Die Absicht der Frau

Im Prozess des spirituellen Fortschrittes von Mann und Frau spielt das Maß der quantitativen und qualitativen Anstrengung eine große Rolle. Quantitative Anstrengungen werden nach der Anzahl der Stunden beurteilt, die ein Mensch tagsüber seiner spirituellen Entwicklung widmet. Die Qualität hängt davon ab, woran ein Mensch während dieser Zeit denkt. Ein Mensch befindet sich dort, wo sich seine Gedanken und seine Absicht befinden: Gibt er wirklich alles, was ihm möglich ist, um die Spiritualität zu erlangen? Dieses Kriterium betrifft Männer und Frauen gleichermaßen. Mit anderen Worten: Wenn wir über die innere Welt sprechen, muss eine Frau ein gleich großes Verlangen nach Spiritualität haben wie ein Mann – doch im Außen – also in äußeren Handlungen manifestiert sich dies unterschiedlich.

Die Frau ist der Ursprung alles Existierenden: Sie fördert und entwickelt alles. Der Mann entspricht eher einer Energiequelle, während sich in Wahrheit alles entsprechend dem Programm entwickelt, das in die Frau eingepflanzt ist. Hierin liegt eine wichtige Wechselbeziehung zwischen den Geschlechtern. Der Mann – oder vielmehr das männliche Prinzip – ist dem Schöpfer ähnlich und soll sich daher mit der Höheren Kraft verbinden, sich entwickeln, seine Energie und seine Kenntnisse zur Verfügung stellen. Er gibt es an die Frau weiter, welche aus dieser Kenntnis die Erde formt, aus der sich die Natur zu entwickeln beginnt.

„Wenn sich ein Mann und eine Frau verbinden, werden sie würdig und Shechina (die Göttliche Gegenwart) ist zwischen ihnen.“ Es stellt sich die Frage, wie trotz dieser deutlichen Gegensätzen Frieden zwischen den Geschlechtern bestehen kann. Wenn Menschen würdig werden, Empfangen in Geben zu verwandeln – was auch „empfangen, um zu geben“ genannt wird, kann Frieden zwischen ihnen entstehen. Andernfalls gibt es Unstimmigkeiten oder der eine unterliegt dem anderen. Der Begriff des „Unterliegens“ bezieht sich nicht auf die vollkommenen Liebe, denn der Unterlegene wird immer darauf warten, dass seine Macht zurückkehrt (aus Dargot HaSulam Aleph, Rabash).

Ein Mann hat nur solange Verlangen nach der Spiritualität, wie er den Mangel der Frauen empfängt. Die Zehn Sefirot teilten sich in neun Sefirot und Malchut. Malchut wird als Frau – weiblicher Teil – angesehen und die neun anderen Sefirot gehören zum Mann. Diese neun Sefirot spüren kein Verlangen danach, sich zu entwickeln, außer, wenn sie auf das Verlangen von Malchut treffen. Wir müssen verstehen, dass es ein lebensnotwendiges Verlangen ist und der männliche Teil keine große spirituelle Erkenntnis erlangen kann, solange er dieses Verlangen des weiblichen Teils nicht erhält. Ein Mann und eine Frau müssen sich vereinigen, um spirituelle Zustände zu erzeugen – genauso wie sie in der körperlichen Welt Nachkommen zeugen. Wenn Frauen Männer unterstützen, wachsen ihre Kelim gleichermaßen.

Wenn sich Frauen zusammentun, um den für das Ziel notwendigen Mangel zu erzeugen, kann durch diese Kraft das wirkliche Ziel gefunden werden und der Schöpfer wird in dieser Kraft sein. (Rav Laitman, 2008)

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