169 – 188, Sohar, Wer ist diese?

Wer ist diese?

169) Rabbi Elasar begann und sagte: „Wer ist diese, die von der Wüste aufsteigt?“ „Wer ist diese“ ist die Gesamtheit von zwei Heiligkeiten, zwei Welten, Bina und Malchut, in einer Verkettung und in einer Verbindung. „Aufsteigt“ bedeutet, dass sie wirklich aufsteigt, um das Allerheiligste zu sein. Denn MI, Bina, das Allerheiligste, hat sich mit „Diese“, Malchut, verbunden, sodass sich Malchut erheben wird, sodass sie [auch] das Allerheiligste ist. „Von der Wüste“, da sie von der Wüste aus aufsteigt, um eine Braut zu sein und unter die Chuppa (Hochzeitsbaldachin) zu treten.

Es steht geschrieben: „Wer ist diese, die aus der Wüste aufsteigt, um sich an ihrem Geliebten festzuhalten?“ Hier wird über das Ende der Korrektur gesprochen, wenn die Braut zur Chuppa aufsteigt. Der Sohar bezieht sich auf „Wer ist diese“, Bina, die MI („Wer“) genannt wird und auf Malchut, die „Diese“ genannt wird. Es wird gesagt, dass zu diesem Zeitpunkt „Wer ist diese“, die als eines erfasst wird, zwei Heiligkeiten in sich eingeschlossen hat.

Das ist so, weil vor dem Ende der Korrektur nur Bina „heilig“ genannt wird, und Malchut, die zu Bina aufsteigt, nur in der Heiligkeit von Bina geheiligt wird. Aber am Ende der Korrektur wird Malchut selbst auch wie Bina heilig sein, und „Wer ist diese, die aufsteigt“ wird eine Einbeziehung von zwei Heiligkeiten sein, den zwei Welten Bina und Malchut in einer Verkettung und in einer Verbindung.

Eine Verbindung ist der Bund des Lebens, das Ende von Malchut und des Massach, der Or Choser (Zurückkehrendes Licht) erhebt und alle Sefirot zu Einem verbindet. Zu diesem Zeitpunkt wird es in Yud enden, für immer Bina gleich. Das wird „Eine Verbindung“ und „Ein Bund“ genannt, da die Stufe des Lichtes von Malchut mit der Stufe von Bina verbunden sein wird, wirklich als eins, denn dann wird Malchut selbst aufsteigen, um wirklich das Allerheiligste zu sein, wie Bina.

Tatsächlich wie ein Brandopfer aufsteigend, welches das Allerheiligste ist. Dies ist so, weil MI, AwI, das Allerheiligste, sich mit „Diese“, Malchut, verband, sodass Malchut in der Form „des Aufstiegs“ wahrgenommen wird, welches das Allerheiligste ist, denn dann wurde eine Verbindung von MI mit „Diese“ ausgeführt, um „Diese“ selbst zum Allerheiligsten zu machen. Und da das so ist, ist es für jegliche Verringerung unmöglich, in Malchut zu sein, da ihre eigene Heiligkeit wie Bina das Allerheiligste ist. Deshalb steht geschrieben: „Der Tod wird für immer verschlungen sein.“

Was geschrieben steht: „Denn aus der Wüste bekam diese das Erbe, um eine Braut zu sein, und um unter die Chuppa einzutreten.“ „Wüste“, der Ort von Schlange, Seraph und Skorpion, und die „die Tora Stärkenden“ unterscheiden sich von den „die Tora Ausübenden“. Das bedeutet, dass wir diesen großen Siwug von Gmar Tikun gerade aus der Wüste heraus machen werden.

170) Sie erhebt sich aus der Wüste, wie geschrieben steht: „Und deine Wüste ist anmutig.“ Sie erhebt sich in jener Wüste des Lippen-Geflüsters. Midbar (Wüste) bedeutet Dibur (Reden), wie geschrieben steht: „Diese mächtigen Götter, diese sind die Götter, welche die Ägypter mit allen möglichen Plagen in der Wüste schlugen.“ Aber war alles, was der Schöpfer ihnen antat, in der Wüste, und nicht an einem besiedelten Ort?

„In der Wüste“ bedeutet im „Reden“, wie geschrieben steht: „Und deine Wüste ist anmutig.“ Und es steht geschrieben: „Aus der Wüste soll sich erheben.“ So ist (das) „Erheben aus der Wüste“ wirklich. „Aus der Wüste“, das heißt mit dem Reden des Mundes, erhebt sich Malchut und tritt zwischen den Flügeln von Ima, Bina, ein. Anschließend steigt Malchut durch das Reden ab und bleibt über den Köpfen des heiligen Volkes.

Erklärung der Worte: Vor Gmar Tikun, wenn Malchut „Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ genannt wird, wird ihre gesamte Korrektur durch MaN ausgeführt, wodurch die Gerechten Malchut zu Bina erheben. Durch diesen Aufstieg wird Malchut vorübergehend so heilig wie Bina. Dieses MaN ist ein Gebet im Flüstern, da Malchut, Reden, nicht in einem Zustand sein kann, um nur Gutes ohne jegliches Böse zu reden, außer wenn die Stimme im Reden von Bina ist, was eine Vereinigung von Stimme und Reden ist, Siwug SoN in Gadlut, denn Seir Anpin empfängt die Stimme von Ima und gibt im Reden von Malchut. Zu dieser Zeit ist das Reden vollständig Gutes, ohne irgendetwas Böses, und sie empfängt die Mochin der Kedusha.

Tatsächlich gibt es ohne diese Versüßung durch die Stimme von Bina, die Stimme von Malchut, Gut und Böse, ein Festhalten für die Klipot in Malchut, und sie kann nicht von der Kedusha empfangen. Daher wird das Aufsteigen von MaN so betrachtet, dass die Gerechten ein Gebet erheben, welches in einem Flüstern der Lippen besteht, Reden ohne eine Stimme, wie geschrieben steht: „Nur ihre Lippen bewegen sich, aber ihre Stimme wird nicht gehört.“ Dies ist so, weil es dann kein Festhalten am MaN gibt, das sie erheben, und sie können auch Malchut zu Bina erheben, damit sie die Stimme von Bina empfängt. Zu dieser Zeit wird sie eine heilige Struktur und empfängt Mochin in einem Siwug von Stimme und Reden, und die Heiligkeit ihres Redens steht über den Köpfen der Gerechten, die sie korrigiert haben.

Deshalb wurde gesagt: „Sie erhebt sich aus der Wüste, wie geschrieben steht ‚Und deine Wüste ist anmutig’“, da die Braut nun für den großen Siwug bestimmt ist, um durch das Erheben von MaN der Gerechten in die Chuppa einzutreten, wie geschrieben steht „Und deine Wüste ist anmutig“, wenn sie die Stimme von Ima in das Reden hinein ausdehnen, zu Malchut. Dadurch wird die Wüste von Malchut so anmutig und so schön wie Bina, wegen all jener Siwugim, die gemacht wurden, bevor sie sich nun einer nach dem anderen zu einem großen Siwug versammelten, um sie in die Chuppa einzulassen.

Und in dieser Wüste des Lippen-Flüsterns erhebt sie sich durch MaN, welches sie zuvor durch das Flüstern der Lippen erhoben, in einem Reden ohne eine Stimme, da ihre Stimme immer noch in Gut und Böse ist, und die Stimme von Ima in sie hinein ausgedehnt wurde. Folglich wurde aus all diesen guten Taten nun der große Siwug erschaffen, um die Chuppa zu betreten, da nun ihre eigene Stimme ebenfalls Gutes ohne irgendetwas Schlechtes geworden ist, und sie wird zum Allerheiligsten, wie Ima.

Das Reden in dem Flüstern wird als das Sprechen des Mundes betrachtet, das heißt ohne Hinzufügen von Gaumen, Rachen, Zähnen und Zunge, sondern nur durch die Öffnung der Lippen und des Mundes, um zu sein, wie geschrieben steht: „Ihre Stimme wird nicht gehört.“ Deshalb wurde gesagt, dass Malchut sich durch diese Stimme des Mundes erhebt, dass so der Weg des Erhebens von MaN ist, und dann tritt sie zwischen den Flügeln von Ima ein und erhebt sich zwischen den Flügeln von Bina. Dies bedeutet, dass sie die Stimme der Flügel von Bina in ihrem Reden empfängt, und dann steigt sie im Reden ab, das sie empfängt, und bleibt über den Köpfen des heiligen Volkes. Es ist so, weil sie, sobald sie die Stimme von Midat ha Rachamim (Eigenschaft der Gnade) von Ima empfängt, so heilig wird wie sie, und ihre Heiligkeit zu jenen zurückkehrt, die sie korrigierten, und auch sie werden „Heiliges Volk“ genannt, wie sie, da ihr Reden nun heilig ist, wie Ima.

171) Wie steigt Malchut durch Sprechen auf? Am Anfang, wenn ein Mensch sich am Morgen erhebt, sollte er seinen Herrn preisen, wenn er seine Augen öffnet. Wie preist er Ihn? Dies ist, was die ersten Chassidim (Frommen) zu tun pflegten: Sie stellten ein Gefäß mit Wasser vor sich, und wenn sie des Nachts erwachten, wuschen sie ihre Hände, standen auf und beschäftigen sich mit der Tora und segneten, um darin zu lesen. Wenn der Hahn krähte, ist es tatsächlich Mitternacht und der Schöpfer befindet sich mit den Gerechten im Garten Eden. Auch ist es verboten am Morgen mit unreinen und schmutzigen Händen zu segnen; und so ist es jede Stunde.

Erklärung der Worte: Seit dem Beginn sollte die Korrektur von Malchut mit flüsternden Lippen ausgeführt werden; warum segnen wir laut, unmittelbar nach dem Erwachen aus dem Schlaf? Es hätte ein geflüstertes Segnen sein sollen, um zuerst die Stimme von Ima auszudehnen, was das Erheben von Malchut ist, indem man mit der Stimme von Ima spricht.

Die ersten Chassidim korrigierten diese Korrektur auf eine praktische Art, da der Aufstieg von MaN entweder in der Tat oder durch Sprechen stattfindet. Daher verschwindet während des Schlafes des Menschen der Geist der Kedusha (Heiligkeit) und der Geist der Unreinheit der Ur-Schlange befindet sich in ihm, denn Schlaf ist der sechste Teil des Todes; und Tod stammt von Tuma (Unreinheit) der Ur-Schlange; daher, nach dem Erwachen aus dem Schlaf, zog sich dieser böse Geist nicht ganz von ihm zurück. Er ist immer noch in seinen Fingerspitzen gegenwärtig, denn alles, was am heiligsten ist, an das haftet sich Sitra Achra am meisten an; und die Finger sind das heiligste im Körper, denn dort ist der Platz des Einströmens von Or Choser, wie geschrieben steht: „Und alle Frauen, die weisen Herzens sind, spinnen mit ihren Händen.“ Daher zieht sich Sitra Achra von dort nicht zurück, selbst nach dem Erwachen; und eine Handlung wird benötigt: das Waschen der Hände.

Zwei Gefäße müssen vorbereitet werden:

  1. ein höheres Gefäß, genannt Natla (Waschkrug) und
  2. ein niedrigeres Gefäß, um den Schmutz zu empfangen. Das höhere Gefäß, genannt Natla, weist auf das Kli (Gefäß) von Bina; denn Sitra Achra flieht das Licht von Bina. Daraus folgt, das Waschen der Finger mit dem Wasser von Bina, vertreibt die Sitra Achra von dort, reinigt Malchut vom Bösen in ihr und sie bleibt gut. Dann ist es möglich in der Tora zu arbeiten und für die Tora zu segnen, auf eine Weise, dass die Handlung des Waschens der Hände dem Erheben von MaN gleicht, durch die flüsternden Lippen hin zu den Flügeln der Mutter.

Und wenn der Hahn kräht, ist es tatsächlich Mitternacht, wie geschrieben steht: „Das größere Licht, um den Tag zu regieren, und das kleinere Licht, um die Nacht zu regieren“, da die heilige Shechina im Kli von Malchut zum geringeren Licht vermindert, und in die Klipot gekleidet wurde, wie geschrieben steht: „Und ihre Beine reichen bis zum Tod hinunter.“ Damit ist der Baum von Gut und Böse gemeint: wenn man belohnt wird, ist das gut. Wenn man nicht belohnt wird, ist das schlecht.

Somit gibt es zwei Hälften in Malchut, eine gute und eine böse. Eine Hälfte, in der er belohnt wurde und eine Hälfte, in welcher er nicht belohnt wurde. Daher wurde auch ihre Herrschaft, welche die Nacht war, nach ihr ebenso in zwei Hälften geteilt:

  1. Die erste Hälfte der Nacht im Aspekt von „Wird nicht belohnt, das ist schlecht“, wie geschrieben steht: „Du setzt die Dunkelheit ein und sie wird zur Nacht, in welcher sich all das Getier des Waldes herumtreibt.“
  2. Die zweite Hälfte der Nacht im Aspekt von „Wird belohnt, das ist gut“.

Die Korrektur der guten Hälfte wird ganz genau am Punkt der Mitternacht vollbracht, denn dann empfängt Malchut die Stimme von Bina, wenn Malchut sich erhebt und innerhalb von Malchut de Ima versüßt wird und Din innerhalb von Malchut zu einem heiligen Din wird, von der Seite des Guten, ohne jedes Böse. Die Bedeutung ist, dass dieses Din absteigt und über der Sitra Achra verbleibt und zu Rachamim (Gnade) über Israel wird.

Und nach Mitternacht kommt eine Flamme aus Isaaks Säule hervor und schlägt den Hahn, der Gewer – Mann, oder Überwinder genannt wird, denn es gibt keinen anderen höheren Überwinder über ihm. Isaak, Bina. Die Flamme aus Isaaks Säule ist Din von Bina, Engel Gabriel, ein Hahn, ein Überwinder, die Eigenschaft von Gwura, welche einem höheren Überwinder als ihm dient, Malchut de Azilut, dass kleine Licht. Din von Bina schlägt unter die Flügel von Gabriel, und dann empfängt Malchut die Stimme von Bina durch ihn.

Wenn Gabriel ruft, dann krähen alle Hähne dieser Welt, und eine andere Flamme kommt aus ihm hervor, erreicht sie unter ihren Flügeln, und sie krähen. Dies ist so, da zu der Zeit, wenn Gabriel die Stimme von Bina für den höheren Gewer – Überwinder, für Malchut, ertönen lässt, die Flamme aus Gabriel herauskommt und all die Hähne in dieser Welt erreicht, welche die Dinim im Raum dieser Welt sind; und sie alle rufen nur laut mit der Stimme, welche mit Midat ha Rachamim von Bina versüßt worden ist. Somit beherrscht die Stimme, welche Din von Malchut ist, nicht länger die zweite Hälfte der Nacht. Ihre Stelle wird von der Stimme von Bina übernommen, auf welche das Krähen der Hähne in dieser Welt verweist. Darum wurde hier gesagt, dass, wenn der Hahn kräht, es tatsächlich Mitternacht ist, denn der Hahn verweist darauf, dass die Stimme von Bina schon in Malchut aufgenommen wurde, zu welcher Zeit es der tatsächliche Punkt von Mitternacht ist, von dem ausgehend die Hälfte der Nacht beginnt, gut, ohne jedes Böse.

Und wenn Malchut die Stimme von Bina empfängt, erheben die Gerechten MaN mittels der Tora, wenn sie sich nach Mitternacht bemühen und sie zur freudigen Gwura der höheren Ima erheben, wie geschrieben steht „Sie erhebt sich, während es noch Nacht ist“, denn dann erscheint sie in ihrer ganzen Pracht und Größe. Dies ist die Art der heiligen Malchut, nur des Nachts zu erscheinen, wie gesagt wird: „Sie geht bei Tage und erscheint des Nachts, und verteilt am Morgen Nahrung.“

Sie erscheint nur jenen Gerechten im Garten Eden, welche sie so mit der Beschäftigung mit ihrer Tora korrigieren, die nach Mitternacht studieren. Darum wurde gesagt, dass sich der Schöpfer dann mit den Gerechten im Garten Eden befindet, denn die heilige Shechina wird im Garten Eden korrigiert, denn dann wird die heilige Shechina im Garten Eden korrigiert, wenn sie von einem Strom aus Freudigkeit, Or Choser, bewässert wird und mit den Gerechten spielt, welche in MaN in ihr eingeschlossen sind.

Es wurde gesagt: „Es ist verboten, des Morgens mit unreinen und schmutzigen Händen zu segnen, und so ist es zu jeder Stunde.“ Dies ist so, da jener Geist von Unreinheit der Ur-Schlange an den Fingern verbleibt, selbst wenn er sich von seinem Schlaf erhoben hat; und dieser Schmutz wird nur durch Waschen mit einem Gefäß entfernt. So ist es zu jeder Stunde, und nicht notwendigerweise nach dem Schlaf. Vielmehr ist jeder Schmutz und Dreck ein Ort des Festhaltens für Sitra Achra und es ist verboten zu segnen, außer nach dem Waschen mit Wasser.

172) Wenn jemand einschläft, trennt sich sein Geist von ihm, und wenn der Geist sich von ihm trennt, ist der Geist der Unreinheit für ihn vorbereitet und verbleibt auf seiner Hand, und beschmutzt sie. Dann ist es verboten mit ihnen zu segnen, ohne sich die Hände zu waschen. Aber an einem Tag, an dem er nicht schläft und der Geist sich nicht von ihm trennt, und der Geist der Unreinheit nicht über ihm hängt – doch, wenn er zur Toilette geht, wird er nicht segnen oder gar ein Wort in der Tora lesen, bevor er seine Hände wäscht. Aber nicht, weil sie schmutzig sind, denn wovon wurden sie schmutzig?

173) Doch wehe jenen Menschen, die die Ehre ihres Herrschers nicht bemerken und nicht davon wissen – und nicht wissen, worauf die Welt ruht. Es gibt einen Geist in jeder Toilette in der Welt, der dort anwesend ist und diesen Ekel und die Fäkalien genießt, und sofort über den Fingern der Hand des Menschen hängt.

Sich an Feiertagen erfreuen und den Armen nichts geben

174) Rabbi Shimon begann und sagte: „Jemand, der sich an Feiertagen erfreut und seinen Anteil nicht dem Schöpfer gibt, jener Bösäugige, Satan, hasst ihn, verleumdet ihn, entfernt ihn aus der Welt und bringt ihm etliche Schwierigkeiten, eine nach der anderen.“

Erklärung der Worte:  In den Klipot gibt es männlich und weiblich. Der Mann ist nicht so schlecht wie die Frau und verleitet Menschen nicht dazu, im Namen des Schöpfers zu lügen. Im Gegenteil, er veranlasst einen dazu, Mizwot zu tun, wenn auch nicht in Reinheit, um seinem Erschaffer Zufriedenheit zu schenken, sondern mit einer Mischung aus Selbst-Befriedigung. Darüber steht geschrieben: „Iss nicht das Brot eines bösäugigen Mannes … Er sagt dir ‚Iss und trink’, aber sein Herz ist nicht bei dir.“ Dies ist so, weil dadurch, dass seine Absicht nicht um zu geben ist, die Mizwa geschmacklos wird, ohne Liebe oder Furcht, und ohne ein Herz.

Da er jedoch bereits einen Menschen in seinen Herrschaftsbereich lockte, hat er die Kraft sich mit seiner Nukwa zu paaren, des großen Abgrunds, einer bösen und bitteren Klipa, die im Namen des Schöpfers vortäuscht, und dann seine Seele von ihm nimmt. Deshalb wurde gesagt „Jener Bösäugige, Satan, hasst ihn, verleumdet ihn, und entfernt ihn von dieser Welt“, denn sobald er einen Menschen mit der Mizwa der Freude eines Feiertages betrog, um keine Zufriedenheit an seinen Schöpfer zu geben – denn dies ist offensichtlich, wenn er alleine isst und die Armen nicht erfreut – paart er sich mit seiner Nukwa und nimmt seine Seele.

175) Die Aufgabe des Schöpfers ist es, die Armen zu erfreuen, so sehr wie er kann, denn an Feiertagen kommt der Schöpfer, um Seine zerbrochenen Kelim zu sehen, tritt in sie ein und sieht, dass sie nichts haben, an dem Er sich erfreuen kann. Er weint um sie und steigt hinauf, um die Welt zu zerstören.

Nach der Erschaffung der Welt, als Er den Engeln sagte „Lasst uns den Menschen nach unserem Ebenbild erschaffen“, sagte Chessed: „Möge er erschaffen werden, denn er tut Gnade (Chessed).“ Die Wahrheit sagte: „Lasst uns ihn nicht erschaffen, denn er ist vollständige Lüge.“  Zedek (Gerechtigkeit) sagte „Möge er erschaffen werden, denn er tut Zedaka (rechtschaffene Taten, Almosen)“, und der Friede sagte: „Lasst uns ihn nicht erschaffen, denn er ist vollständiger Streit.“  Was tat der Schöpfer? Er nahm die Wahrheit und warf sie zu Boden, wie geschrieben steht: „Und warf die Wahrheit zu Boden.“

Es ist bekannt, dass der Mensch sich immer mit Tora und Mizwot, sogar in lo liShma (nicht für Ihren Namen) beschäftigen sollte, weil er von lo liShma zu liShma (für Ihren Namen) kommt. Das ist so, weil er sich wegen der Niedrigkeit des Menschen nicht mit den Mizwot beschäftigen kann, um seinem Erschaffer direkt von Anfang an Genuss zu bereiten. Vielmehr kann er aufgrund seiner Natur jegliche Bewegung nur ausführen, wenn sie für seinen eigenen Nutzen ist. Deshalb muss er sich zuerst mit den Mizwot in lo liShma, aus seinem eigenen Nutzen heraus, beschäftigen. Und noch während der Handlung der Mizwot, breitet er den Überfluss an Kedusha (Heiligkeit) aus, und durch den Überfluss, den er ausbreitet, wird er schließlich dazu kommen, sich mit den Mizwot in liShma zu beschäftigen, um seinem Schöpfer Freude zu bringen.

Das ist die Bedeutung der Klage der Wahrheit über den Menschen, dass sie sagte, dass er reine Lügen sei. Sie beklagte sich: „Wie kann solch ein Mensch erschaffen werden, der sich von Anfang an mit Tora und Mizwot in vollständiger Lüge beschäftigen wird – das ist lo liShma!“

Jedoch sagte Chessed „Lasst ihn erschaffen werden, weil er Gnade (Chessed) tut“, da die Mizwa Gmilut Chassadim (Ausüben von Wohltaten), die er ausführt, notwendigerweise eine Handlung ist, die als das Geben gilt, wodurch er allmählich korrigiert wird, bis er sich mit allen Mizwot beschäftigen kann, um zu geben. Folglich ist er sicher, schließlich seine Absicht zu erreichen, sich in liShma zu beschäftigen. Das ist, warum Chessed behauptete, dass er erschaffen werden sollte.

Der Friede beklagte sich ebenfalls, dass er reiner Streit sei. Weil er sich nicht mit den Mizwot beschäftigen kann, um zu geben, sondern dass er mit einer Mischung aus Selbstgefälligkeit immer im Streit mit dem Schöpfer ist, weil es ihm scheint, dass er ein vollständiger Gerechter sei. Er fühlt seine eigenen Mängel überhaupt nicht. Er fühlt nicht, dass seine ganze Beschäftigung mit Tora und Mizwot lo liShma ist, und er ist dem Schöpfer böse, nicht als vollständig Gerechter angesehen und belohnt zu werden. Daher ist er verwirrt: Einmal ist er in Frieden mit dem Schöpfer, und ein anderes Mal ist er in Streit. Das ist, warum der Friede sagte, dass er nicht erschaffen werden sollte.

Aber Zedek sagte „Lasst ihn erschaffen werden, denn er tut Zedaka (gerechte Handlung, Almosen)“, weil er durch die Mizwot von Almosen, die er für die Armen tut, allmählich der Qualität des Gebens näher kommt, bis er dazu kommt, sich in liShma zu beschäftigen und mit ewigem Frieden mit dem Schöpfer belohnt werden wird. Folglich sollte er erschaffen werden.
Nachdem ihre Argumente gehört wurden, stimmte der Schöpfer mit den Engeln Chessed und Zedek überein, und warf die Wahrheit zu Boden. Das heißt, Er erlaubte zuerst die Beschäftigung mit den Mizwot in lo liShma, auch wenn es eine Lüge ist. Hieraus folgt, dass Er die Wahrheit zu Boden warf, weil Er das Argument von Chessed und Zedek akzeptierte, dass, indem er Segen Gmilut Chassadim vollbringt und Zedaka den Armen geben wird, er schließlich die Wahrheit erreichen wird, – dem Schöpfer zu dienen, nur um Ihn zu erfreuen – denn er wird schließlich zu liShma kommen, und dann wird sich die Wahrheit vom Boden erheben.

Das erklärt auch das Zerbrechen der Gefäße. Zuerst gab es die Erschaffung der Welt, weil durch das Zerbrechen der Kelim von Kedusha und ihr Fallen in die BYA de Pruda (BYA der Trennung), die Funken der Kedusha in die Klipot fielen. Von ihnen treten alle Arten von Vergnügen und Einbildungen in den Bereich der Klipot ein, denn die Funken übertragen sie in die Wahrnehmung des Menschen und für sein Vergnügen. Dadurch verursachen sie alle Arten von Übertretungen, wie Diebstahl, Raub und Mord.

Jedoch wurden uns auch Tora und Mizwot gegeben. Folglich, selbst wenn jemand beginnt, sich mit ihnen in lo liShma, für sein eigenes Vergnügen, zu beschäftigen, um die Grundbedürfnisse  zu befriedigen, wird er schließlich durch sie zu liShma kommen, gemäß den Kräften der zerbrochenen Gefäße, und wird mit dem Ziel der Schöpfung belohnt werden – um die ganze Freude und das Vergnügen im Schöpfungsgedanken zu empfangen, um Ihm Wohlgefallen zu schenken.

Es wurde gesagt, dass der Schöpfer an den Feiertagen kommt, um Seine zerbrochenen Kelim zu sehen. Dies ist, weil an guten Tagen, wenn jemand die Mizwot der Freude eines guten Tages behält infolge des ganzen Überflusses, den der Schöpfer ihm gibt, beginnt der Schöpfer, Seine zerbrochenen Kelim anzusehen, durch welche dem Menschen die Gelegenheit gegeben wird, sich mit Mizwot in lo liShma zu beschäftigen. Er beginnt zu sehen, inwieweit sie ihre Aufgabe vollendet haben, den Menschen zu liShma zu bringen, und sieht, dass sie, die zerbrochenen Kelim, nichts haben, um sich damit zu erfreuen. Der Schöpfer weint um sie, weil Er sieht, dass keines von ihnen in Ordnung gebracht wurde, dass sie den Menschen überhaupt nicht zu liShma gebracht haben.

Vielmehr beschäftigt er sich mit der Freude eines Feiertages nur zu seinem eigenen Nutzen. Dann weint Er um sie, das bedeutet, dass Er scheinbar bedauert, sie zerbrochen zu haben, da Er sie zerbrach und die Wahrheit zu Boden warf, nur um des Menschen willen, damit er beginnen konnte, in lo liShma zu arbeiten und dann zu liShma zu gelangen. Und wenn Er sieht, dass sich der Mensch von seinem egoistischen Wunsch überhaupt nicht wegbewegt hat, dann hat Er sie vergebens zerbrochen. So weint Er um sie.

Er steigt auf, um die Welt zu zerstören, das bedeutet, Er steigt scheinbar auf, den Überfluss von der Welt zu entfernen und die Welt zu zerstören, weil, wenn lo liShma ungeeignet ist, den Menschen zu liShma zu bringen, es bedeutet, dass der Überfluss selbst für ihn schlecht ist, weil er dadurch weiter in der Klipa des Empfangens ertrinkt. Folglich ist es für den Menschen besser, den Überfluss für sich aufzuhalten und ihn vollkommen zu zerstören.

176) Mitglieder des Lehrhauses treten vor Ihn und sagen: „Herr der Welt. Du wirst ‚Barmherzig‘ und ‚Gnädig‘ genannt. Lass deine Barmherzigkeit (Rachamim) über deine Kinder rollen.“ Er sagt ihnen: „Habe ich etwa nicht nichts außer Gnade – Chessed in der Welt getan, indem ich sagte: ‚Lasst eine Welt aus Gnade – Chessed erbaut werden’? Die Welt steht auf Gnade, aber wenn sie den Armen keine Gnade gewähren, werde Ich die Welt zerstören.“ Die hohen Engel sagen vor Ihm: „Herr der Welt, hier ist irgendeiner, der in Fülle aß und trank, und den Armen hätte Gnade erweisen können, aber ihnen nichts gab.“ Der Verleumder kommt, nimmt sich die Erlaubnis und jagt diesen Menschen.

Kommentar: Zu dieser Zeit beginnen die hohen Seelen, die „Mitglieder des Lehrhauses“ genannt werden, für die Unteren zu beten, dass Er den Überfluss nicht vor ihnen zurückhalten möge, dass Er gnädig mit Seinen Kindern sein sollte. Sie sprechen gefällig vor Ihm und sagen: „Da sie Seine Mizwot mit Glauben ausführen, werden sie als ‚Kinder des Schöpfers’ betrachtet, daher sind sie der Gnade würdig, wie ein Vater gnädig ist mit seinen Söhnen.“

Der Schöpfer erwidert ihnen: „Habe Ich nicht die Welt nur auf Gnade – Chessed gebaut? Die Welt steht nur auf Gnade, was bedeutet, dass keine Korrektur durch den Überfluss zu ihnen gelangen wird, wenn sie nicht die Armen erfreuen, denn die Erschaffung der Welt geschah auf Meine Einwilligung den Engeln der Gnade gegenüber, dass dadurch, dass man sich gegenseitig Gnade erweist die Welt existieren wird, und sie liShma erreichen werden. Aber nun, da sie keine Chessed ausüben, wird keine Korrektur daraus hervorgehen.“

Dann sagten die Engel des Höheren vor Ihm: „Herr der Welt, hier ist irgendeiner, der aß und voll war und den Armen hätte gnädig sein können, aber ihnen nichts gab.“ Mit anderen Worten, sogar die hohen Engel, die Engel Chessed – Gnade und Zedaka Gerechtigkeit, und all jene, die der Schöpfung zustimmten, begannen sie zu verleumden, denn sie widersprachen der Schöpfung auf diesem Weg von lo liShma, und (stimmten) nur (zu), dass Gnade und Gerechtigkeit ausgeübt würden, damit sie durch sie liShma erreichen.

Aber nun, da sie es tun und nicht würdig sind, liShma zu erreichen, bereuen sie ihre Zustimmung und verleumden den Menschen. Dann kommt der Verleumder, erlangt die Erlaubnis, und jagt diesen Menschen, denn sobald es geklärt wurde, dass der Mensch ungeeignet ist, mit seinen Mizwot liShma zu erlangen, wird dem Verleumder die Erlaubnis gegeben, diese Sache zu tun.

177) Wer in der Welt ist größer für uns als Abraham, der allen Geschöpfen Gnade gewährt? An dem Tag, wenn er ein Festmahl gibt, steht geschrieben: „Das Kind wuchs und wurde entwöhnt, und Abraham gab ein großes Festmahl an dem Tag, an dem Isaak entwöhnt wurde.“ Abraham hielt ein Festmahl und rief alle Größten der Generation zu diesem Festmahl. Und bei jedem Festmahl der Freude geht jener Verleumder (vorbei) und sieht, ob dieser Mensch zuerst den Armen Gnade gewährt. Wenn Arme im Haus sind verlässt der Verleumder dieses Haus und tritt dort nicht ein. Wenn keine dort sind, tritt der Verleumder ein und sieht die Vermischung von Freude ohne Arme und ohne zuerst den Armen Gnade zu gewähren, und er erhebt sich und verleumdet ihn.

178) Da Abraham die Größten der Generation einlud, kam der Verleumder hinunter und stand an der Tür, wie ein Armer. Aber niemand war da, der ihn hätte ansehen können. Abraham bediente die Könige und die Minister, Sara stillte die Kinder von jedem, da sie es nicht glaubten, als sie gebar, sondern sagten, dass Isaak ein Findelkind sei und sie ihn von der Straße geholt hätten. Daher brachten sie ihre Kinder mit sich, und Sara nahm sie und stillte sie vor ihnen, wie geschrieben steht: „Wer hätte zu Abraham gesagt, dass Sara Kinder stillen würde?“

Es hätte heißen sollen: „(Dass) Sara ein Kind stillen würde.“ Jedoch (heißt es) tatsächlich „Kinder stillen“, die Kinder aller Gäste. Und dieser Verleumder stand an der Tür. Sara sagte: „Gott hat mir Lachen bereitet.“ Der Verleumder erhob sich sofort hinauf zum Schöpfer und sagte Ihm: „Herr der Welt, Du sagtest: ‚Abraham liebt Mich.’ Hier bereitete er ein Festmahl und gab Dir nichts, noch den Armen. Er hat Dir noch nicht einmal eine einzige Taube geopfert. Und zudem sagte Sara, dass Du über sie lachtest.“

Wir sollten verstehen, dass Abraham, der sich in erster Linie durch Gastfreundschaft und Güte auszeichnete, und sein ganzes Leben an der Straßenkreuzung stand, um Gäste einzuladen, wie kann gesagt werden, dass er darin versagte, dass er keine Zedaka -Gerechtigkeit den Armen gewährte? Zudem, warum hat der Verleumder sich damit abgeplagt, sich als Armer zu verkleiden? Schließlich ist dies nicht seine Art anderen gegenüber. Jedoch ist es nicht so wie es hier scheint, und es gibt hier ein großes Geheimnis, welches nur auf die höchsten Heiligen angewandt wird.

Vor Gmar Tikun ist es unmöglich Sitra Achra vollständig zu entfernen, sogar für die höchsten Gerechten und Heiligen. So sehr der Gerechte auch darauf achtet, die Mizwa in Reinheit zu tun, Sitra Achra hat dennoch die Macht sich über ihn zu beschweren und einen Platz des Mangels in der Mizwa aufzuzeigen. Aus diesem Grund hat der Schöpfer für die Gerechten eine weitere Methode vorbereitet den Verleumder zu unterwerfen und zum Schweigen zu bringen: einen kleinen Anteil der Kedusha an diesen Verleumder zu geben, der verblieben ist. Dies bringt den Verleumder zum Schweigen, und er wünscht nicht, ihn zu verleumden, um nicht den Teil der Kedusha zu verlieren, den er an dieser Mizwa hat. Das ist die Bedeutung der Haare, die in die Tefillin gelegt werden, und der Ziege, die weggeschickt wird, und der roten Kuh.

Es wurde gesagt, dass der Verleumder hinunterkam und als Armer an der Tür stand, aber es war niemand da, um ihn anzusehen. Das ist so, weil Abraham natürlich alle Armen von seiner Mahlzeit speiste, wie er es immer in Gastfreundschaft tat. Außer jenem Verleumder, welchem er keinerlei Reinheit zuführte, außer, dass er ihn ein wenig mit der Kedusha erfreute. Er war im Aspekt des Armen hier, weil er seinen Anteil an der Kedusha erhalten wollte, aber Abraham wünschte nicht der Sitra Achra irgendetwas von der Kedusha zu geben. Vielmehr wünschte er, ihn mit seiner Macht zu unterwerfen und ihn vollständig abzuwehren. Deshalb erhob sich der Verleumder und beklagte sich. Und das ist die Bedeutung davon, dass der Verleumder hinunterkommt und als Armer an der Tür steht, denn es war nicht wirklich ein Armer, sondern der Verleumder, der als ein Armer verkleidet war und verlangte, sich an Abrahams Mahl zu erfreuen.

Aber Abraham ahnte, dass er von der Sitra Achra kam und wünschte nicht, ihm irgendetwas zu geben, noch nicht einmal eine Taube. Es gibt hier eine bemerkenswerte Andeutung: In der Reihenfolge der Opfergaben gibt es nur zwei junge Tauben, gegenüber den zwei Punkten, die zusammen in Malchut eingeschlossen sind, welche mit Midat ha Rachamim (Eigenschaft der Gnade) versüßt ist. Es gibt Din und Rachamim darin, zusammen. Din darin ist verborgen und verhüllt, und Rachamim ist dort enthüllt, denn hätte es nicht diese Versüßung gegeben, die Welt wäre nicht in der Lage zu existieren.

Deshalb sollten genau zwei junge Tauben geopfert werden, denn eine Taube weist auf die Taube, die Noah von der Arche aussandte, welche nicht zu ihm zurückkehrte. Eine einzelne Taube weist auf Midat ha Din (Eigenschaft des Urteils), die sich in Malchut befindet, ohne die Versüßung in Midat ha Rachamim. Und da Noah darin keine Korrekturen korrigieren konnte, kehrte sie nicht zu ihm zurück.

Die Angelegenheit des Verleumders, der seinen Anteil von Abrahams Mahl am Tag der Entwöhnung seines Sohnes fordert, ist eine Korrektur eines Mangels, der vor Gmar Tikun auf keine andere Weise korrigiert werden kann. Es ist Midat ha Din in Malchut, in welcher die Welt nicht bestehen kann, und welche verborgen werden muss. Es ist wie die Taube, die nicht mehr länger zu Noah zurückkehrte. Jedoch hätte Abraham es korrigieren können, und hätte es korrigieren sollen, indem er dem Verleumder etwas gibt, um ihn zum Schweigen zu bringen. Aber da er dem Verleumder nichts gegeben hat, ging er hinauf und beschwerte sich.

Deshalb sagte der Verleumder: „Er gab weder Dir etwas, noch den Armen.“ Er beschwerte sich, dass er in diesem gesamten Mahl von sich nichts für Midat ha Din in Malchut bereitet hat, welche „arm“ genannt wird, welche nichts Eigenes hat, und welche dennoch ein Teil des Schöpfers ist, da sie das Wesen von Malchut ist, Nukwa de Seir Anpin, welcher der Schöpfer ist. Schließlich versüßte er sie nur mit Midat ha Rachamim, um die Welt zu erhalten. Aus diesem Grund werden die Mochin, die durch Midat ha Rachamim ausgedehnt werden, als der Anteil der Menschen der Welt betrachtet, wodurch sie auch die eigentliche Malchut korrigieren, welche ein Teil des Schöpfers allein ist.

Und da Abraham durch das große Wunder des Stillens der Kinder von Sara alle Mochin in Midat ha Rachamim ausdehnte, war es ihm nun möglich den Aspekt des Armen in Malchut zu korrigieren, welche ein Teil des Schöpfers ist. Deshalb verleumdete er „Er gab Dir nichts“, was den Teil des Schöpfers meint. „Und nichts dem Armen“, dem Anteil der eigentlichen Malchut, welche in Armut ist, weil die Menschen in der Welt sie nicht korrigieren können. „Er opferte Dir noch nicht einmal eine einzige Taube“, was die Taube meint, die Noah nicht korrigieren konnte.

„Und zudem sagte Sara, dass Du über sie lachtest.“ Sara ist Bina und Midat ha Rachamim, welche in Malchut scheint. Dadurch, dass sie sagte: „Gott hat mir Lachen bereitet; jeder der (es) hört wird mich auslachen,“ breitete sie ein vollständiges Licht und große Versüßung aus, bis kein Mangel mehr in der tatsächlichen Eigenschaft von Malchut zu sehen war. Es gab große Furcht, dass deswegen keine Aufmerksamkeit mehr übrig sei, um die tatsächliche Malchut zu korrigieren. Dies gleicht den Worten: „Damit er nicht seine Hand ausstreckte und auch vom Baum des Lebens nähme, und äße, und für immer lebte. Das heißt, dass er keinen Mangel mehr in sich fühlen würde und den Mangel im Baum der Erkenntnis nicht korrigieren müsste.

179) Der Schöpfer sagte ihm: „Wer in der Welt ist wie Abraham?“ Aber der Verleumder bewegte sich nicht von dort weg bis er diese ganze Freude durcheinander brachte, und der Schöpfer befahl, dass Isaak zu einer Darnahung/Opfergabe als Opfer gemacht würde, und Sara wurde dazu verdammt in Trauer um ihren Sohn zu sterben. All dieses Unglück geschah, weil er den Armen nichts gab.

Kommentar: Das Binden von Isaak geschah, um die tatsächliche Malchut zu korrigieren, welche er nicht mit dem großen Festmahl an Isaaks Entwöhnung korrigierte. Der Tod von Sara geschah wegen der großen Lichter, die sie in den Worten „Gott hat mir Gelächter bereitet“ ausdehnte, welche die Korrektur von Malchut behinderten.

Tora und Gebet

180) Rabbi Shimon begann und sagte: „Es ist geschrieben: ‚Und Chiskija drehte sein Gesicht zur Wand und betete zum Ewigen.’“ Kommt und seht, wie groß die Kraft der Tora ist und wie überlegen sie allem ist. Jeder, der sich in der Tora bemüht, fürchtet weder das Höhere noch das Untere, und er fürchtet auch nicht die üblen Krankheiten in der Welt, weil er sich an den Baum des Lebens klammert und jeden Tag von ihm lernt.

181) „Das ist so, weil die Tora den Menschen lehrt, den Weg der Wahrheit zu gehen. Sie lehrt ihn einen Ratschlag, wie er seinem Herrn zuliebe umkehren wird damit das Gericht annulliert wird. Denn selbst wenn er verurteilt ist, und das Gericht nicht widerrufen wird, so wird es unverzüglich annulliert und von ihm weggenommen und ist nicht anwesend auf einem Menschen in dieser Welt. Aus diesem Grund muss jemand sich Tag und Nacht in der Tora bemühen und sie niemals verlassen, wie es geschrieben ist: ‚Und du sollst darüber nachdenken Tag und Nacht.’ Wenn einer von der Tora abweicht oder sich davon abtrennt, dann ist es so, als ob er sich vom Baum des Lebens abgetrennt hätte.

Erklärung der Worte: Er begann mit einem Gebet, in dem Vers „Und Chiskija drehte sein Gesicht zur Wand“, und er legt es nur in der Tora aus. Die Sache ist die, dass dieser Rat ihm rein durch die Kraft der Tora erwachsen ist, durch die er das Ankommen in der vollkommenen Umkehr erlangte, bis ihn nichts mehr von der Wand, der Heiligen Shechina, getrennt hat, und das ist es, warum sein Gebet angenommen wurde. Daher wurde das Todesurteil, zu dem er verurteilt wurde, widerrufen. Das ist es, warum er damit endet, dass die Macht der Tora so groß ist, ein Todesurteil zu widerrufen: „Man sollte sich Tag und Nacht mit der Tora bemühen und sich niemals davon trennen.“

182) Kommt und seht einen Rat für einen Menschen: Wenn er in der Nacht in sein Bett geht, dann sollte er das Königtum von Oben mit ganzem Herzen auf sich nehmen, und vorangehen, um seine Seele Ihm zu übergeben. Und unverzüglich wird er von allen üblen Krankheiten und bösen Geistern gerettet, welche ihn nicht beherrschen werden.

Erklärung der Worte: Der Ewige nannte das Licht „Tag“, das Licht von Dwekut (Anhaftung) und Kedusha, das wir vom Schöpfer erhalten. Das ist die Herrschaft des Tages. Er nannte die Finsternis „Nacht“, die Kräfte der Trennung, die uns von Seinem Licht abgrenzen. Das ist die Herrschaft der Nacht. Daher schlafen wir in der Nacht, die ein Sechzigstel des Todes ist, der die Herrschaft von Sitra Achra ist. Aus diesen zwei Herrschaften heraus können wir uns nicht an Ihm festklammern, weil wir seine Dwekut durch die Kraft der Herrschaft der Nacht einsperren, die immer wieder über uns kommt und uns von der Arbeit des Schöpfers abhält.

Um dieses zu korrigieren, gibt uns Rabbi Shimon einen Rat: Jede Nacht, bevor man schlafen geht, sollte man es auf sich nehmen, das Königreich von Oben mit ganzem Herzen auf sich zu nehmen. Das ist so, weil wenn die Nacht korrigiert wird, so wie im Akt der Schöpfung, da geschrieben steht „Und es war Abend und es war Morgen, ein Tag“, wenn die Nacht und der Tag zu einem Körper und einem Tag vereint werden. Siehe, dann wird die Nacht die „Herrschaft des Königreichs“ genannt. Und keine Klipa ist in ihr beigemischt.

Daher sollte ein Mensch auch dieses höhere Königreich auf sich nehmen, mit ganzem Herzen, ohne irgendwelchen Trennungen zwischen ihm selbst und dem Königreich. Das heißt, er muss das Königreich des Himmels auf sich nehmen, zum Leben oder zum Tod und dann wird nichts in dieser Welt ihn in irgendetwas vom höheren Königreich entfernen, wie es geschrieben steht: „Und du sollst den Ewigen, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.“ Und wenn er dies mit ganzem Herzen angenommen hat, dann ist ihm gewiss, dass ihn nichts jemals vom Schöpfer abtrennen kann.

Dadurch wird es so angesehen, dass er vorangegangen ist, Ihm ein Pfand seiner Seele zu übergeben. Denn er ist vorangegangen, um seine Seele in die Hand des Schöpfers zu übergeben, um Seine Mizwot vollständig einzuhalten, in vollkommener Zuwendung. Aus diesem Grund kostet er, wenn er schläft und wenn sein Geist sich abtrennt, darin nicht das Sechzigstel des Todes, welches die Kraft von SaM ist, sondern die Hingabe auf dem Pfad der Mizwa, weil die Kraft des Todes ihn nicht länger regiert, weil er sie an die Kraft der Hingabe an die Mizwa übergeben hat.

Und wenn er es so macht, dann kann ihn die Herrschaft der Nacht nicht länger beschmutzen und ihn von den Annehmlichkeiten der Arbeit des Schöpfers wegsperren, denn für ihn sind der Abend und der Morgen ein Tag, und die Nacht ist nur ein wirklicher Teil des Tages. Daher wird er unverzüglich von jeder schlechten Krankheit und von allen bösen Geistern gerettet, die ihn nicht kontrollieren, denn seine Nacht hat sich bereits vom Einflussbereich der Sitra Achra abgetrennt, da nichts mehr jemals eindringen kann zwischen ihm und der Heiligen Shechina – und die Kräfte von Sitra Achra und von Din können ihn nicht länger beherrschen.

183) Und am Morgen, wenn er sich von seinem Bett erhebt, sollte er seinen Herrn segnen, in Sein Haus gehen und sich vor Seinem Gemach in großer Furcht verbeugen. Und dann sollte er sein Gebet beten und sich von den Heiligen Urvätern beraten lassen, wie geschrieben steht: „Und meinetwegen, durch Deine übergroße Gnade werde ich in Dein Haus eintreten; ich werde mich vor Deinem heiligen Gemach in Furcht vor Dir verbeugen.”

Kommentar: „Durch Deine übergroße Gnade” bedeutet, seinen Herrn für die Gnade zu segnen, die Er ihm entgegengebracht hat. „Ich werde in Dein Haus eintreten” bedeutet Sein Haus zu betreten.

„Ich werde mich vor Deinem heiligen Gemach verbeugen” bedeutet, sich vor Seinem Gemach zu verbeugen. „In Furcht vor Dir” bedeutet in großer Furcht. Und dann wird er sein Gebet beten.

Deshalb wird gesagt, dass er sich Rat von den Heiligen Urvätern holen sollte, da das Gebet, das wir beten, die Korrektur der Heiligen Shechina ist, um ihren Reichtum zu vergrößern, um all ihre Mängel zu befriedigen, denn dann sind alle Bitten folglich in der Form der Mehrzahl, wie „Und gewähre uns Wissen von Dir“, oder „Bring uns, unser Vater, zu Deiner Tora zurück”.

Dies ist so, weil das Gebet für ganz Israel ist, da alles, was es in der Heiligen Shechina gibt, in ganz Israel vorhanden ist. Und was in ihr fehlt, fehlt in ganz Israel.

Hieraus folgt, dass, wenn wir für ganz Israel beten, wir für die Heilige Shechina beten, da sie gleich sind. Folglich müssen wir vor dem Gebet in die Mängel in der Shechina blicken, um zu wissen, was in ihr korrigiert und gefüllt werden muss.

Jedoch sind alle Generationen ganz Israels in der Heiligen Shechina enthalten, und wir müssen nicht mehr all jene Korrekturen durchführen, die sie von den Generationen vor uns erhielt. Stattdessen müssen wir sie ergänzen, um zu korrigieren, was nach ihren Korrekturen noch in ihr fehlt.

Die Heiligen Urväter sind der Einschluss der Gesamtheit Israels. Sie sind die drei Wurzeln aller 600 000 Seelen Israels von jeder Generation bis zu Gmar Tikun. Und alle Erweiterungen und Schenkungen, welche sich in ganz Israel ausbreiten und in allen Generationen erhalten werden, werden zuerst von den Heiligen Urvätern erhalten. Von ihnen erreicht die Fülle ganz Israel in dieser Generation, welche die Fülle ausbreitete.

Das ist so, weil das der geistige Auftrag ist, dass kein Zweig irgendetwas erhalten kann, außer durch seine Wurzel. Das Hauptsächliche des Leuchtens bleibt in der Wurzel, und nur ein Teil davon streckt sich aus bis zum Zweig. Es folgt deshalb daraus, dass alle Korrekturen, die bereits in der Heiligen Shechina korrigiert wurden, andauern und in den Seelen unserer Heiligen Urväter bestehen.

Folglich darf der Mensch nicht in das Haus der Versammlung eintreten, solange er sich nicht zuerst mit Abraham, Isaak, und Jakob beraten hat, da unser ganzes Gebet das ergänzen soll, was in der Shechina nach den Korrekturen, die in ihr bisher gemacht worden sind, noch fehlt. Zuerst müssen wir also wissen und alle Korrekturen erweitern, die bereits in der heiligen Shechina korrigiert worden sind, und dann werden wir wissen, was noch zu ihnen hinzugefügt werden muss.

Deshalb darf man nicht in das Haus der Versammlung eintreten, bevor man Rat von den Heiligen Urvätern sucht, weil man die Heiligen Urväter befragen muss, um zu wissen, was noch korrigiert werden soll. Und das ist nur möglich, nachdem wir in der heiligen Shechina alles ausbreiten, was die Heiligen Urväter bereits in ihr korrigiert haben, und dann werden wir sehen, was in ihr noch fehlt, da sie bereits das Gebet begonnen haben, welches die Heilige Shechina ist.

Die Korrektur von Abraham wird „Morgengebet” genannt, Isaaks Korrektur wird „Nachmittags-Gebet” genannt und Jakobs Korrektur „Abendgebet”. Deshalb müssen wir zuerst das volle Maß der Korrektur ausbreiten, welches sie bereits im Gebet korrigiert haben, dann werden wir wissen, wofür wir noch weiterhin beten müssen und was noch zu korrigieren ist, was in ihr fehlt.

184) Ein Mensch sollte nicht ins Haus der Versammlung eintreten, es sei denn, er hat sich erst mit Abraham, Isaak und Jakob abgesprochen und ihm wurde die Erlaubnis gewährt. Das ist, weil sie das Gebet vor dem Schöpfer errichteten.

Wie geschrieben steht „Und meinetwegen, durch Deine reichliche Gnade werde ich in Dein Haus eintreten“, welches Abraham ist, der Chessed (Gnade) ist. „Ich werde mich vor Deinem heiligen Gemach verbeugen“ ist Isaak, von dessen Seite Malchut „Gemach“ genannt wird. „Aus Furcht vor Dir“ ist Jakob, Tiferet, der „Furchtbar“ genannt wird.

Man sollte zuerst in sie eingeschlossen sein, und dann in das Haus der Versammlung eintreten und sein Gebet beten. Dann steht geschrieben: „Und Er sagte zu mir: ‚Du bist Mein Diener, Israel, dem ich Meinen Ruhm zeigen werde.’“

Hier erklärt er drei allgemeinen Korrekturen, die in der Heiligen Shechina wegen der Urväter ausgeführt wurden.

Abraham korrigierte sie in ein Haus, das bedeutet einen dauerhaften Wohnsitz, auf eine Weise, dass jemand ihr ständig anhaften kann, gerade wie jemand in seinem eigenen Haus sich ständig aufhält. Isaak fügte eine Korrektur hinzu und korrigierte sie in einem heiligen Gemach. Das bedeutet, dass der König in ihm dauerhaft wohnt, denn der König ist immer in Seinem Gemach.

Jakob fügte eine Korrektur hinzu und korrigierte sie zur Furcht, die das Tor zur Wohnstätte ist, die eine Öffnung sowohl für das Haus in der Heiligen Shechina als auch für das heilige Gemach in ihr ist, wie geschrieben steht: „Wie furchtbar ist dieser Platz, und er ist das Tor des Himmels.“

Und sobald ein Mensch all jene drei Korrekturen der Urväter in vollen Zügen einschließt, kann er das volle Maß erkennen, das bereits in der Heiligen Shechina korrigiert worden ist, und er wird in das Haus der Versammlung eintreten und sein Gebet beten, um in der Shechina zu korrigieren, was noch in ihr fehlt.

Erklärung der Worte: Abraham ist die Wurzel von Chessed in den Seelen Israels, da er derjenige ist, der die Heilige Shechina in ein Gefäß für das Licht von Chessed korrigierte. Sie empfing Chassadim für alle Seelen von Israel in ihrer Erfüllung. Wäre es so geblieben, wäre ganz Israel dauerhaft am Schöpfer angehaftet worden und die Heilige Shechina würde das Haus von Malchut sein, gefüllt mit allen Freuden und Genüssen, und nicht ein einziger Mensch würde sich von ihr sogar nur für eine Minute trennen wollen.

Jedoch bestand die gesamte Korrektur von Abraham darin, ein vollständiges Gefäß für das Or Chassadim zu schaffen, ohne irgendeine Möglichkeit eines Makels. Mit anderen Worten, er erhob die Heilige Shechina zum Geben und zur Zufriedenheit für unseren Erschaffer. Und nicht um irgendetwas für unser eigenes Vergnügen zu erhalten. Denn dies ist die Qualität und das Gefäß des Lichtes von Chessed. Es steht darüber geschrieben: „Jeder, der sagt, ‚Was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist dein – ein Chassid (vom Wort Chessed)’, denn er fordert nichts für sein eigenes Vergnügen.

Und da alle Einschränkungen und die ganze Anhaftung von Sitra Achra nur im Empfangen für sich selbst sind, folgt hieraus, dass er dadurch völlig den Abschaum der Klipot und der Sitra Achra entfernte, und die Shechina in völliger Reinheit errichtet worden ist. Jedoch vollendete das noch nicht den Schöpfungsgedanken, da das Wesen des Schöpfungsgedankens war, Seine Geschöpfe zu erfreuen, und das Maß des Vergnügens hängt nur von der Menge des Wunsches zu empfangen ab und wird daran gemessen, wobei die Menge des Willens zu empfangen so groß ist, wie das Maß des Genusses vom Empfangen.

Sobald daher die Shechina nur in einem Gefäß des Gebens korrigiert wurde, ohne jeglichen Empfang für sich selbst, welches das Weggehen vom Empfangen für den Schöpfer und nur das Geben für Ihn ist, kam dennoch keine Korrektur für den ursprünglichen Schöpfungsgedanken dabei heraus, welcher ausschließlich durch die Größe des Willens zu empfangen entsteht.

Das ist die Bedeutung von Abrahams Zeugung von Isaak. Sobald Isaak die Shechina in äußerster Vollständigkeit und Erfüllung mit dem Licht von Chessed durch Abrahams Korrekturen gefunden hatte, fühlte er den Mangel in ihr, da sie noch immer unfähig war, alles im Schöpfungsgedanken Eingeschlossene zu empfangen. Daher ging er und korrigierte sie in einem Gefäß, damit sie geeignet sei, die erwünschte Fülle im Schöpfungsgedanken zu empfangen. Er entwickelte auch den Willen, vom Schöpfer zu empfangen, doch nur in der Absicht um zu geben. Das bedeutet, dass er einen großen Willen zu empfangen hat, doch nur, weil der Geber es wünscht. Hätte es der Geber nicht gewünscht, gäbe es kein Verlangen in ihm, irgendetwas von Ihm zu empfangen.

Es ist bekannt, dass der Wille zu geben bereits als Geben angesehen wird. Daher kann Sitra Achra sich dort an diesem Willen zu empfangen noch nicht anhaften. Daher errichtete er die Heilige Shechina in der letzten großen Vollständigkeit, denn nun war sie geeignet, all die Freude und Zartheit zu empfangen, die der Schöpfer in Betracht zog, um seinen Geschöpfe Freude zu bereiten, als er daran dachte, sie zu erschaffen.

Aus diesem Grund wird die Heilige Shechina als „Sein heiliges Gemach“ bezeichnet, denn nun ist der König mit all seiner Größe und Pracht in ihr wie ein König in Seinem Gemach. In Bezug auf Abrahams Korrektur jedoch wird sie eher als ein „Haus“ bezeichnet, das bedeutet das Haus von Malchut, denn dort sind Seine ganze Glorie und Pracht noch nicht offensichtlich, denn die Pracht eines Königs erscheint nur in Seinem besonderen Gemach.

Daher wird es so betrachtet, dass Isaak die ganze Gwura in den Seelen Israels korrigierte, das bedeutet die Versüßung aller Dinim in der Lenkung des Schöpfers. Daher dienen alle Einschränkungen, Leiden und Bestrafungen, welche in die Welt kommen, nur der Korrektur der Gefäße des Gebens der Seelen, damit sie würdig würden, all die Güte, die im Schöpfungsgedanken enthalten ist, zu empfangen. Und da Isaak bereits die Shechina in dieser Vollständigkeit korrigiert hatte, wurden alle Gwurot korrigiert, da sie bereits ihr erwünschtes Ziel erreicht haben.

Und doch blieb auch diese Korrektur nicht so, da die Welt immer noch nicht für Gmar Tikun geeignet war. Daher kam der böse Esau aus ihm, welcher seine Korrektur verdarb und nicht darin blieb, nur um des Gebens Willens zu empfangen, welches Isaak korrigiert hatte. Stattdessen strauchelte er im Empfangen für sich selbst, da die Klipot und Sitra Achra sich an ihn anhafteten, was sich darin ausdrückte, dass er rot und behaart war. Daher senkte er die Beine von Malchut noch einmal in die Klipot, wie geschrieben steht: „Und ihre Beine gehen hinunter bis zum Tod.“

Und als Jakob die Verdorbenheit des bösen Esau sah, ging er und korrigierte die Heilige Shechina im Aspekt der Furcht, wie geschrieben steht „Mit seiner Hand hielt er sich an Esaus Ferse fest“. Weil Jakob die Verdorbenheit von Esau in der Shechina erkannte, korrigierte er sich selbst mit größerer Furcht, bis er die Shechina zu einer Krone über sein Haupt erhob, wodurch er an den zwei Korrekturen – Abrahams und Isaaks – gleichzeitig festhielt, und keine Schwäche kam aus ihm hervor. Dennoch ist diese Korrektur noch immer nicht das Ende der Korrektur, da die Furcht der Furcht vor der Sünde gleicht, da Esaus Ferse in ihm diese Furcht verursachte, er jedoch nicht wie dieser sündigte.

Aber am Ende der Korrektur wird Esaus Ferse annulliert, wie geschrieben steht: „Der Tod wird für immer verschlungen sein“. Zu dieser Zeit wird es Furcht nur geben, weil der Schöpfer groß ist und alles lenkt. Für sich selbst hat Jakob gewiss diese wahre Furcht erfahren, doch für ganz Israel bleibt diese Korrektur erhalten für alle nachfolgenden Generationen bis zum Ende der Korrektur.

Es steht geschrieben: „Und was mich betrifft, werde ich durch Deine reichliche Gnade in Dein Haus kommen.“ Das ist Abraham, Chessed, da Abraham sie im Haus von Malchut, erfüllt mit Überfluss, mit dem Licht von Chessed, korrigierte.

„Ich werde mich vor Deinem heiligen Gemach verneigen“, ist Isaak, an dessen Seite Malchut als „ein Gemach“ bezeichnet wird, da Isaak sie korrigierte, weil er das heilige Gemach war für die Größe und Pracht des Königs, wie es sich für den Schöpfer geziemt.

„In Furcht vor Dir“ ist Jakob, Tiferet, was „furchtbar“ genannt wird, da Jakob sie in der Eigenschaft der Furcht korrigierte. Dadurch korrigierte er sie zu einem gemeinsamen Empfangsgefäß für alle Korrekturen von Abraham und Isaak, und muss zuerst in ihnen eingeschlossen sein, denn wie wird er wissen, was noch für die Korrektur der Shechina verblieben ist, wenn er sich nicht in all diesen drei Korrekturen einschließt, die die Heiligen Urväter bereits in ihr korrigiert haben. Er sollte es auf sich nehmen, sich entsprechend dieser Korrekturen zu verhalten, und dies wird betrachtet, dass er in ihren Eigenschaften eingeschlossen war.

Und erst nachdem er in allen drei Korrekturen unserer Heiligen Urväter eingeschlossen war, wird er beginnen, die Shechina zu korrigieren, von dem Platz aus, den unser Vater Jakob uns überlassen hat: Um die Furcht auf die Eigenschaft der Erhabenheit zu erheben, da Er groß ist und alles lenkt. Danach wird er in das Haus der Versammlung eintreten und sein Gebet sprechen. Das heißt, er soll beten und die höheren Lichter in ihr ausbreiten mit der Furcht der Erhabenheit, um sie zum Ende der Korrektur zu bringen. Dann steht geschrieben: „Und Er sagte zu mir: ‚Du bist Mein Diener, Israel, dem Ich Meine Pracht zeigen werde’“.

Rabbi Shimons Aufbruch aus der Höhle

185)  Normalerweise war Rabbi Pinchas vor Rabbi Rechumai am Ufer vom See Genezareth. Ein großer Mann und satt an Jahren war Rabbi Rechumai, und seine Augen wurden schwächer. Er sagte zu Rabbi Pinchas: „In der Tat hörte ich, dass Yochai, unser Freund, einen Edelstein, einen guten Stein hat, einen Sohn. Ich schaute in das Licht des Edelsteins, und es ist wie das Strahlen der Sonne beim Sonnenaufgang und beleuchtet die ganze Welt.“

Erklärung der Worte: Malchut wird in all ihren Korrekturen „ein guter Stein” genannt und auch „ein Edelstein”. Er sagt „Yochai, unser Freund, hat einen Edelstein, einen guten Stein, einen Sohn”, womit gemeint ist, dass er Malchut würdig wurde, mit all ihren Korrekturen und Verzierungen. Er schaute in den Geist der Kedusha, in das Funkeln des Edelsteins, welches wie das Strahlen der Sonne beim Sonnenaufgang ist, der die Korrektur der Zukunft von Malchut ist, damit das Licht des Mondes wie das Licht der Sonne sein wird, und dass sie dann die gesamte Welt erleuchtet.

Und siehe, nachdem das Licht von Malchut das Licht der Sonne wurde und ihre höchste Spitze zum Himmel aufstieg, leuchtete sie vom Himmel zur Erde in einer einzigen Lichtsäule für die ganze Welt. Sie leuchtete solange, bis es für Rabbi Shimon ausreichte, den Thron von Atik Yomin zu korrigieren. Die Bedrohung liegt darin, dass sie bereits mit den beiden Offenbarungen am Ende der Korrektur belohnt wurde. Diese sind die sechs Verse vom Vers „Die Himmel erzählen“ bis zum Vers „Das Gesetz des Ewigen ist vollständig“.
Man ahnt, dass er bereits für diesen beiden Aufdeckungen, die in Gmar Tikun sind, belohnt wurde.

  1. Die sechs Verse „Die Himmel erzählen” bis „Das Gesetz des Ewigen ist vollständig”
  2. Und die sechs Namen, die vom Vers „Und nichts ist verborgen vor Seiner Glut”, bis zum Ende des Psalms geschrieben sind.

Denn es steht geschrieben: „Das Licht steht vom Himmel bis zur Erde und erleuchtet die gesamte Welt.“ Dies zeigt auf sechs Verse. Und bis Atik Yomin kommt und ordentlich auf dem Thron sitzt, zeigt es auf sechs Namen.

186) Und dieses Licht steht vom Himmel bis zur Erde und erleuchtet die gesamte Welt bis Atik Yomin kommt, Keter, und auf dem Thron sitzen wird, wie es sich gehört, das heißt bis zu Gmar Tikun. „Und dieses Licht ist vollständig in deinem Heim enthalten“, gemeint ist in seiner Tochter, das ist die Tochter von Rabbi Pinchas, die die Frau von Rabbi Bar Yochai war, und von diesem Licht, das „in deinem Heim enthalten war“, kommt ein kleines und schwaches Licht heraus, welches Rabbi Elasar ist, der Sohn von seiner Tochter.

Er kommt heraus und erleuchtet die ganze Welt, glücklich bist du. Komm heraus mein Sohn, komm heraus, folge dem Edelstein, der die gesamte Welt erleuchtet, denn die Zeit ist reif für dich.

Kommentar: Die Tochter von Rabbi Pinchas Ben Yair war die Frau von Rabbi Shimon, und deswegen war Rabbi Shimon im Hause von Rabbi Pinchas Ben Yair enthalten. Dies bezieht sich auf Rabbi Elasar, der aus dem Licht austrat, das im Haus von Rabbi Pinchas Ben Yair enthalten war, weil dieses Licht Rabbi Shimon und seine Frau ist, und Rabbi Elasar kam heraus und erleuchtete die ganze Welt.

187) Er kam aus ihm heraus und wollte gerade zum Schiff gehen, als ihn zwei Männer sahen. Er sah zwei Vögel heranfliegen und die über die See glitten. Seine Stimme wurde lauter: „Vögel, Vögel, da ihr über das Meer fliegt, habt ihr den Ort gesehen, wo Yochai ist?“

Er wartete ein wenig und sagte dann: „Ihr Vögel! Erzählt mir!“ Sie flogen weg in die See.

Kommentar: Rabbi Shimon floh aus dem Königreich, wo befohlen wurde, dass er getötet werden sollte. Er und sein Sohn versteckten sich in einer Höhle, und sie kannten seine Bleibe nicht. Darum begann Rabbi Pinchas, der Sohn von Yair, ihn auf den Inseln der See zu suchen.

188) Bevor er zum Schiff ging, kamen die Vögel und einer von ihnen hielt einen Brief in seinem Schnabel. Er sagte: „Rabbi Shimon Bar Yochai ist mit seinem Sohn Rabbi Elasar aus der Höhle gekommen.“ Rabbi Pinchas ging zu ihm und fand, dass er sich verändert hatte. Sein Körper war vom Sitzen in der Höhle mit Löchern und wunden Stellen übersät.  Er weinte über ihn und sagte: „Wehe, dass ich dich so gesehen habe.“ Rabbi Shimon sagte zu ihm: „Ich bin glücklich, dass du mich so gesehen hast, denn wenn du mich nicht so gesehen hättest, würde ich nicht so sein.“ Rabbi Shimon fing mit den Mizwot der Tora an und sagte: „Alle Mizwot der Tora, die der Schöpfer Israel gab, sind in der Tora auf eine allgemeine Weise geschrieben.“

Kommentar: In all den Jahren, die er in einer Höhle wohnen musste, musste er dort im Sand sitzen, um seine Nacktheit zu bedecken und sich mit Tora zu beschäftigen, und sein Fleisch war deswegen durchstochen und voller wunder Stellen. Rabbi Pinchas weinte über ihn und sagte: „Wehe mir, dass ich dich so gesehen habe.“ Rabbi Shimon antwortete ihm „Glücklich bin ich, dass du mich so gesehen hast, denn hättest du mich so nicht gesehen, würde ich nicht so sein“, was bedeutet, dass ich mit den Enthüllungen der Geheimnisse der Tora nicht belohnt worden wäre, weil ihm die ganze große Erhabenheit Seiner Weisheit während jener dreizehn Jahre des Verbergens in der Höhle verliehen wurde.

Rabbi Shimon begann „Alle Mizwot der Tora, die der Schöpfer Israel gab, werden in der Tora auf eine allgemeine Weise geschrieben“, im Vers „Im Anfang erschuf Gott“ bis zum Vers „Und es wurde Licht“. Der Sohar erklärte, dass der Vers „Im Anfang erschuf Gott“ die Mizwa der Furcht und ihrer Strafe ist, und alle Mizwot in der Tora sind darin eingeschlossen.

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