Dargot 821: Wir werden tun und wir werden hören (2)

Rabash, Dargot Sulam, Artikel 821

Es steht geschrieben: „Und der Mensch Moses war sehr bescheiden.“ Bescheidenheit bedeutet Niedrigkeit – wenn ein Mensch sich selbst gegenüber dem anderen annulliert. Es ist nicht unbedingt eine äußerliche Annullierung, sondern auch eine innerliche. „Äußerlich“ bedeutet etwas, das nach außen offenbart wird, wenn jeder erkennt, dass der Mensch nichts von sich selbst hält, sondern dass er die Freunde auf einer wichtigeren Stufe sieht als sich selbst. Dies zeigt sich an den Handlungen, die er gegenüber den Freunden ausführt.

Und es gibt auch die Innerlichkeit, genannt „Verborgenes“. Dies sind die Gedanken und das Wissen, die man ebenfalls vor den Freunden annullieren muss. Das ist die Bedeutung der Worte „Meine Seele soll wie Staub vor allen sein“. Die Frage ist, wie ein vernünftiger, klar denkender Mensch sagen kann, dass er sein Wissen vor jedem anderen annulliert, während er gleichzeitig spürt, dass er sich auf einer Stufe befindet, die hundert Mal höher ist als die des Freundes.

Es gibt den „Teil“ und das „Ganze“. Dabei ist die Gesamtheit höher als der Einzelne, und der Mensch muss sich dadurch vor jedem einzelnen Teil annullieren, dass er ein Teil des Ganzen ist. Das heißt die Gesamtheit von Israel ist zwar für den Einzelnen nicht so wichtig, aber aus der Perspektive der ganzen Gesamtheit ist jeder Einzelne sehr wichtig für die ganze Gesamtheit.

Der Mensch muss seine eigenen Bedürfnisse vor jenen der Gesamtheit annullieren. Und da ein Mensch sein Wissen und seine Gedanken vor dem Schöpfer annullieren muss, muss er sich an die Äußerlichkeit gewöhnen, die „Tun“ genannt wird. Dies wird „Wir werden tun“ genannt. Und all diese Annullierungen werden ihn dazu befähigen, sein Wissen und seine Gedanken auch vor dem Schöpfer zu annullieren.

Daher zeigt sich, dass jemand, der mehr Wissen hat, auch mehr Arbeit hat bei der Annullierung gegenüber dem Schöpfer. Aber ein Dummkopf muss sein Wissen nicht annullieren, da er kein Wissen besitzt. Daraus folgt, das der einzige Verdienst des Wissens darin liegt, dass man etwas zum Annullieren hat. Und nur das sollte der Grund sein, nach Wissen zu streben. Und für jemand, der dazu nicht bereit ist, ist es besser, kein Wissen zu haben.

Das nennt man „Seine Weisheit ist mehr als seine Taten“, was bedeutet, dass er mehr Wissen hat, als er annullieren kann, denn Annullierung heißt „Tun“ und nicht „Hören“. „Hören“ bedeutet Verstehen, und „Tun“ ist nur eine Kraft ohne Wissen. Und das ist: „Wir werden tun und wir werden hören.“ Das bedeutet, dass er, wenn er die Kraft des „Tuns“ hat, dann kann er das „Hören“ empfangen, weil seine Grundlage der Glaube und nicht das Wissen ist.

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