Erziehung, Beziehungen, Engel und die 72 Namen Gottes

Frage: Wie sehen für Sie die Schulen der Zukunft aus?

Antwort: Schulen sollten Kinder „Die Weisheit des Lebens“ lehren. Das heißt, man sollte ihnen den Sinn ihres Lebens beibringen – das allumfassende Naturgesetz – was tatsächlich hinter den Kulissen unserer Welt geschieht und warum die Kräfte der Natur uns beeinflussen, wie sie es tun. Diese Erziehung wird unseren Kindern dabei helfen, zu verstehen, wie man sich am besten zu all den Dingen, die uns tagtäglich widerfahren, verhält – aber auch wie man sich anderen Menschen gegenüber verhält.

Die Kinder werden das Leben dann transparenter wahrnehmen – sie werden die hinter der diesseitigen Realität stehende einzigartige Kraft erkennen, die man auch „Schöpfer“ nennt. Und sie werden sich dieser Realität nahe fühlen, als wären sie Freunde. Wenn Kinder so eine Erziehung erfahren, werden sie sich von Ärger fernhalten und ihr Leben nicht verschwenden, indem sie falschen Zielen hinterher jagen, um am Ende völlig desillusioniert dazustehen. Sie werden ihr Leben tatsächlich erfolgreich leben.

Frage: „Männer sind vom Mars und Frauen von der Venus.“ Wie ist es möglich, die Kluft zwischen Paaren zu überwinden?

Antwort: Die Überwindung beginnt beim Verständnis des Ursprungs dieser Kluft. Männer und Frauen sind zwei Teile der Schöpfung und als solche können sie sich nur verstehen, wenn sie die Mitte finden, die spirituelle Verbindung. Nur dadurch werden sich diese beiden unterschiedlichen Teile der Schöpfung gegenseitig ergänzen und sich bei der spirituellen Entwicklung helfen. Die Weisheit der Kabbala lehrt uns, wie man diese Verbindung aufbaut.

Heutzutage ist es für moderne Frauen und Männer fast unmöglich, sich zu verbinden, da ihre Egos größer sind als je zuvor. In der Vergangenheit war das Ego der Menschen kleiner und sie meisterten ihr Leben gemeinsam, ohne eine spirituelle Verbindung aufzubauen. Heute jedoch sind die Ansprüche gewachsen und es ist schier unmöglich, die Differenzen ohne eine Methode beizulegen, die das Ego leitet und eine spirituelle Verbindung herstellt.

Dies ist auch der Grund für die vielen Scheidungen der heutigen Paare: Sie halten sich gegenseitig einfach nicht mehr aus! Und die Wahrheit ist, es ist gar nicht ihre Schuld – es fehlt ihnen bloß die Methode für das Verständnis und den Umgang mit dem anderen Geschlecht, dem zweiten Teil der Schöpfung.

Daher besteht die einzige Lösung darin, diese Methode der Verbindung den Paaren zu enthüllen. Die zunehmende Kluft zwischen Mann und Frau kann nicht länger durch herkömmliche Methoden bewältigt werden, weil es sich um zwei völlig unterschiedliche Formen des Egoismus handelt.

Die Methode der Kabbala befähigt Frauen und Männer, sich über ihr Ego zu erheben und zu verbinden. Dies findet sich auch in einem kabbalistischen Vers: „Mann und Frau – und die Gegenwart Gottes sei zwischen ihnen“ (Babylonischer Talmud).

Frage: Kürzlich hörte ich, dass das Kabbalah Center für sich die Urheberrechte an den 72 Namen Gottes beanspruche und von nun an jede Person, die sie verwenden möchte, um offizielle Erlaubnis ansuchen müsse. Was sind diese 72 Namen Gottes? Und kann jemand die Exklusivrechte dafür beanspruchen?

Antwort:  Die 72 Namen Gottes sind das „Licht von Chochma (Weisheit)“, welches auf uns scheint und die „Gefäße der Chassadim (Barmherzigkeit)“ innerhalb unserer Seelen erfüllt. Nur Kabbalisten, die die spirituelle Stufe „GAR von Azilut“ erreichen, sind fähig, solch eine machtvolle Füllung innerhalb ihrer Seelen zu spüren, man nennt sie auch „Licht von AB SAG.“ Es spielt keine Rolle, ob Sie diese kabbalistischen Ausdrücke verstehen oder nicht. Wichtig ist, dass Sie erkennen, dass diese Begriffe völlig getrennt von unserer materiellen Welt sind und nichts mit falschen Vorstellungen der Menschen, wie zum Beispiel „Heiliges Wasser“, Zaubersprüche oder Segenssprüche, zu tun haben. 

Menschen, die nach körperlichen Genüssen wie Reichtum oder Glück in der Liebe suchen, denken manchmal, dass ihnen spezielle Objekte wie zum Beispiel Amulette, Zaubersprüche oder Namenskombinationen dabei helfen, das zu finden, was sie suchen. Tatsächlich haben aber all diese ausgefallenen Ideen nichts damit zu tun, wofür diese 72 Namens Gottes wirklich stehen. Diese Namen symbolisieren verschiedene Aspekte der Eigenschaften des Schöpfers – also der Eigenschaft des reinen Gebens.

Wenn ein Mensch sich auf einem wahren spirituellen Weg befindet, besteht sein Verlangen ausschließlich darin, diese Eigenschaften des Gebens selber zu erreichen. Sein Ziel ist es, innere Eigenschaften zu entwickeln, welch diesen Namen ähnlich sind. Doch um dies zu erreichen, muss er sehr fortgeschrittene Stufen der Verbindung mit dem Schöpfer bzw. die Ähnlichkeit mit Ihm anstreben. Sobald ein Mensch diese höchsten spirituellen Stufen erreicht, kann er die erhabenen Lichter in seiner korrigierten Seele enthüllen.

Im Gegensatz dazu kann es zwar psychologischen Einfluss auf jemanden haben, der mit Buchstaben oder Namen herumspielt oder sich in Glücksverheißenden Zaubersprüchen übt, aber spirituelle Reife wird dieser Mensch dadurch niemals erlangen. Solche Dinge können psychologisch gesehen für manche Menschen bequem sein oder beruhigend wirken – die Wurzel ihrer Probleme werden sie allerdings nicht lösen.
In Wahrheit drückt jedes in uns erwachende Verlangen eine unbewusste Sehnsucht nach Spiritualität aus. Doch damit uns das bewusst wird, müssen wir uns zuerst durch die vergebliche Suche nach Erfüllung unserer leiblichen Wünsche desillusionieren lassen. Sobald wir bereit sind, entdecken wir die authentische Weisheit der Kabbala, die uns über die Spiritualität uns den Sinn unseres Lebens Auskunft gibt. Kabbala erklärt uns den Aufbau der spirituellen Welten und zeigt uns, wie wir eine Gleichheit der Form mit dem Schöpfer herstellen können. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir unseren Weg zur Entdeckung der 72 Namen des Schöpfers beginnen.

Frage: Existieren Engel und Dämonen in unserer Welt? Kabbalisten beschreiben Engel und Dämonen in ihren Büchern, indem sie Worte, Namen und Beschreibungen unserer Welt verwenden. Wie definiert die Kabbala Engel und Dämonen?

Antwort: Sie sind nur als Kräfte definiert. Alles in allem gibt es im Universum nichts anderes als Kräfte. Diese Kräfte wirken auf uns, nehmen alle möglichen Formen und Bilder in uns an, ähnlich wie auf dem Bildschirm des Fernsehers oder des Computers.

In der spirituellen Welt gibt es keine Bilder oder Ähnliches, sondern nur Kräfte und Eigenschaften. Wenn wir Spiritualität spüren, spüren wir spirituelle Kräfte, die auf uns wirken. In Kabbala werden Begriffe wie Engel, Teufel, Dämonen und Ähnliches nur dazu verwendet, um Kräfte zu verbildlichen. Beispielsweise können Sie die Schwerkraft als „Engel der Schwerkraft“ bezeichnen, wenn Sie wollen!

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