12. Januar 2025, Gute-Nacht-Text

Es muss so sein, wie wenn man der Einladung zu einem freudigen Ereignis seines Freundes folgt: man nimmt auf sich keine Rücksicht, ob man nun gute Laune hat oder nicht, sondern man muss an der Freude des Freundes teilhaben. Man darf dem Freund kein verärgertes, sondern nur ein glückliches Gesicht zeigen. So auch hier: die Verbindung der Freunde muss so sein, dass jeder dem anderen Freude zu bereiten sucht, und zwar gerade in den körperlichen Dingen, denn gerade dies ist das Prinzip von „erwerbe dir einen Freund“.

RABASH, Brief 37

11. Januar 2025, Gute-Nacht-Text

Es sollte ein Hilfsmittel zwischen Wahrheit und Lüge geben, eine Art Sprungbrett von der Lüge zur Wahrheit. Und das Mittelding zwischen Wahrheit und Lüge ist die Wahrheit in der Lüge. Mit anderen Worten, es gibt eine Lüge, aber es ist nicht wirklich eine Lüge, da man die Lüge für Wahrheit hält. Das heißt, dass man auf dem Weg der Lüge geht, aber denkt, dass es die Wahrheit ist. Folglich ist es keine wirkliche Lüge. Wenn man jedoch weiß, dass man in Wirklichkeit auf dem Weg der Lüge wandelt, dann beschreitet man den Weg der Wahrheit, da man weiß, dass es in Wirklichkeit eine Lüge ist. Zu diesem Zeitpunkt hat man ein Sprungbrett, denn nur damit kann man die wahrhaftige Wahrheit erlangen, also von der Wahrheit der Lüge zur Wahrheit der Wahrheit gelangen.

RABASH, Artikel 15 (1984) “Kann es sein, dass von Oben etwas Negatives kommt?”

10. Januar 2025, Gute-Nacht-Text

Der Mensch muss über dem Verstand glauben und sich vorstellen, dass er bereits mit dem Glauben an den Schöpfer belohnt wurde, der in seinen Organen zu spüren ist, und er sieht und fühlt, dass der Schöpfer die ganze Welt als der Gute, der Gutes tut, führt. Obwohl er innerhalb des Verstandes das Gegenteil sieht, soll er dennoch über dem Verstand arbeiten und es soll sich ihm offenbaren, dass es wirklich so ist, dass der Schöpfer die Welt als der Gute, der Gutes tut, führt. Hier erwirbt er die Bedeutung des Ziels, und von hier aus empfängt er bereits das Leben, d.h. die Freude der Annäherung an den Schöpfer. Dann kann der Mensch sagen, dass der Schöpfer gut ist und Gutes tut, und er fühlt, dass er die Kraft hat, dem Schöpfer zu sagen: „Du hast uns aus allen Völkern erwählt, uns geliebt und begehrt“, denn er hat dem Schöpfer etwas zu verdanken. Und in dem Maße, in dem er die Bedeutung des Spirituellen spürt, in diesem Maße gestaltet er sein Lob des Schöpfers.

RABASH, Artikel 28 (1987) „Was soll man in der Arbeit nicht hinzufügen und nicht wegnehmen?“

9. Januar 2025, Gute-Nacht-Text

“Was macht der Schöpfer, nachdem Er die Welt erschaffen hat”? Die Antwort war: “Er sitzt und spielt mit dem Lewiatan (einem Seeungeheuer)”. Wie geschrieben steht: „Dieser Lewiatan, den Du erschaffen hast, um mit ihm zu spielen.“ Der Lewiatan bezieht sich auf Dwekut und Verbindung (wie geschrieben steht „in jedem Zwischenraum Gehänge“). Dies bedeutet, dass das Ziel die Verbindung des Schöpfers mit den Geschöpfen ist. Dies ist nur ein Spiel; es ist keine Sache eines Wunsches oder Bedürfnisses.

Der Unterschied zwischen einem Spiel und einem Wunsch besteht darin, dass alles, was im Wunsch kommt, eine Notwendigkeit ist. Wenn jemand seinen Wunsch nicht erreicht, so ist er im Mangel. Im Spiel jedoch, selbst wenn er das Ziel nicht erreicht, wird es nicht als Mangel betrachtet, wie sie sagen: „Es ist nicht so schlimm, dass ich nicht erreichte, woran ich dachte.“ Denn der ganze Wunsch, den man dafür empfand, war nur spielerisch und nicht ernsthaft.

Baal HaSulam, Shamati 16. Was ist der „Tag des Schöpfers“ und die „Nacht des Schöpfers“ in der spirituellen Arbeit?

8. Januar 2025, Gute-Nacht-Text

Um die Fähigkeit des Gebens zu erlangen, benötigt der Mensch eine zweite Natur, um Gleichheit der Form zu erlangen.

Das heißt, der Schöpfer ist der Gebende und empfängt überhaupt nichts, da es Ihm an nichts mangelt. Das bedeutet, wenn Er gibt, geschieht dies nicht aus einem Mangel heraus, denn nur, wenn Er niemanden hätte, dem Er geben könnte, würde Er dies als Mangel empfinden.

Wir sollten es stattdessen als ein Spiel ansehen. Es ist nicht so, dass Sein Wunsch zu geben bedeutet, dass er etwas braucht, sondern alles ist wie ein Spiel.

Baal HaSulam, Shamati 16. Was ist der „Tag des Schöpfers“ und die „Nacht des Schöpfers“ in der spirituellen Arbeit?

7. Januar 2025, Gute-Nacht-Text

Der Körper will keine Niedrigkeit ertragen. Im Gegenteil hat jeder seinen Stolz und will nicht akzeptieren, dass sein Freund größer ist als er selbst. Wenn der Mensch daher sieht, dass die Freunde sich auf einer höheren Stufe befinden als er, dann bewirkt dies in jeder Hinsicht einen Aufstieg in ihm.

RABASH, Artikel 21 (1986) “Über dem Verstand betreffend”

6. Januar 2025, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte sich seinen Freund so vorstellen, als diene er dem Schöpfer mehr als er selbst, und dadurch wird er in der Arbeit des Schöpfers bestärkt, denn er sollte immer fragen: „Wann wird meine Arbeit die Arbeit meiner Väter einholen?“ Das ist die Bedeutung dessen, was die Weisen sagten: „In Zukunft wird jeder Gerechte den Ruhm seines Freundes beneiden.“ Es scheint rätselhaft, welche Freude es dabei in Zukunft geben wird, den Ruhm seines Freundes zu beneiden? Die Sache ist die, wie wir sagten, dass es in dieser Welt jedem so vorkommt, als diene er dem Schöpfer mehr als sein Freund, aber in der Zukunft, wenn der Schöpfer die Gerechten für ihre guten Taten belohnt, wird Er jedem Einzelnen entsprechend seinen Taten geben. Dann wird er spirituelle Erkenntnis erlangen und sehen, dass sein Freund mehr erreicht hat als er, und er wird verstehen, dass sein Freund seine guten Taten in dieser Welt mehr auf das Wohl des Himmels ausgerichtet und deshalb mehr erreicht hat als er. Dann wird „der Neid der Autoren die Weisheit vermehren“, so dass er in der Arbeit des Schöpfers mehr und mehr bestärkt und daher noch mehr spirituelle Erkenntnis erlangen wird.

Maor VaShemesh, „Jitro“

5. Januar 2025, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch sieht, dass die Freunde auf einer höheren Stufe stehen als er selbst, und innerhalb des Verstandes sieht, dass er sich im Vergleich zu ihnen in tiefster Niedrigkeit befindet, und sie alle pünktlich zur Versammlung kommen, […] und größeres Interesse an allem haben, was unter den Freunden passiert und jedem auf jegliche Art helfen und sofort jeden Ratschlag des Lehrers für die spirituelle Arbeit in die Tat umsetzen usw. beeinflusst das den Menschen sicherlich und gibt ihm Kraft, seine Faulheit zu überwinden und vor dem Morgengrauen aufzustehen, wenn sie ihn wecken.

Und während des Unterrichtes ist sein Körper mehr an den Lektionen interessiert, da er ansonsten hinter seinen Freunden zurückbleibt. Ebenso muss er alles, was die Kedusha (Heiligkeit) betrifft, in größerer Ernsthaftigkeit aufnehmen, weil der Körper keine Niedrigkeit tolerieren kann. Wenn sich sein Körper überdies die Freunde ansieht, versteht er, dass sie alle für den Schöpfer arbeiten, so lässt sein Körper auch ihn für den Schöpfer arbeiten.

RABASH, Artikel 21 (1986) “Über dem Verstand betreffend”

4. Januar 2025, Gute-Nacht-Text

Wenn er die Vorzüge der Freunde erkennt, kann er sagen, dass er von ihren Handlungen lernen sollte. Wenn er aber sieht, dass er selbst begabter ist als die Freunde, dann gibt es nichts, was er von ihnen empfangen könnte.

Deshalb wurde gesagt, dass wenn der böse Trieb kommt und ihm die Niedrigkeit der Freunde zeigt, er über den Verstand gehen muss. Es wäre aber sicherlich besser und er wäre erfolgreicher, könnte er bereits innerhalb des Verstandes sehen, dass sich die Freunde auf einer höheren Stufe befinden als er. Und so können wir das Gebet verstehen, das Rabbi Elimelech für uns geschrieben hat: „Möge unser Herz die Tugenden unserer Freunde sehen, und nicht ihre Fehler“.

RABASH, Artikel 21 (1986) “Über dem Verstand betreffend”

3. Januar 2025, Gute-Nacht-Text

Es zeigt sich, dass ein Mensch vererbte Eigenschaften von den Eltern besitzt und solche, die er über die Gemeinschaft neu erwirbt, indem er sich an sie heftet und Neid gegenüber seinen Freunden empfindet, da sie bessere Eigenschaften haben als er. Das motiviert ihn nun, ihre guten Eigenschaften zu übernehmen, welche er nicht besitzt und auf die er neidisch ist.

Daher erhält er durch die Gemeinschaft neue Eigenschaften, die er annimmt, weil er sieht, dass die Freunde sich auf einer höheren Stufe befinden als er, um die er sie beneidet. Darum kann er nun größer sein, als wenn er diese Gemeinschaft nicht hätte, da er durch sie neue Kräfte bekommt.

RABASH, Artikel 21 (1986) “Über dem Verstand betreffend”

2. Januar 2025, Gute-Nacht-Text

Unsere Weisen sagten: „Der Neid auf die Schriftsteller vermehrt die Weisheit“. Wenn also alle Freunde die Gemeinschaft auf einer hohen Stufe sehen, sowohl was die Gedanken, als auch was die Handlungen betrifft, dann ist es naturgegeben so, dass jeder Einzelne sich auf eine höhere Stufe als er seitens seines eigenen Körpers hat, erheben muss.

Das bedeutet, dass selbst, wenn er von sich aus kein Bedürfnis nach großen Verlangen hat und nicht nach Ehre strebt, er durch Neid in jedem Fall zusätzliche Kraft erlangen kann, die er von Natur aus nicht besitzt. Im Gegenteil gebiert das Maß seines Neides neue Kraft in ihm, die in der Gemeinschaft existiert. Und durch sie empfängt er diese neuen Eigenschaften, d.h. Kraft, die er nicht von seinen Eltern geerbt hat. Daher besitzt er nun neue Eigenschaften, die durch die Gruppe in ihm entstanden sind.

RABASH, Artikel 21 (1986) “Über dem Verstand betreffend”

 

1. Januar 2025, Gute-Nacht-Text

Und ihr, die Freunde, die ihr hier seid, so wie ihr früher in Zuneigung und Liebe verbunden wart, so werdet ihr euch auch in Zukunft nicht trennen, bis der Schöpfer sich mit euch freut und den Frieden über euch verkünden wird. Und dank euch wird Frieden in der Welt herrschen, wie es geschrieben steht: „Um meiner Brüder und Freunde willen sage ich: ‚Friede sei mit euch!’“

Sohar für Alle, Acharei Mot [Nach dem Tod], Punkt 66

31. Dezember 2024, Gute-Nacht-Text

Solange der Mensch keines festen Glaubens gewürdigt wurde, muss es Aufstiege und Abstiege geben. Daraus folgt, dass es eine Zeit geben kann, in der die Liebe zwischen ihnen erkalten wird. Aus diesem Grund nimmt er jetzt, zu Beginn seiner Arbeit, das Joch des Himmelreiches auf sich, indem er einen Bund schließt, so dass es keinen Unterschied macht, ob der Körper es zulässt, ein Diener des Schöpfers zu sein oder nicht. Im Gegenteil, er wird sagen: „Ich habe einmal gesprochen und ich werde mich nicht ändern.“ Stattdessen werde ich über den Verstand gehen, wie ich es mir vorgenommen habe, und auf der Grundlage dessen handeln, was ich zu Beginn der Arbeit bei der Vereinbarung auf mich genommen habe.

RABASH, Artikel 31 (1987), Was ist ein “Bund” in der Arbeit?

30. Dezember 2024, Gute-Nacht-Text

Wenn ein Mensch Liebe zum Schöpfer spürt, begreift er, dass es sich lohnt, andere Formen der Liebe für die Liebe zum Schöpfer aufzugeben. Aber später, wenn das Erwachen nachlässt und er die Liebe zum Schöpfer nicht mehr spürt, wird er zu den anderen Formen der Liebe, die er bereits beschlossen hat, aufzugeben, zurückkehren wollen. An diesem Punkt muss der Mensch den Bund einhalten und das gleiche Verhalten beibehalten, das er hatte, als er Liebe zum Schöpfer spürte, auch wenn er jetzt überhaupt kein Gefühl mehr hat. Dann muss die Arbeit gezwungenermaßen sein, um sich dem Bund zu unterwerfen, den er zuvor geschlossen hatte. Das nennt man „in den Bund eintreten“.

RABASH, Notiz 471: “Ihr steht heute alle zusammen – 2”

29. Dezember 2024, Gute-Nacht-Text

Das Schließen eines Bundes bedeutet, dass ein Mensch, wenn er die Arbeit auf sich nimmt, auch wenn er in lo liShma ist, einen Bund mit dem Schöpfer schließen muss, um ihm zu dienen, ob er Begeisterung verspürt oder nicht.

Doch wir sollten verstehen, wovon die Begeisterung abhängt. Sie hängt nur von der Belohnung ab. Das heißt, wenn es eine große Belohnung gibt, hört das Verlangen nach der Arbeit nicht auf. Aber wenn die Belohnung zweifelhaft ist, schwindet das Verlangen nach der Arbeit und er geht zur Ruhe über. […]

Aber einen Bund zu schließen, bedeutet, dass er auch in liShma zu arbeiten beginnt. Und da er jetzt die Arbeit will, denn wer würde ihn zwingen, in die Arbeit des Schöpfers zu kommen, muss er jetzt den Bund schließen und sagen: „Selbst wenn eine Zeit des Abstiegs kommt“, was bedeutet, dass er kein Verlangen nach der Arbeit haben wird, „nimmt er es trotzdem auf sich, nicht an die Begeisterung zu denken, sondern so zu arbeiten, als hätte er ein Verlangen.“ Das nennt man „einen Bund schließen“.

RABASH, Artikel 31 (1987), Was ist ein “Bund” in der Arbeit?

28. Dezember 2024, Gute-Nacht-Text

„Wenn zwei Menschen verstehen, dass es sich für sie lohnt, einander zu lieben, warum sollten sie einen Bund schließen? Warum ist es hilfreich, so vorzugehen, als würde man einen Vertrag abschließen?“ Er sagte also: „Wenn wir einen Bund schließen, meinen wir damit, da es möglich ist, dass etwas kommen könnte, das eine Trennung zwischen uns herbei führt, schließen wir jetzt einen Bund, weil wir jetzt verstehen, dass es Liebe und Gleichwertigkeit zwischen uns gibt, und dieser Bund wird bestehen bleiben, auch wenn später Dinge kommen könnten, die uns trennen; trotzdem wird die Beziehung, die wir jetzt aufbauen, dauerhaft sein.“ Folglich sollte man sagen, dass, wenn später Dinge kommen, die sie trennen, jeder von ihnen über den Verstand gehen und sagen muss, dass sie nicht auf das achten werden, was sie innerhalb des Wissens sehen, sondern dass sie über den Verstand hinausgehen werden. Nur auf diese Weise können sie den Bund halten, und es wird keine Trennung zwischen ihnen geben.

RABASH, Artikel 3 (1987) “Ganz Israel hat einen Anteil an der kommenden Welt”

 

27. Dezember 2024, Gute-Nacht-Text

„Auf alle deine Opfergaben sollst du Salz geben.“ Das ist der Bund des Salzes, der ein Bund gegen den Verstand ist, denn wenn man Gutes von seinem Freund nimmt, sollen sie einen Bund schließen. Ein Bund ist gerade dann notwendig, wenn jeder Forderungen und Beschwerden gegen den anderen hat, und sie könnten in Wut und Trennung geraten. Zu diesem Zeitpunkt verpflichtet sie der von ihnen geschlossene Bund dazu, die Liebe und Einheit zwischen ihnen aufrechtzuerhalten, denn es gilt die Regel, dass immer dann, wenn jemand dem anderen wehtun will, er ein Heilmittel hat, um sich an den Bund zu erinnern, den er zwischen ihnen geschlossen hatte. Und das verpflichtet sie, die Liebe und den Frieden untereinander zu bewahren. Dies ist die Bedeutung von „Auf alle deine Opfergaben sollst du Salz geben“, was bedeutet, dass jede Annäherung im Werk des Schöpfers durch einen Salzbund erfolgen sollte, da dies die ganze Grundlage ist.

RABASH, Notiz 738, “Der Bund des Salzes” 

 

26. Dezember 2024, Gute-Nacht-Text

Rabbi Elazar, Sohn von Rabbi Shimon, verdeutlicht dieses Konzept von Arwut (Bürgschaft) noch weiter, indem er erklärt, dass es nicht genügt, dass ganz Israel füreinander verantwortlich ist, sondern dass stattdessen die ganze Welt in diese Bürgschaft mit eingeschlossen werden muss.

Baal HaSulam, “Die Bürgschaft (Arwut)”, Punkt 19

25. Dezember 2024, Gute-Nacht-Text

Ganz Israel ist füreinander verantwortlich, einer für den anderen, sowohl in positiver wie auch in negativer Hinsicht. In positiver Hinsicht können sie die Tora und die Mizwot lediglich restlos befolgen, wenn sie solange füreinander bürgen, bis sich jeder um die Bedürfnisse seines Freundes kümmert und sorgt, was weiterhin bedeutet, ihrem Schöpfer Zufriedenheit zu schenken (Punkt 13). Und auf der negativen Seite können wir erkennen, dass, wenn ein Teil des Volkes die Bürgschaft nicht einhalten will und sich in Selbstsucht ergötzt, der Rest des Volkes gezwungenermaßen in den Schmutz und den Abgrund eingetaucht bleibt, ohne jemals einen Ausweg zu finden.

Daher beschrieb der Tana (Rabbi Shimon Bar Yochai) diese Arwut mit dem Beispiel, als sich zwei Personen in einem Boot befanden. Und als der eine von ihnen plötzlich begann, ein Loch in das Boot zu bohren, fragte der Freund: „Wieso bohrst Du ein Loch?“, und der andere antwortete: „Was geht Dich das an, ich bohre unter mir, nicht unter Dir“, worauf der erste Mann antwortete: „Du Idiot, wir werden beide ertrinken!“

Baal HaSulam, “Die Bürgschaft (Arwut)”

 

24. Dezember 2024, Gute-Nacht-Text

Wenn 600.000 Menschen aufhören werden, sich mit der Befriedigung eigener Bedürfnisse zu beschäftigen, und kein anderes Ziel im Leben haben werden, als die Interessen ihrer Nächsten zu verteidigen, damit es ihnen an nichts fehlen würde, und nicht nur das, wenn sie das mit riesiger Liebe tun werden, mit ganzem Herzen und mit der ganzen Seele, in voller Übereinstimmung mit dem Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, dann ist zweifellos klar, dass es niemand aus dem Volk nötig haben wird, sich um die eigene Existenz zu kümmern.

Auf diese Weise wird man völlig davon frei, sich um sein eigenes Überleben kümmern zu müssen, und hat es leichter, das Gebot „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ zu erfüllen. Warum sollte man sich noch um das eigene Überleben kümmern müssen, wenn 600.000 Liebende bereitstehen und dafür sorgen, dass es einem an nichts fehlt? Daher, nachdem das ganze Volk dazu einwilligte, wurde ihnen die Tora gegeben, weil sie nun fähig wurden, sie zu befolgen.

Baal HaSulam, “Matan Tora (Gabe der Tora)”