Notiz 338: Ein Heilmittel vor dem Schlag
Rosh HaShana, September 1982
Der Schöpfer schickt ein Heilmittel vor dem Schlag. Wir sollten fragen: Wenn es keinen Schlag gibt, wie können wir dann von einer Heilung sprechen?
Wir sollten verstehen, was wir bei unseren Weisen finden, dass die Tora Tushia genannt wird, da „sie die Kräfte des Menschen erschöpft“ (Mateshet) (Sanhedrin 26b). Unsere Weisen sagten: „Wenn einem Menschen der Kopf schmerzt, lasse ihn sich mit der Tora beschäftigen“ (Eruwin 54a). Baal HaSulam interpretierte, dass wir zuerst einmal die Tora brauchen, um zu sehen, dass die Kraft des Menschen nicht so ist, wie sie sein sollte. Das heißt, dass der Satz „der Kopf eines Menschen schmerzt“ andeutet, dass der Mensch fremde Gedanken hat. „Sein Magen schmerzt“ bedeutet, dass alles, was er will, ist, in seinem eigenen Magen zu empfangen.
In der Medizin gilt, dass einem Menschen, der ein Heilmittel einnimmt, aber nicht krank ist, durch das Heilmittel geschadet wird. Somit muss er zuerst einmal die Tora lernen, damit er durch die Tora dann sehen wird, dass er krank ist. Und anschließend wird er die Tora erhalten, um von seiner Krankheit geheilt werden.
Daraus folgt, dass die Tora von uns auf zwei Arten verstanden wird: Erstens, dass der Mensch krank ist, wofür die Tora Tushia genannt wird, da sie die Kräfte des Menschen erschöpft“ (Mateshet), und alle seine Kräfte und seine Vitalität sind nur [noch] von der Qualität eines Tieres. Um dies zu korrigieren, gibt es die Tora in einer zweiten Art: wenn sie ihn von all seiner Krankheit heilt.
Damit ist gemeint, dass der Schöpfer das Heilmittel vor dem Schlag schickt, was so viel bedeutet wie, dass die Tora, die „Heilmittel“ genannt wird, dem Schlag voraus geht, da die Tora ihm die Erkenntnis des Bösen bringt.
Anschließend, wenn er den Schlag erleidet – das heißt das Ausmaß des Bösen in ihm – „legt er sich einen Verband aus dem Schlag selbst heraus an“, d. h. aus der Tora, die ihn sehen lässt, wie er von seinen eigenen Eigenschaften geplagt ist. Daraufhin heilt ihn die Tora.
Daraus folgt die Frage: Wenn der Mensch nicht die Erkenntnis des Bösen hat, wie kann er dann mit dem Guten belohnt werden? Dies ist der Grund, warum wir beide Unterscheidungen in der Tora brauchen.
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns Deinen Kommentar!