23. Oktober 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn Freunde sich versammeln, muss jeder von ihnen denken, dass er gekommen ist, um seine Selbstliebe zu annullieren. Das bedeutet, dass er jetzt nicht seine Wünsche zu empfangen befriedigen möchte, sondern dass sein einziges Verlangen ist, so viel wie möglich an die Nächstenliebe zu denken. Nur so kann er das Bedürfnis aufbauen, die neue Eigenschaft zu erlangen, welche das “Verlangen zu geben“ genannt wird.

Von der Liebe zu den Freunden kann der Mensch zur Liebe zum Schöpfer gelangen, was bedeutet, dem Schöpfer Zufriedenheit geben zu wollen. Nur so erlangt der Mensch das Bedürfnis und die Einsicht, dass das Geben wichtig und notwendig ist. Diese Einsicht wird durch die Liebe zu den Freunden hervorgerufen.

RABASH, 1984/6, Liebe zu Freunden – 2

1 Antwort
  1. Günther Paehlke
    Günther Paehlke sagte:

    Wenn ich einmal die Vorbereitung für den spirituellen Weg vergleichen darf mit der Vorbereitung auf eine Bergtour: mir steht ein klares Ziel vor Augen, ein Gipfel, die Wege und Pfade zu diesem Gipfel sind mir noch nicht so klar. Aber ich will da hinauf. Am besten hole ich mir Informationen von einem erfahrenen Bergführer, der den Weg aus eigener Erfahrung kennt, dann schließe ich mich einer Gruppe an. Ich lerne die Gruppe vor der Tour kennen. Diese Menschen teilen mit mir die Vorfreunde auf die Wanderung, wir tauschen uns aus, sie beraten mich, was ins Gepäck kommt, es sollte nicht zu schwer sein – und weil im Vorfeld immer wieder so leichte Zweifel bei mir aufkommen, ob ich den Anstieg auch schaffe, gibt mir das Bewusstsein, dass ich nicht alleine die Gipfeltour mache, irgendwie Sicherheit, Vertrauen-es wird schon gut gehen.
    Während ich die Worte von Rabash heute Abend lese, fühle ich mich wie vor einer Bergtour, von der ich noch nicht so richtig weiß, ob ich das auch so schaffe. Das Ziel vor Augen ist Genuss. Der Gipfel strahlt mir entgegen. Es macht mir Mut, dass ich die Wege nach oben nicht alleine mache, dass „Freunde“ dabei sind, dass wir ein Team sind, dass wir jedem und jeder Vertrauen schenken. Das ist schon mal eine gute Voraussetzung. Und dann gibt uns Rabash als Verpflegung mit: ihr werdet die Tour zum Gipfel nur schaffen, wenn ihr mehr und mehr auf Selbstliebe verzichtet und euch mehr von der Nächstenliebe ernährt, wenn ihr spürt, ihr wollt nur noch den anderen etwas geben, dann findet ihr den Pfad zu Gipfel. Es kann aber sein, dass ihr den „Licht-Gipfel“ erst erreicht, indem ihr absteigt.Bei jedem Schritt nach unten kommt ihr einen Schritt höher. Denn nur dann „erlangt ihr das Bedürfnis und die Einsicht, dass das Geben wichtig und notwendig ist“.
    Wie bei einer Tour in die Berge: auf dem Weg ändern sich Einstellungen, wird man herausgefordert: alles zu geben, für die anderen, dass wir gemeinsam das Ziel erreichen.
    Merkwürdig – mein Bergverstand sagt mir: je mehr ich empfangen, mitnehmen will, weil ich davon überzeugt bin, dass ich das alles brauche, desto schwerer wird mein Gepäck. Je mehr ich aus meinem Gepäck abgebe, desto leichter mein Rucksack, und dann spüre ich vielleicht etwas von der „Leichtigkeit des Seins“. Zufriedenheit, Genuss am Gipfel. Zusammen mit den Freunden. Und dann spüre wir etwas von der Höheren Kraft, die uns die ganzen Weg über Kraft geschenkt hat zum ‚Auftanken‘.
    Der spirituelle Weg der Kabbala verspricht ein besonderes Erlebnis zu werden!

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