1990/36 Was bedeutet „Die Kinder Esaus und Ishmaels wollten die Tora nicht empfangen“ in der Arbeit?
Rabash, 1990/36, korrigiert, EY, 28.12.2023
Im Heiligen Sohar (Balak, Punkt 138) steht geschrieben: „Als der Schöpfer Israel die Tora geben wollte, ging er zu den Kindern Esaus und lud sie dazu ein, aber sie nahmen sie nicht an, wie geschrieben steht: ‚Der Ewige kam vom Sinai und strahlte von Seir auf sie herab, was bedeutet, dass sie nichts empfangen wollten. Er ging zu den Kindern Ismaels, und sie wollten die Tora nicht empfangen, wie geschrieben steht: ‚Er erschien vom Berg Paran‘. Da sie die Tora nicht wollten, kehrte Er zu Israel zurück.“
Im Heiligen Sohar (Balak, Punkt 140) heißt es: „Rabbi Shimon sagte zu ihm: ‚Diese Frage ist geklärt. Der Ewige kam vom Sinai, und vom Sinai kam Er und wurde ihnen offenbart. ‚Und Er strahlte von Seir auf sie herab‘ bedeutet, dass die Bewohner von Seir sagten, das sie nichts empfangen wollten, was Israel viel Licht und Liebe hinzufügte. Ebenso ist Er Israel vom Berg Paran aus offenbart worden; als die Bewohner von Paran sagten, dass sie nichts empfangen wollten, wurde Israel zusätzliche Liebe und Erleuchtung hinzugefügt, so, wie es sein sollte.“
Wir sollten verstehen, warum es heißt, dass die Kinder Esaus und Ismaels, die sich weigerten, die Tora zu empfangen, und Israel mit zusätzlicher Liebe und Erleuchtung erfüllten. Es scheint so, als ob niemand die Tora empfangen wollte und einzig und alleine Israel die Rettung war, und Er sich deshalb Israel gezeigt hat und ihnen mehr Licht gab. Es scheint, dass Israel sonst die zusätzliche Liebe und die Erleuchtung fehlen würde.
In der materiellen Welt können wir sehen, dass ein Mensch manchmal jemandem etwas Schönes schenken möchte, aber es niemanden gibt, der es empfangen will, und das schmerzt den Menschen. Deshalb hat jemand Mitleid mit ihm und nimmt es an, und dann liebt der Mensch denjenigen, der ihm einen Gefallen getan hat, indem er diese Sache annahm. Aber wie kann so etwas in Bezug auf den Schöpfer gesagt werden, dass die zusätzliche Liebe und die Erleuchtung, die der Schöpfer Israel schenkte, darauf zurückzuführen ist, dass die Kinder von Esau und Ismael die Tora nicht empfangen wollten, während Israel sie empfangen hat?
Um dies in der spirituellen Arbeit zu verstehen, müssen wir uns daran erinnern, dass der Mensch in der Arbeit selbst eine kleine Welt ist, wie es im Heiligen Sohar geschrieben steht: „Der Mensch besteht aus allen siebzig Nationen der Welt und enthält die Eigenschaft von Esau, die Eigenschaft von Ismael und auch die Eigenschaft von Israel.“ Wie wir lernen, befindet sich die Eigenschaft Israels im Exil unter der Herrschaft der siebzig Nationen der Welt, die im Allgemeinen als „das Verlangen, für sich selbst zu empfangen“ bezeichnet werden, während Israel als „Verlangen, dem Schöpfer zu geben“ bezeichnet wird.
Es ist bekannt, dass es zwei Unterscheidungen gibt:
1.) Das Schöpfungsziel, das darin besteht, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, nämlich dass die Geschöpfe Gutes und Genuss empfangen. Das Verlangen des Schöpfers zu geben erschafft in den Geschöpfen das Verlangen, Gutes und Genuss zu empfangen, d.h. wo immer das Geschöpf sieht, dass es etwas zu genießen gibt, sehnt es sich sofort danach, den Genuss zu empfangen. Dies wird „das Kli [Gefäß] genannt, das der Schöpfer erschaffen hat“, wie geschrieben steht: „Das Gott erschaffen hat.“
2.) Die Korrektur der Schöpfung. Es gibt jedoch die Angelegenheit der Korrektur der Schöpfung, was bedeutet, dass, um Scham zu verhindern, eine Korrektur stattgefunden hat, bei der es unmöglich ist, mit dem Kli, das der Schöpfer erschaffen hat, zu empfangen, und das „Wille, für sich selbst zu empfangen“ genannt wird. Vielmehr muss der Mensch ein neues Kli bilden, das „Verlangen zu geben“ heißt, wie der Schöpfer, dessen Verlangen es ist, seinen Geschöpfen etwas zu geben. Auch die Geschöpfe müssen dieses Kli bilden, sonst liegen das Gute und der Genuss, die der Schöpfer seinen Geschöpfen geben möchte, unter einer Verhüllung und sind in Verborgenheit. Das ist die Bedeutung der Worte, „die Gott erschaffen hat“ – also den Wille zu empfangen – „zu tun“, was heißt, was die Geschöpfe tun müssen, nämlich das Verlangen zu geben zu erlangen, das in den Geschöpfen fehlt, und sie müssen es erlangen, damit sie ein Verlangen zu geben haben werden.
Wir sollten fragen: Wie ist es möglich, das Gegenteil von dem zu tun, was der Schöpfer erschaffen hat, nämlich den Willen, selbst zu empfangen? Wie ist es möglich, die Arbeit des Schöpfers, die „Wille zum Empfangen“ heißt, aufzuheben und das Gegenteil zu tun? Es scheint so, als würde der Mensch gegen den Schöpfer handeln?
Die Antwort ist, dass der Mensch den Willen zum Empfangen, den der Schöpfer erschaffen hat, nicht aufheben kann. Warum wird also von uns verlangt, alles um des Schöpfers Willen zu tun, wenn es doch gegen unsere Natur ist?!
Es gibt jedoch eine weitere Angelegenheit, die mit Licht und Kli zu tun hat. Ein Kli heißt „Verlangen“, und Verlangen bedeutet „ein Mangel“. „Licht“ ist die Füllung des Mangels. Die Regel lautet: „Es gibt kein Licht ohne ein Kli.“ Die Geschöpfe müssen sich also mit einem Kli, also einem Mangel, versorgen, denn es gibt eine Regel, die besagt, dass jeder Mangel speziell die Geschöpfe betrifft und nicht den Schöpfer.
Daraus folgt, dass die Geschöpfe Handlungen ausführen und nach Wegen suchen müssen, um in sich selbst einen Mangel zu finden, der darin besteht, dass sie alle ihre Handlungen um des Schöpfers willen ausführen möchten, es aber nicht können, so dass die Geschöpfe diesen Mangel an dem Verlangen zu geben, das sie selbst nicht erlangen können, sehen und spüren können.
Damit aber klar wird, dass sie das Verlangen zu geben nicht selbst erlangen können, müssen sich die Geschöpfe zuerst selbst anstrengen. Woher sollen sie sonst wissen, dass sie diesen Mangel nicht aus eigener Kraft erlangen können? Wir sollten zudem fragen: Wer braucht die Bewusstheit, dass der Mensch nicht in der Lage ist, das Verlangen zu geben selbst zu erlangen?
Die Antwort lautet, dass der Mensch selbst dieses Bewusstsein braucht. Andernfalls wird er den Schöpfer nicht um Hilfe bitten, denn er wird denken, dass er Zeit hat, alles zu tun, um zu geben, was er möchte, da es in seiner Macht stehe, alles zu tun, um zu geben, wann immer er möchte.
Aus diesem Grund muss der Mensch zuerst selbst arbeiten, um das Verlangen zu geben zu erlangen und erst dann kann er ein ernsthaftes, von Herzen kommendes Gebet erheben, was bedeutet, dass er einen echten Mangel an der Rettung durch den Schöpfers hat, damit Er ihm dieses Verlangen, alles um des Schöpfers willen zu tun, geben wird.
So können wir auslegen, was geschrieben steht (Psalm 119): „Glücklich sind die, die Seine Zeugnisse schätzen, die von ganzem Herzen nach Ihm verlangen.“ Wir müssen die Verbindung zwischen den Worten „Glücklich sind die, die Seine Zeugnisse schätzen“ – die also Mizwot [Gebote/gute Taten] der Tora befolgen, und „die von ganzem Herzen nach Ihm verlangen“ – verstehen. Wie oben geschrieben, müssen wir einen Mangel haben, damit wir spüren, dass uns das Verlangen zu geben fehlt. Bevor wir das Verlangen zu geben haben, sind wir nicht in der Lage, das Gute und den Genuss zu empfangen, die der Schöpfer den Geschöpfen geben möchte.
Doch wie kann man diesen Mangel erlangen? Uns wird gesagt, dass das Einhalten von Mizwot und Tora zu der Erkenntnis führen kann, dass man das Verlangen zu geben erlangen muss. Das heißt, wenn ein Mensch durch das Einhalten von Tora und Mizwot darauf abzielt, dem Schöpfer näher zu kommen, also Dwekut [Anhaftung] mit Ihm zu erreichen, was „Gleichheit der Form“ genannt wird, kann dies dazu führen, dass er den Mangel zu geben spürt. Es steht geschrieben: „Glücklich sind die, die Seine Zeugnisse schätzen“, was bedeutet, dass ihm dies einen Mangel bringt, nach dem er den Schöpfer bitten kann, ihm diesen Mangel zu geben.
Das ist die Bedeutung der Worte „die Ihn von ganzem Herzen verlangen“, was bedeutet, dass er danach vom Schöpfer aus ganzem Herzen verlangen kann, ihm zu geben, ihm also das Verlangen zu geben, dass alles, was er für den Schöpfer macht, aus ganzem Herzen macht. Daraus folgt, dass er durch das Einhalten von Tora und Mizwot in einen Zustand kommt, in dem er vom Schöpfer fordern kann, dass er ihm die Eigenschaft „von ganzem Herzen“ gibt, d.h., dass es einzig und alleine für den Schöpfer ist. Mit anderen Worten: Er fordert, dass der Schöpfer ihm das Verlangen gibt, „von ganzem Herzen“ zu geben, denn das ist die einzige Belohnung, die er als Gegenleistung für das Einhalten von Tora und Mizwot verlangt.
Daraus folgt, dass die Arbeit des Menschen darin besteht, einen Mangel und einen Bedarf zu erlangen, und dass der Schöpfer ihm das Verlangen zu geben statt des Verlangens zu empfangen gibt, das Er ihm bei der Schöpfung gegeben hat, denn dadurch wird er mit Dwekut an den Schöpfer belohnt. Obwohl er also um ein anderes Verlangen bittet als das, welches der Schöpfer ihm gegeben hat, möchte der Schöpfer genau dies. Baal HaSulam nannte dies so, dass der Schöpfer sagte: „Meine Söhne haben Mich besiegt“, denn sie möchten ein anderes Verlangen haben als das, welches der Schöpfer ihnen gegeben hat, d.h. sie verlangen vom Schöpfer ein anderes Verlangen als jenes, das Er ihnen ursprünglich gegeben hat.
Doch der Wille zu empfangen, den der Schöpfer gegeben hat und der „Existenz aus Abwesenheit“ genannt wird, ist die Achse der gesamten Schöpfung. Der Wille zu empfangen muss jedoch einer Korrektur unterzogen werden, die als „Korrektur der Schöpfung“ bezeichnet wird. Das heißt, die Schöpfung heißt „Wille, für sich selbst zu empfangen“, und darauf wird eine Absicht des Gebens gelegt. Daraus folgt, dass der Wille zum Empfangen am Ende bestehen bleibt, aber eine Korrektur der Ausrichtung zum Geben erfahren hat.
Daraus folgt, dass wir fragen sollten: Wenn der Mensch anfängt, den Schöpfer zu bitten, ihm das Verlangen zu geben, zu geben, d.h. alle seine Taten um des Schöpfers willen zu tun, warum gibt der Schöpfer ihm dann nicht das Verlangen zu geben, wie der Mensch es verlangt und bittet? In der Ordnung der Arbeit sehen wir, wenn der Mensch auf dem Weg wandeln möchte, um das Verlangen zu geben zu erlangen, dass er sieht, dass er Rückschritte macht statt vorwärts geht. Das heißt, das Böse offenbart sich in ihm nun intensiver, als es sich in ihm offenbart hat, als er arbeitete, um Belohnung zu empfangen.
Wir müssen wissen, dass das Verlangen zu geben einzig und alleine die Korrektur der Schöpfung ist und nicht das Schöpfungsziel, denn das Schöpfungsziel besteht darin, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, also dass die Geschöpfe Gutes und Genuss empfangen. Wenn Er ihnen also sofort geben würde, was sie fordern, nämlich das Verlangen zu geben, wären sie mit der Arbeit zufrieden, da sie dem Schöpfer geben und Dwekut an den Schöpfer haben, was brauchen sie also noch? Für sich selbst brauchen sie nichts, was als „Verlangen nach Barmherzigkeit“ bezeichnet wird, und sie haben kein Bedürfnis, etwas vom Schöpfer zu empfangen, so dass die Angelegenheit des Schöpfungsziels, das Sein Verlangen ist, ihnen zu geben, unberührt bleiben würde.
Der Zweck der Schöpfung, der das Wesentliche ist, wird nach dem Ziel und nicht nach den Mitteln bewertet, denn der Wille zu geben ist nur ein Mittel, um das Ziel zu erreichen. Wenn der Mensch den Willen zu geben erhalten hätte, wäre er damit zufrieden, und das Ziel bliebe wie ein nicht umgedrehter Stein, da niemand das Verlangen zu geben bräuchte, weil sie bereits in der Arbeit zufrieden wären.
So steht es in dem Buch „Früchte eines Weisen“ (Bd. 1, S. 118) geschrieben: „Aus all dem oben Gesagten geht hervor, dass die Seele dazu bestimmt ist, alle 620 heiligen Namen zu erwerben, also ihre gesamte Statur, die 620 Mal mehr ist, als sie vor ihrer Einkleidung hatte. Ihre Statur offenbart sich in den 620 Mizwot, in die das Licht der Tora eingekleidet ist, und der Schöpfer offenbart sich in dem kollektiven Licht der Tora. So siehst du, dass ‚die Tora, der Schöpfer und Israel‘ eins sind.“
Das bedeutet, dass dies der Zweck der Schöpfung ist, zu dem der Mensch seine Vollkommenheit erreichen muss, um das Wesen der Tora aus den Namen des Heiligen, gelobt sei Er, zu erlangen. Und es ist nicht genug, dass er dem Herrn geben will, auch wenn das eine große Sache ist, aber das ist nicht das Ziel.
Das bedeutet, dass dies das Schöpfungsziel ist, dass ein Mensch seine Vollkommenheit erreichen und mit der Tora belohnt werden soll, um das Wesen der Tora aus den Namen des Schöpfers zu erlangen. Es reicht nicht aus, dass Er dem Schöpfer etwas geben möchte. Das ist zwar eine großartige Sache, aber es ist nicht das Ziel. Vielmehr muss der Mensch das 620-fache dessen erreichen, was seine Seele hatte, bevor sie in einen Körper eingekleidet wurde. Wenn er jedoch das Verlangen zu geben sofort nach ein paar Gebeten und Bitten erhalten würde, hätte er keinen Bedarf, das Ziel zu erreichen, für das er erschaffen worden ist. Das ist die Erklärung, warum der Mensch das Verlangen zu geben nicht sofort empfängt und darüber hinaus sehen kann, dass er ein noch übermäßigeres Verlangen zu empfangen bekommt, als er es vor Beginn der Arbeit des Gebens hatte.
Wir sollten jedoch verstehen, warum ein Mensch, nachdem er sich bemüht hat, dem Schöpfer näher zu kommen – was Gleichheit der Form bedeutet, Dwekut genannt, wie geschrieben steht: „Und an Ihm festzuhalten“, wie sie erklärten: „Hafte Seinen Eigenschaften an – wie Er barmherzig ist, so sei auch du barmherzig“ – warum es dann nicht ausreichte, dass ein Mensch nicht empfing, worum er bat, nämlich das Verlangen zu geben. Warum bekommt er jetzt stattdessen eine übermäßige Menge des Willens zu empfangen – jedes Mal mehr, als er hatte, bevor er darum betete, dass ihm das Verlangen zu geben gegeben wird? Es scheint, als ob es ein Fehler von oben ist, und als ob oben gedacht wird, dass er um ein Verlangen zu empfangen bittet und deshalb einen größeren Willen zu empfangen erhält. Er hat aber um ein Verlangen zu geben gebeten, warum wird ihm also von oben ein größerer Wille zu empfangen gegeben?
Die Antwort lautet: Damit er einen Bedarf entwickelt, das Schöpfungsziel zu empfangen, um mit der Tora – den „Namen des Schöpfers“ -, belohnt zu werden, wird ihm jedes Mal ein größerer Wille zum Empfangen gegeben. Das heißt, in dem Maße, wie er Dinge macht, um das Verlangen zu geben zu erreichen, empfängt er von oben ein Verlangen zu empfangen. Und wenn er um Hilfe von oben bittet, weil er sehen kann, dass er aus dieser Herrschaft nicht austreten kann, worin besteht dann die Hilfe? Im Heiligen Sohar wird es so genannt: „Wer kommt, um sich zu reinigen, dem wird geholfen.“ Er fragt: „Wie wird ihm geholfen?“ Er antwortet: „Mit einer heiligen Seele. Wenn er noch mehr belohnt wird, erhält er Ruach.“ Das heißt, durch die Hilfe, die er von oben empfängt, wird er solange mit Unterstützung belohnt, bis er sein NaRaNCHaY erhält. Daraus folgt, wenn er jedes Mal sehen kann, dass er mehr Böses hat, so muss er jedes Mal um mehr Hilfe bitten.
So hörte ich von Baal HaSulam, der über das, was über Abraham geschrieben steht (1. Mose 15), sagte: „Und Er sagte zu ihm: ‚Ich bin der Ewige, der dir dieses Land gibt, damit du es erbst.‘ Er aber sagte: ‚Woher soll ich wissen, dass ich es erben werde?‘ Er sagte Abraham: ‚Du sollst wissen, dass deine Nachkommen Fremde sein werden in einem Land, das ihnen nicht gehört, und dass sie vierhundert Jahre lang versklavt und gequält werden, und danach werden sie mit viel Besitz herauskommen.'“
Er hinterfragte die Antwort, die der Schöpfer ihm auf die Frage „Wie soll ich wissen“ gab, dass das Volk Israel in Ägypten im Exil sein wird. Das heißt, das ist die Garantie, durch die Abraham wissen konnte, dass sie nach dieser Handlung, in einem Land zu sein, das ihnen nicht gehört, von daher wusste Abraham sicher, dass sie das Land erben würden. Er fragte: „Was ist die Antwort?“ und meinte damit, dass Abraham wusste, dass dies die richtige Antwort war. Wie wir sehen, konnte Abraham mit dem Schöpfer in Sodom streiten, wo Abraham immer wieder fragte: „Vielleicht?“ Aber hier deutet sich an, dass er verstand, dass dies die richtige Antwort war und nicht weiter fragte.
Er gab die Antwort auf die Frage, die Abraham gestellt hatte. Das ist verwirrend. Es geht doch um Abraham, von dem geschrieben steht: „Und er glaubte an den Ewigen“. Warum stellte er also plötzlich eine Frage wie „Woher soll ich wissen, dass ich es erben werde?“ Er begründete dies so, dass Abraham sehen konnte, welches Erbe der Schöpfer ihm geben möchte, nämlich das Erbe des Landes, und das ganze Schöpfungsziel ist in diesem Land enthalten. Aber da es eine Regel gibt, dass es kein Licht ohne Kli gibt, also keine Füllung ohne Mangel, fragte er deshalb, wie es möglich sei, dass sie das Land erben würden, wenn sie keinen Bedarf daran haben. Sobald sie nämlich etwas spirituelles Leuchten empfangen, würden sie zufrieden sein und dem Schöpfer mit Freude dienen und sich um nichts mehr kümmern, da sie es nicht mehr brauchen. So werden sie keinen Bedarf haben, dieses Land zu erben, was ja das Schöpfungsziel ist. Er konnte deshalb nicht sehen, dass sie einen Bedarf haben würden, und ohne einen Bedarf wird einem nichts gegeben, schon gar nicht etwas so Schwerwiegendes wie das Erbe des Landes.
Darauf antwortete der Schöpfer: „Du sollst wissen, dass deine Nachkommen Fremde sein werden in einem Land, das ihnen nicht gehört.“ Erez [Land] bedeutet Razon [Verlangen]. Das heißt, sie werden unter der Herrschaft des Willens stehen, etwas zu empfangen, das nicht dem Volk Israel, sondern den Ägyptern gehört, und das heißt „ein Land, das nicht das ihre ist.“ Und sie werden vierhundert Jahre lang gequält werden. „Vier“ ist eine vollkommene Stufe, wie die vier Bchinot [Unterscheidungen/Eigenschaften] von HaWaYaH, die von Bina stammen, die als Gefäße des Gebens angesehen wird. Daraus folgt, dass „gequält“ bedeutet, dass die Ägypter sie nicht mit Gefäßen des Gebens arbeiten ließen. „Sie werden versklavt und gequält werden“– worin? In „vierhundert Jahren“, also in den Sefirot [Mehrzahl von Sefira] von Bina.
Aus dem Buch der Sefirot ist bekannt, dass Malchut „Einer“ heißt, Seir Anpin „Zehner“ und Bina „Hunderter“. Das ist die Bedeutung von „vierhundert“, dass sie nicht arbeiten durften. Als sie sich durchsetzten und in der Eigenschaft von Bina, den Gefäßen des Gebens, arbeiteten, führten sie einen großen Krieg mit den Ägyptern. Daraus folgt, dass Ägypten Israel versklavte, als das Volk Israel in der Qualität des Gebens arbeitete, und dann fühlten sie sich im Exil. Aber wenn man nicht mit Gefäßen des Gebens arbeitet, weiß man nicht, dass die Ägypter sich dieser Arbeit widersetzen.
Das ist die Bedeutung dessen, was er sagt (2. Mose 2,23): „Und die Kinder Israel seufzten von der Arbeit, und sie schrien, und ihr Geschrei stieg zu Gott auf von der Arbeit.“ Das heißt, indem sie um Hilfe baten, mussten ihnen jedes Mal neue Lichter gegeben werden, wie er im Heiligen Sohar sagt, dass die Hilfe, die von oben gegeben wird, als „heilige Seele“ angesehen wird, und dadurch wird das Volk Israel einen Bedarf an den großen Lichter haben, weil sie sonst nicht aus der Herrschaft der Ägypter entkommen können.
Daraus folgt, dass die Antwort des Schöpfers war, dass Er ihnen den Mangel gibt, um Hilfe zu bitten, was bedeutet, dass Er ihnen jedes Mal mehr Böses zeigen wird, sodass sie ständig um größere Hilfe bitten müssen. Auf diese Weise wird ihnen das Licht des Schöpfungsziels offenbart. Dies wird „dieses Land zu erben“ genannt. Daraus folgt: Hätten sie von oben das Verlangen zu geben empfangen, als sie darum baten, wären sie zufrieden und hätten keinen Bedarf, das Land zu erben. Da Er ihnen aber den Willen zu empfangen und nicht den Willen zu geben gab, wurde ihnen ein Bedarf an der Hilfe des Schöpfers gegeben, wodurch sichergestellt wurde, dass sie nicht zufrieden sein, sondern das Erbe des Landes empfangen würden.
Daraus folgt, dass sie gerade dadurch, dass sie sich in einem niedrigen Zustand befanden, die großen Lichter empfingen. Das erklärt, warum ihnen, als sie ein Verlangen zu geben wünschten, ein Verlangen zu empfangen gegeben wurde, was bedeutet, dass das Verlangen zu empfangen dort gedeiht, wo die Unteren das Verlangen zu geben haben, als sie darum baten. Daher kann ein Mensch nicht sagen, dass er sieht, dass sein Gebet oben nicht erhört wird, und der Beweis dafür ist, dass ihm das Verlangen zu geben nicht gegeben wird. Stattdessen muss er wissen, dass sein Gebet erhört wird, und der Beweis dafür ist, dass er eine Antwort von oben erhält, indem ihm das gegeben wird, was jetzt gut für ihn ist, da er jetzt einen Bedarf an Vollkommenheit haben wird.
Bezogen auf das oben Geschriebene, sollten wir auslegen, warum es im Heiligen Sohar heißt: „Und Er strahlte von Seir auf sie herab“. Heißt das, weil die Bewohner von Seir sagten, dass sie nichts empfangen wollten, Israel erleuchtet wurde und ihnen viel Licht und Liebe geschenkt wurde? Ebenso: „Er offenbarte sich Israel vom Berg Paran aus“, weil die Bewohner von Paran sagten, dass sie nichts empfangen möchten – fügte dies Israel zusätzliche Liebe und Erleuchtung hinzu, so wie es sein sollte?
Wir fragten: Kann so etwas den Schöpfer betreffen, was bedeutet, dass die Kinder Israels es in Wahrheit nicht verdient haben, viel Licht und Liebe zu bekommen? Weil die anderen Völker die Tora nicht empfangen wollten, aus diesem Grund gab Er Israel, das heißt, Er fügte ihnen zu. Sonst hätte Er Israel nicht so viel Licht und Liebe geben können.
Wenn wir von der spirituellen Arbeit sprechen, sprechen wir von einem einzigen Menschen. Das heißt, wenn die Kinder Esaus in einem Menschen und die Kinder Ismaels in dem Menschen sich nicht gegen die Tora wehrten, sondern sich bereit erklärten, das Verlangen zu geben zu erlangen, wäre die Eigenschaft Israels in einem Menschen zufrieden und hätte keinen Bedarf an dem Schöpfungsziel, wie es in der Antwort des Schöpfers an Abraham heißt: „Wisse, dass [deine Nachkommen] Fremde sein werden.“ Gerade weil sie unter der Herrschaft Ägyptens versklavt sein werdeb, werden sie den Mangel haben, um Hilfe zu bitten. Und durch diese Hilfe wird es möglich sein, ihnen das Schöpfungsziel zu offenbaren. Daraus folgt, dass gerade der Widerstand im Körper, wenn wir die Tora nicht empfangen möchten, es dem Schöpfer ermöglicht, ihnen viel Licht und Liebe zu geben.
Zusammenfassung:
In diesem Artikel bezieht sich Rabash auf Texte aus dem Heiligen Sohar, die beschreiben, wie der Schöpfer zuerst zu den Kindern Esaus und dann zu den Kindern Ismaels ging, um ihnen die Tora anzubieten. Beide lehnten ab, woraufhin der Schöpfer sich Israel zuwandte. Rabash erklärt, dass dieses Ablehnen der Tora durch Esau und Ismael Israel zusätzliche Liebe und Erleuchtung brachte.
Er betont, dass in der spirituellen Arbeit der Mensch selbst eine kleine Welt darstellt, die die Eigenschaften von Esau, Ismael und Israel in sich trägt. In diesem Kontext repräsentiert Israel das „Verlangen, dem Schöpfer zu geben“, während die anderen Nationen das „Verlangen, für sich selbst zu empfangen“ symbolisieren. Die Schöpfung und ihre Korrektur basieren auf diesen zwei fundamentalen Verlangenstypen.
Das Ziel der Schöpfung ist es, den Geschöpfen Gutes zu tun und Genuss zu ermöglichen. Die Korrektur der Schöpfung erfordert jedoch, dass die Geschöpfe über das „Verlangen, für sich selbst zu empfangen“ hinausgehen und ein „Verlangen zu geben“ entwickeln, welches nicht in ihnen vorhanden ist. Dieser Prozess beinhaltet die Entwicklung eines Mangels oder Bedürfnisses nach dem Verlangen zu geben, was durch das Einhalten von Mizwot (Geboten) und das Studium der Tora erreicht wird.
Rabash erklärt weiter, dass wenn der Mensch unmittelbar nach dem Verlangen, dem Schöpfer zu geben, erfüllt würde, es keine Notwendigkeit für ihn gäbe, das endgültige Ziel der Schöpfung zu erreichen. Er würde zufrieden sein, dem Schöpfer zu geben und Dwekut (Anhaftung) mit Ihm zu haben. Daher erhält der Mensch stattdessen ein verstärktes „Verlangen zu empfangen“, was ihn dazu bringt, mehr Hilfe vom Schöpfer zu erbitten, was wiederum die Entfaltung des Schöpfungsziels ermöglicht.
Rabash schließt daraus, dass durch das Ablehnen der Tora durch Esau und Ismael und die daraus resultierende Notwendigkeit Israels, intensiver nach dem Schöpfer zu streben, ein tieferes Verständnis und eine größere Nähe zum Schöpfer ermöglicht wurden. Dadurch, dass Israel in seiner spirituellen Arbeit auf Widerstand stößt, wird es dem Schöpfer möglich, ihnen mehr Licht und Liebe zu geben. Diese Herausforderungen in der spirituellen Arbeit sind demnach essentiell für das Erreichen des Ziels der Schöpfung.
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