Notiz 100: Glaube und Verstand

Tel-Aviv, 9. März 1953

Er [Baal Sulam] fragte: „Warum müssen wir Chochma [Weisheit], das heißt Wissen, schöpfen, wenn unsere ganze Arbeit im Glauben über dem Verstand liegt?“ Er antwortete: „Wenn die Gerechten der Generation nicht im Zustand der Erkenntnis wären, könnte ganz Israel nicht in der Art des Glaubens über dem Verstand arbeiten.“ Insbesondere wenn der Gerechte der Generation das Leuchten von Chochma ausbreitet, leuchtet sein Daat [„Verstand/Wissen“] in ganz Israel.

Dies ist wie bei einem Menschen. Wenn sein Gehirn versteht und weiß, was es will, arbeiten die Körperteile und brauchen keinen Verstand. Vielmehr arbeiten die Hand und das Bein und der Rest der Körperteile und tun, was sie müssen.

Kein vernünftiger Mensch käme auf die Idee zu fragen oder zu sagen, wenn die Hand und das Bein ein Gehirn hätten, würde ihre Arbeit besser sein. Vielmehr verändert das Gehirn die Körperteile nicht, denn die Körperteile werden nach der Größe des Gehirns bewertet. Das heißt, wenn das Gehirn ein großer Verstand ist, werden alle Körperteile nach ihm benannt und als große Körperteile bezeichnet.

So ist es auch hier: Wenn die Allgemeinheit einem wahren Gerechten anhängt, der bereits Wissen erlangt hat, kann die Allgemeinheit im Glauben handeln und wird vollkommene Zufriedenheit haben, und sie brauchen keinerlei Wissen.

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