Notiz 557: Über das Or Choser (Zurückkehrendes Licht)

In Das Studium der Zehn Sefirot (Teil 2, Kapitel 1, Punkt 3) steht geschrieben, dass das Or Choser, das vom Massach aufsteigt, „Verbindung“ genannt wird, weil es das obere Licht im Igul [Kreis] so hält und einfängt, dass dort, wo das Or Choser das Höhere Licht nicht bekleidet, dieses Licht aus der Sicht des emanierten Wesens als nicht existent angesehen wird, weil es ohne dieses Gewand, das Or Choser genannt wird, es nicht erreichen kann.

So sollten wir verstehen, warum nicht jeder die Empfindung der Göttlichkeit hat, denn es steht geschrieben: „Ich erfülle den Himmel und die Erde“ und „Die ganze Erde ist voll Seiner Herrlichkeit“, und doch spüren wir nichts davon.

Die Antwort ist, dass dort, wo es keine Kleidung namens Or Choser gibt, das Höhere Licht aus der Perspektive des emanierten Wesens als nicht existent angesehen wird, so lange der Mensch sich nicht von der Eigenschaft des Empfangens für sich selbst entfernt hat, hat er dieses Or Choser noch nicht. Obwohl also „die ganze Erde voll Seiner Herrlichkeit ist“, wird sie aus der Perspektive des Unteren als nicht existent betrachtet.

Daraus folgt, dass man einzig und allein seine ganze Arbeit auf einen Punkt konzentrieren muss, um das Ziel zu erreichen: die gesamte Freizeit um des Schöpfers willen zu widmen. Das ist die Bedeutung von „Alles liegt in der Hand des Himmels, nur nicht die Ehrfurcht vor dem Himmel.“ Das bedeutet, dass der Schöpfer alles gibt. Die Höheren Lichter sind bereits für einen Menschen vorbereitet, so wie es heißt: „Mehr als das Kalb saugen will, will die Kuh säugen“, und alles, was wir brauchen, ist ein Kli [Gefäß]. Nach dem Zimzum [Einschränkung] wird dieses Kli Massach und Or Choser genannt, und es ist das, was das Höhere mit dem Unteren verbindet. Das heißt, durch ihn ist das Untere mit dem Höheren verbunden.

Wenn diese Verbindung jedoch nicht besteht, kann der Untere den Höheren nicht sehen, und der Höhere wird aus der Perspektive des Unteren als nicht existent angesehen. In dem Maße, in dem jemand beginnt, um des Schöpfers willen zu arbeiten, erwirbt er also eine Verbindung mit dem Höheren Licht. Und nach dem Maß seiner Verbindung richtet sich auch das Maß seiner Erlangung.

Wir sollten die Sache mit dem ACHaP des Höheren Lichts verstehen, der auf Galgalta we Ejnaim [GE] des unteren Lichts fiel. Wir sollten auslegen, dass GE und ACHaP Katnut [Kleinheit] und Gadlut [Größe/Erwachsenheit] widerspiegeln. Die Korrektur, die Chochma und Bina um ihrer Söhne willen vornahmen, für die sie Aba [Vater] und Ima [Mutter] genannt werden, wird an mehreren Stellen in Das Studium der Zehn Sefirot erklärt, so wie in „Ein verbannter Schüler, sein Lehrer ist mit ihm verbannt.“

Deshalb hat der Untere, wenn er im Höheren kein Gadlut sieht, auch keine Katnut. Das bedeutet, dass der ACHaP des Höheren, also Gadlut des Höheren, in der Katnut des Unteren platziert wird. Zu diesem Zeitpunkt bedeutet das, dass der Untere noch keine Katnut hat.

Einzig und allein, wenn der Untere sieht, dass der ACHaP des Höheren aufgestiegen ist, empfängt der Untere dadurch Katnut. Davor hat er aber noch nicht einmal Katnut.
Deshalb muss der Untere zuerst glauben, dass es in Wirklichkeit einen Höheren gibt und dass er den Höheren nicht spürt, weil der Untere die Größe des Höheren nicht sieht. Das nennt man „Shechina [Göttliche Gegenwart] im Exil“, was bedeutet, dass die Heilige Shechina für ihn so etwas wie Staub ist; er spürt nicht, dass es im Höheren mehr gibt als den Geschmack von Staub.

Wenn man also beginnt, die Größe des Höheren zu befolgen, was bedeutet, dass der ACHaP des Höheren aufgestiegen ist, steigt auch der Untere auf und beginnt, das Gefühl der Göttlichkeit zu erlangen.

Das hängt davon ab, wie sehr es ihn schmerzt, dass er die Mängel des Höheren sieht. In diesem Maße wird der Höhere in ihm aufsteigen. Daraus folgt, dass dies eine Korrektur im Sinne des Unteren ist.

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