Lag baOmer

Fast alle jüdischen Feiertage haben eine kabbalistische Bedeutung. Lag baOmer nimmt hier einen besonderen Platz ein.

Dieser Feiertag ist Shimon Bar Yohai (RASHBI), dem Autor des wichtigsten kabbalistischen Buches, dem Sohar, gewidmet. An diesem Tag soll eine Epidemie, die 24.000 Schüler des großen Lehrers Rabbi Akiva das Leben nahm, ihr Ende gefunden haben. Shimon bar Yohai war einer der wenigen Studenten, die diese Epidemie überlebten.

An diesem Feiertag machen die Menschen meist ein Lagerfeuer, amüsieren sich und vollziehen das Halake-Ritual. Das ist der erste Haarschnitt von Jungen, die das dritte Lebensjahr erreicht haben. Die Tradition lässt sich auf ARI (Itzhak Luria Ashkenazi), einem großen Kabbalisten des 16.Jahrhunderts, zurückführen.

Interessant ist auch der Name dieses Feiertags. Die Abkürzung Lag besteht aus den zwei Buchstaben Lamed [30] und Gimel [3] mit dem Zahlenwert 33. Omer ist einerseits eine Maßeinheit, bedeutet aber auch Garbe(Bündel aus Weizenären). Der ganze Name Lag baOmer kann daher mit ”dreiunddreißig Tage zählen“ übersetzt werden. Deshalb findet der Feiertag am 33. Tag nach Pessach statt. Ab da beginnt ein Countdown der bis zum Fest Shawuot, dem 50. Tag, dauert.

Während der Countdown-Periode ist es Brauch, jeden Tag aus dem Siddur, dem Gebetsbuch, die folgenden Worte vorzulesen: „Möge Dank der Omer-Zählung, die ich heute vollzog, das korrigiert werden, was ich in der Sefira beschädigte“… Danach wird die Sefira genannt, die dem jeweiligen Tag entspricht, z. Bsp. Chessed. Dies sind seltsame Worte, deren wahre Bedeutung für gewöhnlich den Anwesenden und auch dem Leser selbst verborgen bleiben.

Hier möchten keine kabbalistische Begriffe, wie Sefira und Chessed, erklärt werden, sondern es soll verdeutlichen werden, dass der Feiertag Lag baOmer einen wichtigen Platz im jüdischen Kalender einnimmt. Er wurde von Kabbalisten eingeführt und enthält deshalb viele kabbalistische Informationen. Dieser Artikel soll zum Nachdenken anregen.

Die Kabbala selbst wird meist als etwas Mystisches, oder sogar als etwas Verbotenes missverstanden. Doch sie wird nicht nur von Gruppen und in zahlreichen Kursen, sondern auch auf akademischer Ebene, an Hochschulen in Israel, wie auch auf der ganzen Weltt, studiert. Es stellt sich die Frage, warum wir gegenüber der Kabbala und den Kabbalisten misstrauisch sind, obwohl ihre etablierten Feiertage gefeiert werden, Straßen nach ihnen benannt sind und die Kabbala an Universitäten studiert wird?

Scheinbar teilen Kabbalisten das gleiche Schicksal mit den Juden. Die Straßen sind nach ihnen benannt, aber beliebt sind sie nicht und niemand weiß, warum.

UNBEKANNTES ÜBER BEKANNTES

Das Buch Sohar wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. in der Höhle von Idra Rabba[großer Halbkreis] geschrieben. Sie befindet sich zwischen dem Berg Meron und der antiken Stadt Safed, auf die der Berg von oben ”schaut“. An diesen Ort brachte Rabbi Shimon seine Schüler und gemeinsam schrieben sie das geheimnisvollste Buch der Welt. Seit Jahrtausenden ist das Buch Sohar von Gerüchten, Rätseln, Missdeutungen und sogar Ängsten umwoben.

Rabbi Shimon (RASHBI, 110-190 u.Z.) war der erste Kabbalist, der beschrieb, wie die Einheit und gegenseitige Bürgschaft zwischen den Menschen die in der unendlichen Natur eingebettete positive Kraft aktivieren. Und einer seiner Schüler, Rabbi Aba, verschlüsselte in den Worten des Buches ihr wahres Wesen, die spirituelle Weisheit der Verbindung.

RASHBI musste diese Entdeckungen verbergen, denn die Menschheit war noch nicht bereit für sie. Aus diesem Grund wurde das Buch Sohar gleich nach seiner Entstehung versteckt. 500 Jahre später wurde es wiederentdeckt. Natürlich konnte man den Wert der Entdeckung nicht einschätzen, geschweige denn zweckmäßig anwenden. Und so kam es, dass einer der Weisen von Safed auf dem Markt einen Fisch kaufte, der in die Texte des Sohar eingepackt war. Fassungslos über seine Entdeckung erstand er alles, was er retten konnte und band die einzelnen Blätter zu einem Buch.

Im 13. Jahrhundert gelangte es nach Spanien zu Rabbi Moshe De Leon. Es bestand nur mehr aus dem Zwanzigstel seiner ursprünglichen Größe. Später war die Witwe von Rabbi Moshe gezwungen, die Manuskripte ihres Mannes zu verkaufen. Das Buch Sohar war nach seiner weiten Reise zum ersten Mal im Besitz von ”Vielen“, und sein Geheimnis konnte gelüftet werden. Im 16. Jahrhundert schrieb der große Kabbalist Ari den ersten kabbalistischen Kommentar zum Buch Sohar. Seitdem ist dieses Buch für die Öffentlichkeit zugänglich.

Rabbi Yehuda Ashlag schrieb als Erster einen zeitgemäßen Kommentar zum Buch Sohar – mit dem Titel ”Sulam (Leiter)“. Dank dieses Kommentars kann heute jeder lernen zu verstehen, wovon das Buch Sohar spricht.

 

2 Kommentare
  1. Mandy Epperlein
    Mandy Epperlein sagte:

    Hallo. Habe probiert mich mehrere Male anzumelden. Ging nicht. Unser Geist ist gross und mächtig . Der zohar entspricht meinem Leben.. jehuda hat Briefe hinterlassen . Schaut was ihr darin finden könnt.. Schulsystem sollte nur so ablaufen. Viel Erfolg Glückund Zufriedenheit für diesen Planeten. LG. Mandy

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