22. September 2023, Gute-Nacht-Text

„Erhebt den allmächtigen Schöpfer, verneigt euch vor seinem heiligen Berg, denn heilig ist unser allmächtiger Schöpfer.“ 

„Erhebt“ bedeutet, dass, wenn jemand die Höhe und Größe des allmächtigen Schöpfers kennenlernen möchte, dies nur durch Devekut [Anhaftung] und Ähnlichkeit in der Form verstanden werden kann. Wenn das so ist, was bedeutet Ähnlichkeit der Form und wie können wir die Ähnlichkeit der Form erreichen?

„Und verneige dich vor seinem heiligen Berg“ bedeutet Demut, wenn ein Mensch sein Wissen herabsetzt und sagt, dass er das, was die Vernunft versteht oder nicht versteht, annullieren und unterwerfen sollte. Welcher Prüfung unterwirft er ihn? – Dem „heiligen Berg“.

„Berg“ bedeutet Zweifel, also Bedenken. „Geheiligt“ bedeutet heilig und getrennt von allem. Das heißt, er trennt sich vom Verlangen zu empfangen. „Und verneige dich“ bedeutet, den Körper zu mäßigen, auch wenn er nicht einverstanden ist, und er wird nur Gedanken der Heiligkeit erlangen. Und dann „verneigt euch vor dem Berg Seiner Heiligkeit.“

RABASH. Artikel 128. „Erhebt den allmächtigen Schöpfer“

 

21. September 2023, Gute-Nacht-Text

Es ist dem Einzigen angenehm, mit dem Einen zu verschmelzen. Wann wird das geschehen? Wenn Israel vereint ist und in voller Einheit zusammenhält, werden sie als eins betrachtet, und der Schöpfer, der Eins ist, weilt unter ihnen. Aber wenn ihr Herz gespalten ist und sie voneinander getrennt sind, haften sie nicht an dem Einzigen an und der Schöpfer kann nicht unter ihnen weilen. Dann gibt es Platz für fremde Götter. Es steht geschrieben: „verschmelzt mit Ihm“, das heißt, wenn ihr anhaftet und miteinander vereint seid, dann „werdet ihr leben“. Wenn alle in einer Einheit sind, ist es dem Einzigen angenehm, mit dem Einen zu verschmelzen. Und der Schöpfer, der Eins ist, weilt unter ihnen.

Degel Machane Ephraim, WaEtchanan [Und ich flehte]

20. September 2023, Gute-Nacht-Text

Über den Vers „Mein Geliebter ist wie ein Reh“ sagten unsere Weisen: Wie das Reh zurückblickt, wenn es läuft, so wendet der Schöpfer sein Antlitz, wenn Er Israel verlässt. Dann verwandelt sich Panim (das Gesicht) zurück zu Achoraim. Mit anderen Worten, Er sehnt sich danach, sich wieder an Israel anzuhaften. Dies erzeugt in Israel Sehnsucht und Verlangen, auch am Schöpfer anzuhaften, dabei ist das Maß der Sehnsucht und des Verlangens tatsächlich das Antlitz selbst.

RABASH. Artikel 44 (1990) „Was ist ein freiwilliger Krieg in der Arbeit? – 2“

19. September 2023, Gute-Nacht-Text

Wir müssen einen Willen von Oben erwecken, um unten Einfluss zu haben. Denn es reicht nicht aus, dass wir einen Willen haben, sondern es muss auch vonseiten des Gebers ein guter Wille vorhanden sein. Auch wenn Oben der allgemeine Wille besteht, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, wartet Er dennoch auf unseren Willen, damit dieser Seinen Willen erwecken möge.

Mit anderen Worten: Wenn wir unfähig sind, Seinen Willen zu erwecken, so ist dies ein Zeichen dafür, dass der Wille aufseiten des Empfängers noch immer unvollständig ist.

Baal HaSulam. Shamati 57. „Nach Seinem Willen wird er Ihm ein Brandopfer darbringen“

18. September 2023, Gute-Nacht-Text

Es wurde gesagt: „Annulliere deinen Willen vor Seinem Willen“, das heißt: Annulliere den Willen zu empfangen, der in dir ist, vor dem Willen zu geben, welcher der Wille des Schöpfers ist. Dies bedeutet, dass der Mensch die Eigenliebe vor der Schöpferliebe annullieren möge. Und das heißt, dass er sich selbst vor dem Schöpfer annullieren möge, was Dwekut (Anhaftung) genannt wird. Danach kann der Schöpfer in deinem Willen zu empfangen scheinen, da er nun schon in der Form des Empfangens, um zu geben, korrigiert ist.

Dies ist die Bedeutung von „damit Er Seinen Willen vor deinem Willen annullieren möge.“ Was bedeutet, dass der Schöpfer seinen Willen annulliert, das heißt die Einschränkung (Zimzum), die aufgrund der Ungleichheit der Form bestanden hat. Da es nun schon eine Angleichung der Form gibt, gibt es bereits eine Ausdehnung des Lichtes in den Willen des Niederen hinein, der eine Korrektur zum Zwecke des Gebens erfahren hat. Denn dies ist das Ziel der Schöpfung, den Geschöpfen Gutes zu tun, und nun kann dies verwirklicht werden.

Baal HaSulam. Shamati 42. „Was bedeutet das Akronym Elul in der Arbeit?“

17. September 2023, Gute-Nacht-Text

Es gibt ein Gebet, nämlich dass der Schöpfer dem Menschen helfen möge, die Liebe seines Freundes zu spüren und dieser möge ihm am Herzen liegen.

RABASH. Brief 40

16. September 2023, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte davon ausgehen, dass sein Freund dem Schöpfer viel mehr dient als er selbst, und „Neid gegenüber Schriftstellern erhöht die Weisheit“. Dadurch wird er in der Arbeit, dem Schöpfer zu dienen, immer stärker werden. Das ist die Bedeutung von „Jeder neidet die Chuppa [den Hochzeitsbaldachin] seinem Freund“, was Begeisterung bedeutet. Weil er sieht, dass die Chuppa seines Freundes größer ist als seine eigene, wird ein Feuer in ihm brennen, und seine Seele lodert noch mehr auf, um dem Schöpfer zu dienen, und er wird mehr Erkenntnis des Schöpfers erlangen.

Maor VaShemesh, „Jitro“

15. September 2023, Gute-Nacht-Text

Die Freundesliebe, die auf der Basis der Nächstenliebe aufgebaut ist, bei der man nach der Schöpferliebe strebt, ist das Gegenteil von dem, wie man normalerweise die Freundesliebe erreicht. Mit anderen Worten, Nächstenliebe bedeutet nicht, dass die Freunde mich lieben. Sondern ich bin derjenige, der die Freunde lieben muss. Aus diesem Grund macht es keinen Unterschied, wenn ein Freund ihn beleidigt und ihn sicherlich hasst. Derjenige, der wünscht, die Freundesliebe auf Basis der Nächstenliebe zu kaufen, braucht eine Korrektur, um den anderen zu lieben.

Wenn der Mensch also Anstrengungen unternimmt, und ihn wohlwollend beurteilt, ist dies ein Heilmittel, sodass er durch die unternommene Überwindung, die „Erweckung von oben“ genannt wird, von oben Kraft bekommt, um fähig zu sein, ausnahmslos alle Freunde zu lieben.

RABASH. Artikel 30 (1988) „Was wir in der Versammlung der Freunde suchen sollen“

 

14. September 2023, Gute-Nacht-Text

Das Wichtigste, was einen dazu bringt, seine Freunde zu lieben, ist, sich in den eigenen Augen für niedrig und geringschätzig zu halten. Wenn er alle eigenen Handlungen immer bemängelt und hingegen die Rechtschaffenheit und die Taten seines Freundes in seinen Augen als sehr groß ansieht, lernt er dadurch seinen Freund zu lieben und ist mit ihm eins. Umgekehrt, wenn er sich selbst in den eigenen Augen für groß hält und stolz ist, sieht er natürlich die Fehler seines Freundes und hasst ihn somit, als wäre sein Freund in seinen Augen sehr gering.

Maor vaShemesh, Tetzave

13. September 2023, Gute-Nacht-Text

Durch die Verbindung mit den Freunden kann man neue Eigenschaften erreichen, die einen befähigen, Devekut mit dem Schöpfer zu erreichen. Und all dies kann nur gesagt werden, wenn man die Verdienste der Freunde sieht. Dann kann man sagen, dass man aus ihren Handlungen lernen wird. Wenn jedoch der Mensch sieht, dass er selbst fähiger ist als sie, kann er von den Freunden nichts erhalten. Deshalb wurde gesagt, dass wenn die böse Neigung einem die Niedrigkeit der Freunde zeigt, dann sollte man sich über dem Wissen erheben. Und sicherlich wäre es besser und erfolgreicher, wenn man innerhalb des Verstandes sehen könnte, dass die Freunde auf einem höheren Niveau sind als man selbst. Damit können wir das Gebet verstehen, das Rabbi Elimelech für uns geschrieben hatte: „Lasst unsere Herzen die Tugenden unserer Freunde sehen und nicht ihre Fehler“.

RABASH, Artikel 21 (1986) „Über den Verstand betreffend“

12. September 2023, Gute-Nacht-Text

„Die ganze Welt wurde nur geschaffen, um mir zu dienen.“ Nach der Auslegung von Baal HaSulam bedeutet dies, dass der Mensch alle Mängel, die er bei anderen sieht, als seine eigenen ansieht und sie deshalb korrigieren muss. Daraus folgt, dass die ganze Welt ihm dient, ihm seine Mängel zu zeigen, und er muss nicht selbst danach suchen. Stattdessen tun sie ihm einen großen Gefallen, indem sie ihm seine Mängel offenbaren.

RABASH. Ausgewählte Notizen 124. „Um mir zu dienen“

11. September 2023, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte glauben, dass „es außer Ihm niemanden gibt“, was bedeutet, dass es der Schöpfer ist, der ihn zu den guten Taten zwingt. Da er aber immer noch unwürdig ist, zu wissen, dass es der Schöpfer ist, der ihn verpflichtet, kleidet sich der Schöpfer in Kleider aus Fleisch und Blut, durch die der Schöpfer diese Handlungen ausführt. So handelt der Schöpfer in der Form von Achoraim [Rückseite].

Mit anderen Worten: Der Mensch sieht die Gesichter der Menschen, aber er sollte glauben, dass hinter den Gesichtern der Menschen der Schöpfer steht und diese Handlungen ausführt. Das heißt, hinter dem Menschen steht der Schöpfer und zwingt ihn, die Taten zu tun, die der Schöpfer will. Daraus folgt, dass der Schöpfer alles tut, aber der Mensch betrachtet das, was er sieht und nicht das, was er glauben sollte.

RABASH, Artikel Nr. 19 (1990) „Warum wird die Tora in der Arbeit als „Mittlere Linie“ bezeichnet? – 2“

10. September 2023, Gute-Nacht-Text

Wie kann man den Freund als grösser ansehen, wenn es einem erscheint, dass die eigenen Verdienste, Talente und Eigenschaften besser sind? Dies kann man auf zweierlei Arten verstehen:

1) Man geht nach dem Prinzip Glaube über dem Verstand vor: Wenn man einen Freund gewählt hat, muss man bei dessen Wertschätzung im Glauben über dem Verstand gehen.

2) Im Verstand ist das natürlicher: Wenn man beschlossen hat, jemanden als Freund anzunehmen und an sich arbeitet, ihn zu lieben, dann ist es natürlich, nur die guten Dinge an ihm zu sehen. Und selbst wenn es schlechte Seiten am Freund gibt, kann man sie nicht sehen, so wie geschrieben steht: “Die Liebe bedeckt alle Sünden”.

RABASH. Artikel 17 (1984) Teil 1 „In Sachen Wichtigkeit der Freunde“

9. September 2023, Gute-Nacht-Text

Wenn man Liebe zu den Freunden empfindet, so besagt das Prinzip der Liebe, dass man gerade die Vorzüge und nicht die Fehler des Freundes sehen will. Und daraus folgt wiederum: Wenn man bei seinem Freund einen Mangel sieht, so liegt dieser nicht beim Freund, sondern bei einem selbst. Denn man hat keine Liebe zum Freund und sieht deshalb nur die Fehler an ihm.

Darum soll man nicht danach streben, dass der Freund sich korrigiert, sondern erkennen, dass man selbst Korrektur benötigt. Und so muss man sich nicht um die Korrektur des Freundes kümmern, sondern dafür sorgen, dass man den Fehler korrigiert, den man selbst in der Freundesliebe verursacht hat. Und wenn man sich korrigiert hat, wird man nur mehr die Vorzüge des Freundes und nicht mehr dessen Fehler sehen.

RABASH. Artikel 17 (1984) Teil 1 „In Sachen Wichtigkeit der Freunde“

8. September 2023, Gute-Nacht-Text

Und es soll dich nicht verwundern, dass ein einziger Mensch die Erhebung oder den Fall der ganzen Welt verursachen kann. Denn es ist ein unerschütterliches Gesetz, nach welchem ein Teilchen (Einzelheit) und das Ganze (Allgemeinheit) einander wie zwei Wassertropfen gleichen, und alles, was in Bezug auf das Ganze gilt, auch auf das Teilchen zutrifft. Darüber hinaus machen die Teilchen alles, was im Ganzen gilt, da das Ganze nicht in Erscheinung treten wird, bevor nicht dessen Teile in Erscheinung treten, gemäß ihrer Anzahl und Qualität. Die Tat eines entsprechenden Teils senkt oder erhebt also zweifellos das Ganze.

Baal HaSulam. Einführung in das Buch Sohar, P.68

7. September 2023, Gute-Nacht-Text

Es sollten zehn zugleich im Haus der Versammlung sein. Die Mitglieder sollten nicht nach und nach kommen, um sofort die Vollständigkeit zu gewährleisten. Denn alle zehn sind wie die Organe eines Körpers, in dem die Shechina gegenwärtig ist. Der Schöpfer hat ja den Menschen und alle seine Organe auf einmal erschaffen.

Sohar für alle, Nasso. „Warum bin ich gekommen und es gibt keinen Menschen“, P. 106

6. September 2023, Gute-Nacht-Text

Unsere Weisen sagten: „In jedem Zehner weilt die Shechina“. Es ist bekannt, dass Malchut als „Zehnte“ bezeichnet wird. Es ist auch bekannt, dass das empfangende Kli „Sefira Malchut“ genannt wird, welche die zehnte Sefira ist, die den oberen Überfluss erhält. Sie wird „Wille zu empfangen“ genannt, und alle Geschöpfe gehen nur von ihr aus. Aus diesem Grund ist eine Gemeinde nicht weniger als zehn, da alle körperlichen Zweige von den oberen Wurzeln ausgehen. Deshalb gilt nach der Regel „Es gibt kein Licht, das nicht zehn Sefirot hat“, dass nur eine aus zehn Menschen bestehende Gemeinschaft, den höheren Stufen entsprechend, als wichtig betrachtet wird.

RABASH. Artikel 28 (1986) „Eine Versammlung besteht aus nicht weniger als zehn“

5. September 2023, Gute-Nacht-Text

Wenn wir von einer „heiligen Versammlung“ sprechen, meinen wir eine Anzahl von Individuen, die sich zu einer Einheit zusammengesellt haben. Danach werden ein Anführer und andere auserkoren, und dieses wird Minian (Zehner) oder „Versammlung“ genannt. Wenn zumindest zehn Männer versammelt sind, ist es möglich, Kedusha (ein bestimmter Teil eines jüdischen Gebets) während des Gebets zu rezitieren.

Im Heiligen Sohar heißt es darüber: „Wo sich zehn Menschen versammeln, ist die Göttlichkeit präsent.“ Das bedeutet, dass es dort, wo sich zehn Menschen versammeln, Platz für die Offenbarung der Göttlichen Anwesenheit (Shechina) gibt.

RABASH. Artikel 5 (1984) Was gibt uns das Gesetz „Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst“?

 

4. September 2023, Gute-Nacht-Text

Wer tatsächlich dem Schöpfer dienen will, muss sich mit allen Geschöpfen, mit allen Seelen vereinen, sich in sie einfügen, und sie sich in ihm. Er sollte für sich selbst nur das übrig lassen, was er braucht, um sich mit der Shechina [Göttlichkeit] zu verbinden. Dafür braucht man die Annäherung vieler Menschen, denn je mehr Menschen für den Schöpfer arbeiten, desto mehr wird ihnen das Licht der Shechina offenbart. Und dazu ist es notwendig, sich mit allen Menschen und mit allen Geschöpfen zu vereinen und alles zu ihrer Wurzel zu erheben, zur Korrektur der Shechina.

Degel Machaneh Ephraim, BeShalach [Als Jakob sandte]

3. September 2023, Gute-Nacht-Text

Die Wurzel aller Seelen Oben wird als Tausender angesehen, und dort sind alle Seelen eins. Wenn sie jedoch nach unten herangezogen werden, ist es unmöglich, sie zu erreichen, es sei denn, dass Tausender unterteilt werden zu Hundertern […]. Und jede einzelne Seele wird an ihren Platz, zu dem Körper, der ihr entspricht, herangezogen. Dann besteht die ganze Arbeit des Menschen darin, das Licht von Oben anzuziehen, aus der Eigenschaft der Tausender hin zu den Hundertern […] und das alles geschieht, um Seine Wahrheit zu offenbaren.

Likutei Halachot [Gesetzessammlungen], Hoshen Mishpat [„Regeln des Bürgen“]