13. Dezember 2025, Gute-Nacht-Text

Es ist so, als würde ein Mensch zu seinem Freund sagen: „Ich will dir viel Silber und Gold geben, aber ich möchte, dass du eine Bedingung erfüllst, sonst wirst du nichts von mir empfangen.“ Sein Freund fragt: „Was verlangst du, dass ich dir gebe, damit du mir daraufhin Silber und Gold schenkst?“ Also sagt er ihm: „Bring mir große und kleine Säcke, damit du sie mit Silber und Gold füllen kannst. Aber du solltest wissen, dass es meinerseits keine Beschränkungen gibt, wie viel du nehmen wirst. Vielmehr hängt die Menge des Silbers und des Goldes von deinen Grenzen ab. Das heißt, so viele Gefäße wie Du mir bringen wirst, werde ich füllen, nicht mehr und nicht weniger, sondern genau das. Dies ist die Bedingung, die ich Dir stelle.” Es besteht kein Zweifel daran, dass die Bedingungen, die sein Freund stellt, nicht zugunsten des Gebers sind, sondern dass alles zu Gunsten des Empfängers ist.

RABASH, Artikel 7 (1987) Das Wunder von Chanukka

 

12. Dezember 2025, Gute-Nacht-Text

Manchmal vernachlässigt ein Mensch seine Arbeit, das Joch des Himmelreichs auf sich zu nehmen, nämlich in der Zeit, in der er die Dunkelheit vor der Morgendämmerung spürt. Das heißt, wenn er erkennt, dass niemand ihn in seiner Lage außer dem Schöpfer retten kann. Und dann nimmt er das Himmelreich über dem Verstand auf sich, wie „ein Ochse das Joch und ein Esel die Last“. Und er sollte Freude empfinden, denn er hat nun etwas, das er dem Schöpfer geben kann. Und weil er dem Schöpfer etwas geben kann, hat der Schöpfer Freude daran.

Baal HaSulam, Shamati 19. Was bedeutet „Der Schöpfer hasst die Körper“ in der spirituellen Arbeit?

 

11. Dezember 2025, Gute-Nacht-Text

„In seinem Schatten saß ich so gern, und seine Frucht war meinem Gaumen süß.“ Das heißt, der Mensch sagt, dass alle Verhüllungen und Leiden, die er empfindet, darauf zurückzuführen sind, dass der Schöpfer ihm diese Zustände schickte, um die Möglichkeit zu haben, über dem Verstand zu arbeiten.

Und wenn er die Kraft hat, zu sagen, dass der Schöpfer ihn mit diesen Gründen umgibt, ist es zum Wohl des Menschen. Mit anderen Worten, dadurch kann er zur Arbeit um des Gebens willen, und nicht zum eigenen Nutzen, gelangen. Dann begreift der Mensch, dass der Schöpfer aus eben dieser Arbeit, die vollkommen über dem Verstand aufgebaut ist, Genuss schöpft.

Baal HaSulam, Shamati 8. Was ist der Unterschied zwischen dem Schatten der Heiligkeit und dem von Sitra Achra?

 

10. Dezember 2025, Gute-Nacht-Text

Und das Wichtigste ist das Gebet. Das heißt, der Mensch muss zum Schöpfer beten, dass Er ihm helfen möge, über den Verstand zu gehen. Das bedeutet, dass die Arbeit mit Freude geschehen soll, so als ob er bereits mit dem “Verstand der Heiligkeit” belohnt worden wäre, und welche Freude er dann empfinden würde. Genauso sollte er den Schöpfer bitten, ihm diese Kraft zu geben, damit er über den Verstand des Körpers hinausgehen kann.

Mit anderen Worten bittet der Mensch den Schöpfer darum, mit Freude arbeiten zu können, wie es sich für jemanden gehört, der einem großen König dient.

RABASH, Artikel 12 (1991) Diese Kerzen sind heilig

 

9. Dezember 2025, Gute-Nacht-Text

Wenn ein Mensch den Zustand erreicht, in dem er keinerlei Unterstützung hat, dann wird sein Zustand schwarz, was die niedrigste Unterscheidung in der Höheren Welt ist, dann wird daraus Keter für den Niederen, da das Gefäß von Keter ein Gefäß des Gebens ist.

Denn die niedrigste Unterscheidung im Höheren ist Malchut, die nichts Eigenes hat, was bedeutet, dass sie nichts hat. Und nur in dieser Form wird sie “Malchut” genannt. Wenn er daher das Königreich des Himmels auf sich nimmt, was in einem Zustand geschieht, “in dem er nichts Eigenes hat”, und das mit Freude, wird anschließend daraus Keter, das ein Gefäß [Kli] des Gebens ist, das reinste Kli.

Baal HaSulam, Shamati 42. Was bedeutet das Akronym Elul in der Arbeit?

 

8. Dezember 2025, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte den Völkern der Welt in sich sagen: „Wisset, dass alles, was ihr sagt, wahr ist. Aus der Sicht der Vernunft habt ihr recht, und ich habe euch nichts zu entgegnen. Aber uns wurde die Arbeit über dem Verstand gegeben, nämlich der Glaube über dem Verstand, dass ihr falsch liegt. Und da die Arbeit im Glauben über dem Verstand sein muss, danke ich euch von Herzen für die berechtigten Forderungen, die ihr an mich gerichtet habt.” Denn man kann nicht sagen, dass ein Mensch sich über den Verstand erheben kann, wenn er nicht über Verstand und Wissen verfügt. Nur dann ist es angebracht zu sagen, dass er sich über den Verstand erhebt.

RABASH, Artikel 36 (1989) Was ist „Denn darin besteht eure Weisheit und euer Verstand vor den Augen der Völker“ in der Arbeit?

 

7. Dezember 2025, Gute-Nacht-Text

Gerade in dem Moment, in dem der Wunsch zu empfangen erwacht, hat der Mensch die Möglichkeit, die Verbindung mit dem Schöpfer zu stärken, der ihm hilft, den Willen zum Empfangen in die Absicht zu geben umzuwandeln. Der Mensch sollte glauben, dass er dem Schöpfer Genuss bereitet, wenn er betet, der Schöpfer möge ihn der Anhaftung (Dwekut) näher bringen, was eine „Ähnlichkeit der Eigenschaften“ und ein Annullieren des Verlangens zu empfangen ist und bedeutet, um des Gebens willen zu arbeiten. Und darüber sagt der Schöpfer: „Meine Söhne haben mich besiegt“. Das heißt, Ich habe euch den Willen zu empfangen gegeben, und ihr bittet Mich stattdessen um die Absicht zu geben.

Baal HaSulam, Shamati 19. Was bedeutet „Der Schöpfer hasst die Körper“ in der spirituellen Arbeit?

 

6. Dezember 2025, Gute-Nacht-Text

Der Mensch muss über dem Verstand arbeiten und es so spüren, als hätte er schon die Empfindung in seinen Organen, dass es tatsächlich so ist, dass der Schöpfer die Welt als “der Gute, der Gutes tut”, lenkt. Und daraus erkennt er die Bedeutung des Ziels und empfängt das Leben, d.h. die Freude, dem Schöpfer nahe zu sein. Dann kann ein Mensch sagen, dass der Schöpfer gut ist und Gutes tut, und er spürt, dass er die Kraft hat, zu Ihm zu sagen: „Du hast uns aus allen Völkern erwählt, du hast uns geliebt und uns gewollt“, weil er einen Grund hat, dem Schöpfer zu danken. Und in dem Maße, in dem er die Bedeutung der Spiritualität spürt, so gestaltet er seinen Lobpreis für den Schöpfer.

RABASH, Artikel 28 (1987) „Was bedeutet es, bei der Arbeit nichts hinzuzufügen und nichts wegzulassen?“

 

5. Dezember 2025, Gute-Nacht-Text

Die Tora wurde auf dem rechten Weg gegeben, benannt nach der Handlung. Mit anderen Worten: Sie befähigt den Menschen, auf dem rechten Weg [der rechten Linie] zu wandeln. Das nennt man „die erste Unterscheidung [alef] in der Tora“, bei der „rechts” „Ganzheit“ heißt, der Mensch also überhaupt keinen Mangel verspürt. Die zweite Unterscheidung [bet] in der Tora ist die Eigenschaft der linken Linie, die Chochma [Weisheit] genannt wird. Sie gilt als die Weisheit der Tora. Mit anderen Worten: Wenn er bereits die rechte Linie hat, die Chessed heißt, also den Glauben über dem Verstand, und er an den Schöpfer glaubt, dass der Schöpfer die Welt als “der Gute, der Gutes tut” lenkt, dann wird er der Eigenschaft des Gebers der Tora würdig, die “Weisheit der Tora“ genannt wird, denn es steht geschrieben: „Die Tora kommt aus der Weisheit [Chochma].”

RABASH, Artikel 19 (1990) Warum wird die Tora in der Arbeit als „Mittlere Linie“ bezeichnet? – 2

 

4. Dezember 2025, Gute-Nacht-Text

Insbesondere diejenigen, die den Weg des Gebens beschreiten wollen, spüren ihre innere Leere und sehnen sich nach der Erhabenheit des Schöpfers und sie können diese Leere in sich gerade mit Erhabenheit füllen, was bedeutet, voller Gebote zu sein, in dem Maße, wie sie den Schöpfer um Kraft bitten, damit sie über dem Verstand vorangehen können, was als “Erhabenheit” bezeichnet wird.

Rabash, Artikel 7 (1991) „Was ist der Mensch und was ist das Tier in der Arbeit?“

 

3. Dezember 2025, Gute-Nacht-Text

Sobald der Mensch die Bedeutung von Spiritualität erkannt hat, was sich so äußert, dass er immer den Schöpfer lobpreisen möchte, ist es an der Zeit, sich der linken Linie zuzuwenden. Er muss kritisch hinterfragen, wie er im Verstand die Wichtigkeit des Königs empfindet und ob er wirklich bereit ist, nur für den Schöpfer zu arbeiten. Erkennt er dabei seine innere Leere und seinen Mangel an allem, so führt diese Erkenntnis dessen, dass er zwar die Bedeutung von Spiritualität versteht, diese aber nur oberflächlich betrachtet, zu tiefem Schmerz und Mangel, weil er sich ganz unten befindet. Dann kann er aufrichtig um das bitten, was ihm fehlt.

RABASH, Artikel 28 (1987) „Was bedeutet es, bei der Arbeit nichts hinzuzufügen und nichts wegzulassen?“

 

2. Dezember 2025, Gute-Nacht-Text

Indem der Mensch glaubt, dass der Schöpfer die gesamte Welt lenkt, erlangt er die Bedeutung und Größe des Schöpfers. Das ist vergleichbar damit, wie man in dieser Welt einem wichtigen Menschen begegnet: Man sieht es als ein großes Glück an, wenn man im Dienste einer solchen Person steht. Ein Mensch empfindet Freude und Genuss allein schon durch die Möglichkeit zu dienen und benötigt keine weitere Belohnung. Daraus folgt, dass in dem Maße, wie sein Glaube im „Verstand“ [Mocha] ausgeprägt ist, er fähig ist, im Glauben zu arbeiten.

RABASH, Artikel 10 (1990) Was bedeutet es in der Arbeit, dass unsere Weisen sagten: „König David hatte kein Leben“?

 

1. Dezember 2025, Gute-Nacht-Text

Es ist unmöglich, dass der Glaube über dem Verstand nicht für einen Augenblick am Tag nachlässt. Wir müssen wissen, dass der Grund, den Glauben zu vergessen, darin liegt, dass Glaube über dem Verstand gegen alle Verlangen des Körpers ist. Da die Verlangen des Körpers naturgemäß in uns eingeprägt sind, was Wille zu empfangen heißt, ob im Verstand oder im Herzen, verleitet ihn der Körper stets dazu, seine eigene Natur zu erforschen. Nur solange der Mensch am Glauben festhält, hat er die Kraft, sich von den körperlichen Begierden zu befreien. Dann kann er sich über dem Wissen erheben, das heißt, sich gegen den Verstand des Körpers stellen.

Baal HaSulam, Shamati 34. Der Vorteil des Landes

 

30. November 2025, Gute-Nacht-Text

Es gibt über dem Verstand keinen Platz für Fragen. Deshalb, wenn der Frevler Fragen stellt, sagt man ihm, dass es jetzt für mich an der Zeit ist, meine Arbeit im Glauben zu tun. Mit anderen Worten: Die Tatsache, dass du mich fragst und ich dir antworte, dass ich den Weg des Glaubens gehe und dir keine Antwort im Verstand gebe, das ist ein Zeichen dafür, dass meine Arbeit im Glauben über dem Verstand ist. Daraus folgt, dass du mich nun dazu gebracht hast, ein Gebot zu erfüllen, denn erst jetzt wird allen offenbart, dass der Weg des Schöpfers nur der Glaube allein ist.

RABASH, Notiz 572: Zwei Anstrengungen

 

29. November 2025, Gute-Nacht-Text

Der Glaube über dem Verstand lässt den Menschen innerhalb des Verstandes seinen Feind spüren, der ihn daran hindert, Gutes zu erlangen. Das ist sein Kriterium. Mit anderen Worten, in dem Maße, wie er über dem Verstand an das Gute und den Genuss glaubt, in diesem Maße kann er das Böse erkennen. Und das Erkennen des Bösen führt später zum Empfinden von Gutem und Freude. Denn die Erkenntnis des Bösen in der Empfindung der Organe veranlasst ihn dazu, dass er es korrigiert. Und dies tut er hauptsächlich durch das Gebet, wenn er den Schöpfer bittet, ihm Kelim [Gefäße] des Gebens zu gewähren, was Dwekut [Anhaftung] genannt wird. Und dank dieser Kelim wird sich das Ziel in der ausgeprägten Lenkung offenbaren, was bedeutet, sie muss nicht verborgen bleiben, da es bereits Kelim geben wird, die empfangen können.

RABASH, Notiz 68 „Die Reihenfolge der Arbeit”

 

28. November 2025, Gute-Nacht-Text

Es gibt den Begriff “über dem Verstand”, und das ist eine Eigenschaft, mit geschlossenen Augen gehen zu wollen. Es bedeutet, dass die Vernunft und die Sinne zwar nicht verstehen, was unsere Weisen uns sagen, dennoch nehmen wir den Glauben an die Weisen auf uns und sagen, diesen Glauben auf uns zu nehmen ist unsere Pflicht, wie es geschrieben steht: „und sie glaubten an den Herrn und an seinen Knecht Moses”. Und ohne Glauben kann in der Spiritualität nichts erreicht werden.

RABASH, Artikel 4 (1989) “Was ist eine Wasserflut in der Arbeit?“

 

27. November 2025, Gute-Nacht-Text

„Preist den Herrn, unseren Gott, und verneigt euch vor Seinem Heiligen Berg, denn der Herr, unser Gott, ist heilig.“ “Preist“ bedeutet, dass wir die Erhabenheit und Größe des Schöpfers nur durch Dwekut [Anhaftung] und Gleichheit der Form erreichen können. Was ist also „Gleichheit der Form“ und wie erreicht man sie? „Verneigt euch vor Seinem Heiligen Berg.“ Sich zu verneigen bedeutet, sich zu unterwerfen; wenn man seinen Verstand zurückstellt und sagt: “was immer der Verstand versteht oder nicht versteht, ich setze es außer Kraft und unterwerfe es. Vor welcher Eigenschaft annulliert man sich? Vor „Seinem Heiligen Berg“.

RABASH, Notiz 128. “Preist den Herrn, unseren Gott”

 

26. November 2025, Gute-Nacht-Text

Es kommt die Zeit für das Gebet, da ein Mensch das Ausmaß der Arbeit sieht, die er in „Verstandes- und Herzens-angelegenheiten“ hat, und wie wenig Fortschritte er in der Arbeit des Gebens gemacht hat. Er sieht auch, wie schwach sein Körper ist, der keine großen Kräfte hat, um seine Natur zu überwinden. Deshalb sieht er, dass er verloren ist, wenn ihm der Schöpfer nicht hilft, wie geschrieben steht (Psalm 127): „Wenn der Herr nicht das Haus baut, dann arbeiten die umsonst, die daran bauen“. Und aus diesen beiden Eigenschaften, das heißt, aus der Ganzheit und dem Mangel, welche „Vater und Mutter“ sind, zeigt sich, dass der Schöpfer derjenige ist, der ihm hilft, indem Er ihm eine Seele gibt, die der Geist des Lebens ist. Und dann wird der Fötus geboren.

RABASH, Artikel 23 (1985) Nachts auf meinem Bett

 

25. November 2025, Gute-Nacht-Text

Der Mensch muss hauptsächlich auf dem rechten Pfad gehen, also gute Werke tun, und sich selbst als vollständigen Menschen wahrnehmen, der dem König dient. Und er soll glauben, dass alle Werke, die er tut, dem König Vergnügen bereiten. Und damit einher muss es Zeiten geben, in denen er auf dem linken Pfad geht, also im Geiste der Bewertung und Kritik. Doch die Linke muss sich der Rechten unterwerfen, was bedeutet, dass er auf dem linken Pfad geht, nicht weil er den Aspekt der Linken will, sondern um dadurch die Rechte zu verbessern und zu verstärken.

RABASH, Notiz 27: Die drei Linien

 

24. November 2025, Gute-Nacht-Text

Es gibt einen Schwur darauf, dass das Licht der Gnade und Liebe in der Welt nicht erwachen wird, bevor nicht die Taten des Volkes Israel in der Tora und in den Geboten statt mit der Absicht, eine Belohnung zu erhalten, endlich mit der Absicht, dem Schöpfer Genuss zu schenken, erfolgen, was das Geheimnis der Beschwörung ist: „Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems.“ (Hohelied, 5:8). Somit hängen die andauernden Exile und Leiden, die wir erdulden, von uns ab und warten auf unsere Entscheidung, bis wir letztlich der Arbeit in der Tora und den Geboten liShma gewürdigt werden. Und nur wenn wir das verdienen, wird dieses Licht der Liebe und Gnade erwachen, durch dessen wunderbare Eigenschaft die Worte verwirklicht werden: „Und es ruht auf ihm der Geist der Weisheit und des Verständnisses.“ Und dann werden wir der vollkommenen Erlösung würdig.

Baal HaSulam, Einführung zu Talmud Esser HaSefirot, Punkt 36