07. Oktober 2021, Gute-Nacht-Text

Ich bin froh, dass ich in einer solchen Generation geboren wurde, in der es erlaubt ist, die Weisheit der Wahrheit zu verbreiten. Und wenn du mich fragst, woher ich weiß, dass es bereits möglich ist, werde ich dir antworten: weil ich die Erlaubnis erhalten habe, es offenzulegen. Und siehe „[Tore] der Sprüche von Raschbi“ [Schriften von Rabbi Shimon Bar Yochai], dort nennt er diesen Weg „die Gewährung der Erlaubnis“. Und das ist es, was der Schöpfer mir in vollem Umfang gegeben hat. Wie es bei uns üblich ist, hängt es nicht von der Größe des Weisen selbst ab, sondern vom Zustand der Generation. Wie unsere Weisen sagten: „Der kleine Samuel war würdig […], aber seine Generation war dessen nicht würdig.“ Und deshalb habe ich gesagt: es ist alles verbunden mit meiner Generation, was mir bei der Offenbarung dieser Wissenschaft gewährt wurde.  

 

Baal HaSulam, „Die Lehre der Kabbala und ihr Wesen“

1 Antwort
  1. Günther Paehlke
    Günther Paehlke sagte:

    Die Abendtexte von Baal HaSulam erlebe ich so, als ob er als Weiser mir persönlich etwas von seiner Weisheit eröffnen möchte, als ob er mir heilsames Wasser schenkt aus den Quellen der Weisheit, damit ich das Wasser weiterreiche durch mein Leben. Damit ich eine neue Sicht auf das Leben bekomme, auf die Menschen, auf die Welt. Damit ich empfange, um zu geben.
    Dass er gerungen hat um Erlaubnis, die Wahrheit offenzulegen und sie zu verbreiten, ist sicher mit dem Selbstverständnis der Kabbalisten seiner Zeit zu erklären. Dass er das Tor nach draußen geöffnet, den Horizont geweitet hat hinein ins Universum, hängt sicher zusammen mit seiner festen Verwurzelung im Schöpferglauben, mit seiner Bildung, die Strukturen dieser Welt zu durchschauen, mit seiner Herzensbildung, dass ihm die Situation seiner Generation nicht gleichgültig ist. Ich benutze hier das Präsens, weil seine Worte eine unglaubliche Präsenz vermitteln: j e t z t gilt es, die Generation ist in einem schrecklichen Zustand. Die Generation braucht Hilfe. Eine neue Idee. Licht.
    Jetzt gilt es – unsere Generation heute stolpert von einer globalen Krise in die andere. Die Sprache der Gewalt dröhnt aus allen Ecken, man braucht nur die Zeitungen öffnen und sich die Nachrichten ansehen. „Hassbotschaften“ sind an der Tagesordnung. Der Zustand auch heute ruft nach Veränderung. Menschen mögen keine Veränderungen. Veränderungen erzeugen Ängste. Lieber zurück zu den „Fleischtopfen Ägyptens“ als in eine unsichere Zukunft gehen. Das war eine Haltung im alten Israel zu Beginn des Exodus und ist auch heute der gängige Wunsch vieler: „es soll alles wieder so werden wie zur Zeit vor Corona!“
    Und Baal HaSulam: ich schenke euch ein Wissen, eine Wissenschaft, sie wird euren Blick verändern, sie wird euch selbst verändern: es braucht nur eines: Vertrauen, Vertrauen sich auf den Schöpfer einzulassen, sich mit ihm zu verbinden, und ihn zu bitten, dass er euch unterstützt. Dann bricht etwas mehr Licht in das Leben ein, hier geht ein Licht auf, dort und dort- unendlich viele Lichter, die sich zu einem großen Licht verbinden. Ein Lichter – Netzwerk.
    Und jetzt verstehe ich erst, wie nahe mir als Christ auch Jesus von Nazareth ist, wenn er sagt: „Ich bin das Licht der Welt“. „Stellt euer Licht nicht unter einen Scheffel“. Und alles verbunden mit e i n e m Satz aus der Tora: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

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