27. April 2023, Gute-Nacht-Text

Der Rat ist, für die Gemeinschaft zu bitten. Bei allem, was ihm fehlt und worum er um Erfüllung bittet, sollte er sich nicht als Ausnahme fühlen und denken, dass er mehr verdient hat als die Gemeinschaft. Es heißt: “Ich wohne in meinem Volk“. Er bittet somit für die Gemeinschaft, um den Zustand zu erreichen, dass er sich nicht um das eigene Wohl sorgen muss, sondern nur dem Schöpfer Freude bereiten möchte. Daher macht es keinen Unterschied, ob jemand dem Schöpfer Freude selbst bereitet oder der Schöpfer Genuss von den anderen bekommt. Er bittet also den Schöpfer, das erkennen zu können, was “um des Schöpfers willen“ genannt wird. Das bedeutet, dass er sich ganz sicher nicht selbst betrügen will, ob er wirklich vorhat, dem Schöpfer zu geben. Denn es könnte sein, dass er an seinen eigenen Nutzen denkt, daran, Genuss und Freude zu empfinden. Deshalb bittet er für die Gemeinschaft.

RABASH, Artikel 15 (1986) „Ein Gebet von Vielen“

26. April 2023, Gute-Nacht-Text

Wir sind nicht fähig, etwas ohne Gleichwertigkeit der Form zu empfangen, wir sollten immer im Zustand der Gleichwertigkeit der Form sein. Erweckt man also Barmherzigkeit über sich, ist man in Wirklichkeit damit beschäftigt, für sich selbst zu empfangen, und je mehr man betet, desto mehr bildet man nicht nur die Gefäße des Gebens heran, sondern es entstehen auch die Funken des Empfangens. Es stellt sich heraus, dass man in die entgegengesetzte Richtung geht. Der Mensch sollte Gefäße des Gebens heranbilden, stattdessen hat er Empfangsgefäße vorbereitet. 

„Haltet euch an seine Eigenschaften“ heißt konkret: „Wie Er barmherzig ist, so seid auch ihr barmherzig.“ Wenn man also für die Gemeinschaft betet, dann gilt, dass man durch dieses Gebet in der Eigenschaft des Gebens handelt. Und je mehr der Mensch betet, desto mehr entstehen die Gefäße der Selbsthingabe in ihm, in denen das Licht des Gebens offenbart werden kann.

RABASH, Artikel 217, „Lauf, mein Geliebter“

25. April 2023, Gute-Nacht-Text

Es ist eine große Regel, dass der Mensch selbst als „ein Geschöpf“ bezeichnet wird, was bedeutet, dass er allein erschaffen worden ist. Und alles außerhalb von ihm ist bereits die heilige Shechina. Daraus folgt, dass, wenn man für seine Generation betet, es so betrachtet wird, dass man für die heilige Shechina betet, die im Exil ist und Errettung braucht. Das ist der Zustand der Ewigkeit. Und genau auf diese Weise kann das Licht der Barmherzigkeit offenbart werden.

RABASH, Artikel 217 „Lauf, mein Geliebter“

24. April 2023, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte den Schöpfer nicht bitten, ihn Ihm näher zu bringen, das wäre eine Unverschämtheit, denn worin ist er wichtiger als andere? Wenn er jedoch für die gesamte Gemeinschaft bittet, die Malchut darstellt, genannt Knesset Israel (die Gemeinde Israels), die Gesamtheit der Seelen, darum, dass die Shechina im Staub ist, und wenn er nun betet, der Schöpfer möge die Shechina aus dem Staub erheben, die Finsternis in ihr erhellen, dann wird in jedem Fall ganz Israel in der Stufe erhöht werden und ebenso derjenige, der darum bittet, denn auch er gehört zur Gemeinschaft.

RABASH, Artikel 106 „Zerstörung der Kedusha [Heiligkeit]“

23. April 2023, Gute-Nacht-Text

„Wer für die Gemeinschaft Mitgefühl hat, wird würdig sein, den Trost der Gemeinschaft zu erleben.“ […]

Deshalb hat ein Diener des Schöpfers, der nicht mit der Gemeinschaft mitleidet, sondern nur seinen eigenen persönlichen Mangel empfindet, auch kein größeres Gefäß für den Segen. Infolgedessen wird er die gemeinschaftliche Offenbarung der Göttlichkeit in Form des Trostes für die Gemeinschaft nicht empfangen können, da er kein Kli vorbereitet hat, um in der Gemeinschaft zu empfangen, sondern allein für sein individuelles Empfangen. Derjenige, der die Not der Gemeinschaft fühlt und die Sorgen der Gemeinschaft als seine eigenen Sorgen empfindet, wird hingegen würdig sein, die vollständige Offenbarung der Shechina zu erfahren, d.h. den Trost für ganz Israel. Weil sein Mangel ein gemeinsamer Mangel ist, ist die Fülle der Kedusha [Heiligkeit] auch gemeinschaftlich.

Baal Hasulam, „Jeder, der die Öffentlichkeit bedauert“

22. April 2023, Gute-Nacht-Text

In welchem Zustand auch immer ein Mensch sein Gebet erhebt, er sollte stets in die anderen eingeschlossen sein und in die ganze Gemeinschaft einbezogen sein. So heißt es von der Shunammitin, dass Elisha zu ihr sagte: „Hast du etwas, dass bei dem König für dich gesprochen wird?“ Und sie sagte: „Ich wohne inmitten meines Volkes“. Mit anderen Worten: „Ich möchte Oben nicht hervorragen, sondern mich mit dem Haupt in die Menge einschließen und keine Ausnahme machen“. Der Mensch sollte sich ebenso in die Gemeinschaft einfügen und darf sich nicht als einzigartig ansehen.

„Sohar für alle“, VaYetze [Und Jakob ging hinaus], 284-285

21. April 2023, Gute-Nacht-Text

Wenn eine Gruppe von bestimmten Menschen gebildet wird, und diese sich versammeln, muss es jemanden gegeben haben, der eben diese Gemeinschaft zu gründen wünschte, und diese Menschen als geeignet dafür hervorgehoben hat. Mit anderen Worten, jeder von ihnen hatte einen Funken der Liebe zu Freunden, doch dieser Funke konnte das Licht der Liebe nicht entzünden, das in jedem scheinen sollte, sodass sie zustimmten, sich zu verbinden, damit aus allen Funken eine große Flamme entsteht. Auch jetzt, wenn der Mensch die Freunde heimlich beobachtet, sollte er sich überwinden und sagen: „Da sie alle darin übereinstimmten, den Weg der Nächstenliebe zu beschreiten, als die Gemeinschaft gegründet wurde, ist es jetzt immer noch so.“ Und wenn jeder seinen Freund positiv beurteilt, werden sich alle Funken erneut entzünden und sie werden wieder zu einer großen Flamme.“

RABASH. Artikel 9 (1984) „Man sollte immer die Balken seines Hauses verkaufen“

20. April 2023, Gute-Nacht-Text

Bemüht euch, alleinig die Verdienste der Freunde zu sehen und nicht ihre Fehler, und verbindet euch miteinander in wahrer Liebe, bis hin zu „die Liebe wird alle Verbrechen bedecken“.

Baal HaSulam, Brief 13

19. April 2023, Gute-Nacht-Text

Es gibt ein Gebet, nämlich dass der Schöpfer dir helfen möge, die Liebe deines Freundes zu spüren, und dass dein Freund deinem Herzen nahe ist.

RABASH, Brief Nr. 40

18. April 2023, Gute-Nacht-Text

Das Wichtigste, was einen dazu bringt, seine Freunde zu lieben, ist, sich in den eigenen Augen für niedrig und verachtenswert zu halten. Wenn er alle eigenen Handlungen immer bemängelt und hingegen die Rechtschaffenheit und die Taten seines Freundes in seinen Augen als sehr groß ansieht, lernt er dadurch seinen Freund zu lieben und ist mit ihm eins. Umgekehrt, wenn er sich selbst in den eigenen Augen für groß hält und stolz ist, sieht er natürlich die Fehler seines Freundes und hasst ihn somit, als wäre sein Freund in seinen Augen sehr gering.

Maor VaShemesh, Tetzave

17. April 2023, Gute-Nacht-Text

Nachdem er sich mit einer Gruppe Menschen zusammengetan hat, die wie er die Stufe der Liebe zum Schöpfer erreichen will, wünscht er sich von ihr Kraft, damit er um des Gebens willen arbeiten kann. Er will berührt sein von ihren Worten über die Notwendigkeit, die Liebe zum Schöpfer zu erlangen, und muss jeden Freund in der Gruppe größer als sich selbst ansehen.

… Das ist der Grund, warum jeder das Gefühl haben sollte, der Geringste von allen zu sein, denn wenn er die Gruppe nicht über sich selbst stellt, ist er nicht begeistert und schätzt nicht, was seine Freunde schätzen. Daher ist jeder verpflichtet, sich als der Geringste von allen zu fühlen. Denn ein Großer kann nicht von einem Kleinen empfangen, und sich auch nicht von seinen Worten beeindrucken lassen. Nur der Kleinere ist davon beeindruckt, wenn er den Größeren wertschätzt.

RABASH, Artikel 8 (1985) „Mach dir einen Rav und kauf dir einen Freund – 2“

16. April 2023, Gute-Nacht-Text

Jeder sollte selbst große Anstrengungen unternehmen, damit in seinem Herz die Liebe zu den Freunden geboren wird.

RABASH, Artikel 1 (1985), „Mach Dir einen Rav und kauf Dir einen Freund (Teil 1)“

15. April 2023, Gute-Nacht-Text

Obwohl die Tugenden deines Freundes nicht so sind, wie du es gerne hättest, musst du ihn tolerieren und lieben, um des Schöpfers willen, der ihn so erschaffen hat.

Das heilige Shlah, Shaar HaOtiot („Das Tor der Buchstaben“), 2

14. April 2023, Gute-Nacht-Text

Wir müssen uns bewusst machen, dass uns das Gebot der Liebe zu Freunden gegeben wurde, um durch dieses zu lernen, die Würde des Königs nicht zu verletzen. Anders gesagt, wenn es nicht unser einziger Wunsch ist, nur dem Schöpfer Genuss zu bereiten, wird der Mensch die Würde des Königs verletzen, und das heißt, dass er die Kedusha (Heiligkeit) den Äußeren überlässt. Daher dürfen wir die Wichtigkeit der Arbeit der Freundesliebe nicht geringschätzen, denn dadurch wird der Mensch lernen, aus seinem Egoismus herauszutreten und sich auf den Weg der Nächstenliebe zu begeben. Und sobald der Mensch seine ganze spirituelle Arbeit in der Freundesliebe abschließt, kann er der Liebe zum Schöpfer würdig werden.

RABASH, Artikel 13 (1986), „Komm zum Pharao, 2“

13. April 2023, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte sich sehr anstrengen, seine Eigenschaften zu überwinden, um sie zum Wohle des Nächsten umzuwandeln, und würdig zu sein, mit diesen Eigenschaften für den Schöpfer zu arbeiten. Denn wenn ein Mensch bereits in seinen Eigenschaften korrigiert worden ist, so dass er zum Wohle des Nächsten arbeiten kann, ist er fähig, am Glauben an den Schöpfer zu arbeiten. Denn nun ist er bereit, des Glaubens würdig zu sein, denn dann hat er bereits die Gleichheit der Form, die „Verschmelzung mit Seinen Eigenschaften“ genannt wird, entsprechend der Aussage: „Wie er barmherzig ist, so sei auch du barmherzig“.

RABASH, Brief 66

12. April 2023, Gute-Nacht-Text

Ich beauftrage euch, dass ihr anfangt, einander mit aller Kraft zu lieben, euch in die Leiden der Freunde einzufühlen, euch an den Freuden der Freunde zu erfreuen, so sehr das möglich ist. Ich hoffe, dass ihr diese meine Worte befolgt und in vollem Umfang und in Vollkommenheit einhaltet.

Baal HaSulam, Brief 49

11. April 2023, Gute-Nacht-Text

Lasst mich euch an die Gültigkeit der Liebe zu den Freunden erinnern, jetzt und zu jeder Zeit, denn genau darauf basiert unser Existenzrecht, und danach wird unser baldiger Erfolg bemessen. Wendet euch deshalb von allen unwirklichen Verpflichtungen ab und denkt nur daran, Taktiken zu entwickeln, um eure Herzen wirklich miteinander zu vereinen, damit die Worte „liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ in euch wahr werden, denn der Vers geht nicht über das Wörtliche hinaus, und ihr werdet durch den Gedanken der Liebe gereinigt, die alle Mängel bedeckt. Und prüft mich darin und fangt an, euch in wahrer Liebe zu verbinden, dann werdet  ihr sehen, dass „der Gaumen schmecken wird“.

Baal HaSulam, Brief 47

10. April 2023, Gute-Nacht-Text

Es steht geschrieben: „der Schöpfer ist eins und Israel sind eins“; daher haften sie am Schöpfer, denn dem Einen ist es angenehm, sich an den einen anzuhaften. Und wann wird das sein? Es geschieht, wenn Israel sich verbünden und in vollständiger Einheit zusammen sind, zu dieser Zeit werden sie als eins betrachtet und der Schöpfer weilt unter ihnen, denn Er ist einer. Aber wenn ihre Herzen sich unterscheiden und sie voneinander getrennt sind, können sie nicht an dem Einen haften und der Schöpfer ist nicht unter ihnen.  Stattdessen gibt es Platz für andere Götter. Dies wird im Vers „und ihr, die ihr verschmolzen seid“ gesagt, was bedeutet, wenn ihr aneinander angehaftet und miteinander vereint seid, „werden alle leben“. Da sie alle in einer Einheit sind, ist  es dem Einen angenehm, zu verschmelzen mit dem geeinten, und der Eine, der Schöpfer, weilt unter ihnen.

Degel Machane Ephraim, WaEtchanan [Und ich flehte]

9. April 2023, Gute-Nacht-Text

Nachdem der Mensch von seinem Nächsten ein Gewand der Liebe erhalten hat, empfindet er Freude nur noch aufgrund der Liebe zum Nächsten und vergisst die Eigenliebe. Und dann beginnt jeder der beiden, nur noch zu genießen, dass er sich um seinen Freund kümmert. Und er hat keinen Platz, sich um sich selbst zu sorgen, denn ein Mensch kann sich nur dort anstrengen, wo er Genuss empfangen wird. Und da er damit befasst ist, seinen Nächsten zu lieben, und gerade daraus Freude schöpft, kann er kein Vergnügen daran haben, sich um sich selbst zu kümmern.

RABASH, Ausgewählte Notizen, Artikel 759 „Der Mensch als Ganzes“ 

8. April 2023, Gute-Nacht-Text

Jemand, der wirklich dem Schöpfer dienen will, sollte alle Geschöpfe umfassen, sich mit allen Seelen verbinden, sich in sie einbeziehen und sie in ihn. Das heißt, man sollte für sich nur das übrig lassen, was für die Verbindung mit der Shechina [Göttlichkeit] benötigt wird. Dazu braucht es Verbindung mit allen Menschen, allen Geschöpfen, und es sollte alles für die Korrektur der Shechina zu ihrer Wurzel erhoben werden.

Degel Machane Ephraim, BeShalach [Als Jakob sandte]