Purim

Über Juden kann man sagen was man will, aber eine Sache kann man ihnen nicht nehmen. Ihre Errungenschaften in der Wissenschaft, Kunst, Medizin und natürlich in der Finanzwelt sind sehr bekannt, doch gelobt werden sie dafür von niemanden. Dies geschieht nicht nur in unserer Zeit. Es passierte schon einmal, wenn nicht sogar schon immer.

Erinnern wir uns an die Geschichte des Purim-Festes. Hier sprechen wir von Ereignissen, die vor etwa 2.500 Jahren stattfanden. Nach der Zerstörung des Tempels wurden viele Juden gefangen genommen und fanden sich schließlich auf dem Gebiet des heutigen Iran unter der Herrschaft von König Achashverosh (Artaxerxes) wieder. Sie lebten sich dort schnell und gut ein, und selbst als es möglich wurde, nach Hause zurückzukehren, zogen es die meisten von ihnen vor, dort zu bleiben. Warum sollten Sie auch zurückkehren? Sie waren an dem neuen Ort nicht bedroht, sie integrierten sich perfekt in die dortige Gesellschaft, und einige bekleideten sogar hohe Positionen in den Weiten des riesigen Königreichs.

Ganz plötzlich und völlig grundlos trifft König Achashverosh, nach Jahren der Idylle, die schreckliche Entscheidung die ganze jüdische Bevölkerung seines Königreichs, trotz all ihrer Verdienste, zu vernichten. Auch wenn sich die Juden dadurch nicht besser fühlten, stellte sich später heraus, dass der wahre Verantwortliche der Würdenträger des Königs und nebenbei Antisemit, Haman war. König Achashveros selbst widersetzte sich jedoch nicht besonders der Lösung des jüdischen Problems auf diese Art und Weise.

Ein Trend der Ambivalenz dem jüdischen Volk gegenüber entstand lange vor den Ereignissen von Purim und dauert bis heute an. Seltsam ist etwas anderes. Es ist die Frage, warum solche Ereignisse die Juden jedes Mal verwirren und warum sie immer von ihnen überrumpelt werden. Und das ist noch nicht alles. Wir zeichnen die Fakten der nächsten antisemitischen Auftritte im nächsten Land auf und versuchen gleichzeitig alle und vor allem uns selbst davon zu überzeugen, dass sich Juden von den anderen Nationen absolut nicht unterscheiden. Und was bisher geschah und immer noch geschieht, ist ein Überbleibsel der Vergangenheit, fast ein Atavismus, der weder heute noch morgen von selbst verschwinden wird.

Aber kehren wir zurück zu Purim. Der Höhepunkt der Geschichte, die in Esthers Schriftrolle so dramatisch und detailliert dargestellt wird, trat genau in dem Moment ein, als Mordechai Esther aufforderte, sich beim König für die Juden einzusetzen. Das ist ein sehr wichtiges Detail. In dem Gespräch mit Esther teilte Mordechai mit, dass das Volk auf jeden Fall gerettet wird… Dieses Detail wird selten beachtet, aber in der Tat liegt hier die Betonung auf dem, was wir im Laufe der Geschichte beobachteten. Die jüdischen Probleme werden auf dieselbe Weise vorprogrammiert wie auch ihre anschließende Erlösung. Das Rad der Geschichte dreht sich immer schneller. Was der Menschheit in den Jahrtausenden ihrer Existenz nicht schon alles passierte. Gleichzeitig ändert sich die besondere, zweigeteilte Haltung den Juden gegenüber nie.

UNBEKANNTES ÜBER BEKANNTES

Adar ist der Name des Monats, in dem die Ereignisse von Purim stattfanden. Dieser Monat stellt einen inneren Zustand dar, in dem der Mensch beginnt, Kräfte in sich selbst zu finden, die es ihm ermöglichen, die egoistische Haltung gegenüber dem Nächsten zu überwinden. Adar ist der sechste Monat des jüdischen Jahres. Er entspricht in der Regel den Monaten Februar und März.

Haman repräsentiert die ewig unzufriedene egoistische Natur, die jedem Menschen innewohnt. Haman wird der Schurke genannt, weil er den Menschen vom Weg zur Vollkommenheit und Ewigkeit abbringt.

Madai (Midia) ist ein Staat und später eine der Regionen des Persischen Reiches. Sein Name kommt von dem hebräischen Wort „dai“ – genug. Die in Madai lebenden Juden repräsentieren Menschen, die sich mit ihrer egoistischen Natur arrangiert haben.

Mordechai leitet sich von dem aramäischen Ausdruck „maraeus dahia“ ab, was „rein und makellos“ bedeutet. Mordechai verkörpert den reinsten Wunsch des Menschen, den Wunsch, altruistische Eigenschaften in sich zu enthüllen.

Megillat Esther (Esther Rolle) – Rolle (Megillat) entspringt aus dem Wort „Offenbarung“ (gilui) und Esther aus dem Wort „astara“ (Verborgenheit). Geschenke für die Armen „Mishloah manot“ als ein Zeichen der Verbindung und Interaktion.

Königin Esther – Königin (malka) kommt von dem Wort „Malchut“. Sephira Malchut bedeutet: der Wunsch zu empfangen, das Streben nach dem Guten und der höchsten Erfüllung, der in der Absicht der Schöpfung versprochen und durch die Offenbarung der spirituellen Realität erreicht wird.

Königin Waschti symbolisiert die vorangegangene Stufe des spirituellen Weges. Daher erscheint sie am Anfang der Geschichte und wird nicht mehr erwähnt.

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