Notiz 571: Er und Sein Name sind Eins
Wir sollten zwischen Er und Seinem Namen unterscheiden: „Er“ bezieht sich auf den Schöpfer. „Sein Name“ bezieht sich auf die erschaffenen Wesen, denn „Sein Name“ bezieht sich speziell auf den anderen. In Bezug auf ihn selbst ist von „Seinem Namen“ keine Rede. Wenn aber jemand anderer von Ruben spricht, bezieht er sich mit dem Namen „Ruben“ auf Ruben selbst, d.h. sein Name weist auf Ihn hin.
Daraus folgt, wenn wir sagen, dass Er der Wille zu Geben genannt wird, dann wird “Sein Name” verwendet, wenn dieser Wille dem anderen offenbart wird. Das bedeutet, dass der andere das Gute dadurch erlangt, dass Er ihn mit Seiner Fülle erfüllt, und er hat keinen Mangel, so dass er sagen kann, dass es an diesem Ort eine andere Führung gibt, sondern dass alles gut ist und Gutes tut.
Nach dem oben Gesagten sollten wir die Worte aus Pirkej de Rabbi Eliezer auslegen: „Bevor die Welt erschaffen wurde, waren ‘Er und Sein Name sind Eins’.“ „Eins“ bezieht sich auf eine Absicht: Seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Das erschaffene Wesen ist der Ort des Mangels. Wenn dieser Ort mit allem Guten gefüllt ist, sehen wir, dass Sein Name „Der Gute, der Gutes tut“ heißt, was bedeutet, dass Sein Verlangen, Gutes zu tun, an diesem Ort offenbart wird.
Daraus folgt, dass Sein Verlangen, Gutes zu tun, einzig und allein in Ihm ist und sich Seine Güte den erschaffenen Wesen noch nicht offenbart. Und wenn auch die Geschöpfe Seine Güte erlangen und keinen Ort des Mangels haben, heißt es, dass sie Seinen Namen erlangen, der „Gutes tun“ bedeutet.
Doch solange es noch einen Ort des Mangels gibt, fühlen sie über diesen Ort, dass Sein Verlangen, Gutes zu tun, noch nicht offenbart ist. Daraus folgt, dass man noch nicht sagen kann, dass Er Gutes tun will, so wie es beim Schöpfer der Fall ist (da die Unteren unfähig sind, Seine Güte zu empfangen).
Es besteht also ein Unterschied zwischen “Er”, dessen Verlangen es ist, Gutes zu tun, und den erschaffenen Wesen, die noch nicht damit belohnt wurden, Seine Güte in dem Maße zu sehen, wie es beim Schöpfer der Fall ist, d. h. in dem vollen Maß, mit dem Er sie erfreuen will. Deshalb sind Er und Sein Name nicht eins.
Das ist die Bedeutung von „Bevor die Welt erschaffen wurde“, d.h. bevor die Verhüllung und der Schleier entstanden, was der Zimzum [Einschränkung] ist, hat das Höhere Licht die ganze Wirklichkeit erfüllt und keinen Aspekt des Vergnügens hinterlassen, der nicht an diesem Ort, der Malchut von Ein Sof genannt wird, offenbart wurde.
Was jedoch nach der Einschränkung geschah, als das Licht zurückkehrte und nicht in Malchut leuchtete, blieb ein Ort, an dem das oben genannte Geben noch nicht offenbart war, das heißt, im Maß, das bereits in der Welt von Ein Sof offenbart wurde. Daher kann man nicht sagen, dass „Er“ eins ist, der Gutes tut, weil an diesem Ort ein Unterschied zwischen „Er“, dessen Verlangen es ist, Gutes zu tun, und „Sein Name“, dem Ort, an dem das Geben stattfinden sollte, besteht, und das Geben ist noch nicht in dem Maß offenbart, wie es der Schöpfer möchte.
Am Ende der Korrektur wird es heißen: „Er ist Eins und Sein Name ist Eins“, denn dann sind die Geschöpfe würdig, all die Fülle zu empfangen, die Er zu ihren Gunsten vorgesehen hat. Dann wird es eins sein, was die Eigenschaft des Einen bedeutet, welcher nur Gutes tut. Aber vor der Korrektur gibt es noch Ort, wo es nicht eins ist, sondern an diesem Ort besteht noch ein Mangel.
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