Notiz 129: Wissen und Glaube

Der Mensch arbeitet und strengt sich an, um die Gesetze der Ernährung des Körpers einzuhalten, ob wissentlich oder unwissentlich, denn Belohnung und Strafe sind offenbart. Daher zwingt sich der Mensch selbst zum Essen und Trinken, auch wenn er keinen Geschmack daran findet, etwa wenn er krank ist, auch wenn er diese Speisen nicht genießt, denn wenn er diese Gesetze nicht befolgt, wird er bestraft, und zwar nicht nur bestraft, sondern mit dem Tod bestraft.

Anders verhält es sich mit der Nahrung der Seele, die aus Tora und Mizwot [Gebote/gute Taten] besteht. Wenn jemand keinen Geschmack an ihnen findet, kann er sie nicht mit Zwang befolgen. Er befolgt sie vielmehr in dem Maße, in dem er an Belohnung und Bestrafung glaubt. Doch Belohnung und Strafe sind dem Menschen nicht offenbart, sondern die Nahrung der Seele hängt vom Glauben und dem Maß des Glaubens ab, und der Mensch kann nicht immer mit dem Glauben gehen. Umgekehrt, wenn die Belohnung und die Strafe bekannt sind, sind sie stark und klar, und es kann nicht gesagt werden, dass er Aufstiege und Abstiege hat.

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