Shamati 100. Die schriftliche und die mündliche Tora – 1
Ich hörte zum Wochenabschnitt Mishpatim im Jahr 1943
Die schriftliche Tora ist die Stufe der „Erweckung von oben“, und die mündliche Tora ist die „Erweckung von unten.“ Und sie beide zusammen heißen: „Sechs Jahre soll er dienen; und im siebenten Jahr soll er frei ausgehen.“[1]
Denn die Hauptarbeit findet eben dort statt, wo Widerstand vorhanden ist. Und dies wird „Welt“ (Alma) genannt, vom Wort „Verhüllung“ (He‘elem). Denn in der Zeit der Verhüllung besteht Widerstand, und gerade dann gibt es Raum für Arbeit.
Und darin besteht der geheime Sinn der Aussage der Weisen: „Sechstausend Jahre wird die Welt bestehen, und eines wird verwüstet sein“[2] Das bedeutet: [Sechstausend Jahre – das heißt die ganze Zeit der Verhüllung – gibt es Arbeit, und] im siebten Jahrtausend wird diese Verhüllung aufgehoben.
Dann gibt es keine Arbeit mehr, [weil kein Widerstand mehr besteht.]
Doch der Schöpfer macht ihm Flügel – das ist die Stufe der Bedeckungen (Kisu’im) –, damit der Mensch Arbeit habe.
[1] 2. Buch Mose 21, 2
[2] Sanhedrin 97a
überarbeitet, EY, 27.10.2025

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