Konnte sie doch auch [nur] durch einen Ausspruch erschaffen werden! Es geschah, damit die Gottlosen, welche die durch zehn Aussprüche geschaffene Welt verderben, umso strenger bestraft würden.“ [5]
Und dies ist eine berühmte Frage. Wenn der Heilige, gelobt sei Er, mit den Geschöpfen die Rechnung begleicht, gleicht das einem Menschen, der seinem Freund einen Pokal zur Verwahrung gibt, der ein Pfund wert ist. Wenn dieser ihn verliert, dann müsste er nur ein Pfund zahlen. Also zahlte der Besitzer zehn Pfund, weil dann zehn Pfund zurückgegeben werden müssten.
Und es geht darum, dass Er die Welt anfänglich mit der Stärke des Gesetzes (Midat haDin) erschuf, anschließend aber sah, dass die Welt dem nicht standhält; und so fügt Er die Eigenschaft der Barmherzigkeit (Midat haRachamim) [6] hinzu, wodurch dem Menschen die Möglichkeit eingeräumt wurde, zur Vollkommenheit zu gelangen. Als dagegen die Welt mit der Stärke des Gesetzes [verwaltet wurde], hatte der Mensch in seinem Dasein keine Möglichkeit, aus seinem Bösen Trieb auszutreten.
Und das ist die Bedeutung von „damit die Gerechten … umso reicher belohnt würden“ [7], also mithilfe der Korrektur durch die Eigenschaft der Barmherzigkeit, genannt zehn Aussprüche, erhält die Welt ihre Existenz.
„Und damit die Gottlosen, welche die durch zehn Aussprüche geschaffene Welt verderben, umso strenger bestraft werden“ bedeutet, dass nun, da den Menschen die Möglichkeit gegeben wurde, aus der Herrschaft des [Bösen] Triebes auszutreten, sie dies aber nicht wollen, sie damit die Welt zerstören – obwohl es doch die Korrektur der zehn Aussprüche gibt, was eine leichtere Sache ist, als was es vor der Korrektur gab, also in einem Ausspruch.
[1] 2. Mose 17,16
[2] Ebd.
[3] Rashi zu 2. Mose 17,16
[4] Jesaja 26,4
[5] Sprüche der Väter 5,1
[6] Rashi zu Bereshit 1,1
[7] Sprüche der Väter 5,1: Durch zehn Aussprüche ward die Welt erschaffen. Was lehrt das? Konnte sie doch auch [nur] durch einen Ausspruch erschaffen werden! Es geschah, damit die Gottlosen, welche die durch zehn Aussprüche geschaffene Welt verderben, umso strenger bestraft würden, und damit die Gerechten, welche die durch zehn Aussprüche geschaffene Welt erhalten, umso reicher belohnt würden.
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns Deinen Kommentar!