25. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Die Weisen sagten: „Die Verlangen des Menschen überwältigen ihn jeden Tag, und ohne die Hilfe der Höheren Kraft könnte er sie nicht überwinden.“

Der Mensch ist verpflichtet, jedes Mal von Neuem den Kampf gegen seine Verlangen aufzunehmen und er darf sich unter keinen Umständen davon abwenden oder daran verzweifeln.

Gewiss, in diesem Kampf ist es unmöglich, klar zu erkennen, ob man siegreich ist, denn er dauert lange und das Gefühl des “Exils” wird immer intensiver. Dabei erlebt jeder Mensch diese Zustände auf seine persönliche Weise. Doch solange der Mensch das Kampfwerkzeug, welches ihm in den Händen liegt – das Gebet –  anwendet, wird er nicht am Kampf verzweifeln. Er wird an seinem Weg festhalten und schlussendlich gewinnen. Gerade dadurch, dass er sich mit dem Hilfeschrei des Gebets an die Höhere Kraft wendet, gewinnt er den Kampf, denn der Hilfeschrei ist bereits der Sieg.

Meshivat Nefesh, Punkt 40

24. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Der Mensch muss wissen, dass, wenn er sich anstrengt, um zu liShma zu gelangen, er den Wunsch auf sich nehmen muss, die Arbeit ausschließlich dem Geben zuliebe zu verrichten, also nur zu geben und nicht zu empfangen. Erst dann beginnt er zu spüren, dass der gesamte Körper sich mit aller Kraft dagegen wehrt.

Daraus gelangt er zu der klaren Erkenntnis, dass es nur einen Ratschlag geben kann, um zu liShma zu gelangen: seine Klagen an den Schöpfer zu richten, damit Er einem helfen möge, den Körper dazu zu bringen, sich bedingungslos dem Schöpfer zu unterwerfen. Denn er sieht, dass er selbst nicht in der Lage ist, seinen Körper zu überzeugen, sich vollkommen zu annullieren. Es stellt sich heraus, dass genau dann, wenn er sieht, dass es keine Hoffnung für den Körper gibt, von allein für den Schöpfer zu arbeiten, das Gebet aus tiefstem Herzen kommen kann. Und ein solches Gebet wird erhört.

Baal Hasulam, Shamati 5. Lishma ist ein Erwachen von oben, und warum brauchen wir ein Erwachen von unten?

23. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte selbst entscheiden, das Verlangen, sich völlig vor dem Schöpfer zu annullieren, vom Schöpfer erhalten zu wollen. Das bedeutet, dass er keinerlei Macht mehr über seine Verlangen haben möchte, sondern nur, dass alle seine Wünsche darauf ausgerichtet sein mögen, den Schöpfer zu lobpreisen. Wenn der Mensch sich vom Herzen entschlossen hat, sich zu annullieren, bittet er den Schöpfer, ihm bei der Umsetzung zu helfen. Das bedeutet, dass wenn er mit seiner Vernunft erkennt, dass der Körper nicht damit einverstanden ist, all seine Wünsche zu annullieren, er den Schöpfer bittet, ihm zu helfen, sie alle aufzuheben, so dass kein Wunsch mehr übrig bleibt. Wenn er den Schöpfer bittet, ihm ohne Kompromiss, das vollständige Verlangen zu geben, immer in Seiner Gerechtigkeit zu sein, dann wird dies ein „vollständiges Gebet“ genannt.

RABASH, Brief 65

22. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Will ein Mensch alles um der Höheren Kraft, und nicht um seiner selbst willen tun, wehrt sich sein Körper mit aller Kraft dagegen. Er argumentiert: „Warum willst du mich töten? Du kommst zu mir mit der Forderung, nur noch um der Höheren Kraft, und nicht um meiner selbst Willen, zu arbeiten. Das bedeutet, die vollständige Aufhebung des Willens zu empfangen. Dabei argumentierest du mit den Worten der Weisen, die sagen: ‚Die Tora existiert nur in demjenigen, der sich über ihr zu Tode arbeitet‘. Und dies soll bedeuten, dass man alles, was für den eigenen Nutzen ist, für tot erklären und sich nur noch um den Nutzen für die Höhere Kraft kümmern soll. Vorher kann ein Mensch nicht mit der Tora belohnt werden.“

Der Mensch erkennt aber, dass es unrealistisch ist, dass er die Kraft aufbringen kann, sich gegen seine Natur zu stellen. Darum hat er keine andere Wahl, als sich an die Höhere Kraft zu wenden und zu sagen: „Jetzt bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich sehe, dass ich verloren bin, wenn Du mir nicht hilfst. Ich werde niemals die Kraft haben, den Willen zu empfangen zu überwinden, denn das ist meine Natur. Nur Du kannst mir eine andere Natur geben.“

RABASH, 1991/37, Was ist die Tora und was ist die “Satzung der Tora“ in der spirituellen Arbeit?“

21. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Der Mensch soll glauben, dass ihm der bei der Arbeit behindernde “Wille zu empfangen” von Oben gegeben wurde. Denn der Himmel gibt ihm deswegen die Kraft für die Offenbarung seines “Willens zu empfangen”, weil er nur dann, wenn dieser erwacht, Raum zum Arbeiten für die Höhere Kraft hat. Dann ist der Mensch in engem Kontakt mit ihr und kann darum bitten, dass sein “Willen zu empfangen” in die “Absicht um zu geben”umgewandelt wird.

Der Mensch muss daran glauben, dass die Höhere Kraft Zufriedenheit erhält, wenn er sie um Hilfe bittet. Sie soll ihn an Ihre Form angleichen, was Dwekut (Anhaftung) genannt wird. Dies ist der Punkt, an dem der “Wille zu empfangen” in die “Absicht um zu geben“ umgewandelt wird. Darüber steht geschrieben: „Meine Söhne haben mich besiegt.” Anders gesagt: „Ich gab euch den “Willen zu empfangen” und ihr bittet Mich, euch stattdessen den “Willen zu geben” zu schenken.“

BAAL HASULAM, Shamati 19, was bedeutet, „der Schöpfer hasst die Körper“ in der spirituellen Arbeit?

20. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Ein Gebet sollte mit großer Ernsthaftigkeit erhoben werden. Also nur dann, wenn ein Mensch spürt, dass er keinen Glauben über seinem Verstand aufbringen kann. Damit ist gemeint, dass sein Verstand nicht möchte, dass er arbeiten soll um zu geben. Dennoch weiß er, dass das Erlangen von Dwekut (Anhaftung) an die Höhere Kraft sein hauptsächliches Ziel der Arbeit sein muss. Da sein Verstand aber dagegen ist, muss er sich ihm widersetzen, und das ist eine anstrengende Arbeit.

Da er von der Höhere Kraft etwas erbittet, gegen das all seine Organe Einwände haben, ist jedes einzelne Gebet, eine besondere Arbeit. Wendet sich der Mensch gegen seinen Verstand, der von ihm das Gegenteil verlangt, wird ein Gebet “Arbeit im Herzen“ genannt. Deshalb heißt es nicht “Kopfarbeit“, denn das würde bedeuten, dass der Mensch etwas mit seiner Verstand und seiner Vernunft versucht zu verstehen. Dies ist hier aber nicht der Fall, denn er will der Höheren Kraft nicht im Zustand der Erkenntnis dienen, sondern er möchte es im Zustand des Glaubens tun. Deshalb wird ein Gebet “Arbeit im Herzen“ genannt.

RABASH, 1987/25, Was ist Ernsthaftigkeit in der spirituellen Arbeit?

19. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Ein Mensch muss jede Handlung der Tora und der Mizwot so ausführen, dass sie ihn hin zum Geben führen. Versteht er, wie sehr er sich anstrengen muss, um geben zu können, und empfindet er Schmerz und Leid, weil er diese Kraft nicht hat, dann kann er davon ausgehen, dass er nun etwas hat, wofür er beten kann. Dies ist die Arbeit im Herzen, denn sein Herz fühlt nun, was es braucht.

Auf ein solches Gebet bekommt man eine Antwort. Die Antwort besteht darin, dass der Mensch Kraft von oben erhält, damit er sich weiter anstrengen kann, um zu geben. Dadurch bekommt er das Licht und das Kli (Gefäß).

Was kann ein Mensch aber tun, wenn er nach all den Anstrengungen, die er unternommen hat, immer noch einen Mangel in Form von Schmerz und Leid verspürt, den er nicht ausgleichen kann? Die Lösung besteht darin, die Höhere Kraft zu bitten, ihm das Kli – den Mangel, etwas nicht fühlen zu können- zu geben, und auch, dass er, obwohl er nicht geben kann, ohne jeden Schmerz, wie bewusstlos sein kann.

RABASH, 1985/37, Wer ist bezeugt für einen Menschen?

18. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Der einzige Weg, ein Bedürfnis nach dem Wunsch “geben zu können“ zu erhalten, ist das Gebet. Es ist das Mittel für den Menschen, um zu diesem Mangel zu gelangen. Das bedeutet, man betet, damit die Höhere Kraft einem etwas gibt, was man – da es einem nicht fehlt – eigentlich nicht braucht.

Der Mensch braucht also deshalb das Gebet, weil das Kli (Gefäß), welches Mangel genannt wird, ein Bedürfnis nach dem Gefühl des Mangels ist, welches er nicht hat. Man fühlt den Mangel also nicht. Von der Höheren Kraft erbittet man, dass sie einem das Licht gibt, welches die Füllung dieses Mangels ist. In diesem Fall ist die Füllung das Bedürfnis, das einem fehlt. Deshalb hat man keine andere Wahl, als die Höhere Kraft zu bitten, einem dieses Bedürfnis zu geben. Das ist es, was das Kli mit dem Licht verbindet.

RABASH, 1986/22 

17. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Wir schicken unsere Bitten nach oben, klopfen an, unermüdlich, ununterbrochen; dabei werden wir überhaupt nicht schwach, wenn Er uns nicht antwortet. Wir glauben, dass Er unsere Gebete hört, aber auf den Augenblick wartet, in der wir die Kelim [Gefäße] haben, um wahre Gnade zu empfangen. Und dann werden wir auf einmal die Antwort auf jedes Gebet empfangen, denn „Die Hand des Schöpfers wird nicht karg sein“, Gott bewahre.

Baal HaSulam, Brief 34. 

16. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Wir sollten uns dieses Handwerkszeug erwerben, bevor wir den Palast des Königs betreten, sollten also Kraft und Stärke ansammeln, um wie eine eiserne Säule zu stehen, solange, bis wir vom Schöpfer das Verlangen erlangen. Es steht geschrieben: „schweigt nicht“, auch wenn der Schöpfer stumm und unempfänglich zu sein scheint, solltet ihr nicht auf die Idee kommen, ebenfalls zu schweigen und deshalb „schweigt nicht“. Der Schöpfer hat mit seinem Schweigen nicht das beabsichtigt, sondern es geht darum, euch Kraft zu geben, schließlich fähig zu sein, ohne jeglichen Makel im Palast des Königs zu stehen. Deshalb: „schweigt nicht“. 

Baal HaSulam, Brief 34.

15. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Das Gebet muss vollkommen sein. Es muss aus der Tiefe des Herzens kommen. Deshalb muss der Mensch hundertprozentig sicher sein, dass es niemanden in dieser Welt gibt, der ihm helfen kann, außer der Höheren Kraft.

Doch woher weiß man, dass niemand außer jener Kraft einem helfen kann? Die Erkenntnis darüber kann man nur erlangen, wenn man alles Menschenmögliche getan hat, um zur Höheren Kraft zu gelangen, aber nichts davon geholfen hat. Deshalb muss der Mensch alle in der Welt denkbaren Handlungen unternehmen, um zu “um der Höheren Kraft Willen“ zu gelangen. Dann betet man aus der Tiefe des Herzens und das Gebet wird erhört.

BAAL HASULAM, Shamati 5, LiShma bedeutet Erwecken von oben, und warum brauchen wir ein Erwachen von unten?

14. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Die Weisen sagten: „Es liegt nicht an dir, die Arbeit zu vollenden, du hast jedoch auch nicht die Freiheit, dich ihrer zu entledigen.“ (Awot, Kapitel 2,21) Das bedeutet, dass es dem Menschen auferlegt ist, von unten her, von seiner Stufe aus, zu erwachen. Das wird als Gebet bezeichnet.

Ein Gebet ist demnach ein Mangel. Ohne Mangel gibt es keine Füllung. Wenn jemand also das Bedürfnis nach liShma (für den Namen der Tora) zu arbeiten hat, dann erhält er auch die Füllung dieses Mangels von oben. Das heißt, dann wird das Gebet oben erhört.

Um liShma von der Höheren Kraft zu erhalten, ist daher vom Menschen nur die Arbeit des Aufbaus eines Mangel, in Form eines Kli (Gefäß), nötig. Die Füllung kann er niemals selbst erlangen, sie ist ein Geschenk der Höheren Kraft.

BAAL HASULAM, Shamati 5, LiShma bedeutet Erwecken von oben, und warum brauchen wir ein Erwachen von unten?

13. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Das Wichtigste ist das Gebet. Der Mensch muss die Höhere Kraft darum bitten, dass sie ihm hilft, über den Verstand gehen zu können. Er sollte mit Freude arbeiten, so als wäre er bereits mit dem Wissen der Kedusha (Heiligkeit) belohnt worden, und würde jene Freude bereits empfinden.

Auch sollte er die Höhere Kraft bitten, ihm die Kraft zu geben, über das Verlangen des Körpers hinausgehen zu können. Mit anderen Worten, obwohl der Körper nicht damit einverstanden ist, um des Gebens Willen zu arbeiten, bittet er die Höhere Kraft, in Freude arbeiten zu können, wie es sich für jemanden gehört, der einem großen König dient.

Er bittet die Höhere Kraft aber nicht ihm ihre Größe zu zeigen, damit die Arbeit für ihn einfacher würde. Vielmehr möchte er, dass er Freude an der Arbeit über dem Verstand erhält, sodass diese für ihn so wichtig wird, als hätte er bereits Kenntnis von der Kedusha.

RABASH, 1991/12, Diese Kerzen sind heilig

12. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Das Gebet ist die Arbeit im Herzen. Das heißt, weil das Herz des Menschen in seiner Wurzel das Verlangen zu empfangen ist, welches nun aber in das Gegenteil, nämlich um zu geben gewandelt werden muss, hat der Menschen eine Menge Arbeit.

Da das Geben seiner Natur entgegengesetzt ist, muss der Mensch die Höheren Kraft darum bitten, dass Sie ihm hilft, aus seiner Natur hinauszukommen und in das einzutreten, was über seiner Natur liegt.

Rabash, 1985/24 Die drei Zeiten in der Arbeit

11. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Schöpfer, wir bitten Dich, uns Kraft zu geben, sodass wir all unsere Handlungen Deinetwillen ausführen können. Denn wenn Du uns nicht hilfst, sind alle unsere Handlungen weiterhin nur für unseren eigenen Nutzen. Es heisst “wenn nicht“, was bedeutet, wenn Du uns nicht hilfst, werden alle unsere Handlungen nur für uns selbst sein, denn wir haben nicht die Kraft, unseren Willen zu empfangen zu überwinden. Deshalb hilf uns, damit wir in der Lage sind, für Dich zu arbeiten. Du musst uns helfen!

Es heisst auch “tu es um Deinetwillen“, d.h., dass Du diese Handlung tust, Du uns die Kraft gibst, den Willen zu geben zu erlangen. Andernfalls, “wenn nicht”, sind wir verloren und werden im Wunsch verbleiben, für unseren eigenen Nutzen zu empfangen.

RABASH, 1991/5, Was bedeutet “die guten Taten der Gerechten sind ihre Nachkommen” in der spirituellen Arbeit?

10. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Weil der Mensch Leid empfindet, wird er dazu gebracht, abfällig zu reden. Daraus folgt, dass die Bitte an den Schöpfer, Er möge ihm die Kraft des Glaubens geben, nicht daher rührt, weil er selbst genießen möchte, sondern um nicht abfällig zu reden; eben dies schmerzt ihn. Mit anderen Worten, seinerseits möchte er über dem Verstand glauben, dass der Schöpfer „gut und Gutes tuend“ ist und die Welt in dieser Weise lenkt. Und er wünscht sich, dass sein Glaube stark genug für eine vollumfängliche Wahrnehmung sein möge, wie innerhalb des Verstandes.

Daher möchte er, wenn er sich mit der Tora und den Mizwot beschäftigt, das Licht des Schöpfers nicht heranziehen, um selbst Genuss zu erlangen, sondern weil er es nicht ertragen kann, die gütige Lenkung des Schöpfers nicht rechtfertigen zu können. Das Leid wird verursacht, weil er den Namen des Schöpfers, der „gut und Gutes tuend“ ist, entweiht, denn sein Körper ist gegenteiliger Ansicht. Dies ist all sein Leid, denn im Zustand der Trennung kann er Seine Lenkung nicht rechtfertigen. Das heißt, dass er den Zustand der Trennung hasst. Und wenn er dieses Leid empfindet, erhört der Schöpfer sein Gebet, nähert ihn Sich an, und er wird der Anhaftung würdig. 

Baal HaSulam, Shamati 34. Der Vorteil eines Landes

09. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Alles vor unseren Augen Erscheinende ist etwas vom Schöpfer Gegebenes, damit wir begreifen, was wir erkennen sollen, um das vollkommene Ziel zu erreichen.

Doch es ist nicht so einfach, der Anhaftung an den Schöpfer würdig zu werden. Es erfordert große Überwindung und Anstrengungen, bis wir würdig werden, die Güte und den Genuss zu erlangen und wahrzunehmen. Und bis dahin ist es dem Menschen auferlegt, die Höhere Lenkung zu rechtfertigen, über seinem Verstand zu glauben, dass der Schöpfer nur „gut und Gutes tuend“ ist, und zu sagen „sie haben Augen und sehen nicht“.

Die Weisen sagten: „Habakuk kam und setzte ein Prinzip fest“, er reduzierte alles auf eins, wie geschrieben steht: „der Gerechte lebt in seinem Glauben“. Das bedeutet, dass der Mensch sich nicht mit Einzelheiten zu beschäftigen braucht, sondern seine ganze Arbeit auf einen Punkt konzentrieren sollte, nämlich den Glauben an den Schöpfer. Er sollte beten, dass der Schöpfer ihm helfen möge, fähig zu sein, mit dem Glauben über dem Verstand zu handeln. 

Baal HaSulam, Shamati 34. Der Vorteil des Landes

08. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Es heißt: Verlässt der Gerechte den Ort [an dem er über dem Verstand arbeitet], hinterlässt dies bei ihm einen Eindruck. Das bedeutet, dass in jenem Moment, indem ein Gerechter denkt, er habe nun Geschmack an der Arbeit um zu geben und bräuchte darum nicht mehr über den Verstand zu gehen, er diesen Ort verlassen muss. Dieser Eindruck wird ihm in Zukunft helfen, sich das nächste Mal in dieser Situation davor zu hüten, mit der Arbeit um zu geben aufzuhören.

Auch Baal HaSulam sagte dazu, dass wenn ein Mensch sich sicher fühlt und nicht mehr zwischen Himmel und Erde steht, er unweigerlich von dieser Stufe hinab fallen wird. Doch gerade dieser Abstieg hinterläßt in ihm einen Eindruck, sodass er sich beim nächsten Mal daran erinnert und den Glauben über dem Verstand nicht mehr als unwichtig ansieht, sondern immer die Vorsehung rechtfertigt.

RABASH, 1985/10, Jakob ging hinaus

07. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Der Glaube wird in den Augen der Menschen als eine Eigenschaft von geringer Bedeutung und Niedrigkeit angesehen. Dinge hingegen, die sich in Wissen kleiden, schätzt man. Kann nun der Mensch den Glauben mit seinem Verstand nicht begreifen, oder widerspricht er sogar seinem Wissen, muss er trotzdem sagen, dass dieser für ihn wichtiger ist, als sein Wissen. In diesem Fall setzt er sein Wissen herab, weil er erkennt, dass alles, was er mit seinem Wissen versteht, der Annäherung an die Höhere Kraft nicht dienlich ist.

Es ist tatsächlich so, dass alle Konzepte, die diesem Weg widersprechen, aussichtslos sind. Deshalb soll es so sein, wie geschrieben steht: Sie haben Augen, aber sie sehen nicht, sie haben Ohren, aber sie hören nicht.“ Das bedeutet, dass dieser Mensch alles, was er hört und sieht, für nichtig erklärt. Dies ist, was „über den Verstand gehen“ genannt wird.

BAAL HASULAM, Shamati 59, Der Stab und die Schlage

06. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Begibt sich ein Mensch auf den Weg der Wahrheit und beginnt mit der Arbeit für die Höhere Kraft, muss er die Anstrengung des Glaubens über dem Verstand auf sich nehmen, auch wenn in seinem Innern alle “Völker der Welt“ über ihn lachen. Er muss die Höhere Kraft, indem er an sie glaubt und ihr mit ganzem Herzen und ganzer Seele dienen will, vor diesen “Ungläubigen“ heiligen. Obschon diese ihm nicht zustimmen, entschließt er, die Höhere Kraft zu lieben. Selbst wenn er kein Gefühl der Liebe empfindet widerspricht er deren Ansicht, und läßt sich nicht von den “Organen seines Körpers“ beeindrucken.

Dieser Mensch tut, was er kann, auch wenn er dies nur unter Zwang in Form von Worten und Taten tun kann. Denn, obwohl er dabei nichts fühlt, trägt er trotzdem etwas zur „Erweckung von unten“ bei.

RABASH, 1990/6, Wann sollte man stolz auf seine Arbeit sein?