Das Kabbalastudium

Wenn man auf die Kabbala trifft, auf die „Weisheit der Kabbala“ oder auch „Wissenschaft der Kabbala“ wird man schnell mit dem Begriff „Kabbalastudium“ konfrontiert. Doch was bedeutet es eigentlich, das Kabbalastudium? Gleicht es einem Studium an einer Universität?

Nein.

Als Voraussetzung genügen für jeden Menschen Fragen wie: „Das kann doch nicht alles sein! Was ist der Sinn meines Daseins hier? Was habe ich für eine Aufgabe in meinem Leben? Wieso wurde ich hier in dieses Leben geboren?“ und ähnliches. Man braucht keine Reifeprüfung dafür. Man muss auch nicht jüdisch sein. Es ist egal, welcher Religion man angehört oder ob man überhaupt einer angehört. Es ist kein bestimmtes Alter dazu nötig.

Das Studium ist auch nicht nach eine bestimmten Anzahl von Semestern und Prüfungen abgeschlossen. Es dauert das ganze Leben. Denn dein Leben ist der eigentliche Gegenstand des Studiums. Dein Leben und wie du es mit den Leben der anderen Menschen deines Umfeldes oder mit allen Menschen auf der Welt und der Natur in Verbindung bringst.

Durch das Studieren der Texte und Konzepte der großen Kabbalisten der Vergangenheit, die von der spirituellen Physik erzählen, die sich ihnen im Rahmen ihres eigenen Studiums offenbarte, erhältst du neue Einsichten in deine eigenen Gedanken, Gefühle und Handlungen. Und sobald du tiefer in die Materie der Kabbala eingetaucht bist, erkennst du Zusammenhänge dort, wo du zuvor keine vermutet hättest und du erlangst das Bild des großen Ganzen.

Und doch ist es noch lange nicht zu Ende. Wenn du zum Beispiel heute einen bestimmten Text liest und dich in einigen Wochen wieder mit dem gleichen beschäftigst, wirst du merken, dass er dir plötzlich ganz neue Perspektiven offenbart. Und das Gelesene fühlt sich ganz anders als beim letzten Mal an. Das zeigt dir, dass du dich bereits weiterentwickelt hast. Übrigens werden dir die kabbalistischen Texte anfangs sehr verwirrend vorkommen – daher ist ein Kurs oder die Teilnahme an einer moderierten Studiengruppe ganz hilfreich.

Merken es die anderen Menschen, dass du Kabbala studierst? Mit Sicherheit. Wenn man Feuer gefangen hat, hat man normalerweise einen großen Drang, jedem über seinen „kostbaren Fund“ erzählen zu wollen und man versteht meistens nicht, warum sich beim Gegenüber kaum Begeisterung einstellt. Diese Erfahrung machen die meisten Kabbalastudenten. Sei nicht verunsichert deswegen. Nicht jeder ist schon so weit wie du. Mach einfach weiter und wenn dich jemand fragt, warum du neuerdings gelassener, besonnener und fröhlicher erscheinst, ist das doch ein gutes Zeichen!

So richtig begeistert kann man sich nur mit jenen Menschen unterhalten, die ebenfalls Feuer gefangen haben – in der Kabbala nennt man das „der Punkt im Herzen ist erwacht“. Daher gibt es in der Kabbala Akademie viele Möglichkeiten zum Austausch: Über die Kommentarfunktion bei den Beiträgen, in Kursen und Studiengruppen. Immer wieder finden auch lokale Treffen statt – und dort kannst du dich dann wirklich gut mit Gleichgesinnten austauschen.

Noch einige Zitate, die für frisch gebackene Kabbala Studenten hilfreich sind:

„Es gibt keinen Zwang in der Spiritualität“ – studiere gemäß deinem eigenen Rhythmus und Verlangen. Alles andere stellt sich von selbst ein.

„Glaube nicht, prüfe!“ In der Kabbala musst du nichts glauben. Daher nennt man sie auch oft „Wissenschaft“. Du kannst alles Gelernte auf Authentizität und Stimmigkeit bei dir selbst prüfen.

Das Kabbalastudium ist unendlich wie das Weltall. Genauso wie deine Seele. Und was würde sich wohl mehr lohnen, als in die eigene Seele zu investieren?

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2 Kommentare
  1. Igor Balita
    Igor Balita sagte:

    Das Studium verläuft unter allgemeinen Prinzipien „lerne und schweige“ und „von der Sache rede nicht mit dem, mit wem du das kannst, sondern mit dem mit wem du das sollst“. Sicher müssen wir auch den anderen, Nichtbeteiligten ein paar Wörter über Kabbalah sagen, aber wenn die aggressives Wiederstand leisten, sollen wir das unterlassen die über irgendwas zu informieren. So wie einen Bauer wollte neue Samen streuen: ein Drittel von Winde verweht, ein Drittel von Vögel erbeutet und nur aus einem Drittel, neue Pflanzen aufsprießen… So meiner Meinung ist das Kabbalah Studium…

  2. Liz
    Liz sagte:

    Mir ist es anfangs genauso gegangen. Ich wollte jedem die Kabbala schmackhaft machen, aber habe eigentlich nur Ablehnung geerntet. Meine Freunde dachten wohl, ich wolle sie missionieren. Ich konnte das gar nicht verstehen. Ich hatte buchstäblich den „Heiligen Gral“ gefunden und kein Schwein interessierte es… Das war vor 10 Jahren.

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